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Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen - DUSSELDORF

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen - DUSSELDORF

Adresse: Grabbeplatz 5,40213 Düsseldorf.

Telefon: (0211) 83810.
Telefax: (0211) 8381201/02.

Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 3,-;
Sonderausstellungen: Erw. DM 12,-; Erm. DM 8,-.
Öffnungszeiten: 10.00 -l8.00 Uhr, Fr. bis 20.00 Uhr, Mo. geschl.
Gastronomie: im Museum.

Sammlungsschwerpunkte: Kunst des 20. Jhs. Museumspadagogik: Kurse, Lehrerfortbildung, didaktische Ausstellung.
Führungen: So. 11.00 Uhr und nach Voranmeldung.
Führer: Werner Schmalen-bach: Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 1989.

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ist ausschließlich der Kunst des 20. Jahrhunderts gewidmet. Sie hat ihr Entstehen einem spektakulären Ereignis zu verdanken: 1960 erwarb die Landesregierung Nordrhein-Westl'alens aus amerikanischem Privatbesitz 88 Bilder und Zeichnungen n Paul Klee, der n 1931-l933 an der Düsseldorfer Kunstakademie gelehrt hatte. Das Land entschloss sich daraufhin, eine Stiftung als Trägerin des neuen Museums in der Landeshauptstadt ins Leben zu rufen. Damit begann eine Sammeltätigkeit, die sich mit dem Namen Klee ein Qualitätskriterium gesetzt hatte und sich auf Malerei beschränken wollte. Von 1962 bis zur Fertigstellung des Neubaus 1986 war die Sammlung im Schloss Jägerhof untergebracht. Der neue Museumsbau der Kopenhagener Architekten Dissing und Weitling bildet mit dem Kunstmuseum, der Akademie und der Kunsthalle die sog.




»Düsseldorfer Kunstachse«. Zu der Klee-Kollektion kam durch Schenkung eine zweite bedeutende Sondersammlung, die stillen und spirituellen Bilder, Tuschzeichnungen und farbigen Blätter n Julius Bissier. Das Haus, beeindruckend durch eine wellenförmige schwarz spiegelnde Syenitfassade besticht durch eine raffinierte Oberlichtführung, die alle drei Etagen in eine sanfte Lichtführung taucht. Obgleich die Sammlungskonzeption nicht rrangig Gruppierungen oder Strömungen forciert, sondern das qualitativ wertlle Einzelwerk sammelt, ergeben sich zwangsläufig doch gewisse Gruppierungen. Der Schwerpunkt liegt mit vielen Hauptwerken bedeutender Künstler auf der Zeit r 1945, doch vermittelt die Kunstsammlung zugleich einen umfassenden Überblick über die ganze Spannbreite der zweiten Jahrhunderthälfte. Die Sammlung setzt ein mit dem historischen Beginn der Moderne. Die farbsprühenden Gemälde der Fauves sind die frühesten Exponate der Düsseldorfer Kollektion - Landschaften n Matisse, Derain und Braque aus der Zeit um 1905. Um 1910 herum entwickeln sich dann weitere Positionen, die grundlegend für die gesamte Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts werden. Die Ausdruckskraft der Farbe bleibt Thema auch der deutschen Kunst: Blauer Reiter, Expressionismus und deren Umfeld sind reich vertreten durch Beckmann, Chagall, Feininger, Kirchner, Klee, Kandinsky, Kokoschka, Macke, Marc und Nol-de. Dominiert hier die reine Farbe, so bildet der Kubismus mit seiner Entdeckung der reinen Form dazu gewissermaßen das ergänzende Pendant. Gris, Braque, Leger, Picasso, Delaunay und Modigliani illustrieren die verschiedenen Facetten dieser europäischen Initiale. Die reine Abstraktion aber llzog sich im Jahr 1910 bei Kandinsky. Eine solche Inkunabel besitzt die Kunstsammlung in der »Komposition 4« n 1911, in der sich die Linie zur autonomen dynamischen Kraft entwickelt. Um etwa die gleiche Zeit, 1913, malt der Italiener Giorgio de Chirico »Die schweigende Statue (Ariadne)« und den »Großen Turm« - melancholische, hintergründige Bilder. Die Pittura metafisica war geboren. Ihr Protagonist leitete einen anderen wichtigen Strang der Kunst der 20er- und 30er-Jahre ein: Dadaismus und Surrealismus sowie verwandte Intentionen, die im Museum durch Arbeiten n Arp, Duchamp, Dah', Ernst, Grosz, Magritte, Miro und Tanguy vertreten sind. Ganz anders dagegen Bauhaus, Konstruktivismus und De Stijl mit Künstlern wie Kandinsky, EI Lis-sitzky und Mondrian, die dazu gewissermaßen den streng geometrischen Pol markieren und mit typischen Arbeiten in der Sammlung zu sehen sind. Bonnard, seinen künstlerischen Anfängen verbunden, zeigt sich mit seiner großen Terrasse n 1928, einem Bild n hinreißender Farbigkeit, als außerhalb dieser Strömungen. Picasso, Matisse, Braque und viele andere Altmeister, die am Beginn des Jahrhunderts ihren künstlerischen Anfang genommen hatten und noch in die zweite Jahrhunderthälfte hinein wirken, leiten dagegen zur Kunst der Jahrhundertmitte über. Aus der Spätzeit n Matisse etwa zeigt das Museum das wunderlle »Rote Interieur«, »Stilllcbcn auf blauem Tisch« n 1947. Nach 1945 eliert sich die Ecole de Paris und damit der Abstrakte Expressionismus. Von dieser Gruppe besitzt das Museum u. a. Arbeiten n Soulages, de Stael und Härtung, der sich, wie auch Bissier und Mark Tobey in seinen All-over-Bildern, n fernöstlicher Kalligraphie beeindruckt zeigt. Abstrakte Tendenzen verfolgen auch Bazaine, Vieira da Silva, Täpies und das deutsche Informel mit Künstlern wie Nay, Sonderborg und Schumacher und letztlich auch das den Zufall integrierende Action pain-ting des Amerikaners Jackson Pollock, n dem die Sammlung ein großflächiges monumentales Hauptwerk seiner Drippings besitzt. Giacomet-ti, Bacon und Dubuffet dagegen, n dem das Haus einige wichtige Arbeiten hat, bleiben dem Gegenstand und auch der menschlichen ur verpflichtet.

Mit Pollock, Jasper Johns und Rauschenberg kündigt sich der Siegeszug der amerikanischen Malerei der 50er- und 60er-Jahre an. Die Pop-Art mit ihrer Asthetisierung des Serienprodukts und der Massengesellschaft (hiern besitzt das Museum u. a. eine der berühmten Warholschen CampbelPs Suppendosen und n Lichtenstein das »Große Gemälde Nr. 6«, in dem gemalte Pinselstriche zum Wandbild monumentalisicrt werden) und dann die kühnen, groß angelegten Farbformationen n Morris Louis, Kenneth Noland, Mark Rothko und Frank Stella, eroberten die internationale Kunstszene. Auch zum Pluralismus der Kunst seit 1960, n Nouveau Realisme - hier sei stellvertretend Annans »Zerstörte Violine« n 1967 erwähnt, n Zero, repräsentiert durch einen Nagel-Stuhl n Uecker, bis zu neoexpressiven Strömungen, den Neuen Wilden und den konzeptuell-metaphorischen Ansätzen bei Beuys bezieht das Museum Stellung. Dem in den intellektualisierten Strömungen n Op-, Minimal- und Concept Art konstatierten »Tod der Malerei« setzen sich besonders in Deutschland Kräfte entgegen, die meist m Gegenständlichen herkommen und wie Baselitz, Klaphcck, Lindner oder Antes oft die menschliche ur ins Zentrum rücken. Im Zentrum der Kunstsammlung jedoch steht die Klee-Kollektion, die seit ihrem Erwerb noch erweitert werden konnte. Sie umfasst Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen aus allen drei Werkphasen, dem Frühwerk etwa mit dem noch ganz realistischen Bildnis der Frau n Sinner n 1906, die mittlere durch Bauhaus und Düsseldorfer Akademie bezeichnete Phase und das Spätwerk der Berner Zeit. Es ist ein künstlerisches Vermächtnis, das n allen Kunstströmungen dieses Jahrhunderts gespeist scheint: m Kubismus, Or-phismus, Expressionismus, Surrealismus, Symbolismus, m Rhythmus der Farbe gleichermaßen wie n dem der Linie und bereichert durch die poetisch-lyrische Namensgebung seiner Werke.







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