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Kempener Land

Kempener Land

Das Kempener Land wirkt wohltuend beschaulich mit seinen verstreuten Herrenhäusern, den stillen Seen und Heiden, den Kleinstädten, die sich zu ihrer reichen Tradition bekennen.

Historisches Erbe wird liebevoll bewahrt

Katdenkirchen
Die kleine Grenzstadt an der niederländischen Grenze hat Religionsgeschichte gemacht. Die evange-lisch-reformierte Kirche von 1632 durfte seinerzeit nur mit der Auflage gebaut werden, dass sie nicht zu sehen war. Also errichtete man sie versteckt hinter einer Häuserfront in einem Innenhof. An den Außenwänden sind schöne Grabsteine eingelassen. Damals wurden die Protestanten in Kaldenkirchen, deren Gemeinde mit tatkräftiger Unterstützung aus den benachbarten Niederlanden entstanden war, massiv unterdrückt. Zu den berühmten Pilgervätern, die 1620 mit der Mayflower nach Pennsylvania auswanderten und praktisch zu Gründern der USA wurden, gehörten Gemeindemitglieder aus Kaldenkirchen.

Heideseen
Während die nahen Krickenbecker Seen so wie die meisten Seen an Niers und Nette Hinterlassenschaften der Eiszeiten sind, verdanken die beiden Heideseen am Rand der Wankumer Heide, der Heidesee und der kleinere Wolfssee, ihre Entstehung dem Kiesabbau. Auf dem Heidesee wird sogar Wassersport betrieben. Vom nahen Naturschutzgebiet Krickenbecker Seen wandern immer mehr seltene Vögel ein - Zeichen für die gelungene Rekultierung. In unmittelbarer Nähe der Seen legten Archäologen eine Römerstraße und ein römisches Kastell frei.




Wachtendonk
Das Städtchen an der Niers zeigt sich in seltener Schönheit und Geschlossenheit. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz.
Ein besonderer Blickfang ist das aus dem Jahr 1634 stammende Haus
Pullen, in dem sich heute ein Informationszentrum des Naturparks Schwalm-Nette befindet. Der so genannte Pulverturm ist fast 30 Jahre älter; er dient heute als Gastwirtschaft mit reizvollem Biergarten. Hier beginnt ein vorbildlich angelegter, 3 km langer Naturlehrpfad, der die ganze Vielfalt an Biotopen, wie sie für die niederrheinische Landschaft mit ihren Au-und Bruchwäldern typisch sind, vor Augen führt.

Grefrath
Rund um die Dorenburg, einen alten Rittersitz aus dem 17. Jh., entstand in Grefrath das niederrheinische Freilichtmuseum Dorenburg. Historische Hofanlagen aus dem gesamten Gebiet des mittleren Niederrheins wurden hierher "verpflanzt - mit ihnen die ursprünglichen Einrichtungsgegenstände und Arbeitsgeräte, die ein anschauliches Bild bäuerlicher Lebensweisen von anno dazumal vermitteln. Ein besonderes Augenmerk verdient der nach alten Vorbildern angelegte Bauerngarten. Er blüht und grünt neben dem Pannekoekenhuis, einem in der Art der holländischen Pfannkuchenhäuser betriebenen Gasthaus. Spezialität: Pfannkuchen in allen Spielarten.

Kempen
Einem Fast-Heäligen verdankt Kempen seinen Ruhm: dem 1380 hier geborenen Mönch, Mystiker und Kirchenlehrer Thomas von Kempen. Durch Renoerungen und behutsame Ergänzungen hat man es in Kempen verstanden, das alte Stadtbild nicht museal, sondern lebendig zu erhalten. Markantes Bauwerk in der Stadt ist die Ende des 14. Jh. erbaute kurkölnische Burg mit ihren drei Zinnen tragenden Ecktürmen. Sie gilt allgemein als einer der besterhaltenen profanen mittelalterlichen Backsteinbauten am Niederrhein. Auch von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch eindrucksvolle Reste erhalten. Dazu gehört das ergeschossige Kuhtor, ein altes Stadttor, durch das einst die Kempener ihre Rinder auf die Weide trieben.
Sakrales Kleinod der Stadt ist die romanische Propsteikirche St. Marien von 1200. Auch wenn von den einst 20 prachtvollen Altären nur noch wenige zu sehen sind, so ist doch der Hauptaltar ein vollendetes Beispiel traditioneller Antwerpener Schnitzkunst.

Gut Heimendahl
Das Gut Heimendahl am Stadtrand von Kempen ist mehr als ein großer Bauernhof, mehr noch als nur eine Selbstvermarktungseinrichtung der Landwirtschaft. Kernstück des aus dem 14. Jh. stammenden Guts ist das im 17. Jh. erbaute schlossähnliche Haus Bockdorf. Heute präsentiert es sich als elseitiger Landwirtschaftsbetrieb, der sich bewusst an die Öffentlichkeit wendet, um jedem interessierten Besucher Einblicke in das Innenleben eines großen Hofguts zu ermöglichen. Großen Wert legen die Heimendahler darauf, dem Besucher (und Konsumenten) zu zeigen, wie vorbildlich und artgerecht die Tiere für die Fleischproduktion gehalten werden. Unter anderem widmet man sich hier der Zucht der vom Aussterben bedrohten erhörnigen Jakobsschafe.

Vorst
Vorst ist sozusagen der Juniorpartner der aus den beiden Teilen St. Tonis und Vorst zusammengewachsenen Stadt Tönisvorst. Beachtung verdienen einige interessante historische Gebäude wie der Wiemeshof, eine alte Brauerei, oder das Haus Donk, ein ehem. Bergfriedhaus. Vorsts herausragende Sehenswürdigkeit aber ist ein Kreuzweg aus dem 19. Jh.. der sich von der Kirche in der Ortsmitte nach Norden in die Wiesen und Felder zwischen den beiden Stadtteilen hinzieht. Zwar sind nicht mehr alle Stationen erhalten, doch umso interessanter sind die vorhandenen, durchweg unterschiedlich gestalteten Einzelstationen. Zu Fuß bewältigt man den Kreuzweg in einer guten halben Stunde.

Dütken
Mag Dülken mit seinem alten Marktplatz, den elen gut erhaltenen, alten niederrheinischen Häusern und den auffallend elen Kneipen noch so attraktiv sein -die Stadt steht doch zunächst ganz im Zeichen der Narren. Angeblich reicht die Tradition der Dülkener Narrenakademie, der einzigen weltweit, bis ins Mittelalter zurück. Wie jede Akademie hat auch diese das Promotionsrecht. Die Narren verleihen den Dr. hc, was hier humoris causa bedeutet. Untergebracht ist die Narrenakademie in der Narrenmühle, sicherlich der bemerkenswertesten aller niederrheinischen Windmühlen. Sie beherbergt zudem das einzigartige Narrenmuseum, in dem mit großer Sorgfalt Kurioses und Absurdes zusammengetragen wurde, getreu nach dem Motto: Narretei ist eine zutiefst ernste Angelegenheit.

Brüggen
Die Erinnerung an das Mittelalter ist in dem kleinen Brüggen bis heute lebendig geblieben. Verwinkelte Gassen, romantische Torbogen, malerische Mühlen und natürlich die 1289 erstmals erwähnte Burg geben dem Städtchen bis heute das Gepräge. In der Burg, einer der größten Wasserburgen am Niederrhein, befindet sich heute ein Jagd- und Naturkundemuseum, das einen interessanten Einblick in die Tier-und Pflanzenwelt des Naturparks Schwalm-Nette bietet. Nach umfassendem Umbau wird es Ostern 2001 wieder eröffnet.
Tiere vom Wisent bis zur Zwergziege können im großen Natur- und Tierpark an der B 221 bestaunt, gefüttert und gestreichelt werden.

Leuther Mühle
Vorbei an einigen der lang gestreckten Netteseen führt die Route zu dem 1716 errichteten Anwesen an der Nette zwischen De Wittsee und Hinsbecker Bruch. Staunend steht man vor dem funktionstüchtigen Mahlwerk mit seinem mächtigen Holzgetriebe und den Mahlsteinen, angetrieben von einem Wasserrad. Im Garten der Mühle, die heute als Hotel und Restaurant geführt wird, steht eine so genannte Tanzlinde, deren Alter auf 200 Jahre geschätzt wird. 2,20 m beträgt ihr Stammumfang. In früheren Zeiten wurde auf dem untersten Astkranz der Linde ein Bretterboden befestigt, auf dem Musiker saßen und zum Tanz aufspielten.

Info
Anfahrt
Von Süden auf der A 61 Möncbengladbach-Vento bis zur Abfahrt Katden-kirchen; aus dem Westen auf der A 40 Duisburg-Venlo bis zur Abfahrt Straeten, weiter auf der B 221 bis Kaldenkirchen

Auskunft
Tourismus GmbH Mittlerer Niederrhein Große Bruchstr. 28-30 41747 Viersen
Telefon: 02162/93040 Fax 02162/930425
E-Moil info@WFG-kreis-ersen.de

Hotel-Restaurant Leuther Mühle Hinsbecker Str. 34 41334 Nettetol-Leuth l 02157/132061 Fax 02157/132527 Moderner Komfort und erlesene Küche im Ambiente einer historischen Mühle







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