Adresse: Willibaidsburg, 85072 Eichstätt.
Telefon: (08421) 2956.
Eintrittspreise: Erw. DM 6,-; Erm. 4,-.
Öffnungszeiten: Apr.-Scpt.: Di.-So. 9.00-l8.00 Uhr; Okt.-März: Di.-So. 10.00-l6.00 Uhr.
Gastronomie: in der Burganlage. Summ-lungsschwerpunkte: Fossilien der Solnhofener Plattenkalke.
Museumspädagogik: Führungen und Exkursionen nach Voranmeldung. Führungen: nach Voranmeldung. Führer: G. Viohl: ]ura-Museum Eichstätt. Loseblattsammlung, 1976.
Ders.: lura-Museum Eichstätt. Kurzführcr, 1978.
Das )ura-Muscum (Naturmuseum) ist in der Willibaldsburg beherbergt, die als Wahrzeichen von Eichstätt die Stadt überragt. Das Bergschloss diente von 1355 bis ins 18. Jahrhundert hinein den Eichstatter Fürstbischöfen als Residenz und erlebte verschiedene Bauphasen. Das Jura-Museum stützt sich auf die reichhaltigen naturwissenschaftlichen Sammlungen des Bischöflichen Seminars, die 1844 begründet wurden. Sic umfassen neben einer wissenschaftlich besonders wertvollen paläontologischen Sammlung eine geologisch-erdgeschichtliche, eine mineralogische, eine botanische, eine zoologische und eine anthropologische Sammlung.
Da
s 1976 eröffnete Museum zeigt als land-schaftsbezogenes Naturkundemuseum vor allem die erdgeschichtliche Entwicklung und die heutigen Besonderheiten der südlichen Frankenalb. Einen Schwerpunkt bilden die Fossilien der weltberühmten Solnhofener Plattenkalke, die in den Steinbrüchen d er Umgebung abgebaut werden. Der Reichtum an Lebensformen reichte von winzigen Haarsternen, die einst in Massen das Jura-Meer bevölkerten, und zarten Insekten bis zu riesigen Fischen, einem 4 m langen Krokodil und seltenen Flugsauriern. Das Glanzstück der Ausstellung ist das Eichstatter Exemplar des Urvogels Archaeopteryx. Es weist noch manche Reptileigenschaften auf und ist von überragender stammesgeschichtlicher Bedeutung. Trotz neuer Vogelfunde ist Archaeopteryx immer noch der älteste Vogel, wenngleich er auch nicht mehr als direkter Vorfahre der heutigen Vögel angesehen wird. Ein Relicfmodell veranschaulicht die damalige Landschaft. Line Tonbildschau erläutert die Entstehung der Plattenkalke. Zwei Globen im Eingangsraum zeigen die Lage der Kontinente und die Verteilung von Wasser und Land vor 140 Mio. Jahren im Vergleich mit heute. Eine Brücke von den fossilen Formen der Solnhofener Plattenkalke zur Gegenwart schlägt der Aquarienraum mit seinen »lebenden Fossilien«, wie den Knochenhechten, den Pfeilschwänzen und Nautilus, der an die ausgestorbenen Ammoniten erinnert. Becken mit lebenden Korallen und ein großes Korallenfisch-Aquarium vermitteln dem Besucher außerdem einen Eindruck von der Vielfalt der Lebensformen an Korallenriffen, wie sie zur Jura-Zeit auch östlich und südlich des Ablagerungsraumes der Plattenkalke wuchsen. Weitere Themen der Ausstellung sind die Entstehung von Fossilien, wichtige fossile Wirbellose des Jura, die Geologie Nordbayerns, der Meteoritenkrater Nördlinger Ries, Verkarstung und Grundwasser, Fluss- und Landschaftsgeschichte sowie die heutige Altmühltallandschaft als Lebensraum. Eine Multisi-onsschau stellt die ausgestellten Fossilien in den größeren Rahmen der Entwicklung des Lebens.