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Jüdisches Museum Berlin

Jüdisches Museum Berlin

Adresse: Lindenstraße 9-l4,10969 Berlin.

Telefon: (030) 259 9300.
Telefax: (030) 25 993400.

rkehrsverbindungen: U-Bahn-Station HalieschesTor, Bus 210,129.

Eintrittspreise: Bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Öffnungszeilen: Eröffnung Herbst 2001.
Sammlungsschwerpunkte: Deutsch-jüdische Geschichte von den frühsten Zeugnissen bis in die Gegenwart, historisches Archiv, topographische Druckwerke.

Noch ist es ein leeres Gebäude, aber keineswegs ein leeres rsprechen. Der silberne Blitz, nach Plänen des Architekten Daniel Libeskind entstanden, zählt zu den spektakulärsten Bauten Berlins.
Hier entsteht das größte jüdische Museum Europas, mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Mord an den europäischen Juden. Es wird die deutsch-jüdische Geschichte von den frühesten Zeugnissen bis in die Gegenwart schildern, mit ihren Höhen und Tiefen. Im Jahr 2001 wird in diesem einmaligen Stück moderner Architektur die Eröffnungsausstellung präsentiert.

Diese historische Dauerausstellung wird Einblicke in das Leben und die Schicksale deutschsprachiger Juden bieten. Gezeigt wird die Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland: Die Freuden wie die Erfolge, die Siege wie die Rückschritte, die Zeiten voller Hoffnung ebenso wie die Zeiten der rtreibung, der rfolgung und der rnichtung. Dabei soll in Erinnerunggerufen werden, dass jüdische Deutsche kreative Bürger waren, die die deutsche Gesellschaft erheblich geprägt und mitgestaltet haben. Das Museum will lebendig machen, was zerstört wurde. Mit einem interaktiven Lernzentrum wird die eminent wichtige pädagogische Mission umfassend erfült. Eines der Ziele ist es, die Gefahren von Rassismus hervorzuheben. Dies ist eine der Lehren, die aus der rgangenheit zu ziehen sind. Das Museum dient auch als Forschung»- und Dokumentationsstelle sowie als ranstaltungsort. Es wird mit allen Museums-, Samm-lungs- und Forschungseinrichtungen in Berlin wie auch im In- und Ausland zusammenarbeiten. Ein wichtiger Bestandteil der Sammlung ist das historische Archiv. Es verwahrt zzt, etwa 800 Konvolute von Dokumenten, Fotos und Erinnerungsgegenständen zu Einzel- und Familienschicksalen, vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichend. Das Museum legt großen Wert darauf, das Schicksal der weniger und gar nicht berühmten deutschen Juden zu dokumentieren. Das Archiv ist der Ort, an dem deren Zeugnisse gesammelt und bewahrt werden. Ein Schwerpunkt der Sammlungen liegt auf Gegenständen der Alltagskultur deutscher Juden, die durch Nachlässe und Stiftungen jüdischer Emigranten aus Deutschland in das Archiv des Museums gelangt sind. Ob Fotos, Briefe, Tagebücher, Stammbäume, Ausweise, Medaillen, Firmenprospekte, Spielzeug, Kleidung, Geschirr oder Zeremonialgegenstande - alles, was das Alltags- und Berufsleben oder besondere Ereignisse wie Familienfeste und Firmengründungen bezeugt, ist für die Sammlung des Museums wertvoll. Porträts sind ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung: unter anderem beherbergt die Sammlung Porträts von Ferdinand Lassalle, Gerson Bleichröder, Walther Rathenau, Louis Lewandowski, Albert Einstein, Rudolf Mosse und anderen bedeutenden deutsch-jüdischen Persönlichkeiten. Das Israel-Museum hat zudem zehn Porträts aus dem Bestand des ehemaligen Jüdischen Museums als langfristige Leihgabe übergeben. Darunter sind herausragende Porträts des 18. Jahrhunderts, die Moses Mendelssohn und Persönlichkeiten aus seinem Umkreis darstellen, sowie von Max Liebermann und Ludwig Meidner gemalte Porträts.




Die Sammlung topographischer Druckwerke, Landkarten und Beschreibungen des Heiligen Landes sowie Ansichten und Stadtpläne von Jerusalem zählt zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa und wird von Wissenschaftlern aus aller Welt genutzt. Highlights der Sammlung sind die älteste gedruckte Karte des Heiligen Landes von Lucas Brandis de Schass (1475) und eine der ältesten Darstellungen der Zerstörung Jerusalems und des Tempels Salomons (1493). Die Sammlung des 1980 verstorbenen Kantors Zvi Sofer bildet den Grundstock des Museumsbestandes an Zeremonialobjekten. Durch zahlreiche Einzelstücke, vor allem Berliner Judaica, ist er inzwischen auf etwa 300 Objekte angewachsen. Darunter befinden sich herausragende Stücke Berliner Silberschmiede, wie die Chanukka-Menora im Stil des Berliner Rokoko von Georg Wilhelm Marggraff, und bedeutende Synagogentextilien aus dem 18. Jahrhundert, wie etwa ein von Moses und Fromet Mendelssohn gestifteter Toravorhang. Daneben enthält die Sammlung Objekte aus unterschiedlichsten Materialien, die einen Bezug zur jüdischen Geschichte aufweisen, beispielsweise eine von der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin hergestellte Deckelvase, die ein Mitglied der Bnei Brith Loge als Dank für rdienste während des Ersten Weltkrieges erhalten hatte.







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