Eine naturnahe reizvolle Mittelgebirgsland-Schaft erstreckt sich im Dreiländereck von Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen und bietet auch kulturelle Höhepunkte.
Uraltes Vulkangestein und sanfte Energie aus Windkraft
Westerburg
Die kleine Stadt verdankt ihren Namen der Stammburg der Grafen von Leiningen-Westerburg. Der sehlichte hufeisenförmige Bau besitzt im Innern mehrere kunstvoll gestaltete Räume, wie den mit spätgotischem Netzgewölbe verzierten Saal im Westflügel. Da sich die Anlage noch immer in Privatbesitz befindet, ist sie leider nur selten zu besichtigen. In der ev. Kirche sind drei schöne Grabdenkmäler der Grafen von Leiningen aus dem 16. Jh. erhalten. Das Wahrzeichen der Stadt aber ist die alte Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1906. Über das 267 m lange und bis zu 31m hohe technische Denkmal fährt aber kein Zug mehr. Eine Oase der Ruhe oberhalb der quirligen Stadt ist die Wallfahrtskirche Liebfrauen. Das 1899 erbaute, schön renovierte Gotteshaus ist mit seinem Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter ein Zentrum der Marienverehrung.
Stahlhofen am Wiesensee
Ein Besuchermagnet liegt außerhalb des kleinen Dorfes: Der 1972 angelegte 80 ha große Wiesensee ist das ganze Jahr über ein gut besuchtes Freizeitparadies. Im Sommer treffen sich hier Badegäste, Camper, Segler und Surfer, im Herbst lockt das traditionelle Abfischfest, und an frostigen Wintertagen entsteht mit etwas Glück eine riesige Natureisbahn.
Über Waldmühlen, Eisoff und Oberrod geht es vorbei an der Krombach-Talsperre bis nach Mademühlen und Rehe. Der Stausee wurde 1946 zur Energiegewinnung angelegt. Inzwischen sind die schilfbewachsenen, sumpen Uferzonen aber auch ein gut besuchter Rastplatz für Zuggel. Im Sommer ist der See mit Wassertemperaturen zwischen 20 und 24°C ein idealer Badeplatz.
Rehe
Aus dem ansonsten eher schlichten Dörfchen sticht das Rathaus im Fachwerkstil hervor. Das 1741 schutzgebiet Heimat für seltene Pflanzen und Insekten. Besonders im Sommer, wenn die großen Arnika-felder goldgelb blühen, ist ein Besuch reizvoll.
Breitscheid
Der Ort liegt am sonnenreichen Osthang des Hohen Westerwaids. Hier wurde 1585 zum ersten Mal im Westerwald nach Braunkohle geschürft. Malerisch steht die ev. Kirche in der Umfriedungsmauer des alten Kirchhofs. Der frühgotische Chorturm weist im Obergeschoss noch Schießscharten auf. Unter dem Ort hat das Wasser des Erdbachs ein Netz von Gängen, Spalten und Höhlen in das verkarstete Kalkgestein gegraben - ein Paradies für Höhlenforscher. Insgesamt hat das Höhlensystem eine Länge von 391 m. Im Ortsteil Erdbach beginnt ein Lehrpfad, der als 2-stündiger Rundkurs u. a. zur Großen und Kleinen Steinkammer führt. In diesen Höhlen fand man Gegenstände aus der Hallstattzeit, die heute zum Großteil im Landesmuseum in Wiesbaden zu sehen sind. Aber auch in Erdbach zeigt eine museale Schau im Bürgerhaus vorgeschichtliche Funde. Dort erhält man einen guten Überblick über die Geologie des Gebiets. Aus kunsthistorischer Sicht bemerkenswert sind die Wandmalereien (16. Jh.) mit Aposteldarstellungen in der alten ev. Kapelle des Ortes.
Haiger
Das Zentrum der Stadt an der Dill prägen alte verschieferte Fachwerkbauten, typische Zwerchgiebelhäuser und vor allem die 1000-jährige spätgotische Stadtkirche. Sehenswert sind die Fresken im Chor, die vor 1512 entstanden sind und mit außerordentlich urenreichen Bildern die Passion, die Apostel und das Jüngste Gericht darstellen. Auch die schöne Barockorgel von 1732 lohnt die Beachtung. Ein besonders schönes Fachwerkhaus ist das so genannte Haus Fischbach am Marktplatz, in dem das Heimatmuseum untergebracht ist. Das Leinenmuseum im Stadtteil Seelbach stellt einen besonderen Zweig alter Handwerkskunst aus der Region vor.
Die Fahrt nach Burbach führt über die Wasserscheide in den südlichsten Zipfel Westfalens. Hier wird am ehesten das politische Dreiländereck regional greifbar: Die Formen der Dörfer und Häuser zeigen, dass sich hier die Täler zum Siegerland hin öffnen. Dies unterstreichen auch zahlreiche Reste von Eisenerzstollen sowie Köhlerplätze und Abraumhalden in der Umgebung - Zeugen des einst dominierenden Bergbaus und der Holzwirtschaft.
Burbach
An die ehemals nassauische Herrschaft in der Kleinstadt erinnert die Alte Vogtei. Der Heimatverein betreibt dort sein erlebenswertes Museum Leben und Arbeiten in Burbach, das jeden letzten Sonntag im Monat geöffnet hat. Beachtenswert ist auch die frühklassizistische Pfarrkirche (1774-76), deren schöne Ausstattung aus der Erbauungszeit erhalten ist. Oberhalb der Stadt weist der Ringwall einer großen Burganlage auf eine latenezeitliche Besiedlung (etwa 500-450 v. Chr.) hin.
Weiter geht es, vorbei am Verkehrs- und Sportflughafen Siegerland, hinauf zur höchstgelegenen Gemeinde des Westerwaids. Diese exponierte Lage nutzt rund ein Dutzend Windkrafträder, die sich vor allem am Westhang des Galgenbergs drehen - ein imposantes Bild, das den sprichwörtlichen Westerwälder Wind in ein etwas anderes Licht rückt.
Stein-Neukirch
Im Dorf verdient die wehrhafte ev. Pfarrkirche im höher gelegenen Ortsteil Neukirch Beachtung, deren gotischer Chor dem 14. Jh. entstammt. Sie repräsentiert mit ihrer Bauweise und der markanten Berglage die typische Westerwälder Dorfkirche. Großteile der Innenausstattung sind von 1822.
Alte Alleebäume säumen die Straße nach Hof, von wo es nicht mehr weit ist bis in die einzige Kurstadt des Westerwaldkreises.
Bad Marienberg
Der Höhenluftkurort, zugleich Kneipp-Heilbad, lädt mit seinem anregenden Schonklima ganzjährig zu erholsamen Wanderungen ein. Gelegenheit dazu bieten der Wildpark am Fuß der Marienhöhe oder die Bacher Lay. Letztere sind stillgelegte Steinbrüche, die hervorragende Einblicke in die Vulkantätigkeit vor etwa 30 Mio. Jahren gewähren. Ebenfalls in einem stillgelegten Steinbruch befindet sich der Basaltpark. Hier kann man im Maschinenpark und im Ausstellungsraum sehen, wie früher der Basalt, ein vulkanisches Gestein, abgebaut und weiterverarbeitet wurde.
Außerdem sind auf dem Gelände verschiedene Basaltformen, wie Säulen- oder Blockbasalt, zu sehen. Freizeitvergnügen bietet ganzjährig das Marienbad, und im Winter tummeln sich auf den Pisten und Loipen rund um Bad Marienberg zahllose Skifahrer.
Weiter geht es auf der Route durch den Westerwald über Kirburg und Langenbach.
Friedewald
Wahrzeichen der kleinen Stadt ist das mitten im Ort liegende Schloss Friedewald. Die ehem. Burg der Grafen von Sayn wurde um 1580 im manieristischen Stil ausgebaut. Nach zeitweisem Verfall erwarb 1885 Graf Alexander von Sayn-Wittgenstein das Schloss und ließ es originalgetreu wieder aufbauen. Sehr schmückend sind die reich gegliederte Renaissance-Fassade und der Brunnen im Innenhof. Das Schloss kann im Innern nur in Ausnahmefällen besichtigt werden, da sich in den Räumen seit 1954 die Evangelische Sozialakademie eingerichtet hat. Vom Schlosshof hat man einen großartigen Ausblick auf das Daadetal.
Der Höhenzug südwestlich des Ortes wird ebenfalls zur Windenergiegewinnung genutzt. Von hier reicht der Blick in östlicher Richtung über einen großen Truppenübungsplatz bis zum Stegskopf, der mit 654 m die zweithöchste Erhebung des gesamten Westerwaids darstellt.
Steinebach
In dem kleinen Dorf geht es unter die Erde: Das Besucherbergwerk Bindweide, eine ehem. Spateisengrube, lässt unter Tage die Welt der Bergleute wieder lebendig werden. Grubenbahn, Maschinenraum, Schachtanlagen und Pulverkammer werden über Tage ergänzt von einer Ausstellung (geöffnet April bis Oktober, Mi., Sa. und So., jeweils nachmittags). Wer darüber hinaus für betagte Zweiräder schwärmt, kommt im nahen Museum "Motorrad und Technik ganz sicher auf seine Kosten.
Aus dem Steinebacher Tal geht es hinauf auf die Malberger Höhe, die den östlichen Abschluss des Feriengebietes Kroppacher Schweiz bildet. Zahlreiche markierte Wanderwege laden hier zum Erkunden der Landschaft ein.
Heimborn
Windgeschützte und milde Lagen, etwa in Heimborn-Ehrlich, lassen die schroffe Schönheit des Hohen Westerwaids viel ferner erscheinen, als sie tatsächlich ist. Idyllisch schlängelt sich hier die Nister durch Wiesen und Wälder und fließt vorbei an schmucken Dörfern mit prächtigen Fachwerk- und einladenden Gasthäusern.
Manche Flussbiegung der Nister macht die Landstraße zur Sackgasse, so am Weltende, dem Stein-Win-gerter Ortsteil Alhausen. Steile Felswände über dem Ufer, z. B. die Hohe Lay bei Limbach, sind herrliche Aussichtspunkte.
Kloster Marienstatt
Die bekannte Zisterzienserabtei liegt, sozusagen am oberen Eingang des Wander- und Feriengebiets Kroppacher Schweiz, verträumt in einer Schleife der Großen Nister. Die ersten Zisterziensermönche ließen sich hier im frühen 13. 3h. nieder, nach der Säkularisation diente das Kloster bis 1888 als Erziehungsanstalt. Seitdem ist es wieder von Mönchen bewohnt. Die Basilika entstand in Etappen bis 1425 und ist einer der bedeutendsten gotischen Kirchenbauten Deutschlands. Als besonderen Schatz beherbergt die Kirche im Innern den Ursulinen-Altar. Der um 1350 entstandene Altar mit zahlreichen Schnitzuren ist einer der ältesten erhaltenen Flügelaltäre Deutschlands. Die ursprüngliche Farbgestaltung der Klosterkirche wurde nach vorhandenen Resten originalgetreu wieder hergestellt. Die schlossähnlichen Konventsgebäude, die an die Kirche angebaut sind, wurden nach 1747 vollständig neu errichtet.
Hachenburg
Schon von weitem grüßt das Schloss die Besucher der Stadt. Die ehem. Residenz der Grafen von Sayn, die heute als Fachhochschule genutzt wird und daher nicht von innen zu besichtigen ist, thront oberhalb der gut erhaltenen historischen Altstadt. Zwei Kirchen beherrschen den Alten Markt: die Schlosskirche mit ihrer barocken Ausstattung und die ehem. Franziskaner-Klosterkirche, die ihren Turm erst Anfang des 20.3h. erhielt. Schön renovierte Giebel- und Fachwerkhäuser geben dem Alten Markt ein einzigartiges Flair. Besonders sehenswert ist das Renaissancehaus "Zur Krone aus dem frühen 17.3h., das heute ein Hotel beherbergt. Am Burggarten versammelt das Landschaftsmuseum Westerwald historische Westerwälder Bauernhäuser, Handwerksstuben und Ausstellungen. Erfrischenden Spaß für die ganze Familie bietet das Freizeitbad. Wer ein Faible für chromblitzende Straßenkreuzer hat, kann im Cadillac-Museum den (Benzin-)Geruch der amerikanischen Highways schnuppern.
Alpenrod
In dem Dorf gibt eine Töpferstube Einblicke in ein traditionelles Westerwälder Handwerk, das sich die reichen Ton- und Brennholzvorkommen in der Gegend zunutze gemacht hat: Schon seit dem Mittelalter ist die Eulerei, wie das Handwerk hier auch genannt wird, überliefert. Ausblicke verschafft der neue Aussichtsturm auf dem Gräbersberg. Weit reicht der Blick in die Landschaft, an klaren Tagen kann man ohne Mühe von hier aus die bereits bekannten Windkraftanlagen auf den Höhen des Westerwaids zählen.
Enspel
Sehr gut zu erkennen ist auf der gegenüberliegenden Seite des Nistertals der riesige Basaltsteinbruch am Stoffel oberhalb der kleinen Gemeinde Enspel. 1994 wurde hier die so genannte Enspel-Maus entdeckt, ein versteinertes Urzeittier, das den Ort bei Fossiliensammlern über Nacht bekannt gemacht hat.
Die Fahrt wird fortgesetzt über Stockum-Püschen und Dreisbach.
Ailertchen
Das Flugsportgelände "Glück Auf am Rand des kleinen Ortes ist Treffpunkt von Segelfliegern und Fallschirmspringern. Rundflüge und Tandemsprünge, die einen guten Blick über den Westerwald von oben geben, sind hier jederzeit buchbar.
Info
Anfahrt
Noch Westerburg über die A 3 Abfahrt Monaur, weiter auf der B 255 in Richtung Bad Marienberg und auf Landstraßen
Auskunft
Westenvald-Gäste-Service
Kirchstr. 48 o
56410 Monaur
Telefon: 02602/30010
Fax 02602/5245
www.westerwald-louristik.de
Zur Krone
Am Alten Markt 3 57627 Hachenburg
Telefon: 02662/1027 Das 1439 errichtete Gebäude beherbergt den Hausgasthof der Westerwald-Brauerei. In uriger Atmosphäre serviert die Küche regionale Spezialitäten wie Hachenburger Bierfleisch und Westenlder Krüstchen.
Hotel-Restaurant Westerwälder Hof
Withetmstr. 21
56470 Bad Marienberg
Telefon: 02661/91110
Das Gebäude im Fachwerkstil mit modernem Komfort steht direkt bei den Kuranlagen.
Hammermühle
Familie Rudolph 56459 Westerburg
Telefon: 02663/4352 Der Hofladen bietet eine herzhaft-gesunde Produktpalette an: Rind- und Schweinefleisch, Wurst- und Räucherspeziatitöten, Eier, Quark, Honig, Müsli, Schnaps, Ziegenkäse, Nudeln, Saisongemüse und Kartoffeln.