Adresse: Keckenhof 6, 74523 Schwäbisch Hall.
Telefon: (0791) 751289 (Museumseingang).
Eintrittspreise: frei. Öffnungszeiten: Di.-So. 10.00-l7.00 Uhr, Mi. bis 20.00 Uhr, Mo. geschlossen.
Sammlungsschwerpunkte: Stadt- und regionalgeschichtliche Objekte.
Führungen: Mi. 18.30 Uhr und So. 11.00 Uhr.
Das Hällisch-Fränkische Museum in Schwäbisch Hall geht auf die über 140-jährige Sammeltätigkeit des Historischen Vereins für Württembergisch Franken zurück. Seit 1934/1936 in der Keckenburg im mittelalterlichen Stadtkern Schwäbisch Halls untergebracht, war das ehemalige Keckenburgmuseum viele Jahrzehnte ein Zentrum der Präsentation n Kunst und Kultur der Reichsstadt und der gesamten umliegenden Region des württembergischen Franken. Nach einem großzügigen Umbau und der schrittweisen Erweiterung der Räumlichkeiten ist das Museum nunmehr in einer Gruppe n sechs historischen Gebäuden eingerichtet, die aus der Zeit m 13. bis zum 19. Jahrhundert stammen. Zentrum ist der staufische Kccken-turm, ein mittelalterlicher Wohnturm der adeligen Familie n Keck.
Die reichen Bestände erlauben einen breiten Einblick in die Geschichte n Stadt und Region n den erdgeschichtlichen Anfängen bis ins 19. Jahrhundert. Dargestellt ist die Geologie und Landschaftsgeschichte mit typischen Gesteinen und Fossilien, aber auch den Bodenschätzen (Salz, Sole) und deren Nutzung durch den Menschen.
Die Dokumente zur Vor- und Frühgeschichte beginnen mit einem Werkzeugfund eiszeitlicher Jäger und münden in die Siedlungsentwicklung n der Jungsteinzeit bis ins Frühmittelalter ein. Am Beginn der Abteilung »Vom Mittelalter bis zum Ende des 30-jährigen Krieges 1648« gibt ein Stadtmodell das noch nahezu mittelalterliche Bild n Hall r dem großen Stadtbrand 1728 wieder.
Vorgestellt in ausgewählten Objekten werden die sozialen Gruppen, die in einer mittelalterlichen Reichsstadt wie Hall lebten. Auch die Aufgaben, die der Rat der Stadt innehatte, wie Rechtsprechung, Verwaltung, öffentliche Ordnung werden ebenso dargestellt wie die in der Stauferzeit in Hall gegründete Münze, die den berühmten Heller herstellte. Die Frömmigkeit des Mittelalters äußerte sich in zahlreichen Stiftungen für die Ausstattung der Kirchen, aus der das Museum eine herausragende Auswahl besitzt. Dazu gehörten der Flügelaltar, das Kruzifix, Marien- und Heiligenbilder, Andachtsbilder und die »Palmesel« für die Palmsonntagsprozession. Während des 30-jährigen Krieges lebte mit Leonhard Kern (1588-l662) der bedeutendste je in Hall ansässige Künstler in der Stadt, der mit seinen Kleinplastiken an zahlreichen europäischen Höfen geschätzte Werke schuf. Das Museum zeigt eine erlesene Auswahl seiner Schöpfungen sowie Werke seiner Schüler. In der Abteilung »Hall n 1648 bis zum Ende der Reichsstadtzeit 1802« wird mit dem neuen Rathausbau, der Zunftrepräsentation, alltagsgeschichtlichen Themen n der Kindheit bis zum Tod und der Wohnausstattung die Haller Gesellschaft des 18. Jahrhunderts rgestellt. Insbesondere in der reichen Schützenscheibensammlung, die zu den bedeutendsten in Europa gehört, wird die Welt der Haller Bürger jener Zeit anschaulich. In der Folge der Französischen Relution, zu der das Museum einzigartige Bildzeugnisse besitzt, verlor Schwäbisch Hall 1802 seine reichsstädtische Unabhängigkeit. Die Abteilungen »Hohenlohe« bzw. »Stadt und Umland« veranschaulichen im Museum einerseits die herrschaftliche Umgebung Halls mit der höfischen Pracht an den Residenzen der Fürsten n Hohenlohe, andererseits werden die vielfältigen Stadt-Land-Beziehungen z. B. anhand n Kleidung oder ländlichen Möbeln rgestellt.
Der spätmittelalterliche Museumsgarten gibt einen Einblick in die Nutzpflanzenwelt des städtischen Bürgers im 15. und 16. Jahrhundert. Besonderheiten der Haller Museumskonzeption sind die ausführliche didaktische Erläuterung und die Einbindung zeitgenössischer Kunstwerke in die thematische Beziehung zu historischen Ausstellungsabteilungen.