Fast doppelt so lang wie breit zieht sich die Großstadt mit ca. 175 000 Einwohnern am Südrand der Emscher hin, begrenzt durch Gelsenkirchen im Westen, Herten und Recklinghausen im Norden, Castrop-Rauxel im Osten und Bochum im Süden. In dieser Ausdehnung entstand die Stadt im Jahr 1975, als sich Herne (damals 104 000) mit der westlich anschließenden Doppelstadt Wanne-Eickel (93 000 Einwohner) zusammenschloss, wo manche Einwohner sich seither benachteiligt fühlen. Die Amter Wanne und Eichel hatten sich erst 1926 zu einer einzigen Stadt zusammengetan. Der Begriff >Wanne< weist auf eine Mulde hin, >Eickel< erinnert an Eichen, >Hcrnc< (ursprünglich >haranniAnhöhe< zu deuten. Alle drei Ortsnamen sind bereits in den Werdener Urbaren des hohen Mittelalters aufgeführt.
Herne-Zentrum
Vom rindustriellen Dorf Herne, das am südlichen Ende der heutigen Bahnhofstraße lag, blieb kein Haus bis zur Gegenwart erhalten. Als Nachfolgebau der romanischen Dionysiuskirchc entstand 1873-75 die evangelische Kreuzkirche nach Plänen der Essener Architekten Flügge und Zindel. Der neugotische Kirchturm ragt als südlicher Blickpunkt in die Bahnhofstraße hinein. Er korrespondiert optisch mit dem Glockenturm der katholischen Bonifatiuskirche, der 1889 ca. 1 km weiter nördlich errichtet wurde. Dieser Turm steht heute isoliert und dient im Erdgeschoss als Schuhgeschäft. Das dazugehörige Kirchenschiff musste 1972 auf Grund n Bergschäden abgerissen werden und wurde etwas weiter östlich durch einen würfelförmigen Betonbau ersetzt. In dem neuen Kirchenraum erzählt ein farbiger Mosaikfrics die christliche Heilsgeschichte nach: Er beginnt rechts mit der Erschaffung des Paradieses. Über dem Altar thront der erhöhte Erlöser nach der Auferstehung der Toten am Jüngsten Tag. Links schließen sich Episoden aus dem Leben des Pfarrpalrons St. Bonifatius an. (Ehrentrud Trost OSB, 1978) Aus der alten Kirche birgt der Neubau u. a. eine geschnitzte Altarrückwand, 14 gemalte Kreuzwegstationen und eine neugotische Ampel für das >Ewige Licht«.
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