Trutzige Burgen, stolze Schlösser, romantische Ruinen - fast jedes Haßberg-Städtchen kann sich eines alten Adelssitzes rühmen, in dem oft noch die Nachfahren der Bauherren residieren.
Im Land der Franken: Felsenburgen, Festungen und Fachwerkstädtchen
Haßfurt
Die Kleinstadt am Main hat sich mit dem gotischen Rathaus, dem barocken Amtshaus, drei Stadttoren und Resten der Stadtmauer ihr altfränkisches Erscheinungsbild bewahrt. Zwei Bauwerke überragen als Wahrzeichen die Dächer der historischen Altstadt: die doppeltürmige Pfarrkirche am Marktplatz mit Werken von Tilman Riemenschneider sowie die Ritterkapelle. Diese Kirche des Adelsbündnisses der fränkischen und schwäbischen Ritterschaft ist eine einmalige spätgotische Schöpfung.
Bei der Weiterfahrt Richtung Königsberg tauchen am Horizont bald die Haßberge auf, die sich hier wie eine Mauer über den Hofheimer Gau erheben.
Königsberg in Bayern
"Klein Rothenburg wird das Städtchen zu Füßen der Haßberge gern genannt, und mit den vielen Fachwerkhäusern, der gotischen Pfarrkirche, mehreren Stadttoren, dem stattlichen Rathaus und dem Roland von 1608 trägt es diesen Namen zu Recht. Vor dem Rathaus steht das Denkmal Johann Müllers, eines berühmten Astronomen und Mathematikers aus dem 15. Jh., der besser unter seinem lateinischen Namen Regiomontanus (Königsberger) bekannt ist. Von Königsberg bietet sich ein Abstecher ins idyllische Dörfchen Unfinden an. Dort gibt es prachtvolle Fachwerkhöfe und gemütliche Landgasthäuser, in denen man fränkische Küche bei heimischem Wein genießen kann.
Bramburg
Beim Aufstieg zur Bramburg (12. Jh.) erscheinen die grauen Mauern der Burg erst spät zwischen den Buchenstämmen. In der trutzig wirkenden Ruine sind Überreste mehrerer Wehrbauten zu erkennen, die von der frühen romanischen, 1168 auf Befehl Kaiser Friedrichs I. Barbarossas niedergebrannten Feste bis zu einer Burg des 16. Jh. reichen.
Ostheimer Hügelhäuschen
Der ehem. Steinbruch auf dem Hügel oberhalb von Ostheim führt zurück in ein vulkanisches, rund 10-20 Mio. Jahre zurückliegendes Zeitalter Frankens. Er ist nicht einfach zu finden (am Ortsausgang links in den Feldweg, am Friedhof und einem Schuttplatz vorbei bis zu dem Wegweiser, der zum Geologiepunkt auf der Höhe weist), doch die Mühe lohnt sich: Ein schmaler Basaltgang, der den Untergrund durchzieht, wird dort durch den Steinbruch freigelegt. Das dunkle Lagestein steckt in bunt gefärbten Keuperschichten, die u. a. grauen Bleiglanz, grünen Malachit sowie gelblichen Schwerspat enthalten.
Hofheim in Unterfranken
Eine der Attraktionen Hofheims ist der Museumsbahnhof, auf dessen Freigelände nostalgische Schienenfahrzeuge, von der Rangierlok bis zum Wagen der Gleisbauarbeiter, zu bewundern sind. Und wer wissen möchte, was Schaffner und Lokführer in aller Welt auf dem Kopf trugen, findet im Betriebsraum eine Sammlung von über 70 Dienstmützen. Vom Eisenbahnmuseum sind es nur ein paar Schritte zur Altstadt, die von der trutzigen Stadtbefestigung mit fünf Türmen und drei Torhäusern umschlossen wird. Kunstfreunde finden in der gotischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer kunstvoll geschnitzte Skulpturen, die von Tilman Riemenschneider stammen könnten.
Schwedenschanze
Die alten Wallanlagen auf dem Großen Haßberg boten vermutlich seit der rund 2000 Jahre zurückliegenden Keltenzeit Schutz vor angriffslustigen Zeitgenossen. Mit Sicherheit entstanden sie weit vor dem Dreißigjährigen Krieg; allerdings könnte der Name Schwedenschanze darauf hinweisen, dass man hier Schutz vor marodierenden schwedischen Truppen suchte. Inmitten der Wälle steht heute ein Aussichtsturm, der einen weiten Blick bis'zur Rhön und zum Steigerwald bietet. Die hellen Sandsteine, die in den Haßbergen zutage treten, waren übrigens bei Baumeistern und Bildhauern sehr begehrt. Man verwendete sie nicht nur im Frankenland, sondern beispielsweise auch für das Reichstagsgebäude in Berlin.
Maroldsweisach
An der Herrenstraße, die zu dem sehenswerten Rokokoschloss führt, steht die außen schlichte Pfarrkirche mit gelben Eckquadern als einzigem Schmuck. Im Innern erstrahlt sie dagegen in barocker Farbenpracht. Zu den bemerkenswertesten Stücken der Ausstattung zählen der mit Kanzel und Orgel vereinte Altar und die bunt bemalte Herrschaftsempore.
Auf der Weiterfahrt nach Altenstein wird die Landschaft durch wertvolle Streuobstwiesen geprägt.
Altenstein
Altenstein ist die Akropolis der Haßberge: Hoch über dem Weisachtal schmiegen sich gepflegte Häuser an einen markanten Bergkegel, überragt von den imposanten Überresten einer Burg mit Toren, Türmen, Gewölbekeller und mächtigem Zwinger. Am eindrucksvollsten ist die Ruine der gotischen Burgkapelle, die über dem Steilhang aufragt. Tiefe Risse und Spalten im Mauerwerk zeigen die Achillesferse der mindestens 800 Jahre alten Wehranlage: Der harte Sandstein, auf dem die Burg steht, ist ein nur scheinbar sicheres Fundament, denn im Untergrund liegen tonige Schichten, die den Berghang insil machen. Durch Hang-rutschungen wurden neben der Burgkapelle auch mehrere Häuser im Dorf zerstört.
Rotenhan
Mächtige Sandsteinklötze ragen etwa 1 km hinter Kurzewind aus dem Waldboden. Bei genauer Betrachtung entdeckt man hier eine der wenigen echten Felsburgen Süddeutschlands, die im Mittelalter von den Freiherren von Rotenhan erbaut wurde. Im 14. Jh. verlegte die Adelsfamilie ihren Stammsitz hinunter ins Tal und ließ dort während der Renaissance das prunkvolle Schloss Eyrichshof errichten.
Ebern
Wer durch den Torturm in den alten Stadtkern eintritt, steht plötzlich inmitten einer Szenerie aus behäbigen Bürgerhäusern, meist Steinbauten im fränkischen Stil. Das Rathaus begeistert mit einer reich verzierten Fachwerkfront, und die spätgotische Pfarrkirche besitzt einen herrlichen Barockaltar.
Nobel präsentiert sich auf der Weiterfahrt das Ba-rockschloss zu Rentweinsdorf. Die Kirche im Schlosspark birgt die sehenswerte von Rotenhan'sche Gruft.
Zeil am Main
Das Zentrum des fachwerkbunten Mainstädtchens ist der vom Rathaus, einer altehrwürdigen Apotheke und anderen architektonischen Kleinoden umrahmte Marktplatz. Hobbyfotografen finden in den Gassen um den Markt reizvolle Motive - sie sollten darüber aber nicht versäumen, den etwa 7 m langen und 1,5 t schweren Fotoapparat zu bewundern, der im Zeiler Foto- und Filmmuseum ausgestellt ist.
Info
Anfahrt
Nach Haßfurt über die A 70 Bamberg- Schwein-furt bis zur Abfahrt Haßfurt und weiter auf der B26
Auskunft
Tourist-Information
Haßberge Obere Sennigst!. 4
97461 Hofheim in Unterfr.
Telefon: 09523/92290
Fax 09523/267
www.hassberge.de
Weinhaus Anton Nüßlein
Marktplatz 1 97475 Zeil am Main
T./Fax 09524/279
Ein ideales Souvenir: Frankenwein aus Zeil am Main. Empfehlenswerte Rebsorten: Müller-Thurgau, Silner und Rotling.
Brauereigasthof
Zum grünen Baum
Herrenstr. 9
96126 Marotdsweisach
Telefon: 09352/240
Landgasthof mit Brauerei, Brennerei und eigener Hausschlachtung.
Die Spezialität: fränkisches Landbier.