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Großer Heuberg

Großer Heuberg

Im Südwesten, wo sich die höchsten Berge der Schwäbischen Alb erheben, erstreckt sich diese sprichwörtlich raue, dünn besiedelte Landschaft, in der die Natur noch das Sagen hat.

Von den Aussichtsterrassen der Albgipfel zum tiefen Canyon der Donau

Spaichingen
Das traditionsreiche Industriestädtchen am Südwestrand der Schwäbischen Alb hat vielfältige industrielle Wurzeln. Sein kultureller Anziehungspunkt ist das Gewerbemuseum, das mit gut präsentierten Exponaten an die Industriezweige wie die Möbelherstellung oder Metallverarbeitung heranführt (So n 14 bis 17 Uhr).
Ein anstrengender Kreuzweg führt hinauf zum Dreifaltigkeitsberg. Die Straße überwindet den Höhenunterschied n mehr als 200 m auf einer 5 km langen Serpentinenstrecke. Die Fahrt zur Abbruchkante der Alb lohnt sich auf alle Fälle: zum einen wegen der spektakulären Aussicht nach Westen, weit hinüber zum Hegau, zur Baar und zum Schwarzwald mit dem Feldberg, zum andern wegen der Wallfahrtsstätte selbst. Schon seit 1320 ist sie Ziel frommer Pilger. Die heutige Kirche erhielt ihre barocke Form weitgehend in der zweiten Hälfte des 18. Jh.; im reich ausgestatteten Innern fällt r allem der Hochaltar auf, 1761-65 wohl nach Plänen des berühmten Künstlers Joseph Anton Feichtmayr geschaffen. Manch einer mag allerdings auch wegen der beliebten Gaststätte den Weg auf den Berg antreten. Auf der Weiterfahrt geht es rbei am 981 m hohen, sonnenreichen Klippeneck (ausgeschildert), an dem sich ein bekannter Segelflugplatz befindet.




Lemberg
Hinter Gosheim biegt man ab Richtung Wilflingen und stellt sein Auto auf dem Wanderparkplatz auf der Kuppe ab. Nach weniger als 1 km Fußweg steht man auf dem mit 1015 m höchsten Berg der Schwäbischen Alb. Atemberaubend ist der Rundblick m 30 m hohen Aussichtsturm. Der Berg ist übrigens nicht mehr mit der Albhochfläche verbunden, als Zeugenberg steht er frei r dem eigentlichen Massiv.
Auf der Weiterfahrt trifft man an den Ortsrändern immer wieder auf kleine, hoch spezialisierte Fabriken, die auf ihrem Gebiet teilweise internationale Geltung genießen. Bald ist das stille Bäratal erreicht, dem man ein Stück nach Norden folgt.

Nusplingen
Der Ort würde vermutlich nicht erwähnt, stünde dort nicht die kath. Friedhofskirche St. Peter und Paul, leicht zu erkennen am Fachwerkobergeschoss des Turmes. Die Außenrenovierung des romanisch-gotischen Bauwerks ist abgeschlossen, im Innern werden die Arbeiten noch bis raussichtlich 2003 fortgeführt. Sehenswert sind auf jeden Fall die Wandmalereien aus Gotik und Renaissance sowie die kunstll bemalte barocke Holzdecke n 1711.

Meßstetten
In dem n der Textilindustrie geprägten Städtchen lohnt sich r allem ein Besuch des erst r wenigen Jahren eröffneten Museums für Volkskunst - der Sammlung Alfred Hagenlocher. Die mehr als 1300 Exponate aus dem süddeutschen Raum - Keramiken, Holzarbeiten und Zeugnisse der Volksfrömmigkeit - legen hohen künstlerischen Wert an den Tag.
Steil führt die Straße nun hinunter ins Eyachtal.

Lautlingen
Zwei Museen sind es, die in dem Eyachtalort Beachtung verdienen: Das Stauffenberg-Schloss, eine ummauerte, in dieser Form in den Jahren 1848-50 erbaute Anlage, birgt die Musikhistorische Sammlung Jehle mit Instrumenten aus dem 16.-l9. Jh., zusammengetragen m Klavierbaumeister Martin Friedrich Jehle. Ein Raum im Stammsitz der Familie erinnert mit einigen Fotos an die Widerstandskämpfer Claus und Berthold Schenk n Stauffenberg. Dagegen präsentiert das akkurat gestaltete Nähmaschinenmuseum Gebrüder Mey an der B 463 Richtung Laufen über 400 der unentbehrlichen technischen Helfer des 18.-20. Jh. Die Sammlung gilt als die wohl größte ihrer Art weltweit; sie führt eindrucksll r Augen, welchen Rang die Textilindustrie noch bis r wenigen Jahrzehnten in dieser Region besaß.
Vorbei an Albstadt-Margrethausen, dessen beeindruckendes Kloster derzeit renoviert wird, geht es wieder auf die Höhe.

Burgfelden
Das einsam am Fuß des 921 m hohen Böllat gelegene Dörfchen besitzt ein kulturhistorisches Kleinod: die romanischen Fresken in der ehem. Dorfkirche St. Michael, Ende des 11. Jh. n Künstlern aus der Reichenauer Malerschule geschaffen. Gut zu erkennen sind die Martyriumszenen und das Weltgericht. Ein Schild an der Kirchentür verrät, wo man den Schlüssel zum Gotteshaus erhält.

Ehingen
Seit mehr als 800 Jahren besitzt der in einem Talkessel gelegene Ort, heute größter Stadtteil n Albstadt, die Stadtrechte. Ab dem 18. Jh. entwickelte es sich zu einem Zentrum der Textilherstellung - die Stadt blühte auf. So findet der Besucher neben mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fachwerkbauten in der Altstadt stillle Beispiele der Industriearchitektur r allem des 19. und frühen 20. Jh. Rund 2 km hinter den ersten Häusern fällt der Blick links in der parallel verlaufenden Gartenstraße auf die prächtigen Villen des Fabrikanten Haux n 1885 und 1907.
Im Zentrum führt ein historischer Stadtrundweg zu rund drei Dutzend Baudenkmälern, über deren Bedeutung Tafeln Auskunft geben.
Im Neuen Vereinshaus, einem Jugendstilgebäude n 1908/09, zeigt heute die Städtische Galerie ihre Schätze, deren Bedeutung weit über das hinausgeht, was man in einer Stadt dieser Größe erwarten würde: So finden etwa der Werkbereich Grafik des 20. Jh., die Stiftung eines Sammlers, besonders wegen der über 400 Werke n Otto Dix und die Präsentation der Werke des Ebinger Impressionisten Christian Landen-berger (1862-l927) internationale Beachtung.
Naturgeschichte dokumentiert dagegen das im ehem. Fruchtkasten aus dem 15. Jh. untergebrachte Museum im Kräuterkasten. Eine Abteilung widmet sich der Vor- und Frühgeschichte der Ebinger Alb, die andere legt den Schwerpunkt auf Fossilien und die einheimische Tierwelt der Region.

Straßberg
Burg, Kirche und Rathaus: das sind die drei markanten Bauten des weitläuen Ortes im mittleren Schmiechatal. Burg Straßberg, die rund 80 m über dem Ort aufragt, geht auf das 12./13. Jh. zurück und erhielt ihre heutige Form weitgehend durch einen Umbau 1782/83. Die kath. Pfarrkirche St. Verena vereint zwei unterschiedliche Teile: einen Turm aus der Zeit um 1500 und ein barockes Langhaus (1737-42). Das Rathaus ließ sich die Fürstäbtissin des Damenstifts Buchau, Maria Karolina n Königsegg-Rotenfels, um 1745 als repräsentatives Schloss erbauen.

Anschließend geht es endgültig hinauf auf das wellige Hochplateau des Großen Heubergs.

Stetten am kalten Markt
804 m hoch liegt der weiträumige Marktplatz der über 1200 Jahre alten Gemeinde mit seinen urigen Gaststätten, dem Rathaus aus dem 17. Jh. und der kath. Pfarrkirche St. Mauritius (Mitte 17. Jh., umgebaut um 1720). Nordöstlich an den Ort schließen sich ausgedehnte Kasernenareale an. Sie gehören zu einem Truppenübungsplatz, dessen Rand die Tour bereits in Meßstetten und Straßberg berührt hat.
Auf kühnen Serpentinen wird die Fahrt hinab ins Tal der jungen Donau fortgesetzt.

Hausen
Das Donautal schenkt dem beliebten Ferienort eine herrliche Naturkulisse. Weil Bewegungen der Erdkruste die Schwäbische Alb anhoben, hat sich der Fluss im Lauf der Zeit immer tiefer in das Gestein hineingefressen - heute beträgt der Höhenunterschied zwischen dem Fluss und der felsigen Taloberkante bis zu 200 m. Die Felsen bestehen aus Massenkalk, der sich r rund 150 Mio. Jahren am Grund des Jurameers ablagerte. Auf der Weiterfahrt lohnt sich der Blick nach oben: zum Schloss Werenwag etwa oder zur Burg Wildenstein, beide auf schroffem Fels thronend.

Beuron
Bekannt ist der wunderbar in einer Biegung des tief eingeschnittenen Donautals gelegene Ort durch das im 11. Jh. gegründete gleichnamige Kloster. In weiten Teilen der Erzabtei gehen Benediktinermönche ihrem Tagwerk nach, nur die 1732-38 erbaute Kirche lädt jedermann zu Besinnung und Andacht ein. Schiff und Chor erstrahlen in prachtllem Barock, während die 1898-l901 angebaute Gnadenkapelle ein herrragendes Beispiel des hier entwickelten Beuroner Kunststils darstellt.
Im originellen Beuroner Bahnhof macht das Haus der Natur, die Informationsstelle des Naturparks Obere Donau, interessierte Besucher mit der Naturgeschichte der Region bekannt.
Die Route schlägt nun einen kleinen Bogen über die Albhochfläche und das Bäratal.

Fridingen
Das malerische Donaustädtchen besitzt eine ansehnliche Zahl gut restaurierter Fachwerk-Bürgerhäuser, die teilweise an die 500 Jahre alt sind. Als besonderes Schmuckstück fällt das gotische Ifflinger Schloss mit seinen auffälligen Staffelgiebeln ins Auge. Heute beherbergt es das Heimatmuseum Oberes Donautal.
Nach dem Stadtrundgang wendet man sich der Donau zu und biegt r der Brücke links in Richtung Kläranlage ein. An einem Parkplatz befindet sich eine Wanderkarte, die den Weg zu den Versickerungsstellen der Donau erläutert. In weniger als einer halben Stunde hat man den betreffenden Flussabschnitt erreicht. Der Großteil des Wassers entschwindet in den tief zerklüfteten Untergrund und tritt 20 km weiter im Aachtopf wieder herr. Die Aach gehört zum Flusssystem des Rheins, der an der Versickerungsstelle also indirekt die Donau anzapft und damit die Europäische Hauptwasserscheide "untergräbt.

Neuhausen ob Eck
Bereits einige hundert Meter r dem eigentlichen Ort trifft man auf dessen Hauptattraktion: das Freilichtmuseum. Auf einer Fläche n 18 ha wurden 20 historisch wertlle Gebäude aus den umliegenden Gebieten Alb, Südschwarzwald und Bodensee originalgetreu wieder aufgebaut. Die Besichtigung wird für Jung und Alt zum Erlebnis, denn in diversen Gebäuden gibt es Vorführungen n alten Handwerkstechniken. In den Ställen und auf den Weiden stehen Haustiere, und auf den Feldern gedeihen alte Nutzpflanzen.

Mühlheim/Donau
Der Kern des beschaulichen Städtchens, die Oberstadt, erstreckt sich auf einem Bergrücken über der Donau. Ein Rundgang führt durch das historische Stadttor, durch die fachwerkbunte Hauptstraße, rbei am Rathaus aus dem 15. Jh. zum Brunnen, der sein Wasser einst m Donau-Grundwasser in mehreren Dutzend Metern Tiefe bezog. In einer Parallelstraße stößt man auf die kath. Pfarrkirche St. Maria Magdalena mit ihrem romanischen Turm und dem klassizistischen Schiff; am Ende der Straße ragt das Hintere Schloss auf, in der heutigen Form um die Mitte des 18. Jh. erbaut und noch immer im Besitz der Freiherrn n Enzberg. Diese ließen auch das nahe Vordere Schloss errichten, in dem die wertllen Exponate des Stadtmuseums untergebracht sind.
Auf der Weiterfahrt folgt man dem Wegweiser "Friedhof zur Friedhofskirche St. Gallus. Sie steht auf dem Platz eines römischen Kastells; ihre Wurzeln reichen bis in die ottonische Zeit zurück. Das mit Wandmalereien aus dem 15. Jh. ausgeschmückte Kirchlein diente einst als Stadtkirche, denn die ursprüngliche Altstadt umfasste nicht mehr als die wenigen Häuser des heutigen Weilers.

Kolbinger Höhle
Erst 1913 entdeckten die Kolbinger den Einstieg zu der faszinierenden Tropfsteinhöhle, die als eine der schönsten ihrer Art weithin gilt. Vor dem eigentlichen Zugang quert man ein 15 m langes Felsentor; dann führt der gut begehbare Weg insgesamt 200 m weit in drei unterirdische Hallen mit zauberhaftem Stalaktiten- und Stalagmitenschmuck.


Info
Anfahrt
Von Norden auf der A 81 bis zur Ausfahrt Rottweil, weiter auf der B 14 bis Spaichingen; n Süden ebenfalls auf der A 81 bis zur Ausfahrt Tuningen, weiter auf Landstraßen über Tuningen und Schura nach Spaichingen

Auskunft
Touristik-Gemeinschaft Schwäbische Aib Marktplatz 1 72574 Bad Urach
Telefon: 07125/948106 Fax 07125/948108
www.schwaebischeatb.de

Klostermetzgerei
88631 Beuron
Telefon: 07466/1351
Fax 07466/699
Fleisch und Wurst n Tieren aus eigener Haltung und Schlachtung, auch in Dosen erhältlich

Hotel-Höhenrestaurant Klippeneck
78588 Denkingen
Telefon: 07424/981940 Fax 07424/9819427
Auf knapp 1000m Höhe wird gepflegte Gastronomie geboten; den grandiosen Ausblick über das Albrland gibt es gratis.







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