Ein wenig erinnert das 1765-l767 errichtete Herrenhaus Groß Kreutz an das zwanzig Jahre zuvor entstandene Schloß Sanssouci. Bauherr war Carl Gottfried von Hacken. Sein Familienwappen ist über der Freitreppe angebracht. Es hat wundersamerweise offenbar alle Zeitstürme überstanden.
Letzter p rivater Eigentümer bis 1945 des zu jener Zeit 791 ha umfassenden Rittergutes Groß Kreutz war Bodo von der Marwitz-Friedersdorf, geb. 1893 in Groß Kreutz, gestorben 1982 in Köln. Zwei seiner Enkel, die Brüder Borries und Donat von Müller, berichten im Jahre 1997 über ihren Großvater und das Schicksal von Groß Kreutz:
»/n den Wirren des Kriegsendes floh er zusammen mit seinen Leuten vom Hauptgut Friedersdorfaus, wo sie dem sowjetischen Sturm auf die 2 km entfernten Seelower Höhen am 16.4.1945 gerade noch entkommen konnten, nach Groß Kreutz. Trotz seiner baldigen rtreibung von dem Gut, vorübergehender rhaftung und tagelanger rhöre ließ sich Bodo von der Marwitz zunächst nicht dazu bewegen, das Dorf Groß Kreutz zu verlassen.
Mit der Durchführung der Bodenreform sollte er als ehemaliger Grundbesitzer mit einigen seiner Kinder im Oktober 1945 in ein sowjetisches Konzentrationslager verschleppt werden. Durch eine List gelang es ihm jedoch, sich während des Transports abzusetzen und nach Westberlin zu flüchten. Zu unserem allgemeinen Unverständnis damals hatte er die Wiedervereinigung wiederholt vorausgesagt. Er hätte so alt wie Ernst Jünger werden müssen, um die Rückkehr der Familie nach Groß Kreutz noch selbst miterleben zu können.
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