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Ethnologisches Museum

Ethnologisches Museum

Adresse: Lansstraße 8,14195 Berlin.

Telefon: (030) 8301438.
Telefax: (030) 8301500.

rkehrsverbindungen: U-Bahn (Dahlem-Dorf), Bus X11.X83,110,183.
Eintrittspreise: Erw. DM 4,-, Erm. DM 2,-, freier Eintritt am 1. Sonnlag im Monat.

Öffnungszeiten: Di.-Fr. 10.00-l8.00 Uhr, Sa., So. 11.00-l8.00 Uhr, Mo. geschlossen.

Gastronomie: im Museum. Abteilungen: Afrika,, Südsee, Südasien, Ostasien, Islamischer Orient, Amerikanische Archäologie, Amerikanische Naturvölker, Musikethnologie, lunior/Blindenmuseum. Sammlungsschwerpunkte: völkerkundliche Gegenstände und Dokumente aller Länder, ausgenommen deutschsprachiger Raum.

Museumspädagogik: eigene Abt. des Junior/Blindenmuscums, Aktions- und Erlebnistage für jugendliche und Erwachsene, spezielles Führungsprogramm für Schüler.
Führungen: nach Voranmeldung.
Führer: röffentlichungen zu einzelnen Themen.

Mit einem Sammlungsbestand von rund 500000 ethnologischen und archäologischen Objekten, ca. 130000 musikethnologischen Tonaufnahmen sowie über 285 000 Fotodokumenten gehört das Berliner Ethnologische Museum zu den weltweit größten und bedeutendsten Institutionen seiner Art. Eine Vielzahl von kostbaren und über weite Strecken einzigartigen Erzeugnissen kulturellen Gestaltungsvermögens werden in den Ausstellungen präsentiert. Dazu zählen die berühmten Bronzen aus dem westafrikanischen Königreich Benin, die alten Goldobjekte aus der Quimbaya-Kultur Kolumbiens oder die für ihren Umfang weltberühmte Sammlung aus der Sepik-Region Papua-Neuguineas.




Die Geschichte des Erwerbs dieser international anerkannten Stellung des Berliner Museums hat ihre Anfänge im )ahr 1826. Auf Anregung Wilhelm von Humboldts wurden damals die bis dahin in der Königlich Preußischen Kunstkammer verstreuten Gegenstände außereuropäischer Herkunft zusammengefasst und in eine neu geschaffene »Ethnographische Sammlung« überführt. Knapp 50 Jahre später, im Jahre 1873, bildete diese den Grundstock für das von Adolf Bastian begründete Berliner Museum für Völkerkunde (seit 1.1.2000 umbenannt in Ethnologisches Museum). Der Auftrag, den Bastian dem Museum zuwies, war der eines »wissenschaftlichen Archivs« zur kulturhistorischen Dokumentation und Erforschung außereuropäischer Gesellschaften. Auf der Grundlage dieses Programms entwickelte sich das Berliner Museum rasch zu einer Einrichtung von hohem Rang und Ansehen. Eine Vielzahl von einflussreichen deutschen Ethnologen zählte zu seinen Mitarbeitern und machte das Museum damit zu einem auch in der Forschung international bedeutsamen Zentrum der Völkerkunde. Entsprechend groß war das Interesse der Öffentlichkeit an den Ausstellungen, Vorträgen und Erwerbungen des Museums.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bedeutete hier einen schmerzlichen Einschnitt. Vieles von dem, was bis dahin nach Berlin gekommen und dort sorgfältig aufbewahrt worden war, ging in den Wirren des Krieges verloren.

Auch der alte Museumsbau in der Stresemann-straße, im Zentrum Berlins, fiel dem Krieg zum Opfer.
Die Jahre danach waren in manchem ein Neubeginn. Räumlich nunmehr in den alten Magazingebäuden in Dahlem, im Süden der Stadt, untergebracht und seit 1961 eine Einrichtung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, gewann das Berliner Ethnologische Museum seine heutige Gestalt erst Anfang der 70er-Jahre mit der Eröffnung eines neuen Zentrums für außereuropäische Kunst und Kultur in den eigens dafür erweiterten Dahlemer Museumsbauten.
Insgesamt durchgängig ist die historische Perspektive der Dauerausstellungen und ihr Präsentationsprinzip. Für den Stil der einzelnen Teilregionen jeweils typische Objekte und Objektgruppen sind in großen Glasvitrinen bzw. frei positioniert zusammengefasst und nach funktionalen Gesichtspunkten geordnet. Zu jedem Themenkomplex finden sich an den Unterständen der Vitrinen spezielle, zur Mitnahme gedachte Führungsblätter, die über die Objektangabe hinaus auch über den kulturellen Kontext der Exponate informieren.

Konzeptionell besteht das Ziel der Ausstellungen in dem rsuch der rmittlung eines sinnlich direkt erfahrbaren Zugangs zu der Vielfalt und Bedingtheit menschlicher Daseinsgestaltung.
Aus Platzgründen konnten bislang jedoch nur die Abteilungen Südsee und Amerikanische Archäologie ihre Sammlungen dieser Konzeption gemäß angemessen präsentieren. Zu den Höhepunkten gehören hier die in ihrer Vollständigkeit nur in Berlin zu sehenden mächtigen steinernen Stelen und Skulpturen aus Cozumalhuapa (Guatemala) in der Dauerausstellung Altamerika sowie die große Bootshalle im Erdgeschoss der Südsee-Ausstellung mit der Präsentation unterschiedlichster Wasserfahrzeuge aus der Südsee. Eine weitere Attraktion ist der Thron des Königs Njoya in der neuen Ausstellung »Afrikanische Kunst«. Wie die andere Dauerausstellung zu Südasien zu Ostasien mit Schwerpunkt China und Mongolei, zeigt jedoch auch die Afrika-Ausstellung aus Platzmangel nur einen Teil ihrer wertvollen und umfangreichen Bestände. Vornehmlich auf den Bereich Westafrika begrenzt, sind so etwa die ob ihrer Qualität und Vielfalt renommierten Sammlungen aus den zentralafrikanischen Königreichen noch nicht ausgestellt.
Besonders gravierend ist die Raumnot im Falle der Abteilungen Islamischer Orient, Amerikanische Naturvölker und Musikethnologie. Durch den noch lange nicht abgeschlossenen Umbau Dahlemer Museumsbauten verfügen sie über keine eigenen Ausstellungsflächen und können daher ihre zum Teil einzigartigen Sammlungen nur sporadisch in Form von Sonderausstellungen zeigen. Im Zuge der Wiedervereinigung und der Reorganisation der Staatlichen Museen zu Berlin ist mittlerweile jedoch der Auszug der Kunstmuseen aus Dahlem abgeschlossen. Für die Zukunft erhält damit das Museum für Völkerkunde doch noch die Räumlichkeiten, die dem Rang seiner Sammlungen und dem Stellenwert seines öffentlichen Auftrages angemessen sind: zu bilden und zu informieren über jenes Wissen, das notwendig ist für eine kritische Reflexion der eigenen Geschichte und für eine von Toleranz und rständnis geprägte Einstellung gegenüber fremden Lebensformen.







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