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Ernst Barlach Haus - HAMBURG

Ernst Barlach Haus - HAMBURG

Adresse: Baron-ght-Straße 50a, 22609 Hamburg.

Verkehrsverbindungen: S-Bahn-Station Klein Flottbeck, Bus 36,39,286 (Teufelsbruck), 115 (Marxenweg).

Eintrittspreise: Erw. DM 6,-; Erm. DM 4,-.

Öffnungszeiten: Di.- So. 11.00-l7.00 Uhr. Sammlungsschwerpunkte: Holzskulpturen, Bronzen, Keramik, Zeichnungen und Druckgrafik von Ernst Barlach.

Führungen: letzter So. im Monat und nach Vereinbarung.
Führer: Hausführer (Prestel-Verlag); Kurzführer; E. Barlach-Kurzbiografie;
Führer »Fries der Lauschenden«.

Um 1932 begann der Hamburger Großindustrielle und Kunstmäzen Hermann F. Reemtsma, auf die Kunst Ernst Barlachs aufmerksam zu werden - sie sollte ihn nicht mehr loslassen. Im Sommer 1934 fuhr er nach Güstrow in Mecklenburg, um den damals 64-jährigen in seinem Atelier aufzusuchen. Aus dieser Begegnung entwickelte sich ein enger Kontakt und der Anfang einer bedeutenden Barlach-Sammlung. In den schlimmen Jahren der Verfemung, von Arbeitsund Ausstellungsverbot, ja sogar der Zerstörung seiner Werke durch die Nationalsozialisten, half Reemtsma dem Künstler, im Stillen weiterzuarbeiten. 1960 ließ Reemtsma seine Privatsammlung in eine Stiftung umwandeln und ein eigenes Museum errichten, dessen Eröffnung 1962 er nicht mehr erleben konnte. Der flache Atriumbau im Jenischpark beherbergt Skulpturen, Zeichnungen und Druck-grafik wie auch Autographen des Künstlers und bietet einen umfassenden Überblick über das vielseitige Schaffen Barlachs. Barlach, bildender Künstler und Dramatiker, wurde 1870 als Sohn eines Landarztes in Wedel in Holstein geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, erhielt er seine künstlerische Ausbildung in Hamburg und an der Dresdner Kunstakademie als Bildhauer. Studienaufenthalte führten ihn zweimal nach Paris.




Als erfolgreicher Illustrator und Grafiker war er formal in seiner Frühzeit dem Jugendstil verpflichtet. Den großen Durchbruch, das »physikalische Wunder der Kristallisierung«, wie Barlach es selbst nannte, brachte jedoch erst seine Reise in die Ukraine im Sommer 1906. r der endlosen Weite der südrussischen Steppe begriff er die Gestalten der Bauern, Hirten und Bettler in ihren weiten Mänteln als Plastiken, eine Sehweise, die sein Werk prägen sollte. »Donnerwetter, da sitzen Bronzen«, soll er beim Anblick dieser Menschen ausgerufen haben. Seine Figuren von Sehenden und Bettlern, Bauersfrauen, Blinden, Singenden, Frierenden und Lachenden sind in ihrer Gestik auf das Es-senzielle konzentriert, sind eindeutig in ihrer Aussage. Bei seinen Skulpturen bearbeitete er -von den Bronzen abgesehen - natürliche Materialien wie Ton, Gips und vor allem Holz. Einige Arbeiten entstanden auch in Porzellan. Stets sind bei ihm Material und künstlerisches Thema fein aufeinander abgestimmt: Die eindringliche, kraftvolle Überzeugung ausstrahlende Gestalt des Wüstenpredigers von 1912 lässt noch die Form des Eichenstammes erkennen, aus dem sie geschlagen wurde; die innige, intime Gruppe von Christus und Thomas mit ihrer fein geglätteten, schimmernden Oberfläche wurde aus Sapeli-Mahagoni geschnitzt. Das zentrale Werk der Barlach-Sammlung ist der Fries der Lauschenden, den Barlach 1935 für Reemtsma vollendete.

Die rückseitig abgeflachten neun Eichenholzuren variieren in ihrer Gestik das Thema des Lauschens, des Nach-innen-Hörens, in Ekstase, in Konzentration, in Demut. Die ersten Entwürfe zu diesem Fries entstanden für einen Wettbewerb für ein Beethoven-Denkmal in Berlin 1926, die Barlach jedoch wieder verwarf. 1930 nahm er die Arbeit am Fries wieder auf, diesmal im Auftrag von Tilla Durieux. Ihre Emigration verhinderte die llendung. Erst Reemtsma ermöglichte die Fertigstellung dieses zentralen Werks.







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