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Domschatzkammer - ESSEN

Domschatzkammer - ESSEN

Adresse: Burgplatz2,45127 Essen.

Telefon: (0201) 2204206.
Telefax: (0201) 2204507.

Eintrittspreise: Erw. DM 2,-; Erm. 1,-.
Öffnungszeiten: Di.-Sa. 10.00- 17.00 Uhr, So. 12.30-l7.00 Uhr. Sammlungsschwerpunkte: ottonisch-salische Zeit.

Museumspädagogik: spezielle Führungen für Kinder, Schulklassen. Führungen: nach Voranmeldung.

Führer: Alfred Pothmann: Die Essener Schatzkammer, München 1990.

Der Essener Domschatz überdauerte weitgehend unangetastet die Jahrhunderte. Sein ältestes Stück, ein karolingisches Evangeliar, war ein Geschenk des Gründers (um 850), des späteren Bischofs Altfried n Hildesheim, an das damalige Damenstift. Das einst reichsunmittelbare Kanonissinnenstift existierte bis zu seiner Auflösung im Jahre 1803; seine Stiftskirche St. Kosmas und Damian wurde 1958 Dom des neueingerichteten Ruhrbistums Essen. Bedeutende Stücke stifteten im 10. und 11. Jahrhundert die Abtissinnen Mathilde und Theophanu, die beide dem sächsischen Kaiserhaus angehörten.

Seit 1959 sind die Schatzkammerstücke in den als Museum eingerichteten Räumen im Querhaus des Doms zu besichtigen; einige der berühmtesten Stücke



blieben in den Kirchenräumen selbst, darunter die viereinhalb Meter hohe antike Marmorsäule, die - damals mit einem vergoldeten Kreuz versehen - Abtissin Ida 965 hinter dem Kreuzaltar aufrichten ließ. Aus der Zeit der Abtissin Mathilde besitzt der Dom einen großen, siebenarmigen Bronzeleuchter, dessen Arme feinst durchbrochene Knäufe mit Blattornamenten zieren. Am Anfang der Entwicklung der freiplastischen uren steht die »Goldene Madonna« (Köln, um 980), deren Holzkern, im Gegensatz zu wenig jüngeren St ücken in Hildesheim und Paderborn, noch die originale Umhüllung aus Goldblech trägt. Zu Liehtmess wurde die Madonna mit einem Krönchen geschmückt, das im Domschatz aufbewahrt wird. Sein Reif ist mit Filigran, Edelsteinen und Perlen dicht besetzt und wird n vier Lilien überhöht. Das Schmuckstück gilt als Kinderkrone, die zeitlich zu dem als Dreijährigen gekrönten Otto III. passt. Meisterwerke mittelalterlicher Goldschmiedekunst stellen vier Vortragekreuze des späten 10. und frühen 11. Jahrhunderts dar, deren Krcuzbalken reichen Schmuck aus Edelsteinen, Perlen, Filigran und Email verschiedener Technik tragen. Das älteste übergab Otto n Schwaben seiner Schwester, besagter Abtissin Mathilde. Es trägt beider Konterfei in Email. Das Emailbild des zweiten Kreuzes weist die Abtissin als Stifterin aus, während der Stifter des dritten, um 1000 entstandenen, unklar ist. Das vierte mit einem großen Bergkristall geschmückte Kreuz stammt inschriftlich n Theophanu. Unter dieser Abtissin (1039-58) erfuhr der Kirchenschatz große Förderung; zu ihrer Zeit erfolgte der Neubau des n Altfried gestifteten Urbaus. Von dem spätottonischen Neubau sind heute noch der Westbau, die Krypta, Teile des Atriums und der Scitenschiffwände erhalten, während das Langhaus nach einem Brand n 1275 in der Zeit der Abtissin Beatrix n Holte durch die heutige gotische Hallenarchitektur ersetzt wurde. Die Abtissin Theophanu schenkte dem Stift ein illuminiertes Evangeliar, dessen Buchdeckel Gold- und Elfenbeinreliefs zieren; aus ihrer Zeit stammt der Schmuck eines Kreuznagelreliquiars, das allerdings in gotischer Zeit verändert wurde. Um ein kaiserliches Geschenk scheint es sich bei dem Richtschwert der hl. Kosmas und Damian zu handeln (vermutlich um 1000 entstanden), das den Abtissinnen als Zeichen ihrer Gerichtshoheit rangetragen wurde. Ein weiterer Reichtum des Essener Domschatzes liegt in den gotischen Reliquiaren und Monstranzen sowie einer Auswahl prächtiger Messgewänder.







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