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Dommuseum des Domstifts Brandenburg

Dommuseum des Domstifts Brandenburg

Adresse: Burghof 9,14776 Brandenburg.

Telefon: (03381) 200325 oder 224390.

Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM3,-.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10.00 -l7.00
Uhr, Sa. 10.00-l8.00 Uhr, So. 11.00-l8.00 Uhr.

Sammlungsschwcrpunkte: Sakrales, Mittelalter, liturgische Handschriften
und Drucke, Paramente, Möbel, Skulpturen, Tafelmalerei.
Führungen: nach Voranmeldung.
Führer: Fait: Dom und Domschatz Brandenburg, 1991.

Obwohl die Ausstellungsstücke zu den ältesten ihrer Art gehören, ist das Dommuseum Brandenburg, das zum Domstift gehört, eines der jüngsten kirchlichen Museen in Deutschland. Es wurde erst 1979 eröffnet. In den seit 1962 zusammen mit der Domkirche restaurierten mittelalterlichen Konventsgebäuden des ehemaligen Prämonstratenser-Chorhcrrcnstiftes fand es seine Heimat.
Seine Bestände stammen aus kirchlichem Besitz, zum größten Teil dem der Brandenburger Domkirche selbst, weshalb Urkunden aus der langen Geschichte des Bistums und Kunstwerke des regelmäßigen kirchlichen Gebrauchs vorherrschen. Einen wichtigen Schwerpunkt bilden die in erster Linie historisch interessanten über 600 Urkunden und Siegel, darunter als ältestes Stück eine auf die Gründung von Bistum und Dom bezogene Urkunde, die der spätere Kaiser Otto I. im |ahre 948 ausstellte. Im großen Wendenaufstand ging das Bistum wieder verloren und konnte erst in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts erneut in Besitz genommen werden. Von diesen Ereignissen zeugt neben der Domkirche selbst die im Museum bewahrte Gründungsurkunde des neuen Domkapitels aus dem )ahr 1161 sowie einige weitere Dokumente.




Unter den Kunstwerken im Besitz des Dommuseums, die zunächst kirchliche Gebrauchsgegenstände waren, - liturgische Bücher und Gefäße, Paramente und Altarschmuck - finden sich künstlerisch erstrangige, ja einzigartige Stücke: Aus der Gründungs- und Bauzeit des Domes ist ein Evangelistar erhalten, das aufgrund seiner 19 ganzseitigen Miniaturen sowie 24 kleineren Darstellungen berühmt geworden ist als das Brandenburger Evangelistar. Der Illustrator der Handschrift, ein Hauptmeister der niedersächsischen Buchmalerei, die im frühen 13. Jahrhundert byzantinischen Einfluss verrät, wird nach diesem Codex der Brandenburger Meister genannt. Seit 1945 fehlt der mit Edelsteinen geschmückte Prachteinband. Zwei weitere bedeutende Handschriften besitzt das Dommuseum, eines davon ist das Lcktionar des Mönches Rutger (seit 1241 Bischof von Brandenburg), der auf dem getriebenen silbernen Relief des Einbands als Stifter erscheint. IDas Museum bewahrt auch Kunstwerke aus anderen Kirchen, darunter einige bemerkenswerte Einzelstücke mittelalterlicher Glasmalerei, beispielsweise zwei romanische Rundscheiben aus der Dorfkirche Paretz, die wohl ursprünglich aus Magdeburg stammen.

Ein Glasgcmälde, das die Madonna mit dem Christuskind zeigt und im Mittelfenster des Doms angebracht war, scheint hingegen französischen Ursprungs zu sein. Vielleicht handelt es sich um eine der von Friedrich Wilhelm III. 1836 erworbenen Scheiben, die Schinkcl auf dessen Wunsch im Brandenburger Dom einsetzen sollte. Die mittelalterlichen liturgischen Gewänder und Paramente bilden einen wesentlichen Teil der Sammlung, mit der sich in den neuen Ländern nur der Bestand des Halberstädter Doms messen kann. Die kostbaren Stoffe, zumeist italienischen Ursprungs, sind zum großen Teil mit lokaler, z.T. ürlicher Seidenstickerei verziert. Das 2,20 auf 4,40 m große Brandenburger Hungertuch, ein mit 29 Szenen aus dem Leben Christi besticktes Velum, ist ein auch kunsthistorisch bedeutendes Stück, Auch sind einige nennenswerte Skulpturen erhalten, darunter die gotische sitzende Madonna mit Kind, sowie Werke der Tafelmalerei. Schließlich ist ein Modell erwähnenswert, das eine bildliche Vorstellung von der Marienkirche auf dem Harlunger Berg vermittelt, einer erstaunlichen spätromanischen Wallfahrtskirche auf ertürmigem Grundriss. Anlässlich ihres Abrisses im Jahr 1722 wurde das Modell angefertigt.







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