Kulturstiftung DessauWörlitz
Schloss Großkühnau
06846 Dessau
Tel. 0340/64 61 50
Fax 0340/64 61 510
www.gartenreich.com
ksdw@ksdw.de
Größe der Anlage: 113 ha
Ganzjährig frei zugänglich Schloss Wörlitz: Geöffnet April - Oktober Gotisches Haus Wörlitz: Geöffnet April - Oktober
Die im Osten von Anhalt-Dessau gestalteten Wörlitzer Anlagen stellen den zeitlichen Beginn und den ästhetischen Höhepunkt der Verschönerungsarbeiten im Gartenreich dar. Sie gliedern sich in fünf einzelne, peripher vom Schloss in die landschaftliche Umgebung gewachsene Einzelgärten, die durch Gewässer, insbesondere den Wörlitzer See getrennt und durch Brücken, Gartenräume und Sichtbeziehungen zu einer Einheit verknüpft sind. Fürst Franz, sein Freund und Berater Erdmannsdorff und die beteiligten Gärtner Neumark, Eyserbeck und Schoch (d.A.) begannen ihre Arbeiten 1765 in der Nachbarschaft des zunächst noch barocken Schlosses und Gartens sofort nach der Rückkehr von einer ersten Englandreise in einer noch suchenden und klein-teiligen Gestaltungsweise.
Über den Zeitraum von etwa 35 Jahren entwickelten sich die um 1800 auf etwa 112 Hektar gewachsenen Anlagen, die nahtlos und ohne Zaun in die umgebende Landschaft übergehen. Neben dem Schlossgarten und Neumarks Garten im Süden des Wörlitzer Sees entstanden zwischen 1770 und 1790 nördlich davon Schochs Garten und der Weidenheger und in den 1790-er Jahren die östlichen Neuen Anlagen. Die Gärten werden heute jährlich von nahezu 800 Tausend Gästen besucht. Sie sind als eine Folge räumlich gestalteter Bilder zu erleben, die sich dem Besucher an einem Führungsweg als bewusst inszeniertes Programm erschließen. Hinter jeder Biegung liegt etwas, was man vorher noch nicht (oder in anderer Wirkung) sehen konnte und dessen Entdeckung beim Besucher Über raschung oder Freude auslöst. Auf diese Art und Weise soll das Interesse des Spaziergängers geweckt und seine Neugierde erregt werden - der Besucher soll lernen. Das Schöne war mit dem Nützlichen verbunden, die gestalteten Gärten hatten wie deren Umgebung zugleich durch Acker- und Obstbau, Weidewirtschaft oder Wiesennutzung eine Funktion. Die Tiere spielten wie auch die hier tätigen Menschen - der Schnitter im Korn, die Wäscherin am Seeufer oder der Fischer auf dem Wörlitzer See ein jeder seine Rolle bei der Belebung der gestalteten Gartenbilder. Unter den mehr als erzig Bauwerken und Gartenarchitekturen stellen das Landhaus (1769-l773), Erdmannsdorffs Gründungsbau klassizistischer Baukunst in Mitteleuropa und das Gotische Haus (1773 bis 1817 mehrfach erweitert) als frühestem neugotischen Schlossbau Deutschlands die herausragenden Architekturlösungen dar.
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