Brandenburg - dazu fallen einem Vokabeln ein wie Kiefernwälder und märkischer Sand, aber kaum der Begriff Fischerei.
Jedoch, der Herr Matthies vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten schrieb - auf Anfrage - dem Autor wie folgt:
»Die Fischerei und der Berufsstand der Fischer in diesem Lande haben es rdient, in der von Ihnen vorgesehenen Publikation erwähnt zu werden.«
Was hiermit geschieht.
Zahlen und Fakten:
Dem Fischereiwesen Brandenburgs steht eine Wasserfläche von etwa 97.000 Hektar, darunter mehr als 400 Hektar Fischteiche und Teile der großen Flußsysteme Elbe, Oder, Hal und Spree sowie etwa 3000 attrakti und fischreiche Seen zur Verfügung. Ein intakter Berufsstand umfaßt 150 Fischereiunternehmen unterschiedlicher Rechtsformen mit mehr als 650 Beschäftigten. Außerdem sind etwa 300 Nebenerwerbsfischer in drei traditionellen sorbischen Spreewaidfischergemeinschaften tätig. Es existieren mehrere rechtsfähige gemeinnützige Anglerreinigungen, darunter als größte der Landesanglerrband Brandenburg e.V. mit mehr als 80.000 Mitgliedern.
Mit Fischfang allein wäre das Aufgabenspektrum der Fischer und Angler höchst unzureichend erklärt. Es gibt viel zu tun. Dazu - im Originalton - das zuständige Ministerium:
»Die Autgaben des Fischereiwesens ergeben sich vor allem aus dem Fischereigesetz für das Land Brandenburg und umfassen den Schutz, die Erhaltung, die Fortentwicklung und die Nutzung der im Wasser lebenden Tier- und Pflanzenwelt als zentrales Anliegen, von dem I sich alle weiteren Aufgaben für RR die Unternehmen und die Fischereirwaltung, für die Fischer und die Angler, ableiten. Die Berufs- und die Freizeitfischerei (Angelßscherei) besitzen eine außerordentlich große Bedeutung für die Hege der Fischbestände und die Pflege der Gewässer, für die Erfüllung von fischereibiologischen, gewässerökologischen, aber auch fischereiwirtschaftlichen Aufgaben und Anforderungen.
Neben der Hege der Fischbestände in den natürlichen Gewässern besitzt die Fischzucht in Teichen und anderen Anlagen der Aquakultur sowie die Vermarktung von Süßwasserfischen und deren Produkten eine große wirtschaftliche Bedeutung im Lande Brandenburg.
Die Angelfischerei gilt im Lande Brandenburg als sinnvolle Freizeit- und Erholungsgestaltung, als wesentlicher Faktor zu Fischhege und Gewässerpflege und als unrzichtbare Einflußgröße des Fischereiwesens in Hinblick auf kostenloses Arten-, Natur- und Umweltschutzmanagement.«
Bleibt, nach häuer Erprobung, anzumerken: In vielen brandenburgischen Gaststätten läßt sich ausgezeichnet Fisch essen. Zum Beispiel fangfrischen Zander, gekonnt zubereitet. Eine Delikatesse!
Hechtreißer
»Die Hechtreißer waren im alten Wriezen eine besondere Innung. Sie machten die Oder-Fische rsandfertig. Sie mußten sie aufreißen, die Innereien entfernen und einsalzen. 1760 gab es 62 Hechtreißer. Die Trockenlegung im Oderbruch brachte den Niedergang dieser Zunft.«
(Aus der Infoschrifi »Märkische Schweiz - Oderbruch. Eine Ländschaft zum Staunen und Genießen.«)