Am Nordufer der Elbe, zwischen Altem Elbtunnel und Schulauer Fährhaus, zeigt sich Hamburg von seiner landschaftlich schönsten Seite. Parallel zum Eibufer rläuft die Eibchaussee. Reeder und Kaufleute legten hier am Hochufer Landsitze mit großzügigen Parks an.
Am Eibufer enlang bis Blankenese
An Eibufer und Eibchaussee gibt es zahlreiche Restaurants und Cafes. Man kann also den 22 km langen Elb-uferweg entlangwandern oder mit dem Fahrrad abfahren und gemütlich rasten; oder auch bis Blankenese zu Fuß gehen und mit dem Bus (Linie 189) oder einem HADAG-Aus-flugsschiff nach Schulau weiterfahren.
St.-Pauli-Fischmarkt Ausgangspunkt des Weges ist der *Alte Elbtunnel (s.S. 63). Über die Hafenstraße kommt man zum St.-Pauli-Fischmarkt mit der restaurierten ehemaligen Fischauktionshalle von 1896. Jeden Sonntag findet hier von 5 bis 9.30 Uhr (im Winter erst ab 6 Uhr) der Fischmarkt statt. Zwar bekommt man auch noch Fisch, vorwiegend aber alles Mögliche andere. Die Marktschreier sorgen für jede Menge Spaß.In der Großen Elbstraße haben sich designorientierte Möbel-und Einrichtungsanbieter in einem ausgedienten Malzwerk ein interessantes Forum geschaffen. Im Stilwerk sind hochwertige Möbel, Leuchten, Teppiche und Küchengeräte zu sehen und zu kaufen.
St. Trinitatis und Alter Jüdischer Friedhof
Vom Fischmarkt geht man durch die Straße Schlachterbuden zur Breiten Straße und in die Kirchenstraße. An der Ecke Königstraße steht die Hauptkirche St. Trinitatis, 1742-l744 über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes erbaut. Der Kirchturm stammt aus den )ahren 1688-l694. Auf der anderen Seite der Königstraße liegt der Alte Jüdische Friedhof, der nur mit Genehmigung betreten werden kann (Jüdische Gemeinde, Tel. 4 40 94 40).
Palmaille
Die Verlängerung der Breiten Straße nach Westen ist die Palmaille. Die einstige Prachtstraße Altonas wurde 1638 als eine Art Krocketspielplatz angelegt. Der Name erinnert noch daran (»palla« heißt Ball und »maglio« Schläger). Zwischen 1790 und 1825 entstanden hier repräsentati Wohnhäuser (z. B. Haus Baur, Nr. 49).
Um die Ecke der Palmaille (2 km entlang der Max-Brauer-Allee, Nr. 279) treffen sich in der Szene-Kneipe Bar Rossi schöne junge Menschen aus Medien, Show & Business.
Altonaer Balkon
Am Ende der Palmaille gelangt man zum Altonaer Balkon, einem Aussichtspunkt mit Blick auf Hafen und Köhlbrandbrücke. Nördlich steht am Platz der Republik der 1844 erbaute ehemalige Kopfbahnhof ©, jetzt Sitz des Bezirksamts Altona. Die Christianskirche ® ist ein barocker Saalbau, auf deren Kirchhof Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-l803) begraben liegt. Von hier hat man die Möglichkeit, auf der Eibchaussee zu den Ausflugszielen zu gelangen oder über den Eibuferwanderweg zu gehen.
Villen an der Eibchaussee
Auf einem uralten Fahrweg wurde schon im 19. Jh. von Hamburger Reedern und Kaufleuten die 9 km lange Nobelstraße Eibchaussee angelegt.
Einige der prächtigen Villen wurden nach den Entwürfen des dänischen Baumeisters C. F. Hansen gebaut: das Erschlossenen (1804-l806, Christi-an-F.-Hansen-Weg 19), das Hirschparkhaus (1789 bis 1792; Nr. 499) und das Landhaus P. Godeffroy (1790; Nr. 547). An der Eibchaussee Nr. 31 steht das 1832 erbaute Gartenhaus des Hamburger Bankiers Salomon Heine, Heinrich Heines Onkel.
Restaurants der Spitzenklasse an der Eibchaussee: Landhaus Scherrer, reetgedeckt (Nr. 130), Tel. 8 80 13 25 und Le Canard im postmodernen Bau (Nr. 139), Tel. 8 80 50 57, beide OOO. Schlichter gibt sich Landhaus Dill, Eibchaussee 94, bietet aber die prächtige Aussicht auf die Villa des Architekten Heinrich Stöter im Hightech-Barock (Eibchaussee 96, Tel. 3904387).
Ölgönne
Von der Eibchaussee führen Treppen und schmale Wege ans Eibufer. Sie tragen malerische Namen wie Himmelsleiter, Ölgönner Hohlweg oder Jakobstreppe. Oberhalb der Neu-mühlener Hafenanlagen schweift der Blick von Donnerspark und Rosengarten hinab zum Hafen. Auf dem Schopenhauerweg gelangt man in das beschauliche Lotsen- und Kapitänsdorf Ölgönne am Eibufer, eine Häuserzeile mit zum Teil fast 250 Jahre alten Fachwerk- und Backsteinhäusern.
Der Museumshafen Ölgönne ist Liegeplatz für alte Eibfischerboote, das Feuerschiff »Elbe 30, den kohlebefeuerten Hafenschlepper »Tiger« sowie andere historische Wasserfahrzeuge (s. S. 75).
Der Petroleumhafen am anderen Eibufer ist ein krasses Gegenbild zum Idyll Ölgönne. Der Neue Elbtunnel unterquert auf der Höhe des Museumshafens die Elbe.
Jenischpark und Jenisch-Haus
Am Steilhang westlich von Övelgönne liegt Schröders Eibpark © und 1 km stromabwärts der Hindenburgpark®. Ein Teil des ehemaligen Rückerschen Landsitzes, auf dem 1849 der ehemalige deutsche Reichskanzler Fürst Bü-low geboren wurde. Oberhalb der Anlegestelle Teufelsbrück liegt im Tal der Flottbek eine der schönsten Parkanlagen Hamburgs: der lenischpark, ein ca. 43 ha großes Gelände, das im Stil eines englischen Gartens gestaltet ist. Das klassizistische |enisch-Haus ©, 1832 nach Entwürfen von F. G. Forsman unter Mitarbeit von Schinkel für Senator lenisch gebaut, dient heute als Museum hanseatischer Wohnkultur (Di-So 10-18 Uhr).
Ernst-Barlach-Haus ©, Baron-Voght-Str. 50 A, Tel. 82 60 85, www.barlach-haus.de; präsentiert die Barlach-Sammlung der Stiftung Hermann F. Reemtsma (Di-So 11-18 Uhr).
Wesselhöftpark
Im Wesselhöftpark wurde die Kleine Flottbek im 17.1h. für eine Wassermühle zu Weihern aufgestaut. Nahebei erhielt 1998 der Internationale Seegerichtshof sein modernes Gebäude. Dörflich wirkt dagegen 400 m weiter die 1750 im Fachwerkbau errichtete Nienstedter Kirche ADS.
Hirschpark
Der Hirschpark in Dockenhuden-Mühlenberg wurde von der Kaufmanns- und Reederfamilie Godeffroy angelegt (1786). Das klassizistische Herrenhaus (1789-1792), das Damhirschgehege, eine 200 Jahre alte Rhododendronallee, der prächtige vierreihige Lindengang und der Blick über die Elbe machen den Park zu einem lohnenden Ausflugsziel.
Blankenese
Von Baurs Park © gelangt man nach Blankenese. Die alte Fischer- und Schiffersiedlung ist ein beliebtes Ausflugsziel. Heute ist sie von stattlichen Landhäusern der Hamburger Kaufleute geprägt. Der Name geht auf den weißen (blanken) Sand der Landzunge (Ness, Neese) zurück, von der die Fähren ablegten. Die Sturmflut 1640 schwemmte den natürlichen Anleger weg. Dieser wurde durch einen neuen ersetzt. Noch Mitte des 19. Jhs. zählte die Blankeneser Flotte 1500 Mann.
Auf dem 75 m hohen Süllberg, dem Wahrzeichen Blankeneses, stand seit 1060 eine Festung. Heute erinnert nichts mehr daran, der Berg wurde neu bebaut. Vom Bismarckstein © hat man einen weiten Blick auf Elbe und Blankenese. Der Sven-Simon-Park © oberhalb des Falkensteiner Ufers ist nach Axel Springers Sohn benannt. Auf dem Eibuferweg passiert man die 1899 erbauten Leuchttürme Wittenberge und Tinsdal.
Schulauer Fährhaus
Das Schulauer Fährhaus mit dem Buddelschiffmuseum (8-23 Uhr) ist Endpunkt der Tour. 1952 wurde hier die Schiffsbegrüßungsanlage Willkommhöft eingerichtet. Alle Seeschiffe über 500 BRT werden seitdem mit Flaggensignalen und der Nationalhymne des Herkunftslandes ihrer Eigner begrüßt oder verabschiedet.