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Deutsches Zinnfigurenmuseum - KULMBACH

Deutsches Zinnfigurenmuseum - KULMBACH

Adresse: Plassenburg, 95326 Kulmbach.

Telefon: (09221) 5550.

Eintrittspreise: DM 4,-; Erm. DM 3,-.
Öffnungszeiten: täglich 9.00-l8.00 Uhr. Do. 9.00-20.00 Uhr. Gastronomie: im Burgbcrcich.

Sammlungsschwerpunkle: mehr als 200 Dioramen zur Weltgeschichte, Typensammlung, museale Figuren (flache und llplastische).
Führer: Deutsches Zinnurenmuseum, Reihe museum.

Die hoch über Kulmbach gelegene Plasscnburg verbindet in exemplarischer Weise Züge des wehrhaften Festungs- und des repräsentativen Schlossbaus. Die ehemalige Residenz und Landesfeste der Zoller'schen Markgrafschaft »ob dem Gebürg« genießt mit ihrem »Schönen Hof« den Ruf eines architektonischen Juwels n europäischem Rang. Sie wird erstmals 1260 im Langenstädter Vertrag genannt. Wahrscheinlich geht die heutige Plassenburg auf den letzten Meranier, Herzog Otto VIII., zurück. Über das Haus Orlamünde gelangte die Plassenburg 1338 an die Hohenzollern. Sie hatten die Burg bis 1806 in Besitz.
Nach der Schleifung der äußeren Befestigungen diente sie lange als Zuchthaus. Erst als die Plassenburg 1929 der Bayerischen Schlösserverwaltung übergeben wurde, konnte die Restaurierung und der Ausbau für eine museale Nutzung in Angriff genommen werden. Mehrere Museumsabteilungen und Sammlungseinheiten haben innerhalb dieser historischen Gemäuer ihre Heimat gefunden, so auch das Deutsche Zinnurenmuseum, das weltweit größte seiner Art.



Über vier Stockwerksebenen im Arsenalbau der Burg verteilt, erwarten den Besucher heute mehr als eine halbe Million zinnener Miniaturen. Der geistige Vater und Initiator dieses Museums war der Potsdamer Verlagsbuchhändler August Bonneß.

Ein Geschichtsmuscum ganz eigener Art sollte entstehen. Man schrieb das [ahr 1929. Die Zeit der nationalen Begeisterung war reif für derlei Unternehmen, die befähigt waren, anhand eines »gewaltigen plastischen Anschauungsmaterials, das zugleich auch zu einem Denkmal deutscher Kunst, deutschen Kunstgewerbes und deutschen Industriefleißes sich gestalten wird«, die ruhmreichen Epochen der Deutschen Geschichte nachzuerzählen. Das damals mit viel Enthusiasmus errichtete, 1945 llkommen zerstörte und ab 1953 weit nüchterner, doch systematischer wieder aufgebaute Museum zählt heute in Bezug auf Ausstellungsfläche, Besucherzahl und fachliche Betreuung zu den besten Museen Deutschlands. Von der Konzeption her ruht das Museum auf drei Säulen, einmal auf dem Bestand seiner Dioramen, dann dem Schatz an musealen Figuren und schließlich der Typen-Sammlung, die eine repräsentative Auswahl an Produkten der heute noch existierenden Offizine rstellt. In den Dioramen wird mittels des Arrangements n Zinnuren eine Momentaufnahme eines Ereignisses in Szene gesetzt, das meist auf einer geschichtlichen Begebenheit beruht. Auch die Literatur liefert die Themen, wobei der Trend den Weg hin zu amüsanten Genre-Darstellungen geht und die großen Schlachtenbilder meidet.
Die Abteilung der exklusiven Seltenheitswert beanspruchenden musealen Figuren nimmt sich gegenüber den 222 Dioramen noch vergleichsweise bescheiden aus, bildet aber die Grundlage dessen, was ein Museum erst ausmacht. Das Gleiche gilt für die Typensammlung, die den aktuellen Stand der Zinnurenproduktion rstellt.

Wer sich also n der Fülle der einzelnen Figuren-Typen überraschen, sich m Charme der alten Figuren bezaubern oder n der Faszination der höchst unterschiedlichen Dioramen beeindrucken lassen oder schlichtweg ein markantes Spezialmuseum kennenlernen möchte, dem sei der Besuch des Deutschen Zinnurenmuseums auf der Plassenburg wärmstens empfohlen.







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