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Deutsches Tapetenmuseum - KASSEL

Deutsches Tapetenmuseum - KASSEL

Adresse: Brüder-Grimm-Platz5, 34117 Kassel.

Telefon: (0561) 78460.

Eintrittspreise: DM 5,-; F.rm. DM 3,-. Öffnungszeiten: Di.- So. 10.00 -l7.00 Uhr, Mo, geschlossen,

Sammlungsschwerpunkle: Handdrücke des 19. Jhs., Panoramatapeten. Führungen: nach Vereinbarung.
Führer: Ernst Wolfgang Mick: Deutsches Tapetenmuseum Kassel, 1984.

Das Deutsche Tapetenmuseum beherbergt eine in Deutschland einzigartige Kollektion historischer Wandbckleidungen. Unter dem bewusstcn Verzicht auf Tapisserien und Gobelins, die im Gegensatz zu Tapeten an die Wand gehängt werden, sammelt das Museum alles, was unter den heutigen Begriff Tapete fällt, d. h. Wandbekleidungcn, die fest auf der Wand angebracht werden. Der Museumsbestand umiasst Ledertapeten der Barockzeit, Flock- und Wachstuchtapeten des 18. Jahrhunderts, Papiertapeten vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Daneben sind ostasiatische Wandbekleidungen aus Papier und Seide, als Wandschmuck dienende Tapas (Baumrindenstoffe) der Südseeinsulaner und eine Buntpapiersammlung zu finden.

Den Grundstock zu der Sammlung legte der Hamburger Tapetcnhändler Geheimrat Gustav Iven, der schon zu Beg



inn dieses Jahrhunderts die Gründung des Deutschen Tapetenmuseums als Fachmuseum der deutschen Tapetenbranche, der Tapetenfabrikanten und -händler, anregte. Die wechselvolle Geschichte des Museums begann 1923 im Roten Palais am Friedrichsplatz. Als Standort des neu gegründeten Museums wurde Kassel gewählt, eine Stadt, die auf eine heimische Tradition verweisen kann: die ehemalige Arnold'sche P apiertapclenläbrik. Hier stellte J. C. Arnold ab 1791 erstmalig in Deutschland mit Holzmodeln bedruckte Papiertapeten her. Ein Rundgang durch die Schauräume des Museums ist zugleich ein Spaziergang durch die Epochen der Stilgeschichte. In knapp zwei Dutzend großer und kleiner Räume sind mit etwa 500 Exponaten nur ein kleiner Teil der Sammlung zur Schau gestellt. Im thematisch geordneten Überblick werden Tapeten vom 17. bis ins 20. Jahrhundert gezeigt, wobei wichtige Beispiele von bemalten Leinwandbespannungen und Blocktapeten aus der Zeit des Barock und des Rokoko noch im Depot auf ihre Präsentation warten. Handgemalte chinesische Papiertapeten des 18. Jahrhunderts sind beispielsweise im Raum »Fernost« gedruckten europäischen Tapeten mit chinesischen Themen und Motiven gegenübergestellt. Der Raum mit Ledertapeten enthält die wertvollsten Objekte des Museums. Die ältesten Stücke des begehrten Goldleders stammen aus Spanien, wo sie bereits vor 1600 angefertigt wurden. Ihre Blütezeit erlebte diese Wandbekleidung in der Barockzeit, mit den in alle Welt exportierenden niederländischen Manufakturen. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden die Panoramatapeten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die mit ihren Geschichten erzählenden Landschaftsbildcrn ganze Wände füllen. In den Jahrzehnten zwischen 1790 und 1860 wurden die Bildtapeten ausschließlich in Frankreich geschaffen, in einer Zeit, in der der Handdruck der Tapete seine Blütezeit bis zur Verdrängung durch die Druckmaschine erlebte. Daneben bekommt der Besucher im »Maschinenraum« Einblicke in historische Herstellungstechniken. Druckverfahren werden mit Fotos, Zeichnungen und Modellen illustriert. Eine Sechs-Farben-Leimdruckmaschine ist neben einem Schaukasten mit der Werkstatt eines Tapetendruckers aus dem ersten ertel des 19. Jahrhunderts mit Originalausstattung aufgebaut.







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