Feinsinnige Kritiker mit zugehörigem Kunst- und Architekturverstand geben dem Neuen Palais in Sanssouci häu schlechte Noten. Von »hypertrophen Eklektizismus« ist gar die Rede. Was nach Lektüre des Fremdwörter-Dudens für uns schlichtere Gemüter in etwa als »überspannter, überzogener Rückgriff auf die Stilmittel verschiedener Epochen mangels eigenschöpferischer Leistung« begreifbar wird.
Kann ja sein.
Aber beeindruckend ist dieser gewaltige Pracht-und Prunkbau doch allemal. Und genau das Andere Kritiker urteilen denn auch positiver: »Letzte bedeutende Schloßanlage des preußischen Barocks, Hauptwerk des Spätstils der fride-rizianischen Architektur.«
Um die 250 Meter lang ist der Dreiflügelbau, im Mittelteil von einer mächtigen Kuppel gekrönt. 322 Fenster sollen sich auf die 2% Geschosse verteilen. Mehr als 200 Wandpfeiler (Pi-laster) gliedern die Baumasse. Über 400 Statuen sorgen für eine grandiose Dekoration.
Das Neue Palais - ein historisches, überlebtes, gewaltiges, sichtbares Teil von Preußens Gloria.
Goldene Maskerade?
Friedrich II., heute »der Große« genannt, hatte bekanntlich eine Vorliebe für französische Lebensart. Was aber verband ihn - gedanklich -mit China? Wir wissen es nicht. Jedenfalls wurde nach seinen Wünschen, Angaben und Skizzen in den Jahren 1754 bis 1756 das »Chinesische Teehaus«, ein Pavillon in asiatischen Formen, im Park Sanssouci erbaut.
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