Das Gartenreich n Dessau-Wörlitz, seit November 2000 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO, ist das Ergebnis umfangreicher Reformbemühungen, welche der junge Fürst Leopold Friedrich Franz n Anhalt-Dessau (1740-l817) bald nach seinem Regierungsantritt 1758 in seinem kleinen Musterland initiierte. Diese an England orientierten und dem Humanismus und der Aufklärung verpflichteten Ideen ließen neben der Neuorientierung in allen Lebensbereichen des Kleinstaates auch ein Gartenreich heranwachsen, das sich schrittweise auf die gesamte Landesfläche ausbreitete. 145 km2 -etwa ein Viertel der durch den Fürsten ursprünglich realisierten Landesverschönerung haben sich bis heute erhalten und stehen unter Denkmalschutz.
Der Fürst hatte die ästhetische Erneuerung seines Landes mit einer Vielzahl n Mithelfern realisiert, welche schrittweise eine neue Infrastruktur für das wachsende Gesamtkunstwerk schufen. Inspiriert n Reiseeindrücken der europäischen Grand Tour, aber r allem m wiederholten Eindruck der Landschaften und Herrenhäuser in Südengland versuchten der Fürst und sein Berater Friedrich Wilhelm n Erdmannsdorff (1736-l800) die Wirkung dieser Gestaltungen in das wasserreiche anhalt-dessauische Auengebiet an Elbe und Mulde zu übertragen. Gärtner, Förster und Landwirte erschlossen mit Dessau-Wörlitz der neuen englischen Landschaftsgartenkunst erstmalig auf dem europäischem Kontinent ein neues Wirkungsfeld: analog der Themselandschaft um London entstand in Anhalt-Dessau ein Gefüge nutzbarer Garten-, Wald-, Gewässer-, Wiesen-und Ackerflächen, die durch Alleen, Deiche, Gräben und Straßen gegliedert und als zusammenhängender riesiger Garten wirksam waren.
Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen