Hamburgs bekanntestes Einkaufsviertel liegt südwestlich des Jungfernstiegs, der im 17. Jh. angelegt wurde. Hier, an der Promenade der Binnenalster, entstand ein elegantes Flanier- und Geschäftsviertel.
er Boulevard, mit die bekannteste Flaniermeile Hamburgs, ist im Südwesten von exklusiven Geschäften gesäumt. Der Alsterpavillon das berühmte Traditionslokal Hamburgs (s.u.), 1799 gebaut, wurde mehrfach um- und neu gestaltet. An der Ecke Jungfernstieg und Neuer Jungfernstieg beginnen die Colonna-den, eine Fußgängerzone mit Geschäften in einem Säulengang von 1877. Sie führt zur Esade.
Gänsemarkt
Die Große Theaterstraße führt zur Hamburgischen Staatsoper ©. Durch die Gänsemarkt-Passage gelangt man zum Gänsemarkt. Hier stand das Nationaltheater, an dem Lessing als Dramaturg wirkte (s.S.25). Das Lessing-Denkmal an der Einmündung der Gerhofstraße war ursprünglich so ausgerichtet, dass der Dichter auf das Theater blickte.
m Gänsemarkt zweigt die kleine ABC-Straße © ab, die mit
der Neuen ABC-Straße als Brennpunkt des Antiquitätenhandels gilt.
Alsterpavillon
Manch ein Täufling muss einiges über sich ergehen lassen - so auch diese Hamburger Institution am Jungfernstieg. »Pavillon« ist wohl nur das Kaffeehäuschen gewesen, das der Franzose Lanclot des Quatre Barbes im Jahre 1799 hier aufstellte.
Fünfmal ist er um- bzw. neu gebaut worden und wurde jeweils mit Kose- oder Spottnamen versehen. »Kachelofen« ist noch das geringste Übel, denn in den 1930er Jahren, als hier verbotenerweise Swing gespielt wurde, nannten ihn manche »Judenaquarium«. Noch bevor der Pavillon wegen unvölkischer Umtriebe geschlossen wurde, legten ihn Bomben in Schutt und Asche. In den 1950er Jahren wieder aufgebaut, galt er in der heutigen Form als architektonisches Schmuckstück und wurde zum Konzertcafe. 1994, um eine weitere Renovierung und viele Diskussionen um Erhalt oder Abriss älter, gab die neue Einrichtung Anlass zu Mäkeleien. Mittlerweile ist auch das passe. Streit zwischen Pächtern und Rathaus waren ein Dauerbrenner der Lokalpolitik. Doch auch das hat den rteil der Lage direkt am Wasser und mitten in der City nicht geschmälert.
Hanseviertel
Über die Straße Hohe Bleichen gelangt man in die Straße Große Bleichen mit vielen teuren Geschäften. Von dieser Straße zweigen Passagen ab. Mit 63 Läden, Parkhaus und Hotel ist das mondäne Hanseviertel, das Große Bleichen und Poststraße begrenzen, die größte. Durch eine über 20 m hohe Glaskuppel dringt das Tageslichtein.
Kleinere Passagen sind Bleichenhof mit »Dorle's Bar«, Kaufmannshaus und Galleria, von denen Brücken über das Bleichenfleet zur Einkaufsstraße Neuer Wall führen (s.S. 47)-
An der Ecke Große Bleichen/Poststraße steht die Alte Post ©, ein Bau, den Alexis de Chateauneuf entwarf. Ende der 1960er lahre entstanden hinter der alten Fassade ein modernes Bürohaus und eine Ladenpassage. Die Portale gehörten der Stadtpost, der Thurn- und Taxisschen, der Königlich Hannoverschen und der Königlich Schwedischen Post.
Vom Ende der ABC-Straße über die Fuhlentwiete oder vom Ende der Großen Bleichen gelangt man zum Springer-Hochhaus ©. Der Sitz des Axel Springer Verlags wurde zwischen 1950 und 1958 erbaut.