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Bourtanger Moor

Bourtanger Moor

Schon vor Jahrhunderten wurde die einstige Moorwildnis entwässert und unter den Pflug genommen. Daher bietet sie sich heute gezähmt und von fast melancholischem Reiz dar.

Im Bannkreis der Ems: eine Landschaft, die entdeckt werden will

Rhede
Über viele Jahrhunderte hinweg wurde das Schicksal der Menschen von Rhede vom Rhythmus der Ems bestimmt. Glück und Unglück lagen dicht beieinander, denn einerseits rdienten die Rheder an den Schiffen, die in ihrem Hafen festmachten, andererseits traten die Fluten der Ems immer wieder über die Ufer und gefährdeten Mensch und Tier. Mit dem Bau des Dortmund-Ems-Kanals, der im vorigen Jahr seinen 100. Geburtstag feierte, rringerte sich die Zahl der Schiffe, die Rhede passierten, und der alte Schifferort suchte An-schluss ans Industriezeitalter. Heute sind die Deiche so sicher, dass niemand mehr in Furcht vor einer Überschwemmung leben muss, und eine große Brücke garantiert die ganzjährige Verbindung zu den Gebieten rechts der Ems. Lange zurück liegt die Zeit, in der die Landwirtschaft im Emsland mit Muskelkraft betrieben wurde - wer sich darüber informieren möchte, tut dies im Museum im Gulfhaus, einem friesischen Bauernhaus. Danach sollte man nicht rsäumen, einen Blick in die Rheder Pfarrkirche St. Nikolaus zu werfen, die sich über dem linken Emsufer erhebt: In den Gewölbepartien des spätgotischen Ziegelbaus befindet sich eine aus dem 16. Jh. stammende Freskomalerei mit phantasievollen Ornamenten.




Borsum
"Wat den einen sin UI, is den annern sin Nachtigall - dieses emsländische Sprichwort besagt, dass Glück und Unglück oft nahe beieinander liegen. Dies trifft wohl auch auf Borsum zu: Der 853 erstmals als "brussina erwähnte Ort liegt auf einer Sanddüne und rwandelte sich früher mehrfach im Jahr in eine von den Fluten der Ems umspülte Insel. Bis in die 30er-Jahre des 20. Jh. gab es während der Hochwasserphasen keine Verbindung zu den Nachbargemeinden. Doch gerade diesem Umstand rdanken die Boisumer - Glück im Unglück -, dass ihre kleine Bauernsiedlung den dörflichen Charakter seit Jahrhunderten nahezu unrändert bewahrt hat. Von Borsum aus bieten sich Ausflüge und Wanderungen in die Borsumer Berge mit ihren Seen und Tümpeln an. Die malerische Landschaft ist ein Erbe aus dem Eiszeitalter, als sich gewaltige Gletscher von Norden her vorschoben und eine sanft gewellte Moränenlandschaft schufen.

Neurhede
An einem Ausflug ins Nachbarland kommt in der deutsch-niederländischen Grenzregion niemand vorbei. Heute ist das in den meisten Fällen ein Vergnügen und mit keinerlei Gefahren rbunden - doch war dies nicht immer so! Mancher Wanderer fand in früheren Zeiten beim illegalen Grenzübertritt im unwegsamen und für den Ortsunkundigen tückischen Moor den Tod. An eine solche Tragödie, die sich im 18. Jh. ereignete, erinnert ein Steinkreuz am Ortsausgang von Neurhede. Die Gedenkstätte errichteten die Bürger Neurhedes von dem Geld, das der aus dem Moor geborgene Tote bei sich trug.
Als Folge der offenen Grenzen in Europa ist die alte Zollstation heute rwaist. Nur wenige Meter hinter der Grenze herrscht in einem alten Bauernhaus auf der niederländischen Seite ein buntes Treiben: Dort hat sich ein Künstlerehepaar niedergelassen. Der Garten ist mit hübsch bemalten Steinen übersät, und wer möchte, kann diese auch kaufen.

Hebelermeer
Bis weit ins 17. Jh. glich ein großer Teil des Ems-landes einem riesigen, mit Feuchtigkeit vollgesogenen Schwamm. Fast zwei Jahrhunderte brauchte man, um die Hochmoore trockenzulegen und das Land unter den Pflug zu nehmen.
Das gigantische Werk zur Erschließung der Moore begann am 15. Juli 1788. Durch eine Vielzahl von Entwässerungskanälen teilte man die Hochmoorwildnis fein säuberlich in Quadrate auf. Damals wurden insgesamt 154 Kolonien, unter ihnen auch Hebelermeer mit 341 Siedlerstellen, rlost und den Bauern unentgeltlich überlassen. Zehn Jahre sollte der Pächter abgabenfrei sein und erst dann eine jährliche Erbpacht, den Kanon, entrichten: ein Rauchhuhn von jeder Feuerstelle sowie einen halben Taler. Auch das war meist mehr, als er geben konnte, denn erst in der dritten Generation war der Kampf ums Überleben beendet: "Des Ersten Tod, des Zweiten Not, des Dritten Brot, war der Leitspruch der armen Moorbauern, deren einziger Trost ihr Glaube war. Doch auf geistlichen Beistand mussten die Menschen in Hebelermeer lange warten: Erst 1858 bekam das Dorf einen Pfarrer, der zunächst noch ohne Kirche auskommen musste. 7 Jahre später wurde die Pfarrkirche St. Vinzenz von Paul erbaut. Der einschife neuromanische Backsteinbau birgt sehenswerte Plastiken von Jesuitenheiligen aus dem 18. Jh. Auf einer Fahrt durchs Bourtanger Moor, das sich heute als eigenwillige, auf dem Reißbrett geplante Kulturlandschaft mit einer Vielzahl von Moorhufendörfern präsentiert, sollte auf eine Besichtigung dieser Kirche nicht rzichtet werden.

Barger-Compascuum
Der Veenpark bei Barger-Compascuum hat so gewaltige Dimensionen, dass dort sogar eine Trambahn rkehrt und jeden Sonntag eine Dampflok pfeifend ihre Runden dreht. Diese Fehnkolonie liegt bereits auf niederländischem Gebiet und bietet eine ganz besondere Attraktion: Hier kann der Besucher selbst zum Spaten greifen und am eigenen Leib erfahren, welch anstrengende und kräftezehrende Arbeit die Torfstecher früher Tag für Tag rrichteten. Auf dem Weg ins Moor kommt man durch ein typisches Dorf des frühen 20. Jh., das hier detailgetreu nachgebaut wurde - mit den Werkstätten der Schuhmacher, Müller und Bäcker, die hier lebten und arbeiteten.
Im Moor angekommen, sollte man nicht rsäumen, das Torfmoos (Sphagnum) unter die Lupe zu nehmen: eine ungewöhnliche Pflanze, die das 25fache ihres Trockengewichts an Wasser speichern kann. Die Torfmoose haben aufgrund ihres kräftigen Wachstums dafür gesorgt, dass sich die nach der Eiszeit entstandenen Hochmoore im Lauf der Jahrtausende allmählich über den Grundwasserspiegel erhoben und sich einem Uhrglas rgleichbar aufgewölbt haben.
Aufgrund der hohen Feuchtigkeit und dem Mangel an Sauerstoff, die in einem Moor herrschen, werden organische Stoffe dort nur sehr langsam abgebaut. Dies ist auch der Grund dafür, dass im Moor umgekommene Menschen noch nach vielen Jahrhunderten fast vollständig erhalten sind. Viele von ihnen werden als so genannte Moorleichen im Museum ausgestellt.

Düneburg
Im Vergleich zu der auf viele Menschen bedrückend wirkenden Landschaft des Bourtanger Moores mutet die Umgebung von Gut Düneburg fast liebreizend an: Hier wechseln bewaldete Emsdünen mit Feuchtwiesen ab, die aus rlandeten Flussarmen hervorgegangen sind. Gut Düneburg wurde nach dem klassischen Vorbild westfälischer Wasserburgen zwischen 1823 und 1850 erbaut und geht auf einen Herrensitz aus dem Jahr 1729 zurück. Stattliche Eichen und Linden umgeben den Hof, der auch ein gemütliches Restaurant beherbergt. Im Mai und Juni wird hier als Spezialität Spargel aus eigenem Anbau angeboten - in allen Variationen, rsteht sich. Wer sich danach ein wenig Bewegung rschaffen möchte, findet in der von Wald, Moor und Wiesen geprägten Landschaft sogar einen Golfpark. Ganz in der Nähe steht für den Besucher, der sich ein paar Tage lang von der Ruhe des Emstales rzaubern lassen möchte, eine kleine Ferienhaussiedlung bereit.

Schloss Dankern
Mit Schloss Dankern hielt der barocke Baustil in die herbe Landschaft des Emslandes Einzug. Eine schön geschwungene Freitreppe führt zu dem mit einem Wappen geschmückten Hauptportal der altehrwürdigen Wasserburg empor. Heute rbirgt sich hinter ihren dicken Mauern ein beliebtes Ferienhaus und ein Abenteuerparadies, das über 120 Spiel-, Freizeit- und Sportmöglichkeiten bietet. Auf einem Kinderspielplatz mit vielen Geräten können sich die kleinen Gäste einmal so richtig austoben. Wer dem Spielplatz bereits entwachsen ist, stellt vielleicht sein Können auf der Skateboardanlage unter Beweis oder wagt dort die ersten Schritte in dieser Trenddisziplin. Anschließend geht es in das überdachte Erlebnisbad, das Badespaß bei Wind und Wetter erlaubt. Wem dies alles zu anstrengend ist, wird lieber ganz gemütlich in einem wagen die Gegend erkunden.

Haren
In Sichtweite der von einer gewaltigen Kuppel überwölbten St.-Martinus-Kirche, des so genannten Emsland-Doms, liegen am Kai die Museumsschiffe rtäut. Hier können sich Landratten über die maritime Welt und über die Vergangenheit Harens als alte Schifferstadt kundig machen. An die nautische Geschichte wird im Schifffahrts-Museum mit historischen Segel-und Motorschiffen erinnert. Ein weiteres interessantes Museum widmet sich dem Leben an Land: In der 1825 erbauten Mersmühle auf dem Mühlenberg wird das alte Handwerk des Müllers wieder lebendig.

Tinner Loh
Nur wenige Kilometer östlich von Haren liegt das Tinner Loh, ein 13 ha großes, von Mischwald geprägtes Naturschutzgebiet. Hier recken sich mächtige Baumkronen gen Himmel: Es sind die mehrhundertjährigen Hudebuchen und Masteichen, die nicht nur in die Höhe wachsen, sondern auch in die Breite. Bis zu 6 m beträgt der Umfang der knorrigen Buchenstämme. Das Wort Loh bezeichnet im ursprünglichen Sinn eine mit Bäumen bestandene Weidestelle. Auch die Worte Hude (Weide) und Mast weisen auf einen Platz zum Weiden hin. Tatsächlich führten die Bauern früher ihre Schafe und Rinder zum Mästen ins Tinner Loh. Dort machte sich das Vieh über die Eicheln und Bucheckern her. Auch die Rinde der Bäume war vor den Vierbeinern nicht sicher. Der Verbiss führte zu dem bizarren Wachstum der Stämme, das für das Tinner Loh charakteristisch ist.

Landegge
Das Emsland zeigt sich in dieser Gegend von seiner schönsten Seite: In der Flussaue der Ems, die hier einen weiten Bogen macht, liegt das barocke Haus Landegge. Eine Allee führt über die gepflegte Zufahrt in den rechteckigen Innenhof der dreiflügligen Anlage. Der vornehm zurückhaltende Bau zeigt einen stark niederländischen Einschlag und markiert den Übergang von bescheidenen Bauernhöfen zu aufwändigen Schlossanlagen.
Auf der Weiterfahrt nach Fresenburg sollte man einen kurzen Halt in Lathen einlegen. Mit einer für das Emsland ganz untypischen Geschwindigkeit rast hier die Magnetschwebebahn Transrapid entlang -auf einer Trasse, die vor Jahren rsuchsweise in Betrieb genommen wurde und zwischen Lathen und Dörpen rläuft. Besichtigung: siehe Dörpen.

Fresenburg
Die alte Kapelle des Ortes war einst der Mittelpunkt der Fresenburg. Die gesamte Anlage befand sich bis 1796 im Besitz der hoch rschuldeten Adelsfamilie von Schwenke. Als die Schulden nicht mehr zu bezahlen waren, kamen Wasserburg und Kapelle unter den Hammer und wurden wenig später abgerissen. 1824 erweckten die Fresenburger ihre Kapelle wieder zum Leben: Der achteckige klassizistische Zentralbau wurde rekonstruiert und zählt zu den Schmuckstücken der Ortschaft. Sehenswert sind darin der neugotische Altar und ein Kruzifix aus dem 18. Jh.

Dörpen
In Dörpen hat die Zukunft längst begonnen. Seit fast einem Jahrzehnt wird hier auf einer Teststrecke von 31,5 km Länge das weltweit modernste Verkehrsmittel des 20. Jh., die Magnetschwebebahn Transrapid, auf Herz und Nieren erprobt. Mit einer Geschwindigkeit von 300-500 km in der Stunde soll sie die Lücke zwischen Bahn und Flugzeug schließen. Die Anlage kann zwischen 10 Uhr und 14.30 Uhr (Freitag bis 13 Uhr) besichtigt werden. Wer noch mehr über den Transrapid wissen möchte, findet in Dörpen ein hochinteressantes Informationszentrum (T. 04963/40249).

Heede
"Heer Lindenbaum, die 1000-jährige Linde, macht Heede zu einem viel besuchten Wallfahrtsort. Bei dem hohen Alter des Baumes rwundert es niemanden, dass er schon häuer unter dem Messer der Baumchirurgen war - das letzte Mal 1988, als die Spezialisten Fäulnisstellen in dem mächtigen Stamm beseitigten und neue Halteseile zwischen den auseinander strebenden Asten spannten. Die Linde hat 1 m über der Erde einen Umfang von etwa 15 m und zählt nach Schätzungen von Experten immerhin 1200 bis 1300 Lenze. An der 1000-jährigen Linde hat es angeblich Marienerscheinungen gegeben; hieran erinnert eine Gebetsstätte.

Herbrum
In Herbrum endet der Gezeiteneinfluss, der im Unterlauf der Ems dafür sorgt, dass der Wasserpegel im Rhythmus von Ebbe und Flut zweimal am Tag ansteigt und wieder abfällt. An der Doppelschleuse von Herbrum befindet sich eine Aalbrutfangstation, die vor Jahren die größte der Welt war und schon allein aus diesem Grund einen Besuch wert ist.

Info
Anfahrt
Auf der A 31 Richtung Emden bis zur Abfahrt Khede

Auskunft
Emsland Touristik GmbH Ordeniederung 1 49716 Meppen T. 05931/44335 Fax 05931/44344 v/ww. emsland-touristik. de

Hotel Emsblick
Fährstr. 31 26871 Popenburg-Herbrum
T. 04962/91300
Auf Vorbestellung gibt es die Spezialität des Hauses: einen in Heu-Sud gekochten Schweineschinken, der auf einem Anker serviert wird. Herrlich sitzt man auf der Terrasse direkt am Deich.

Hotel-Restaurant im Golfpark
Gut Düneburg 49733 Haren (Ems) l 05932/72740 Ruhige Nächte rsprechen die Zimmer im Seitenflügel des historischen Herrenhauses. Im Restaurant wird in der Saison Sporgel aus eigenem Anbau angeboten.







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