Adresse: Methfesselstr. 28-48,10965 Berlin.
Telefon: (030) 78902602.
Telefax: (030) 78902701.
Eintrittspreise: neue Preise noch nicht bekannt.
Öffnungszeiten: bis zum Jahr 2003 geschlossen.
Gastronomie: im Museum.
Sammlungsschwerpunkte: in Berlin enstandene Kunst von 1870 bis heute (Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie, Architektur, Künstlerarchi).
Führer: Reihe museum 1990.
Die Berlinische Galeric sammelt, pflegt, erforscht und präsentiert in Berlin entstandene Kunst von 1870 bis heute. Ihre ständig wachsende interdisziplinär angelegte Sammlung enthält neben mehreren Tausend Gemälden über zehntausend Aquarelle, Handzeichnungen und Druckgrafiken, darüber hinaus einen umfangreichen Bestand an künstlerischer Fotografie, eine Vielzahl an Skulpturen, Installationen und Objekten, Video- und Multimedia-Arbeiten, Architekturmodcllen und -en sowie komplette Nachlässe und Archivalien. Gegründet wurde die Berlinische Galerie 1975 aus der Einsicht heraus, dass zwischen dem internationalen Sammlungsziel der Berliner Nationalgalerie und dem kulturhistorischen des damaligen Berlin-Museums eine breite Lücke klaffte. Zunächst aus privater Initiati gegründet, wurde die Sammlung 1995 in eine Stiftung öffentlichen Rechts umgewandelt und ist seither Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographic und Architektur. Die Schwerpunkte der Sammeltätigkeit sind: die Berliner Sezession, der Sturm, die Nombergruppe, Berliner Dada, die osteuropäische Avantgarde, der Berliner Realismus der 20er- und 30cr-Jahre und die Kunst seit 1945. Ein Schwerpunkt liegt weiterhin in der Bewahrung, Wiederentdeckung und Publizierung der Werke von im Dritten Reich als »entartet« rfolgten und ermordeten Künstlern. Durch die Erweiterung um prominente Ostberlincr Positionen nach der Wiederreinigung ist das Museum in die Rolle einer gesamtberlinischen Galerie hineingewachsen. Im Rahmen des Künstlcrförderungsprogramms des Berliner Senats ist es der Berlinischen Galerie darüber hinaus möglich, die jeweils aktuelle Kunstproduktion von Berliner Künstlern und ausländischen Stipendiaten in bedeutender Breite anzukaufen. Nach dem Umzug aus den beengten Verhältnissen in der Jcbensstraße in den Martin-Gropius-Bau im Jahre 1986 konnte die Sammlung erstmals in einem größeren Überblick ausgestellt werden. Der Berlinischen Galerie stand für die Präsentation ihrer Sammlung sowie für temporäre Ausstellungen das erste Obergeschoss des Martin-Gropius-Baus zur Verfügung. Diese Situation, von Anfang an nur als Provisorium gedacht, blieb bis Ende 1997 bestehen. Doch konnte die Berlinische Galerie gelegentlich auch das ganze Gebäude bespielen: Erwähnt seien nur die beiden legendären Ausstellungen »Stationen der Moderne« (1988) und »Berlin-Moskau/Moskau-Berlin« (1995), die belegten, welch hohes Potenzial in diesem Museum steckt. Anfang 1998 musstc die Berlinische Galerie den MartinGropius-Bau, der über die folgenden Jahre hinweg gänzlich für Sonderausstellungen reserviert wurde, endgültig rlassen; ein neues Domizil war aber noch nicht gefunden, sodass das Museum vorerst zu einer Existenz im Depot rurteilt war. Erst Anfang 2000 fand das Land Berlin zu einer Lösung, die der Sammlung und ihrer Entwicklung gerecht wird: die denkmalgc-schützten Gewölbehallen der ehemaligen Schultheiss-Brauerei in der Methfesselstraße am Kreuzberg, bezugsfertig allerdings voraussichtlich erst 2003. Aufgrund dieser Übergangs-situation hat die Berlinische Galerie eine Ausstellungstournee konzipiert, in deren Verlauf die Höhepunkte ihrer Sammlungen in mehreren europäischen Städten gezeigt werden. Der umfangreiche Bestand der Sammlung bildender Kunst beginnt mit Arbeiten aus dem späten 19, Jahrhundert. Neben Werken des Hofmalers und Präsidenten der Berliner Kunstakademie Anton von Werner sind dies vor allem die Werke der Künstler, die sich in Opposition zum offiziell geförderten Akademismus 1898 zur Berliner Sezession zusammengeschlossen hatten, wie Hans Baluschck, Lovis Corinth, Ludwig von Hofmann, Max Liebermann u. a. Ihre stilistische Spannweite reicht vom Naturalismus über den Impressionismus und Postimpressionismus bis zu den rschiedenen Spielarten des Jugendstils. Von der jüngeren, expressionistischen Künstlergeneration aus dem Umfeld der 1912 von Herwarth Waiden gegründeten »Sturm«-Galerie sind u.a. Ja-coba van Heemskerck, Ludwig Meidner, Hans Richter und Georg Tappert mit Werken rtreten. Das Nebeneinander unterschiedlicher künstlerischer Kräfte und Richtungen, wie es sich zwischen 1918 und 1932 in Berlin herausgebildet hatte, ist in seiner Dialektik auch in der Berlinischen Galerie wieder zu finden. Neben bedeutenden Arbeiten der Dada-Aktivisten Ra-oul Hausmann, John Heartfield, Hannah Hoch und George Grosz sind hier vor allem die prominenten Werkgruppen der russischen Künstler Iwan Puni und Naum Gabo hervorzuheben. Für die Neue Sachlichkeit stehen Namen wie Otto Dix, Alexander Kanoldt, Jeanne Mammen, Christian Schad, Rudolf Schlichter, Georg Schrimpf. Mit Felix Nussbaum, Werner Heldt und Karl Hofer besitzt die Berlinische Galerie ebenfalls markante Werke aus den 30er und 40er-Jahren.
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