Felder und Wiesen, dazwischen lockere Baumgruppen und einsame Höfe - nach wie r ist das südöstliche Münsterland eine Oase der Ruhe, in der Tradition noch groß geschrieben wird.
Auf den Spuren n Kirche, Adel und Handwerk nördlich der Lippe
Rheda-Wiedenbrück
Das über 1000 Jahre alte, aus den Orten Rheda und Wiedenbrück entstandene Städtchen bietet sich als Ausgangspunkt der Tour an. Bei einem Bummel entlang der Langen Straße n Wiedenbrück beeindrucken die gut erhaltenen, mehrstöckigen Bürgerhäuser im Fachwerkstil. Deftige westfälische Küche erwartet den Besucher in der historischen Fuchshöhle direkt im Ortskern (Kirchstraße 10).
Nach dem Essen tut ein Spaziergang durch den Park Flora Westfalica gut. Im Park, der die Ortsteile Wiedenbrück und Rheda verbindet, lädt das Seecafe am Emssee zu einer idyllischen Rast ein. Danach geht es ins Zentrum des alten Leineweberstädtehens Rheda. Inmitten der engen mittelalterlichen Gässchen mit geduckten Fachwerkhäusern befindet sich ein kleines Leinewebermuseum. Im Erdgeschoss kann man in uri-ger Atmosphäre Kaffee trinken, im 1. Stock wird man fachkundig n den im Haus lebenden Eigentümern durchs Museum geführt. Das 1170 n Widukind n Rheda errichtete Schloss kann n Gruppen besichtigt werden (Voranmeldung, Telefon: 05242/94710).
Liesborn
Rund 20 km südlich n Rheda-Wiedenbrück liegt das Städtchen Liesborn. Sehenswert ist hier das Museum Abtei Liesborn - r allem wegen seiner Kruzifixsammlung, aber auch wegen der wechselnden Kunstausstellungen. Das Museum ist in den Räumen einer 1803 aufgelösten Klosteranlage untergebracht, deren Gründung ins Jahr 815 fiel. Stumme Zeugin der bewegten Klostergeschichte ist die ehrwürdige Pfarrkirche St. Cosmas und Damian, deren Anfänge ins 11./12. Jh. zurückgehen.
Bad Waldiiesborn
Nach so viel Kirchengeschichte lohnt sich ein Abstecher in den gepflegten Kurort Bad Waldliesborn mit zahlreichen Restaurants, CafSs und Pensionen. Bei sonnigem Wetter lockt der Kurpark zu einem Bummel durch die farbenprächtigen Anlagen, die sich im Frühjahr n ihrer schönsten Seite zeigen.
Auf der Weiterfahrt nach Herzfeld bezaubert die weite, flache Landschaft des Münsterlands. Ab Ben-ninghausen verläuft die Landstraße 636 im Tal der Lippe, die mit ihren baumgesäumten Auen einen prachtllen Anblick bietet.
Herzfeld
Direkt an der Lippe liegt Herzfeld, der älteste Wallfahrtsort Westfalens. In der 1901 erbauten Wallfahrtskirche ruhen die Gebeine der hl. Ida (775-825), einer Nichte Karls des Großen, die das Christentum an die Lippe brachte und in Herzfeld die erste Steinkirche errichten ließ. Die Kirche der hl. Ida, auch "weißer Dom n Herzfeld genannt, setzt schon n weitem einen malerischen Akzent in der grünen Weite des Münsterlands. Idyllisch präsentiert sich auch der 1989 restaurierte Kirchplatz, wo man im Sommer wunderbar ein frisch gezapftes westfälisches Pils genießen kann.
Von Herzfeld lohnt sich ein Blick über die Lippe auf das Wasserschloss Hovestadt. Der 1563-72 entstandene Renaissancebau ist für Besucher nicht zugänglich, dafür hält der 1997 renovierte Barockgarten einige Überraschungen bereit. Wer hier barocken Pomp ä la Versailles erwartet, wird enttäuscht - der Park wurde im naturnahen Stil englischer Landschaftsgärten konzipiert und erlaubt reizlle Ausblicke auf das Schloss, die Ida-Kirche und die Lippe.
Beckum
Groß geworden ist die Stadt Beckum durch die Zementindustrie, die sich Mitte des 19. Jh. elierte und den Mergelkalk der Beckumer Berge als Rohstoff nutzte. Von der mittelalterlichen, 1820 zerstörten Stadtbefestigung steht heute noch die Soestwarte - ein alter Wehrturm, der den Besucher mit einem weiten Blick über die Stadt Beckum, die Beckumer Berge und das Lippetal empfängt. Für Ausflüge empfiehlt sich das Gebiet rund um den 160 m hohen Höxberg im Südosten der Stadt. Eine restaurierte Windmühle, ein Wildgehege und zahlreiche Wanderwege runden das Naherholungsangebot ab.
Sünninghausen
Das kleine Sünninghausen bietet sich als idealer Ausgangspunkt für die Erkundung der Beckumer Berge an. Im flachen Münsterland bilden die Höhen der Beckumer Berge natürliche Aussichtspunkte, die zu Wanderungen einladen. Als Teil des Westfälischen Kreidebeckens bestehen die Beckimer Berge aus alten Meeres- und Flussablagerungen, die heute wichtige Rohstoffe wie Kalk, Ton und Sand liefern. Die höchste Erhebung der Beckumer Berge liegt bei Sünninghausen: Hier ragt der Mackenberg, der die Wasserscheide zwischen Ems und Lippe bildet, stolze 173 m in die Höhe. Gute Wandermöglichkeiten findet man im Naturschutzgebiet Mackenberg. Gräber aus karolingischer Zeit bezeugen die geschichtliche Bedeutung dieses Gebiets.
Stromberg
Nur wenige Autominuten nordöstlich n Sünninghausen liegt Stromberg, seit 800 Jahren als Wallfahrtsort bekannt. Oben auf dem Berg genießt man einen herrlichen Blick über die Ebene des Münsterlands und der angrenzenden Soester Börde. Bei klarem Wetter kann man bis zu den Höhen des Sauerlands blicken. Einen Besuch wert ist der mittelalterliche Burgplatz mit dem Paulsturm. Als Landesburg n den Bischöfen n Münster im 12. Jh. errichtet, wurde die Burg nach 1780 weitgehend zerstört. Auf der höchsten Stelle des Burgplatzes erhebt sich die 1344 geweihte Wallfahrtskirche Zum heiligen Kreuz. Einen Blick sollte man auch auf das ehem. Burgmannshaus der Festung, das Mallinckrodt-Haus, werfen. Im Sommer führt die Freilichtbühne Stromberg Theaterstücke und am Nachmittag Märchen für die Kleinen auf - ein Kulturspaß für die ganze Familie.
Info
Anfahrt
Auf der A 2 Dortmund-Hannover bis Abfahrt Rheda- Wiedenbrück
Auskunft
Städtischer Verkehrsverein Lippstadt Lange Str. 14 59555 Lippstadt
Telefon: 02941/58515 Fax 02941/79717
www.lippstadt.de
Gasthof WUlenbrink
Hauptstr. 10 59510 Lippetal Telefon: 02527/208 Wer regionale Spezialitäten liebt, kommt in dem gemütlichen Gasthof in Lippborg, einem westlich n Herzfeld gelegenen Teil der Gemeinde Lippetal, auf seine Kosten. Besonders lecker: die Rinderwurst.