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Bahnhof Grunewald

Bahnhof Grunewald



In den dreißiger Jahren gehörte der Bahnhof Grunewald mit Ausbesserungswerk und Bahnbetriebswerk zur Versuchsabteilung der Reichsbahn, von der alle neuen Lokomotiven auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft wurden.

Während der Zeit des Nationalsozialismus hatte der Bahnhof eine ganz besondere Funktion: Von hier aus wurden die Berliner Juden, meist in Viehwaggons, in die Vernichtungslager transportiert. Der erste »Aussiedlungstransport« ging am 18. Oktober 1941 mit 1013 Personen von der Rampe des Güterbahnhofs Grunewald ab. Ziel war das Ghetto Lodz. Der erste Transport nach Auschwitz verließ Berlin am 11. Juli 1942. Bis Anfang 1945 wurden etwa 35000 Berliner Juden deportiert.

Mit der Würdigung dieser historischen Stätte bat man sich schwergetan. Lange Zeit gab es nichts, das an die Deportationen erinnert hätte. Initiativen kamen von privater Seite.

Eine 1973 vom Bund politisch, rassisch und religiös Verfolgter angebrachte Tafel wurde mehrfach entwendet und wieder erneuert. Im Oktober 1990 erinnerten Mitglieder des Berliner »Grips«-Theatcrs an die dunkle Geschichte des Bahnhofs Grunewald, vor dessen Eingang sie drei alte Eisenbahnschwellen als Mahnmal niederlegten. Inzwischen hat sich das offizielle Berlin zu einem dauerhaften Denkmal durchgerungen. Es handelt sich um eine am 18. Oktober 1991 enthüllte Betonplastik des polnischen Bildhauers Karol Bronia-towski, in die die Negativformen einzelner Menschengestalten auf ihrem Weg zur Rampe eingelassen sind. Auf einer Tafel stehen die Worte: »Zur Mahnung an uns, jeder Mißachtung des Lebens und der Würde des Menschen mutig und ohne Zögern entgegenzutreten.«









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