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BAD HOMBURG VOR DER HÖHE

BAD HOMBURG VOR DER HÖHE

»Sonst machen die seltenen Schönheiten der hiesigen Gegend mein einziges Vergnügen. Das Städtchen liegt am Gebirge, Wälder und geschmacklle Anlagen liegen rings herum; ich wohne gegen das Feld hinaus, habe Gärten r dem Fenster und einen Hügel mit Eichbäumen« (Friedrich Hölderlin, 1798)

Stadtbibliothek. - Schloßmuseum; Heimat- u. Hutmuseum (Frühdrucke, Theaterprogramme).

Friedrich Hölderlin ( Lauffen/BW) lebte 1798-l800 und 1804-06 in Bad H. Beide Male holte ihn sein Freund Isaak n Sinclair (1775-l815), Leiter der Regierung der Landgrafenschaft Hessen-H., dabei radikaler Demokrat, hierher und vermittelte ihm - nach den ersten Anzeichen des Wahnsinns - nur noch zum Schein eine Bibliothekarstelle. H. llendete hier den 2. Teil des »Hyperion« (1799) und schrieb einige seiner wichtigsten Gedichte (darunter »Der Wanderer« und »Die Eichbäume im Taunus«). Jeden ersten Donnerstag im Monat wanderte er nach Frankfurt, um sich heimlich mit Susette Gontard, seiner »Diotima«, zu treffen und Briefe auszutauschen. »Die zwischen Ende September 1798 und Mai 1800 n Susette an Hölderlin gerichteten Briefe gehören zu den schönsten Liebesbriefen, die es gibt« (P. Bertaux). 11.9.1806 gewaltsamer Abtransport H.s nach Tübingen.



- Wohnungen: Haingasse 12 (Neubau), Doro-theenstraße 36 (Gedenktafel); Denkmal im Kurpark; Dokumentation im Heimatmuseum.
- »Hölderlins Diotima Susette Gontard. Gedichte - Briefe - Zeugnisse« (Hrsg. A. Beck, 1980).

Friedrich Carl Casimir Freiherr n Creutz,
»24.11.1724 Bad H., t6.9.1770 ebd. Regierungsmitglied n Hessen-H. und Reichshofrat. Beachtet als Philosoph und staatswiss. Schriftsteller, als Poet Dilettant und Didaktiker. - W.: Oden und andere Gedichte (1750); Der sterbende Seneca (Tr. 1754). -Grab in der franz.-reformierten Kirche, Dorotheen-straße.

Christian Karl Ernst Wilhelm Buri, 25.2 1758 Birstein, t28. 7.1817 Bad H., war Regierungsrat des Landgrafen und schrieb Gedichte in Klopstock-Ma-nier: »Harfenschläge einer religiösen Muse« (1814-l7), »Der Sieg über den Welttyrann« (1815) -Nachlaß StB Bad H.

Oskar A. H. Schmitz, 16.4.1873 Bad H, t 18.12.1931 Frankfurt a.M., Lyriker, Dramatiker, Erzähler und Essayist; kulturgesch., zeit- und gesell-schaftskrit. Schriften. - W.: Wenn Frauen erwachen (R. 1912, später u.d.T. »Bürgerliche Boheme«, 18); Das wirkliche Deutschland (1914); Die Geister des Hauses (Jugend-Erinn. 1926).

Prinz n Homburg. Friedrich II. nHessen-H. verlor 1658 bei der Belagerung n Kopenhagen sein linkes Bein, das durch ein künstl. mit silbernen Gelenken ersetzt wurde. Seitdem trug er den Beinamen »mit dem silbernen Bein«. 1675 hatte er als Führer der preuß. Reiterei entscheidenden Anteil am Sieg der Schlacht bei Fehrbellin gegen die Schweden. - H. v. Kleist verarbeitete das hist. Geschehen in dem Schauspiel »Prinz Friedrich n Homburg« (1811, Uraufführung 21). Durch K.s Werk wurden H. Marschner und H. Wolf zu musikal. Gestaltungen angeregt. Jüngste Biographie n H. Rosendorfer (1978). - Das Landgrafenschloß (unter Friedrich IL erbaut) enthält im Vestibül des Königsflügels Bronzebüste (n A. Schlüter), im »Erinnerungszimmer« u. a. das »Silberne Bein« des Schloßgründers; am Hauptportal Reiterbild; außerdem Bibliothek mit theol. und hist. Werken des 18. Jh.s; Landgrafendenkmal im Kurpark.

Goethe ( Frankfurt a. M./H) und Johann Heinrich Merck ( Darmstadt/H) wanderten 1772 nach Bad H., wo G. mit dem Hoffräulein Luise n Ziegler, einer der »Empfindsamen«, eine Romanze hatte. Das Gedicht »Pilgers Morgenlied« sollte den Schwur zur ewigen Liebe bekräftigen. (Die Verse »Morgennebel, Lila,/Hüllen deinen Turn um« spielen auf den Weißen Turm des Schlosses an.) - Karl August Varnhagen n Ense {- > Düsseldorf/ NRW) wurde beauftragt, eine Geschichte der landgräfl. Familie zu schreiben. Er kam im Sommer 1844 nach Bad H, wo er mit Ferdinand Freiligrath ( Detmold/NRW) zusammentraf. Ein rzügl. Bild des Badelebens geben seine Tagebuchaufzeichnungen. - Ein Jahr rher war die Spielbank eröffnet worden. »Hier ließe es sich leben, wenn nur das verfluchte Roulettespiel nicht wäre«, schrieb im Mai 1867 Fjodor M. Dostojewski] und nannte Bad H. »Roulettenburg« in seinem Roman »Der Spieler« (1868). - Oscar Wilde war 1892 Kurgast.

Matthäus Merian d.A. (-> Frankfurt a.M.) schrieb zu seiner Stadtansicht: »Homburg liegt unden an dem Gebürge / so man mit einem gemeinen Namen die Höhe nennt / daher auch diese Statt Homburg r der Höhe genennet ist«. - Von der Altstadt heißt es in William Thackerays »Jahrmarkt der Eitelkeit« (1848): » ich liebe diese alten märchenhaften Viertel so ganz außer Hör- und Sichtweite n all diesen Dandies und Ladies und so weit weg m Schnurren der Roulette!« - Bad H. als Schauplatz in Hölderlin-Erzählungen, u.a. n Bruno Wille (-> Berlin), 1921, Heinrich Lilienfein (-> Stuttgart/ BW), 1925, Carl Haensel ( Frankfurt a. M.), 1938, und Peter Härtung, 1976. - Erich Gunkel, »Sonnentage in Bad Homburg« (1972); Ellen Kohlhaas, »Das Homburger Ländchen« (in »Deutsche Landschaften. Neue Folge«, 1974).

Oberursel

Luth. Theol. Hochschule. - Stadtarchiv (rd. 200 Druk-ke m 16.-l9. Jh., darunter rd. 140 Erzeugnisse der Offizin Ursellis n 1557-l620); Vortaunusmu-seum; Hans-Thoma-Gedächtnisstätte (Bilder mit O.er Motiven; schriftl. Nachlaß, darunter Briefe R. M. Rilkes).

Erasmus Alberus, um 1500 Bruchen-brücken (Friedberg/H), t5. 5.1553 Neubrandenburg, Verfasser n Streitschriften und Spottliedern, Fabeldichter. Besuchte die Schule in Nidda; Studium in Wittenberg, Freundschaft mit M. Luther ( Coburg/B). 1522 Gründer der Lateinschule in O., 28 Prediger in Sprendlingen. Später u. a. in Berlin, zuletzt Generalsuperintendent in Neubrandenburg. -Seine bedeutendste Leistung die zeitbezogene Nachdichtung der Fabeln des Aesop, die im 16. Jh. 7 Auflagen erreichte: »Das Buch n der-Tugent und Weißheit nemlich neunundvierzig Fabeln« (1550).

Die Reimchronik »Nova facies der Stadt Oberursel« (1527-l724) des Ilbenstädter (Niddatal-I.) Mönches Otto Wallau, gest. 1763, erlebte zwischen 1724 und 1933 fünf Auflagen.

Bei dem Versuch, das belagerte -> Mainz (RP) zu verlassen, wurde im Frühjahr 1793 Caroline n Schelling ( Göttingen/NS) verhaftet und als Geisel für J. G. Forster auf die Feste Königstein, später nach Kronberg gebracht. -Johann Isaak Gerning (1767-l837) verwendete in seinem Buch »Die Heilquellen am Taunus, ein didaktisches Gedicht in vier Gesängen« (1813), den Namen »Taunus« erstmals in einem Buchtitel. Der »Sänger des Taunus« bezeichnete sein Haus in Kronberg als »Tauninum«. Peter Suhrkamp (-> Frankfurt a. M.) wohnte in K. (bis 1959); Benno Reifenberg ( Bonn/NRW) starb hier am 9. 2.1970; Grab auf dem Friedhof. Im Gästehaus der Stadt Frankfurt in K.-Schönberg starb am 17.11.1947 Ricarda Huch (-> Braunschweig/ NS) - Die erste nassau. Sagenslg. stellte Alois Henninger (der »Taunide«) zusammen, 1814 in Stierstadt (Oberursel-St.) geb., 62 in Hed-dernheim (Frankfurt a.M.-H.) gest.: »Nassau in seinen Sagen, Geschichten und Liedern« (Fremde und eigene Dichtung), 1845. In Frankfurt a. M. gab er die Oberurseler und Vortaunus Zt. »Der Taunuswächter« (1850f.) heraus. VAUO Stomps ( Krefeld/NRW), Förderer und Verleger junger Autoren, fand 1954 in Stierstadt, im »Schloß Sanssouris«, ein Zuhause für seine »Eremiten-Presse«. 1972 fiel »Sanssouris« der Frankfurter S-Bahn-ung zum Opfer. Die »Eremiten-Presse« siedelte nach Düsseldorf um. - Burgholzhausen (Friedrichsdorf-B.) ist Schauplatz des Romans »Die Hexe m grauen Stein« (1950) n Wilhelm Reuter aus Oberkleen (1896-l957); Freilichtspiele auf der Burg.

L.: H. Biehn, Bad Homburg, in: Große Welt reist ins Bad, 1960; W. Kirchner, Hölderlin. Aufsätze zu seiner Homburger Zeit, 1967.

Butzbach (H), Frankfurt a. M. (H), Friedberg (H), Wiesbaden (H).







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