Ein buckliges Schieferstädtchen im bewaldeten Wittgensteiner Bergland, Residenz derer n Sayn-Wittgenstein-BAD BERLEBURG und der seltene Fall, daß die Regenten zugleich die bedeutendsten Persönlichkeiten des Landes waren. Graf Casimir, Landesvater 1712-41, Erbauer des heutigen Schlosses, holte Gelehrte und geflüchtete Reformierte ins Ländchen und schuf als Chef eines Gelehrten-Teams die berühmte und kostbare B.er Bibel (8 Foliobde.), die nach den Grundtexten genau übersetzt ist, versch. Auslegungen wiedergibt und stark polem. Kommentare anschließt (Exemplare im Heimathaus und in der Schloßbibliothek, dort auch Urkunden, Hss., Inkunabeln und seltene Drucke). Russ. General und deutscher Dichter: Emil Prinz zu S.-W.-BAD BERLEBURG (Ps. Kasimir Röspe/ 1824-78). - Aus Diedenhausen (Bad Berleburg-D.) stammt Johannes Althusius (1557-l638), dessen staatsrechtl. Werk »Poli-tica methodice digesta« fast 200 Jahre r der Franz. Relution bereits m Recht des Widerstandes eines Untertanen gegenüber einem pflichtvergessenen Herrscher handelt. - In der Kirche n Laasphe kam der - »Darmstädter Faust« (H) Johann Konrad Dippel zur letzten Ruhe (1734).

G. Hinsberg, Berleburger Bilderbuch, 1912; Franz Prinz zu Sayn-Wittgenstein, Schloßreminiszenzen (Merian 7/1977).

Dillenburg (H), Frankenberg (H), Marburg (H), Olpe (NRW), Siegen (NRW).