Zu beiden Seiten der Hase erstreckt sich das Art-land, eine parkartige Landschaft mit großen Höfen, die von einer reichen bäuerlichen und kulturellen Vergangenheit zeugen.
Weites Bauernland mit wertvollen Funden
Dinklage
Die kleine Stadt wird wegen ihrer ländlichen Umgebung "Stadt im Grünen genannt. Aber auch der Ort selbst ist von Grünflächen durchzogen. Am Stadtrand empfärfgt die Besucher der Burgwald mit seinen hohen Eichen und Buchen. Hier lebte bis weit ins 20. Jh. die westfälische Adelsfamilie von Galen auf der Dinklager Wasserburg. Der erbitterte Widerstand gegen den Nationalsozialismus brachte Clemens August von Galen, von 1933 bis 1946 Bischof von Münster, den Beinamen Löwe von Münster ein.
Die von Wassergräben, so genannten Gräften, umgebene Vierflügelanlage geht in ihrem Kern auf das 14. Jh. zurück. Aus dem Jahr 1599 stammt das reich verzierte Portal im Stil der Renaissance. Es führt auf den Burghof, an dem das Herrenhaus mit einem schmückenden Erker steht. Heute beherbergt das Haus ein Benediktinerinnenkloster, das auch besichtigt werden kann.
Gegenüber dem Haupthaus steht ein Gebäude mit dem Namen Apostelberg. Das Erdgeschoss diente früher als Pferdestall. An der unteren Hauswand entdeckt man ein merkwürdiges Ensemble: den Knochen eines Mammuts, zusammen angekettet mit einem Paar großer Holzschuhe. Letztere dienten den Herren der Burg einst als Folterwerkzeug.
Quakenbrück
Der Name des romantischen Städtchens geht weniger auf besonders zahlreiche Froschvorkommen in der Umgebung zurück als elmehr auf Brücken im Sumpf, auf dem die Stadt erbaut wurde. Diese Stadt ist über Jahrhunderte aus zahlreichen Hase-Inseln zusammengewachsen, auf denen die engen Gassen mit den alten Fachwerkhäusern errichtet wurden. Verteidigt und verwaltet wurde die Stadt von den Rittern des Bischofs von Osnabrück. Sie lebten in 38 Burgmannshöfen, von denen noch drei gut erhalten sind. Einer davon liegt, wie ele andere schmucke Bauten, in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes. In seinen Räumen befindet sich heute eine Galerie für moderne Kunst. Auch in der Sylvesterkirche erinnert noch el an die edlen Ritter des Bischofs. Auf Kirchenbänken, Bildern und Altären hinterließen sie ihre Wappen. Beeindruckend ist neben einem mittelalterlichen Fresko auch das kunstvolle Renaissance-Gestühl aus dem 16./17. Jh., in das die verschiedenen Versionen des typischen Artlanddrachens eingeschnitzt sind. Von den einstmals fünf Stadttoren steht leider nur noch eines: Die Hohe Pforte von 1485 mit dem barocken Zwiebelturm ist heute das Wahrzeichen der alten Hansestadt. Eine gute Möglichkeit, die Stadt zu Fuß kennen zu lernen, bietet der "Poggenpad. Die in das Pflaster eingelassenen großen Froschfüße führen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Groß Mimmelage
Die Windmühle in dem kleinen Dorf ist die letzte erhaltene im Artland, obwohl die Gegend noch um 1960 als mühlenreichster Landkreis Niedersachsens galt. Gebaut wurde der Galerieholländer um 1809 in Hahlen bei Menslage. Doch schon 1877 wurde er nach Groß Mimmelage verkauft.
Hier gingen Korn und Graupen durch das Mahlwerk. In einer angeschlossenen Sägerei wurde Bauholz für die Bauern gesägt. Nach starken Sturmschäden im November 1972 wurde die Mühle repariert und steht seitdem unter Denkmalschutz. In dem alten Sacklager wurde ein Cafe eingerichtet.
Menslage
Das Artlanddorf kann auf eine 900-jährige Geschichte zurückblicken. Besonders sehenswert sind die gut erhaltenen Fachwerkhäuser, die in zwei Reihen die Kirche umschließen. In diese befestigte Kirchenburg zogen sich die Bewohner einst auf der Flucht vor dem Feind zurück. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde der "Kirchwinkel weitgehend zerstört. Heute stehen das Gotteshaus und die Fachwerkbauten jedoch wieder in alter Pracht. Durch den Ort schlängelt sich wie eh und je die Kleine Hase. Folgt man ihrem Verlauf nach Westen, kommt man zu einer Birkenallee. Dort ist der Eingang zum Hahlener Moor.
Hahlener Moor
Unter dem Motto "Ansehen immer - Abpflücken nie! führt ein etwa 4 km langer Lehrpfad durch die einmalige Moorlandschaft des Naturschutzgebiets, das an das noch größere Hahnenmoor angrenzt. Die deutliche Mahnung gilt nicht nur für den Rundblättrigen Sonnentau, eine Fleisch fressende Pflanze, die mit ihren klebrigen Armen gierig nach Insekten greift; auch andere Pflanzen in dieser Region stehen unter Schutz. In dem Feuchtbiotop haben ele seltene Tiere wie der Große Brachvogel, der Goldregenpfeifer und der Moorfrosch ihr Refugium.
Moore entstehen an Standorten mit einem Über-schuss an Wasser. Durch die Feuchtigkeit können abgestorbene Pflanzenteile nicht vollständig zersetzt werden, und es bildet sich Torf. Die nährstoffarme, feuchte Wüste galt lange als lebensfeindlicher Raum und wurde nach Kräften trockengelegt und kultiert. Heute stehen auch die Moorgebiete im Artland weitgehend unter Naturschutz.
Börstel
Ausgerechnet im Apfelkeller des ehem. Zisterzienser-Nonnenklosters entdeckten Archäologen 1998 eine Sensation: In dem tonnengewölbten Raum unter dem erhöhten Chor der Stiftskirche fanden die Experten Spuren einer mächtigen Burg aus dem 12. Jh. Sie bildete offenbar das Fundament für das im Jahr 1246 erstmals erwähnte Kloster. Bereits 1963 hatten Handwerker der verschwiegen im Börsteier Wald gelegenen Anlage ein anderes Geheimnis entlockt: Bei Bauarbeiten wurden sechs frühgotische Holzfiguren entdeckt, die die Nonnen während des Dreißigjährigen Krieges auf der Flucht eingemauert hatten. Nördlich an die Kirche schließen sich die gotischen Klostergebäude mit den Kreuzgangflügeln an. Ein ergeschossiger Speicher aus Findlingen stammt vermutlich aus dem 13. Jh. Das Stift ist dank seiner besonders guten Akustik auch ein Geheimtipp für Freunde klassischer Musikkonzerte.
Berge
In dem staatlich anerkannten Erholungsort wurden zwei restaurierte Kleinbahnwagen, die von 1904 bis 1952 die Strecke Lingen-Berge-Quakenbrück berühren, wieder auf die Schiene gesetzt. Zu bewundern sind die aufpolierten Oldtimer in der Ortsmitte.
Von hier aus ist es nicht weit bis zum Dorfteich, an dem das Heimathaus und die St.-Servatius-Kirche mit ihren schönen Deckenmalereien zu finden sind. Von dem Ort führen ele Wanderwege in die landschaftlich abwech
Hekese
Die Sehenswürdigkeit liegt etwas abseits des Ortes an der Bahnstrecke Quakenbrück-Bippen: ein Megalithgrab, das mit fast 100 m Länge zu den größten in Deutschland gehört. Zwei riesige Kammern, 3 m breit und 19 bzw. 10 m lang, sind durch eine 53 m lange Steinreihe miteinander verbunden. Die Grabstätte ist vermutlich 5000 Jahre alt und stammt damit aus der Jungsteinzeit.
Wenige hundert Meter weiter liegt bei Restrup der so genannte Düvelstein - ein Kultstein, an dem in der Bronzezeit die Götter beschworen wurden.
In den Ankumer Bergen
Von der Wassermühle Wöstenesch bei Eggermühlen geht es in westlicher Richtung durch Sassum bis zu einer scharfen Kurve. In dieser biegt rechts eine Schotterstraße zum Rastplatz "Zur schönen Aussicht ab. Ganz in der Nähe steht eine Eiche, bei der in 3 m Höhe zwei Bäume zusammengewachsen sind. Weiter geht es in Richtung Bippen bis zum Schild, das den Weg zur Freien Kunstakademie Maiburg weist An der Straße liegt ein Parkplatz, den man überquert. Der Hofdienerweg führt dann über Sussum zurück zur Mühle. Dauer: ca. 2 Stunden
Bippen
Einer der ältesten Bauernhöfe des Dorfes ist der Kuhlhoff. Er wurde erstmals 1490 erwähnt. 1988 baute ihn die Gemeinde zu einem Informations- und Bildungszentrum um, in dem sich Besucher über Land-und Forstwirtschaft, Natur- und Umweltschutz sowie die Kulturgeschichte informieren können.
Die Maiburg nahe Bippen ist keine Festung, sondern eine liebreizende Hügellandschaft, die im Osten die Lohner und Dammer Berge und im Westen die Ankumer-Bippener Berge umfasst. In das landschaftlich äußerst reizvolle Gebiet führen vom Dorf aus zahlreiche Wanderwege.
Eggermühlen
Der Ort wird geprägt von dem dreiflügligen Was-serschloss. Der Barockbaumeister Johann Conrad von Schlaun erbaute hier im 18. Jh. eine der schönsten Orangerien Norddeutschlands. Hinter dem Schloss liegt die Wassermühle Wöstenesch, die urkundlich erstmals 1594 erwähnt wurde. Fast 400 Jahre herrschte in dem idyllischen Fachwerkgebäude ein reger Mühlenbetrieb. Dafür sorgte ein 12,77 m hohes Wassergefälle. Heute dient die Mühle dem Heimatverein als Domizil.
Kettenkamp
Die Mühle in Kettenkamp lieferte einst Mehl für das Brot und knetete zugleich auch den Teig: 1924 wurde eines der Wasserräder durch eine Turbine ersetzt, die nicht nur die Mühle bei den Mahlgängen, sondern auch noch die Knetmaschine im nahen Backhaus mit Energie versorgte. Die Wassermühle steht am Eggermühlenbach und ist von elen gepflegten Fachwerkhöfen umgeben. Im Jahr 1960 wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben.
Loxten
Anziehungspunkt des kleinen Dorfes ist das Was-serschloss derer von Hammerstein, das sich noch immer in Privatbesitz befindet. Die Handwerker für den Bau der dreiflügligen Anlage wurden im 17. Jh. in den Niederlanden angeheuert. Sie setzten den an Ort und Stelle gebrannten Klinker Stein auf Stein, und so entstand eine Schlossanlage im Stil des niederländischen Klassizismus.
Badbergen
Im Zentrum der Stadt steht die gotische Kirche St. Georg aus dem 13. Jh., die einen auf er Löwenfüßen ruhenden Taufstein aus dieser Zeit beherbergt. Die hölzerne Reiterfigur des hl. Georg (um 1515) stammt aus der Werkstatt des so genannten Meisters von Osnabrück.
In der Umgebung von Badbergen gibt es noch zahlreiche große Artländer Höfe. Besonders sehenswert ist der Berner Hof im Ortsteil Wulfen. Noch heute steht der 1751 errichtete Fachwerkhof mit seinem reich verzierten Giebel in alter Pracht. Bezeichnend für die Artländer Höfe ist, dass ele von einem Eichenhain umgeben sind, der nach einem Brandschaden neues Bauholz sicherte. Der immer größer werdende Holzanteil im Fachwerk und die reich verzierten Giebel - die Bauherren standen hier in regelrechtem Wettstreit - spiegelten den Wohlstand der Besitzer wider. Der meist von Buchsbaum eingefasste Hauptweg führt vorbei an blühenden Blumen, Stauden und Sträuchern schnurstracks auf die Haustür zu. Gleich hinter dem Hauptgebäude bilden Nebengebäude den typischen Innenhof. Das herausragende Merkmal dieser Hofanlagen aber sind die meterhohen Taxushecken, die kunstvoll in uren und Formen geschnitten werden.
Info
Anfahrt
Nach Dinklage über die A1 Dortmund-Oldenburg bis zur Ausfahrt Lohne/Dink-lage
Auskunft
Samtgemeinde Artland Markt 1
49610 Quakenbrück
T. 05431/1820
Fax 05431/182-l45
www.artland.de
Hildebrand's Heuhotel
Burenstroaten 5 49635 Badbergen-Lechterke
T. 05433/8823
Fax 05433/8825
Auf dem Artländer Bauernhof kann man auf ungewöhnliche Art übernachten: im Heu. Kinderfreundliches Haus mit Tieren zum Anfassen.
Hof Elting-Bußmeyer Backhaus-Cafe und Hofladen
Famitie Bußmeyer Vehser Straße 7 49635 Badbergen T. 05433/279 Fax 05433/1367 Im Hofladen gibt es selbst gefertigte Marmeladen, Wurstwaren und Brot, im Caß frischen Artländer Apfelkuchen.
Restaurant Zur Hopfenblüte
Lange Straße 48 49610 Quakenbrück
T. 05431/3359
In dem Bürgerhaus aus dem Jahr 1661 wird regionale Küche serert, beispielsweise Badberger Walterfilet oder über Buchenholz geräuchertes Schweineßet.