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An Jagst und Kocher

An Jagst und Kocher

Nur wenige Kilometer voneinander entfernt winden sich die idyllischen Zwillingsflüsse Jagst und Kocher in einem großen Bogen durch die beschauliche Hohentoher Ebene.

Götz von Berlkhingen lässt grüßen

Jagsthausen
Auf der mittelalterlichen Burg Jagsthausen wurde um 1480 Götz von Berlkhingen geboren, der durch Goethes gleichnamiges Drama berühmt wurde. Das Schauspiel des streitbaren Ritters mit der eisernen Hand, der während des Bauernkrieges als Hauptmann die Aufständischen aus Hohenlohe anführte, wird alljährlich im Sommer in der stimmungsvollen Kulisse des Burghofs inszeniert. Auch außerhalb der Festspielzeit lohnt der altertümliche Ort mit seinem malerischen fachwerkumrahmten Dorfplatz einen Besuch. Manche Überraschung hält auch die Burg bereit: Sehenswert ist neben Rittersaal und historischer Waffensammlung das Museum mit Fundstücken aus dem römischen Limeskastell von Jagsthausen.

Kloster Schöntal
Ihr heutiges Aussehen verdankt die in eine weite Flussschleife der Jagst eingebettete und von einer Ringmauer umschlossene Klosteranlage Abt Benedikt Knittel, der dem ehem. Zisterzienserstift von 1683 bis 1732 vorstand. Prunkstück des Ensembles ist die Klosterkirche (1707-36) mit ihrer prachtvollen Barockfassade. Im Innern verwahrt sie kostbare Altäre und die Grablege des 1562 verstorbenen Ritters Götz von Berlkhingen.



Wandertipp: Ein reizvoller Spaziergang führt vom Kloster südostwärts zur verträumt im Wiesengrund gelegenen Wallfahrtskirche Neusaß. Auf einem markierten Waldweg erreicht man nach etwa 2 km die von stillen Weihern umgebene spätgotische Kapelle.

Krautheim
Eine mächtige Burgruine aus der Stauferzeit (13. Jh.) überragt das malerisch auf einem Bergrücken über dem Jagsttal gestaffelte Städtchen. Erhalten geblieben von der 1525 im Bauernkrieg zerstörten Wehranlage sind der runde Bergfried, die frühgotische Burgkapelle und der Palas, in dem heute das Burgmuseum untergebracht ist. Zu Füßen der Burg markiert ein Gedenkstein die Stelle, wo Götz von ßerlichingen 1516 seinen berühmten Ausspruch von sich gab.
Knapp 1 km hinter dem Ortsausgang Richtung Dörzbach befindet sich linker Hand am Wiesenhang eine kuriose Natursehenswürdigkeit: Die Kalkausscheidungen des so genannten wachsenden Bachs schufen hier eine steinerne Rinne, die im Lauf der Zeit immer höher wird.

Dörzbach
Der beschauliche Weinort besitzt als Hauptattraktion eine historische Ölmühle mit einem Originalwerk aus dem Jahr 1798. Die romantisch an der Jagst gelegene Anlage ist heute Museum, in dem sich der Besucher die Technik des Ölschlagens mit teilweise über 200 Jahre alten Geräten vorführen lassen kann.
Zwischen Dörzbach und Hohebach lockt die Wallfahrtskapelle St. Wendel zum Stein zu einer kurzen Wanderung. Man folgt dem ausgeschilderten Weg bei den Sportanlagen und erreicht nach etwa 2 km die direkt an der Jagst gelegene Kapelle. Sie wurde rückwärtig an einen steil aufragenden Tuffsteinfelsen gebaut. Der Legende nach soll die Kapelle 1511 von einem Eremiten gegründet worden sein.

Langenburg
Die sich durch grüne Wiesenauen windende Jagst begleitet den Reisenden auf der Fahrt über Mulfingen nach Langenburg, das oberhalb des Flusses kühn auf einem schmalen Bergsporn thront. Architektonisches Juwel des befestigten Fachwerkstädtchens ist das Schloss (frühes 17. Jh.) der Fürsten von Hohenlohe-Langenburg mit seiner erlesenen Einrichtung und einem einzigartig schönen Renaissance-Innenhof.

Einen Besuch lohnt auch das Deutsche Automuseum im früheren Marstall, wo man über 70 Oldtimer sowie Renn- und Sportwagen bewundern kann. Zu einem beliebten Souvenir sind in dem Ort die nach einem über 200 Jahre alten Rezept hergestellten "Wibele geworden. Das winzige Vanille-Biskuit-Gebäck in Form einer Acht erfand einst der Langenburger Konditormeister Wibel, der damit Hoflieferant von Kaisern, Königen und Fürsten in Europa wurde.
Zu Füßen Langenburgs lädt das reizvolle Dorf Bächlingen zu einem Zwischenhalt ein. Einen nostalgischen Anblick bietet dort eine überdachte Holzbrücke über die Jagst. Beachtung verdient auch die Urpfarr-kirche, die im Innern kostbare Wandmalereien aus dem 14. Jh. und ein kunstvolles Grabdenkmal des Ritters Rezzo von Bächlingen (gest. 1320) birgt. An heißen Sommertagen kann man sich im nahen Flussbad im klaren Wasser der Jagst erfrischen.

Ingelfingen
Die Route führt über Künzelsau in den schönsten Teil des Kochertals, wo sich der Fluss tief in die mächtigen Muschelkalkschichten eingegraben hat. Eingebettet zwischen sonnigen Rebhängen und waldigen Höhen liegt das Weinstädtchen Ingelfingen, das eine gut erhaltene Stadtmauer, pittoreske Fachwerkhäuser und Gässchen mit gemütlichen Wirtshäusern bewahrt hat. Einen schönen Akzent setzt im Ortsbild das Anfang des 18. Jh. erbaute Neue Schloss, das heute als Rathaus dient. Im Muschelkalkmuseum Hagdorn erhält man anhand von verschiedenen Fossilien, Gesteinen und Mineralien faszinierende Einblicke in die Triaszeit. Abwechslung verheißt auch der etwa 1,5 km lange Weinbaulehrpfad, der an der Nikolauskirche beginnt und über verschiedene Rebsorten informiert. Eine zünftige Weinprobe in der Kochertalkellerei bildet den passenden Abschluss.

Forchtenberg
Der an einem steilen Berghang gelegene Weinort wird mit seinen malerischen Fachwerkhäusern fast vollständig von einer Stadtmauer umschlossen und gilt daher als mittelalterliches Kleinod im Kochertal. Enge Gässchen und schmale Treppen führen hinauf zur Michaelskirche, die im Innern eine prächtige Kanzel (1620) von Michael Kern III. birgt. Über die im Hohenloher Land bedeutsame Künstlerfamilie Kern, die im 17. Jh. in Forchtenberg wirkte, informiert ein Museum im Kern-Haus. Dort erinnert auch eine umfangreiche Dokumentation an die in Forchtenberg aufgewachsenen Geschwister Sophie und Hans Scholl, die ihr Leben für den Widerstand gegen die nationalsozialistische Schreckensherrschaft gaben.

Info
Anfahrt
Auf der A 81 Heilbronn-Würzburg bis zur Abfahrt Möckmüht, weiter über Widdern nach Jagsthausen

Auskunft
Fremdenverkehrsgemeinschaft Hohenlohe e. V. Allee 17 74653 Künzelsau
Telefon: 07940/18206 Fax 07940/18363

Hotel-Restaurant
Haus Nicktass
74653 Ingelfingen
Telefon: 07940/9101-0 Fax 07940/9101-99
In rustikalem Ambiente werden regionale und internationale Spezialitäten (kreativ und leicht zubereitet) sowie Kochertalweine serviert.

Cafe-Konditorei
G. F. Bauer Houptstr. 28 74595 Langenburg
Telefon: 07905/363
Das Stammhaus der echten Langenburger Wibele ist auch für seine Pralinenherstellung und seine Kuchenspezialitäten bekannt. n der Terrasse bietet sich ein herrlicher Blick ins Jagsttal.







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