Laut Wilhelm Heinrich Riehl (-» Wiesbaden/H) müßte hier der »eigentliche Wester-wald« sein: denn an seinem Südhang werde man immer nur hierher, hier jedoch wieder zurück rwiesen. In die große Literatur kam wenig, das meiste - wie die »Freie Lahrer Herrlichkeit« - ging in der kleinen auf und unter. Vom Kirchhof von Almersbach über dem Wiedbachtal, »ein halbes Stündchen von Altenkirchen«, erzählt Wilhelm Schäfer (- Schwalmstadt/Ottrau/H) in der Anekdote von der »Grabrede«. Flammersfeld hat mit Christian Spielmanns (-» Neuwied/RP) »Balzar von Flammersfeld« (1906) wenigstens seinen hist. Roman. Die größere Wirkung erzielte ein gänzlich unlit. Werk: »Die Darlehnskassen-Vereine als Mittel zur Abhilfe der Noth der ländlichen Bevölkerung, sowie auch der städtischen Handwerker und Arbeiter« von Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1808-88), geb. in Hamm (R.-Haus R.-Straße 10); sein System der genossenschaftl. Selbsthilfe übernahm die halbe Welt. - Aus Herdorf stammt Gustav Brühl (Ps. KaraGiorg/1826-l903). Er mußte 1848 nach Amerika auswandern, lebte dort als Arzt, Reiseschriftsteller und Leiter des »Deutschen Pioniers« und starb in Cincinnati. Schloß

Friedewald (seit 1949 Sitz der ev. Sozialakademie) hat Franz Prinz zu Sayn-Wittgen-stein 1968 Jugenderinnerungen gewidmet. -»Landtag« 1980 nach Heiner Feldhoff, wohnhaft in Lautzert, Realschullehrer in Altenkirchen: »Morgens auf der B8 / ein Schwein, rfolgt / von einem händeringenden Herrn. / Mittags im Schreibwarenladen / der Fahnder nach rfassungsfeindlicher / Literatur in Altenkirchen. / Abends im Fernsehen ein Franzose / zum anderen auf die Frage, / was so los sei in Deutschland: / Vous saz, l'Alle-magne / est pleine d'Allemands.«

L.: Heimatkalender des Kreises Altenkirchen/Wester-wald, hg. Heimatrein für den Kreis A. 1958 ff.; Lebensbilder aus dem Kreise Altenkirchen, hg. Heimatrein A., 1978.

Bad Honnef (NRW), Neuwied, Unkel (RP), Siegen, Grund (NRW), Westerburg, Hachenburg (RP).