Adresse: Dorfstraße 21,17214 Alt Schwerin.
Telefon: (039932) 49918.
Telefax: (039932) 49917.
Eintrittspreise: Erw. DM 5,-; Erm. DM 3,-; Gruppen ab 15 Personen je DM 3,-. Öffnungszeiten: April, Okt.: Di.- So. 10.00 -l7.00 Uhr, Mai-Sept.: Mo.- So. 10.00 - 17.00 Uhr.
Santmlungsschwerpunkte: Maschinen, Geräte, Haushaltsgegenstände, Dokumente, Bücher, Textilien zur Agrargeschichte Mecklenburgs.
Museuntspädagogik: Aktionstage für Besucher, Brotbaeken, Schauschmieden, Zimmererarbeiten mit Erläuterungen, Windmühle in Betrieb, Bauerngarten mit traditionellen Pflanzen und Kräutern.
Führungen: nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten.
Führer: Agrarhistorisches Museum Alt Schwerin, 1992.
Das 1962 gegründete Agrarhistorische Museum in Alt Schwerin ist eine der interessantesten museologischen Einrichtungen in den neuen Bundesländern. Das Museum umfasst einzelne an Ort und Stelle erhaltene Gebäude in einem früheren ritterschaftlichen Gutsdorf und vermittelt Einblicke in die Formen ländlichen Wohnens und Arbeitens in Mecklenburg n der rindustriellen Zeit bis in die unmittelbare Gegenwart.
Alt Schwerin, auf der Landenge zwischen Plauer und Drewitzer See gelegen, ist in eine herrliche, weitgehend intakte Wald- und Seenlandschaft eingebettet. Das Museum ist identisch mit dem heute noch bewohnten Dorf.
Es erhält seine charakteristischen Akzente durch drei historische Baukomplexe: den ehemaligen Gutshof, die Dorfkirche und die Anlagen der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft. Zum Gutsbezirk gehören originale Landarbeiterkaten, eine um 1910 erbaute ritterschaftliche Dorfschule, das so genannte »Holzpantinengymnasium« (einklassig), eine Schnitterkaserne, Bauernhäuser aus der Zeit der Bodenreform (1949/50) und Scheunen und Stallgebäude, die als Ausstellungsräume r allem für landwirtschaftliche Großmaschinen dienen.
Diese dörflichen Originalgebäude wurden um weitere, nach Alt Schwerin versetzte Bauten ergänzt, wobei dem ländlichen Handwerk (Gutsschmiede, Reifenschmiede), der Mühlentechnik (Holländer Windmühle) und Einrichtungen der Agrarproduktion besondere Beachtung geschenkt wurde.
In den in ihrer ursprünglichen Lage erhaltenen Gebäuden befinden sich ausführliche Dokumentationen zu ihrer sozialgeschichtlichen Bedeutung und den historisch wechselnden Nutzungsformen. So wird in der Schnitterkaserne über die Geschichte der ostelbischen Gutswirtschaft informiert, im 1949/50 erbauten Neubauernhaus wird mit Texten und Bildern die Geschichte der Bodenreform erläutert. In der Dorfschule ist ein wilhelminisch eingerichteter Schulraum (um 1910) einem original ausgestatteten Fachunterrichtsraum aus dem Jahr 1975 gegenübergestellt - eine Konfrontation, die dem Besucher interessante Einblicke in die Veränderungen des Schulwesens auf dem Lande erlaubt.
Das Agrarhistorische Museum Alt-Schwerin erhält sein Profil durch die Verbindung unterschiedlicher musealer Elemente: das »lebendige Dorf« als Funktionsrahmen, die historisch erschlossenen Einzelgebäude sowie die auf dem Gelände neu errichteten Gebäude und dorthin verbrachten landwirtschaftlichen Großgeräte wie Dampflokomobile und Kipppflüge.
Nicht umsonst nennt sich die Alt Schweriner Einrichtung nicht Freilichtmuseum, sondern Agrarhistorisches Museum und macht damit seinen Neuansatz in der Dokumentation agrarer Produktivkraftentwicklung sowie n Bau- und Wohnweisen auf dem Land deutlich. Mit seiner konsequenten Einbindung in eine historisch rgegebene Situation entspricht das Alt-Schweriner Museum am ehesten dem Gedanken der in Frankreich seit etwa zwanzig Jahren entwickelten Bewegung der »Eco-Musees«.