Die Wiesent bei Waischenfeld ist ein Dorado für Fliegenfischer
»In einem Bächlein helle, da schoss in froher Eil die launische Forelle vorüber wie ein Pfeil . Christian Friedrich Daniel Schubart, Texter dieses Schubcrtlieds, könnte dabei die Gewässer der Fränkischen Schweiz im Auge gehabt haben, denn er war 1758 Student in Erlangen. Lange ehe begeisterte Berichte der Romantiker im 19. Jh. die ersten Briten zum »Flugangeln« an die Wiesent lockten, gab es hier eine bis ins Mittelalter reichende Flussfischer-Tradition. Auf dem burgherrlichen Speisezettel waren Bachforellen und Aschen willkommen und noch bis 1900 landeten die zu den Salmoniden zählenden Köstlichkeiten auf den Tellern der Reichen in den böhmischen Bädern. Die Gentlemen von der Insel aber zelebrierten die »Sprungfischerei« als hohe Kunst.
Der gravitätisch englische Wurfstil, der die Rute samt Flugschnur und dem ans Vorfach (sich rjüngende Schnur) gebundenen Kunstinsekl aus dem angewinkelten Ellbogen heraus mit Schwung zum Wasser führt, wird nur noch im Mutterland praktiziert. Heute dominiert eine unglaublich ästhetische, weit ausholende, den ganzen Körper einbeziehende Bewegung, die je nach Gegebenheit trickreich zu Roll-, Seilenwürfen etc. variiert wird. Das Ziel aber ist das gleiche geblieben: das »muntere Fisch-lein in gebotener Fairness zu überlisten. Dazu ist man, anders als beim Angeln mit Wurm und Blinker (Spinnfischerei), flussauf- und flussab entlang der »Strecke' auf der Pirsch, jedes Kräuseln der Wasseroberfläche beobachtend, um etwa beim Trockenlliegenlischen genau in den Ring zu zielen, der einen steigenden, nach einem Insekt schnappenden Fisch signalisiert. Grenzen setzen dem Jagdtrieb das im Fischereigesetz für Bayern festgelegte Schonmaß und die Eangquote. Der angedrückte Widerhaken (Schonhaken) rletzt die Forelle beim entuell notwendigen Abschütteln im Wasser nicht.
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