Leben
1879 wird Paul Klee als Sohn des Musiklehrers, Hans Klee-Frick, und der Sängerin, Ida Klee-Frick, geboren. Nach der Matura in Bern, siedelte er 1898 nach München über. Nach langem Schwanken zwischen Musik, Literatur und Malerei entscheidet sich Paul Klee 1891 für die Malerei und studiert in München zuerst Graphik an einer Privatschule bei Heinrich Knirr (1862-l944). Im Oktober 1900 trat Klee in die Malklasse von Franz von Stuck (1863-l928) an der Akademie ein. Gleichzeitig studierte dort auch Wassily Kandinsky (1866-l944). Die beiden begegneten sich jedoch nicht, da Klee meistens durch Abwesenheit glänzte. Wie sich später herausstellen soll, wohnten die beiden in München sogar in der gleichen Straße, nur einige Häuser entfernt voneinander. Nach einer Italien-Reise und einem Aufenthalt bei den Eltern in Bern zieht er 1906 ganz nach München und heiratet die Pianistin Lily Stumpf.
1911 Gründung der Künstlergruppe Der Blaue Reiter in München als künstlerische Redaktionsgemeinschaft des Expressionismus von Wassily Kandinsky und Franz Marc. Weitere Mitglieder waren neben Klee (ab 1912) u. a. August Macke, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin. Alle reinte ihr Interesse an gotischer und primitir Kunst und den modernen Bewegungen des "Fauvismus" und "Kubismus". Der Name der Gruppe leitet sich von einem gleichnamigen Gemälde Kandinskys aus dem Jahr 1903 .ab Klee war es die Reise nach Tunis - zusammen mit Macke und Moilliet - im Jahre 1914, die ihn zum eigenständigen malerischen Werk führte. Er empfand dies selbst so, als er in sein Tagebuch schrieb: "Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiss das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler."
Die erste retrospekti Einzelausstellung Paul Klees wurde am am 17. Mai 1920 in der Galerie Goltz eröffnet. Sie umfasste 362 Werke an Gemälden, Aquarellen, Plastiken, Zeichnungen und Graphik-Blättern.
1921 wird Klee als Werkstattmeister für Buchbinderei an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen - Kandinsky folgt ihm 1922. Doch erst ab Herbst 1926, nach dem Umzug nach Dessau (Bauhaus Dessau), dürfen Kandinsky und Klee eigene und vor allem freie Malklassen leiten. Die Lehre von den bildnerischen Elementarmitteln (Bildernische Formlehre) bildet den Ausgangspunkt von Klees System. Sein zentrales Anliegen ist die grundlegende Erfassung der Beziehungen zwischen Linie, Form (Fläche) und Farbe im Bildraum bzw. innerhalb eines vorgegebenen Musters. Weitere Bauhausmeister sind u. a.: Johannes Itten, Laszlo Moholy-Nagy (Metallwerkstatt), der Architekt Walter Gropius (Architektur, Tischlerei), Josef Albers, Johannes Itten (Glasmalerei), Lyonel Feininger (Druckerei), Oskar Schlemmer (Wandmalerei, Bühne)), Mies van der Rohe (Architektur) und Georg Muche (Weberei).
1924 gründet er - im Andenken an den Blauen Reiter - in Weimar zusammen mit Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlensky die Künstlergruppe "Die Blauen Vier", welche außer im Bauhaus-Umfeld vor allem in den USA ausstellt. 1925 nimmt er an der Surrealisten-Ausstellung in Paris teil. Am 1. April 1928 tritt Gropius als Direktor zurück. Auf seinen Vorschlag wird der Schweizer Architekt Hannes Meyer neuer Direktor, der für das Bauhaus nicht nur die Devise "Volksbedarf statt Luxusbedarf" ausgibt, sondern auch die Zusammenarbeit mit der Industrie intensiviert. Der daraus entstehende Streit zwischen den "angewandten" und den "freien" Künstler wie Klee spitzt sich derart zu, daß dieser1931, erschöpft von den Querelen am Bauhaus, den Ruf auf eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf annimmt. Paul Klees Schaffen der ersten dreißiger Jahre steht im Zeichen überlegener Meisterschaft, die es dem Maler erlaubt, die zentralen künstlerischen Anliegen von den rschiedensten Seiten anzugehen. Dank subtiler Systematisierung und ökonomischem Einsatz der Mittel rmag Klee in der Folge das divisionistische Verfahren der räumlichen Mehrstimmigkeit dienstbar zu machen.
1933 wird er als "entarteter Künstler" von den Nationalsozialisten fristlos entlassen. Er kehrt nach Bern zurück. 1937 werden 102 Werke von Paul Klee in deutschen Sammlungen als "entartete Kunst" beschlagnahmt. 1939 stellt Klee, deutscher Staatsbürger, einen Antrag auf Einbürgerung in der Schweiz. Paul Klee leidet in seinen letzten Lebensjahren unter einer zunehmenden Verhärtung der Haut, einer so genannten Sklerodermie. Er stirbt am 29. Juni 1940 in Locarno-Muralto.
Auf der Grabplatte seines Vater auf dem Berner Friedhof ließ Felix Klee 1946 einen programmatischen Tagebucheintrag Klees von 1920 einmeißeln: "Diesseitig bin ich gar nicht faßbar/Denn ich wohne grad so gut bei den Toten/Wie bei den Ungeborenen/Etwas näher dem Herzen der Schöpfung als üblich/Und noch lange nicht nahe genug"
Museen
Das neue Zentrum Paul Klee wurde in Bern eröffnet. Aus der Sammlung von circa 4000 Werken werden jeweils etwa 200 Arbeiten gezeigt. Im Museum of Modern Art in San Francisco findet man die umfangreiche Klee-Sammlung von Carl Djerassi. Ebenfalls bekannt sind die Klee-Abteilungen der Sammlung Rosengart in Luzern und der Sammlung Berggruen in Berlin.
Werke
1921, "Kristall-Stufung", Öffentliche Kunstsammlung, Basel
1921, "Traumstadt", Sammlung Berggruen, Berlin
1923, "Architektur", Nationalgalerie, Berlin
1924, "Karge Worte des Sparsamen", Sammlung Berggruen, Berlin
1928, "Katze und Vogel", The Museum of Modern Art, New York
1929, "Hauptweg und Nebenwege", Museum Ludwig, Köln
1939, "Liebeslied bei Mondschein"
Ernst Ludwig Kirchner (* 6. Mai 1880 in Aschaffenburg; † 15. Juni 1938 in Frauenkirch-Wildboden bei Davos (Schweiz)) war ein deutscher Maler des Expressionismus.
Leben
Nach seinen Studienjahren, u.a. 1903-l904 an der Debschitz-Schule in München, schloss er sich 1905 mit Erich Heckel, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff in der Dresdner Künstlergemeinschaft Die Brücke zusammen.
Er lebte bis 1911 in Dresden und zog dann nach Berlin. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war der mangelnde Erfolg seiner Kunst. In Berlin besserte sich seine Lage zunächst nur wenig. Dort lernte er seine neue Lebensgefährtin Erna Schilling kennen. In seinen Bildern war jedoch eine Veränderung bemerkbar. Ohne die Futurismus-Rezeption, die Kirchner vor allem dem Kunstimpresario Herwarth Walden rdankt, wäre Kirchners Berliner Formensprache der Dynamik, Kraft und Serialität nicht auszubilden gewesen. So wurden seine runden Formen nun zackiger, die Striche erschienen nervöser (Kontrast von Landschaft und Großstadt).
1913 rfasste er eine Chronik über die Brücke, in der er seine Bedeutung für die Künstlergruppe stark überbetonte. Daraufhin kam es zum Streit mit den anderen rbliebenen Mitgliedern, in dessen Folge Kirchner austrat. Das führte zur endgültigen Auflösung der Gruppe.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich Kirchner als Freiwilliger und wurde Fahrer bei einem Artillerieregiment.Bis er feststellte ,das er dies doch nicht wolle .
Kirchner hielt sich zudem auf der Insel Fehmarn auf, wo er viele Bilder schuf, die die Küstenstriche Fehmarns, so beispielsweise Serhuk, darstellen. Seit 1923 lebte Kirchner bei Davos in zunehmender Zurückgezogenheit und von Depressionen geplagt. Sein Heimatland besuchte Kirchner nur noch selten. Seine Kunst feierte indes internationale Erfolge. Kirchners Malstil wurde in seiner letzten Schaffensphase immer abstrakter.
Nach dem Machtantritt der Nazis wurden in Deutschland hunderte Werke Kirchners aus den Museen entfernt und beschlagnahmt. Einige Gemälde Kirchners wurden im Rahmen der diffamierenden Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Zutiefst getroffen nahm sich Kirchner am 15. Juni 1938 mit einem Herzschuss das Leben.
Meine Bilder "sind keine Abbildungen bestimmter Dinge oder Wesen, sondern selbständige Organismen aus Linien, Flächen und Farben, die Naturformen nur soweit enthalten, als sie als Schlüssel zum Verständnis notwendig sind. Meine Bilder sind Gleichnisse, nicht Abbildungen." - Kirchner
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Werke (Auswahl)
• 1910, "Fränzi, vor geschnitztem Stuhl"
• 1911, "Weiblicher Halbakt mit Hut", Museum Ludwig, Köln
• 1911, "Einradfahrer"
• 1913, "Berliner Straßenszene"
• 1914, "Potsdamer Platz", Neue Nationalgalerie Berlin
• 1915, "Der rote Turm in Halle", Museum Folkwang, Essen
• 1919, "Wintermondlandschaft",
• 1923, "Männliche Aktur" (Holzstatue)
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Zitate
• Ich muss zeichnen bis zur Raserei, nur zeichnen - Kirchner
Leben
Mit Grosz' Namen werden vor allem seine der Neuen Sachlichkeit zugerechneten, sozial- beziehungsweise gesellschaftskritischen Gemälde und Zeichnungen in Verbindung gebracht, die überwiegend in den 1920er Jahren entstanden und die sich durch zum Teil äußerst drastische Darstellungen und häue politische Aussagen auszeichnen. Typische Sujets Grosz' sind die Großstadt, ihre Abseitigkeiten (Mord, Perrsion, Gewalt) sowie die Klassengegensätze, die sich in ihr zeigen. Im Vergleich zu den nicht unähnlichen Bildern von Otto Dix dieser Zeit ist Grosz von den beiden meist der aggressire und politischere.
Gegen Ende der 1910er Jahre war Grosz Teil der Berliner Dada-Szene (unter anderem Dada-Kunstmesse, 1920). Seine erste Einzelausstellung hatte er 1920 in der Münchener Galerie "Neue Kunst Hans Goltz". In diese Zeit fällt seine Politisierung, auf Grund derer er 1919 der KPD beitrat, die er jedoch 1922 nach einem Aufenthalt in Russland, bei dem er Lenin und Trotzki kennen lernte, wieder rließ, da er jede Form der Diktatur ablehnte. Da er seines deutschen Namens überdrüssig war, änderte er diesen 1912 (wie sein Künstlerkollege John Heartfield) von Georg Gross in George Grosz; dass die Wahl auf einen englischen Namen fiel, ist dabei bezeichnend für seine Amerika-Begeisterung, die sich in zahlreichen Zeichnungen und Fotos sowie in seinen Außerungen zeigt, sowie als Zeichen gegen die anti-englische Stimmung im Kaiserreich.
Nach seiner Emigration aus Deutschland im Januar 1933 – unmittelbar vor der nationalsozialistischen Machtübernahme – nach New York schuf Grosz nur noch wenige wichtige Werke. Abgesehen von einigen apokalyptischen Bildern aus den 40er Jahren wird sein Spätwerk zunehmend dekoratir und "harmloser". 1958 kehrt Grosz mit seiner Frau aus den USA nach Deutschland zurück, wo er wenig später an den Folgen einer durchzechten Nacht stirbt.