"Erst die erfolgreiche Durchführung
schafft den Erfolg einer Idee."
zu engl. "Value Analysis" und "Value Engineering"
Die Wertanalyse ist eine organisierte Anstrengung, die Funktionen eines Produktes für die niedrigsten Kosten zu erstellen, ohne daß die (erforderliche) Qualität, Zuverlässigkeit und Marktfähigkeit des Produktes negativ beeinflußt werden.
Die Wertanalyse ist ein systematischen Suchen nach Fakten und Alternativen, um auf jeder Stufe des Lebenszyklus eines Produktes sein Kostenminimum zu erreichen, sei es im Entwicklungs-stadium als Kostenvermeidung oder als Kostensenkung, wenn das Produkt bereits entsteht.
Wertanalyse stellt jene Mittel zur Verfügung, die es einem Unternehmen ermöglichen, konkurrenzfähig zu werden oder es zu bleiben.
Seit Jahrhunderten versucht man schon den Begriff in ein brauchbares, sinnvolles Maßsystem zu implementieren, um das Konzept des Wertes besser zu verstehen und den Wert selbst besser zu klassifizieren und zu messen. Der Begriff findet aber im täglichen Sprachgebrauch die unterschiedlichsten Anwendungsmöglichkeiten.
Mit anderen Worten ist "Wert" ein sehr dehnbarer Begriff, bildet aber trotzdem die Grundlage sowie das Grundelement unserer Betrachtungen.
Die verschiedensten Theorien wurden entwickelt, 4 davon sind erwähnenswert:
Sie bestimmt den Wert eines Gegenstandes durch seine effektiven Gebrauchsfähigkeiten. Diese Theorie hatte Bestand, bis eines Tages jemand den Gebrauchswert des Goldes verglich.
Sie besagt, daß Arbeit und Wert in einem direkten Verhältnis zueinander stehen, d.h. Materialien, wie z.B. Minerale und Erze, hätten keinen Wert, solange sie sich im Boden befänden. Erst die Arbeitsleistung, und dazu noch die Menge der Arbeitsleistung. bestimmt den Wert dieser Materialien. Entspräche diese Theorie den Tatsachen, könnte man willkürlich den Wert eines Produktes erhöhen, indem man es mit dem teuersten Herstellungsverfahren produziert. Unverständlicherweise wird gerade diese Theorie heute noch von vielen Menschen akzeptiert ("Was teuer ist, muß auch gut bzw. besser sein, muß also mehr Wert besitzen"); dabei ist es gerade diese Theorie, die absolut gegen die Grundsätze und gegen das Konzept der Wertanalyse spricht.
Sie ist der Arbeits-Wert-Theorie sehr ähnlich, wenn man bedenkt, daß die Thorie Kosten gleich Wert setzt. Der Kosten-Wert-Theorie entsprechend, hätte ein Weihnachtsbaum im Juli den gleichen Wert wie im Dezember.
Sie besagt, daß der Wert einer Sache seinem bezahlten Preis gleichkäme. Wenn das so wäre, hätte Ware zwangsläufig den gleichen Wert sowohl für den Erzeuger als auch für den Verbraucher; Ergo, kein Handel könnte zustandekommen.
Aus den folgenden Betrachtungen lassen sich folgende Punkte klar erkennen:
Wert ist relativ, und nicht Eigenschaft oder Merkmal einer Sache.
Wert kann nur durch Vergleich gemessen werden.
Wert stellt eine relative Größe dar für das Verhältnis zwischen dem, was jemand haben möchte (Nutzungserwartung) und dem, was er dafür zu geben gewillt ist.
Obwohl man in der Wertanalyse 4 verschiedene Arten von Wert in Betracht zieht, nämlich Tauschwert, Kostenwert, Prestigewert und Gebrauchswert, beschäftigt man sich in der Hauptsache mit dem Gebrauchs- und dem Prestigewert einer Sache. Zur Erklärung
Die vier verschiedenen Arten von Wert:
bezieht sich auf die Eigenschaften eines Gegenstandes, die ein Austauschen gegen einen anderen Gegenstand ermöglichen. Der Tauschwert entspricht in etwa dem Preis der Sache, wobei das im Tausch erworbene nicht immer Geld sein muß. Viele vertraute Gegenstände haben in unserer Gesellschaft einen hohen und konstanten Tauschwert, wie z.B. Gold, Diamanten, Silber. Ein Auto oder eine andere nützliche Maschine hat einen Tauschwert, der mit dem Alter des Gegenstandes abnimmt, dabei spielt es keine Rolle, ob die Funktionsfähigkeit der Maschine absinkt. Der Tauschwert diverser Liebhabergegenstände wie Gemälde kann aber sehr undurchschnitlich hoch sein.
ist die Summe aller aufgewendeten Mittel, die nötig waren, um den Gegenstand zu erzeugen (wie Fachkenntnisse, Arbeitskräfte, Rohmaterialien, etc.). In den meisten Fällen erkennen die Menschen den Kostenwert von Gegenständen und sind gewillt, mehr zu zahlen. Vergleicht man ein Luxusautomobil mit einem Kompaktwagen, erkennt man die Ursache der Preisdifferenz an der Arbeitszeit und an den verwendeten Materialien. Das Luxusauto ist größer und schwerer; es enthält also mehr und eventuell auch besseres Material ist sorfältiger verarbeitet und hat mehrere Extras.
Der Preisunterschied zwischen dem Kompaktwagen und der Luxuslimusine kann nicht völlig durch den Kostenwert gerechtfertigt werden, wenn man sich die Kosten der beiden Wagen genauer betrachtet und sie analysiert.
Ein Kostenvergleich der beiden Wagen in der Dimension Geld (Schilling)/Gewicht (kg), d.h. ein Vergleich zwischen Gebrauchswert und Kostenwert. Was kostet ein kg Luxuslimusine?
Auto |
Preis (ATS) |
Gewicht in kg |
Schilling / kg |
Luxuslimousine |
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Kompaktwagen |
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Differenz: |
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Der Unterschied von ATS 284.62 pro kg Gewicht der beiden Wagen würde einen theoretischen Aufpreis von ATS 80,760.- ergeben. Der Wagen dürfte laut Kilopreis des Kompaktwagens also nur 230,760.- kosten. Im Preis der Luxuslimousine muß also auch etwas anderes Enthalten sein. Hier kommt der Begriff des Presigewertes hinzu.
Der Prestigewert eines Gegenstandes bezieht sich auf dessen Merkmale und Eigenschaften in Form von Schönheit, Bequemlichkeit und Attraktivität.
Das Parfum einer Frau oder die Krawatte eines Mannes sind typische Beispiele für Gegenstände, bei denen der Prestigewert von großer Bedeutung ist. Diese Gegenstände besitzen keinen Tauschwert und in vielen Fällen sehr wenig Kostenwert.
Trotzdem ist der Prestigewert in unserer heutigen Gesellschaft von großer Bedeutung, denn er trägt nicht nur zur Marktfähigkeit von nützlichen, sondern auch von weniger nützlichen Produkten bei.
Er wird bestimmt von der Summe aller Mittel, die für den Gegenstand aufgewendet werden, damit der Gegenstand seine Funktion (seinen Zweck) erfüllt.
"Wert ist der niedrigste Preis, den man für die Erfüllung einer Funktion bezahlen muß."
Das bedeutet, daß der Wert eines Produktes durch eine bestimmte Geldmenge ausgedrückt wird.
Für einen Käufer bedeutet der Wert der niedrigste Preis, den er bezahlen muß, um seinen Bedarf zu decken. Und Preis bedeutet für ihn der Betrag, den er aufwenden muß, um einen Gegenstand zu besitzen und ihn nutzen zu können.
Daraus ergibt sich,daß weder der billigste noch der teuerste Autoreifen unbedingt den höchsten Wert aufweist: Der Autoreifen mit der längsten Lebensdauer pro Schilling besitzt den höchsten Wert.
In jedes Produkt ,in jede Dienstleistung, und in jede Aktivität werden unnötige Kosten systematisch eingebaut durch Hunderte von Entscheidungen, die während der Produktion täglich getroffen werden müssen.
Unnötige Kosten, die in jedem Produkt enthalten sind, können durch folgende Ursachen bedingt sein:
1. Überspitzte Vorschriften und Spezifikationen
2. Übertriebene Anforderungen
3. Die Forderung besonderer Genauigkeit oder überflüssiger Eigenschaften
4. Überdimensionierung aus Zeitmangel oder zu großer Vorsicht.
Benötigt ein Kunde ein Erzeugnis, so wird alles mögliche nur getan, um diesen Bedarf so schnell wie möglich zu befriedigen in der Hoffnung schneller oder zumindest rechtzeitiger als die Konkurrenz das Produkt einführen zu können.
Dabei geben die knappen Terminpläne den Technikern wenig Zeit, Alternativen, Prüfungen oder eine Bewertung eines Objektes durchzuführen, um den Kundenwunsch mit den niedrigsten Kosten gerecht zu werden. Es besteht hier meistens die Gefahr, daß die technisch "zweitbeste" Lösung in Betracht gezogen und im Endeffekt dann auch verwendet wird.
Entscheidungen bei leistungsorientierten Arbeiten oder Produkten können anhand von Prüfungen und Messungen erfolgen. Wertorientierte Messungen hingegen sind dagegen sehr schwer zu ermitteln. Die Ursache liegt darin, daß wir wenige Wertprüfmethoden gleicher Genauigkeit und gleicher Wirksamkeit haben. Unnötige Kosten können auf diese Weise in die Produkte einschlüpfen.
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