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Termin- und Kapazitatsplanung

Termin- und Kapazitätsplanung

Terminplanung wird auch Zeitwirtschaft genannt

neben der Grunddatenverwaltung und der Materialwirtschaft - dritter Hauptteil von PPS-Systemen

Ziel der Terminplanung: vorhandene Kapazitäten bestmöglich auslasten und Sicherstellung der Einhaltung von Auftragsterminen



Man versucht möglichst geringe Liegezeiten und somit geringe Umlaufbestände zu realisieren.

Markt fordert: kurze Lieferzeiten, Terminzuverlässigkeit, Flexibilität, günstige Preise

Betrieb fordert: niedrige Umlaufbestände, hohe, gleichmäßige Kapazitätsauslastung

So entstehen besondere Anforderungen an die Kapazitätsdisposition: 

o      Aussagefähigkeit über die Auslastungssituation

o      rechtzeitiges Erkennen von Engpasssituationen

o      flexible Planungsmöglichkeit zur Kapazitätsanpassung

o      schnelle Umdisposition bezüglich Menge und Termin

o      zuverlässige Terminermittlung für Aufträge

Für eine zuverlässige Terminplanung muss auch die Qualität der Kapazitätsdisposition stimmen.

Durchlaufterminierung

Aufgabe: Planung des zeitlichen Verzuges der Fertigung

Rückwärtsterminierung (retograde Terminierung)

geht vom Endtermin des Auftrages auf der höchsten Fertigungsstufe aus

die Arbeitsgänge werden rückschreitend aneinandergereiht

durch Ermittlung des spätesten Beginnzeitpunktes - möglichst geringe Kapitalbindung

Nachteil: fehlende Pufferzeiten und eventuell ungleichmäßige Kapazitätsbelegung

Vorwärtsterminierung (progressive Terminierung)

startet mit den Aufträgen der niedrigsten Fertigungsstufe

Arbeitsgänge werden beginnend mit dem früherst möglichen Starttermin aneinadergereiht

Vorteil: hohe Terminsicherheit durch Puffer

Nachteil: unter Umständen lange Zwischenlagerungszeiten dadurch hohe Kapitalbindung 

Doppelte Terminierung

mittels Rückwärtsterminierung wird der allerspäteste Starttermin ermittelt

durch Vorwärtsterminierung wird der allerfrüheste Starttermin errechnet

zwischen den Terminen wird der Auftrag gestartet

Maßnahmen zur Durchlaufzeitverkürzung

bei der Durchlaufterminierung kann es vorkommen, dass die verfügbare Zeitspanne nicht ausreicht

heißt nicht, dass der Auftrag nicht zu bewältigen ist

man versucht Maßnahmen zur Verkürzung der Durchlaufzeit zu ergreifen

Reduktion der Übergangszeiten

bei Bemessung der Übergangszeiten werden Dispositions- und Sicherheitspuffer eingebaut

diese werden dann auch zur Verkürzung der Übergangszeit verwendet

Splitten der Fertigungsaufträge

die Bearbeitungszeit großer Lose kann deutlich zur absoluten Durchlaufzeit beitragen

Verkürzung der Durchlaufzeit durch Aufspaltung der Gesamtmenge in mehrer Teilmengen

Vorraussetzung ist, dass mehrere Betriebsmittel bzw. Arbeitsplätze zur Verfügung

Bearbeitungszeit reduziert sich, aber Rüstzeit fällt mehrfach an

Zeitsplitt: Teillose so dass Summe der Rüst- und Bearbeitungszeiten auf allen Maschinen etwa gleich

Mengensplitt: Losgröße wird einfach durch Anzahl der Maschinen dividiert

Überlappen von Arbeitsgängen

Bei großen Losen braucht man mit dem Transport zum folgenden Arbeitsplatz nicht zu warten, bis Gesamtmenge bearbeitet, sondern man kann schon Teillose weitergeben.

so kann mit Folgearbeitsgang schon früher begonnen werden

da Bearbeitungszeiten der verschiedenen Arbeitsgänge unterschiedlich - können Wartzeiten bzw. Maschinenstillstandszeiten oder Teillose können liegen bleiben

durch die überlappende Fertigung steigt der dispositive und administrative Aufwand - da die Abstimmung zwischen den aufeinanderfolgenden Betriebsmitteln bzw. Arbeitsplätzen wesentlich genauer sein muss


Bei Terminüberschreitung nach der Durchlaufterminierung versucht man zunächst die Übergangszeiten zu reduzieren. wenn das noch nicht reicht kommt es zur Überlappung und/oder zum Splitten der Arbeitsgänge - wenn das nichts hilft muss der Endtermin weiter in die Zukunft verschoben werden


Ursachen für Terminprobleme: oft schon in früheren Phasen der Produktionsplanung und -steuerung (zB.: durch die fehlende Abstimmung mit den verfügbaren Kapazitäten)







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