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Wirtschaftspolitik

Wirtschaftspolitik


Wirtschaftswachstum




  1. Grenzen des quantitativen Wachstums

Quantitatives und qualitatives Wirtschaftswachstum




Anhand vieler Punkte lässt sich verdeutlichen, dass die Leistungen der Volkswirtschaft einen quantitativen Maßstab haben, qualitative Faktoren werden hierbei nicht berücksichtigt.


Quantitatives und qualitatives Wirtschaftswachstum




Quantitatives Wachstum durch                     qualitatives Wachstum







Messung Messung

Zunahme des Sozialproduktes

 
Soziale Indikatoren

 






Voraussetzung



quantitatives Wirtschaftswachstum

qualitatives Wirtschaftswachstum

  • Verfügbarkeit der Produktionsfaktoren
  • technisches und ökonomisches Wissen
  • Günstige gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen (Verfassung, Gesetz, Arbeitsverhalten etc.)
  • Gesundheit
  • Bildung
  • Erwerbstätigkeit
  • Einkommen
  • Verbrauch und materieller Lebensstandard
  • physische Umwelt
  • politische Mitbestimmung
  • Rechtspflege








Negative Folgen



Quantitativ


  • Die Energie- und Rohstoffvorräte werden zu schnell ausgebeutet und damit für immer verbraucht
  • Zerstörung von natürlichen Lebensbedingungen durch Schadstoffe der Industrie in der Natur
  • Wachsende Wirtschaft garantiert keine gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung
  • materialistische Weltanschauung wird gefördert
  • Erlahmen der Beschäftigungseffekte des Wachstums durch technischen Fortschritt
  • Wohlstand (Industrienationen) steht dem Hunger und der Armut (Entwicklungsländer) gegenüber

Qualitativ


  • Messung der einzelnen Größen ist problematisch
  • Der Wert von ehrenamtlichen Tätigkeiten und der Erziehungsleistung der Mütter und Väter lassen sich nur schwer belegen
  • Die Erhaltung der Umwelt ist schwierig zu berechnen


Aufgrund der Gefahren des quantitativen Wachstums wird das quantitative durch das qualitative Wachstum ersetzt, welches zu mehr Lebensqualität führen soll.




  1. Bruttonationaleinkommen (ehm. Bruttosozialprodukt)


Das Bruttonationaleinkommen bzw. das Bruttoinlandseinkommen ist der Maßstab für die Leistung einer Volkswirtschaft. Das Sozialprodukt (Nationaleinkommen) gibt das gesamtwirtschaftliche Produktionsergebnis an.

Merke: Sachgüter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres im In- und Ausland von Inländern erstellt werden, stellen den Wert des Nationaleinkommens dar.

 








Die Bruttoproduktionswerte der Güter und Dienstleistungen der Betriebe sind ausschlaggebend für die Berechnung des Bruttonationaleinkommens. Zieht man davon den Wert der Güter und Leistungen, die die Betriebe von anderen Betrieben bezogen haben, ab, erhält man die Wertschöpfung. Die Summe der Wertschöpfungen aller Betriebe ergibt das Sozialprodukt (Nationaleinkommen).


Beispiel:


Betrieb

Vorleistung

Preis der Vorleistung/ EKP

Wertschöpfung des Betriebes

Verkaufspreis

Forstbetrieb

Sägewerk

Möbelfabrik

Möbelhaus


Baumstämme

Bretter, Platten

Schrank













Summe






Das Beispiel zeigt, dass in jeder Produktionsstufe- außer in der Forstwirtschaft - Vorleistungen notwendig sind, die sich der entsprechende Betrieb selbst erst beschaffen muss.













Da man die Produkte nicht alle miteinander vergleichen kann, addiert man die Wertschöpfung der Betriebe und nicht die Stückzahl der einzelnen Güter.



Bruttoinlandsprodukt


3.1 Berechnung des Bruttoinlandproduktes:


Bruttosozialprodukt

Einkommen der Inländer im Ausland

Einkommen der Ausländer (m. f. Wohnsitz im Ausland) im Inland

Bruttoinlandsprodukt


In der amtlichen Statistik spricht man vom "Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen mit dem Ausland".


Merke: Sachgüter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres im Inland von Inländern und Ausländern erstellt werden stellen den Wert des Bruttoinlandsproduktes dar.

 








Brutto- und Nettosozialprodukt


Die Preise des jeweiligen Jahres drücken das Bruttosozialprodukt aus. Man spricht hier vom Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen.



4.1 Berechnung des Nettosozialproduktes:


Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen

Abschreibung

Nettosozialprodukt


Das Nettosozialprodukt enthält indirekte Steuern wie z. B. Umsatzsteuer, Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Branntweinsteuer, etc., diese Steuern kalkulieren die Unternehmen in die Preise ein, andererseits sind die Preise durch die Gewährung staatlicher Subventionen beeinflusst.







4.2 Berechnung des Volkseinkommens


Nettosozialprodukt

indirekte Steuer

Subventionen

Volkseinkommen (Nettosozialprodukt zu Faktorkosten)



Zusammenfassung


Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen

Abschreibung

Nettosozialprodukt zu Marktpreisen

indirekte Steuern

Subventionen

Nettosozialprodukt zu Faktorkosten

Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen

Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen mit dem Ausland

Bruttoinlandsprodukt



4.3 Das Bruttonationaleinkommen lässt sich in drei verschiedenen Arten ermitteln


nach seiner Entstehung (Entstehungsrechnung)

seiner Verwendung (Verwendungsrechnung)

seiner Verteilung (Verteilungsrechnung)



a.     Entstehungsrechnung:


Die Entstehungsrechnung zeigt, in welchen Bereichen oder Wirtschaftszweigen das Sozialprodukt erwirtschaftet wurde.


b.     Verwendungsrechnung


Die Verwendungsrechnung zeigt, wofür das erwirtschaftete Bruttosozialprodukt verwendet wurde.


Der größte Teil des Bruttosozialproduktes fließt in die Haushalte und in den Staat. Den Teil den der Staat in Anspruch nimmt,  nennt mal Staatsverbrauch auch wenn dieser diese nicht selbst verbraucht sondern es der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt (Verwaltungen, Bildung, Sozialwesen etc.).


Unter der Position Investitionen in der Verwendungsrechnung dient der Teil des Sozialproduktes welcher nicht verbraucht wird, zur Erneuerung der Produktionsanlagen in den Betrieben.


Ein anderer Teil der erzeugten Güter und Dienstleistungen werden ins Ausland exportiert, im Gegenzug werden diese auch von anderen Ländern importiert. Die Differenz von Ex- und Import, der Außenbeitrag, bildet die letzte Position der Verwendungsrechnung.


c.      Verteilungsrechnung


Bei der Verteilungsrechnung ist besonders die Aufteilung des Volkseinkommens von Interesse. Aus der Verteilungsrechnung kann man schließen, welchen Anteil die Einkommen aus unselbständiger Arbeit bzw. die Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen am gesamten Volkseinkommen haben.






Nominales und reales Wirtschaftswachstum


Nominales Wirtschaftswachstum



Wird das Volkseinkommen (Nationaleinkommen) mit den Preisen des jeweiligen Jahres bewertet, spricht man vom nominalen Wirtschaftswachstum, d. h. in der Wachstumsrate sind Preissteigerungen enthalten.



Reales Wirtschaftswachstum



Wird der Preis eines bestimmten Basisjahres bewertet, spricht man demnach vom realen Wirtschaftswachstum. In diesem Fall wird die Preisbewegung ausgeschaltet, wodurch eine Zunahme des Volkseinkommens nur auf eine Vermehrung der erstellten Güter und Dienstleistungen zurückzuführen ist. Reales Wirtschaftswachstum liegt auch vor, wenn das Volkseinkommen in einem bestimmten Jahr stärker als die Preissteigerungsrate steigt.



Wachstumsrate



Unter Wirtschaftswachstum versteht man das reale Bruttoinlandprodukt (BIP). Die prozentuale Zu- oder Abnahme bezeichnet man als Wachstumsrate.



Berechnung der Wachstumsrate


Reales BIP des neuen Jahres - reales BIP des Vorjahres *100

Reales BIP des Vorjahres


= Wachstumsrate



Da eine allgemein gültige angemessene Wachstumsrate nicht prognostiziert werden kann, nennt der Gesetzestext auch keine konkrete Zahl.








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