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Berufsbegriff

1. Einleitung

Berufsbegriff

Der Berufsbegriff ist historisch gewachsen und verknüpft mit den begriffen Arbeit, Berufsbildung und Sozialchancen sowie mit Einkommen. Eine Tätigkeit, die zur Erhaltung der eigenen sowie der gesellschaftlichen Existenz dient und der Gesellschaft akzeptiert und honoriert wird, wird allgemein als Arbeit bezeichnet.
Ein Mensch, der eine regelmäßige und auf Dauer angelegte Arbeitstätigkeit ausübt, für die er vorher in einer Ausbildung die geforderten Kenntnisse erworben hat, damit er sie hinreichend ausüben kann, wobei diese erlernten Kompetenzen und Grundqualifikationen des beruflichen Rollenhandelns anderen Menschen bekannt geworden sind, hat einen Beruf.
Alle Lebensbereiche werden von der beruflichen Integration beeinflusst. Man spricht von beruflicher Identifikation, wenn Ideale und Motivationen von anderen Personen eines gleichen Berufes übernommen werden.
Arbeit ist also heute in der postindustriellen Gesellschaft nicht nur eine Notwendigkeit zur materiellen Existenzsicherung, sondern auch zur Statusbestimmung.1



Bedeutung der Arbeit : Entwicklung Anlage1

2. Arbeit als Sucht

Die zentrale Bedeutung der Erwerbstätigkeit für die Einzelperson und die gesamte Gesellschaft verschleiert jedoch auch negative Aspekte, die durch Arbeit entstehen können. Das ausüben seines Jobs kann in einigen Fällen jedoch auch zur Sucht werden. Menschen benutzen Arbeit als Mittel zur Flucht vor Konflikten mit dem Partner, der Familie, Freunden oder mit sich selber.2
Anders als bei anderen Suchtformen werden diese ,,Workaholics'3 von der Gesellschaft akzeptiert und bewundert. Viele junge Erwerbstätige opfern Freizeit, Privatleben und Schlaf, um möglichst schnell erfolgreich zu werden. Diese Yuppies arbeiten teilweise bis zu 14 Stunden täglich, sieben Tage die Woche. Falls sie mal ausgehen, dann mit Kollegen oder Gleichgesinnten, immer auf ihr berufliches Vorankommen bedacht.
Die Grenzen von einem positiven Arbeitsenthusiasmus zur Arbeitssucht sind fliessend. Überschritten werden diese Grenzen auf jeden Fall dann, wenn Arbeit missbraucht wird, um Konflikten und Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.4
Arbeitssucht kann nur schwerlich statistisch erfasst werden, da sich Betroffene hinter Verantwortung, Tüchtigkeit und Pflichtgefühl verbergen.

Steigerung der Arbeitssucht

Bei Arbeitssüchtigen lassen sich bestimmte Verhaltensmuster zu einzelnen Phasen zusammenfassen.5

Phasen Anlage 2:
1. Einleitungsphase
2. Kritische Phase
3. Chronische Phase
4. ,,burning out' - Endphase

2.2 Nutzen der Workaholics für die Gesellschaft

Vor allem zu Zeiten mit hoher Arbeitslosigkeit arbeiten viele aus Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes mehr, als sie müssten. Durch Übernahme von mehr Arbeit versuchen sie unentbehrlich zu werden und andere Mitarbeiter auszustechen. Workaholics nehmen jedoch anderen so Arbeit weg.
Auf den ersten Blick mögen Workaholics viel Arbeit bewältigen, aber es ist bewiesen, dass nicht jeder, der viel arbeitet auch effizient ist. Arbeitszeit und Arbeitsoutput stehen in keinem linearen Verhältnis zueinander. Zudem macht die fehlende Teamfähigkeit der Workaholics sie weder zu beliebten noch zu guten Mitarbeitern.6
Zwar mögen Workaholics am Anfang viel leisten, die physische und psychische Dauerbelastung führt jedoch zu krankheitsbedingter Abwesenheit, zeitlich begrenzte Arbeitsunfähigkeit oder im schlimmsten Falle zu Frühinvalidität. Durch entsprechende Maßnahmen am Arbeitsplatz, wie z.B. eine geeignete Arbeitszeitregelung und eine sinnvoll koordinierte Arbeitsabwicklung, kann zudem der Entstehung ,,süchtiger' Arbeitsstile entgegengewirkt werden. Denn die durch sie verursachten Kosten dürften um ein Vielfaches höher liegen als der vermeintliche Nutzen, den ein Arbeitssüchtiger erwirtschaftet.7

3. Arbeitslosigkeit

Zuvor wurde die negativen Folgen von Zuviel-Arbeit behandelt, nun sollen die negativen Folgen der Arbeitslosigkeit für den Betroffenen, die Wirtschaft und den Staat dargestellt werden.

3.1 Anfang der Probleme

Die Probleme fangen schon vor dem eigentlichen Arbeitsplatzverlustes an. Sobald der Job gefährdet scheint, setzen Angst vor den Verlust des Jobs und daraus resultierender finanzieller Engpässe, Angst vor Kontaktverlust mit Mitarbeitern, sowie Angst vor Verlust des sozialen Status ein.

3.2 Auswirkungen der Erwerbslosigkeit

Während viel über die Arbeitslosigkeit und ihre Ursachen in den Medien diskutiert wird, werden die Folgen oft vernachlässigt. Die Tatsache, dass es massive Auswirkungen gibt, ist allerdings unbestritten. Schwere psychische Probleme und daraus resultierende gesundheitliche Beschwerden lassen sich auf Erwerbslosigkeit zurückführen.8

3.2.1 auf den Einzelnen

So hoch die wirtschaftlichen Kosten der Arbeitslosigkeit auch sein mögen, so vermittelt doch der DM-Wert allein kein Eindruck der anhaltenden Arbeitslosigkeit. Betroffene fühlen sich zusätzlich allein gelassen, von der Gesellschaft werden sie indirekt für ihr auferlegtes Nichtstun verantwortlich gemacht.9

Phasen beim Verlust des Arbeitsplatzes:


1. Schock
2. Optimismus (Aktive Stellensuche)
3. Pessimismus (Suche schlägt fehl, Angste und Pessimismus)
4. Fatalismus ( Abfinden mit der Lage)10

Darunter hat hauptsächliche die Familie des Arbeitslosen zu leiden. Besonders betroffen sind ältere Menschen, für welche die Aussichten auf eine erneute Anstellung weitaus schlechter liegen.
Jüngste Untersuchungen in den USA zeigen, dass Arbeitslosigkeit sowohl physisch als auch psychisch zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit führt. Vermehrte Herzkrankheiten, Alkoholismus und sogar Selbstmord sind nur einige Beispiele.11
Erwerbslose fühlen sich von der Gesellschaft isoliert, da sie dazu neigen, zu anderen Arbeitslosen keinen Kontakt aufzubauen.12 Zudem wurde ein verändertes Wahlverhalten auf die veränderten Lebensumstände zurückgeführt. Die ökonomische Unsicherheit und Ausschluss aus dem bisherigen berufsorientierten Leben wird direkt oder indirekt den Regierungen zugeschrieben. Neue Hoffnungen werden in Oppositionen und auch in radikale Parteien gesetzt.13

3.2.2 auf die Betriebswirtschaft

Durch die hohe Arbeitslosigkeit sinkt die Kaufkraft stark ab. Nicht nur Arbeitslose sparen und konsumieren weniger Luxusgüter, auch Erwerbstätige ändern aus Unsicherheit ihr Kaufverhalten. Betriebswirtschaftlich führt dies zu einem deutlichen Umsatzrückgang verschiedener Wirtschaftsbereiche. Um mit dem stagnierenden oder gar rückläufigen Umsätzen dennoch einen Gewinn zu erwirtschaften, versuchen viele Unternehmen ihre Kosten zu senken. Daher tätigen Unternehmer verstärkt Rationalisierungsmaßnahmen, entlassen Arbeitskräfte und intensivieren die Arbeit der verbliebenen Belegschaft. Der Teufelskreis schliesst sich, da mehr Arbeitslose auch wieder ein weiteres Absinken der Kaufkraft bewirken.

3.2.3 auf den Sozialstaat

Auch der Staat bezieht bedingt der Arbeitslosigkeit weniger Einnahmen und ist zu mehr Ausgaben verpflichtet. Weniger Lohnempfänger bedeuten weniger Steuerzahler und somit geringere Einnahmen. Darunter leiden auch die Sozialversicherungen, die für immer mehr Arbeitslose Ausgaben aus weniger Einnahmen zu leisten haben. Der Staat musste in den letzten Jahren die Defizite von vier bis fünf Milliarden DM ausgleichen. Das Resultat ist zum einen eine höhere Kreditaufnahme des Staates bzw. ein Leistungsabbau des Staates. In den letzten Jahren wurden jedoch die Sozialversicherungsbeiträge erhöht. Diese Maßnahme führt jedoch zu höheren Lohnnebenkosten, wodurch der Standort Deutschland für Investitionen von Unternehmern weiter unattraktiv wird. Der Personalabbau wird weiter verstärkt, wodurch sich ein erneuter Teufelskreis schliesst.14

4. Fazit

Arbeit stellt in unserer heutigen Gesellschaft einen bedeutenden Grundbaustein zur Existenzsicherung des einzelnen und der gesamten Gesellschaft dar. Das Individuum definiert sich und seinen sozialen Status durch seine Tätigkeit. Häufig haben Partner, Familie und Freunde die gleiche soziale Position und Bildung.
Durch den hohen Spezialisierungsgrad der Industrien und Dienstleistungen produziert der einzelne nicht für seinen Grundbedarf, er ist darauf angewiesen notwendige Produkte zu kaufen. Dadurch entsteht unsere heutige Wirtschaft auf der Basis von Angebot und Nachfrage.
Aber nicht nur die Wirtschaft ist auf diesen Zyklus angewiesen. Auch der Staat kann das Zusammenleben nur koordinieren und organisieren, indem er Steuern erhebt. Einen erheblichen Beitrag ist die Lohnsteuer. Der Staat finanziert unter anderen die sozialen Auffangnetze durch die Einnahmen mit. Weniger Lohnempfänger gegenüber einen steigenden Zahl von Erwerbslosen gefährden dieses System.







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