Die neuen Euro-Banknoten und Euro-Münzen
Dez. 1995 Der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs entschied in Madrid über den Namen für die
neue europäische Währung: Euro (Vorschlag des Bundesfinanzminister Theo Waigel) sowie
über das Zeichen der neuen Währung:
Dieser Name ist den Bürgern in Deutschland vertrauter als die technische Abkürzung ECU ("European Currency Unit")
im Vertag von Maastricht.
1. Die neuen Geldscheine:
Die Euro-Banknoten werden in einer Stückelung von 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro unterschieden.
1a. Der Designwettbewerb
Die neuen Banknoten sind das Ergebnis eines professionellen Wettbewerbs unter der fachmännischen Regie des Europäischen Währungsinstituts (EWI):
13. Dez. 1997 Vorstellung der neuen Geldscheine auf dem EU-Gipfel in Dublin
Die Wahl fiel auf die Entwürfe des Österreichers Robert Kalina.
Teilnahmeberechtigt waren ausschließlich von den Nationalbanken benannte Designer und Designgruppen mit nachgewiesener Erfahrung im Bereich der Banknotengestaltung. Insgesamt wurden 44 Entwürfe eingereicht. Die Begutachtung der Entwürfe durch eine unabhängige Jury sowie das Ergebnis einer Umfrage unter 2000 ausgewählten Personen führte dann zur Entscheidung des Rats des EWIs.
1b. Das Design
Die neuen Euro-Scheine zeigen Zeitalter und Stile in Europa. Jeder der sieben Scheine steht für eine Epoche der europäischen Kulturgeschichte - in der Zusammenschau ein kleines Geschichtsalbum. Dabei werden die Baustile aus sieben Epochen der europäischen Kulturgeschichte dargestellt: Klassik, Romantik, Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko, Eisen- und Glasarchitecktur sowie moderne Architektur des 20. Jahrhunderts.
Die Gelddesigner wollten und dürften keinerlei Anlaß bieten für nationale Eifersüchteleien (Vorgabe des Wettbewerbs).
Deshalb wurde auf prominente Köpfe und berühmte nationale Bau- und Kunstwerke bewußt verzichtet. Die Motive - Fenster, Tore und Brücken - haben keinen Bezug zu ganz bestimmten Denkmälern, sondern stehen stellvertretend für Stilelemente, die in ganz Europa zu finden sind.
Fenster und Tore jeweils der bestimmten Epoche bilden die Hauptelemente auf der Vorderseite der einzelnen Banknoten und gelten als Sinnbild für den in der Europäischen Union (EU) herrschenden Geist der Offenheit und Zusammenarbeit. Darüber hinaus sind auf der Vorderseite die zwölf Sterne der EU abgebildet.
Auf der Rückseite ist dann eine für diese Epoche der europäischen Geschichte typische Brücke zu sehen. Die Abbildungen reichen von frühzeitigen Steinbrücken bis zu modernen Hängebrücken der Neuzeit. Die Brücken symbolisieren die Verbindung zwischen den Völkern Europas sowie zwischen Europa und der Welt.
Die Währunsbezeichnung Euro befindet sich sowohl in lateinischer als auch in griechischer Schreibweise auf Vorder- und Rückseite. Auf der Rückseite ist jeweils die Flagge der EU abgebildet.
Die neuen Banknoten sind leicht zu erkennen: Sie unterscheiden sich deutlich in Größe (Je höher der Wert, desto größer die Banknoten; von 12 6,2cm bis 16 8,2cm) und Hauptfarben (jeder Schein erhält eine markante Haupt-farbe um Verwechslungsgefahr zu vermeiden).
Weitere Merkmale sind:
- Tasteigenschaft des Drucks (tastbare Zeichen für Sehbehinderte in einer Ecke der Banknote)
- deutliche erkennbare Ziffern (großformatig und in klarer Absetzung vom Bildmotiv erscheinen die Ziffern des
jeweiligen Geldwertes stets an gleicher Stelle)
- Sicherheitsmerkmale (über die Einbeziehung modernster Sicherheitsmerkmale wie z.B. reflektierende Folien ent-
scheidet 1998 die neue Europäische Zentralbank)
2. Die neuen Münzen: Cent und Euro
Die Euro-Münzen gibt es in acht verschiedenen Stückelungen: 1, 2, 5, 10, 20, 50 Euro Cent sowie 1 und 2 Euro.
100 Cent = 1 Euro
Die Gestaltung hat einen besonderen Ausgangspunkt: Die Vorderseite der Geldstücke zeigt den Wert an und ist europäisch einheitlich, die Rückseite gestaltet jedes Land mit eigenen nationalen Motiven. Hintergrund der Aufteilung in eine europäische und nationale Seite ist eine Regelung im Masstrichter Vertrag. Dort wird die Zuständigkeit für die Münzausgabe - anders als bei den Banknoten - in erster Linie den Mitgliedstaaten zugeordnet. Europa sorgt für den reibungslosen Umlauf innerhalb der Gemeinschaft.
2a. Der Designwettbewerb
Für die gemeinsame Seite wurde ein europäischer Wettbewerb ausgeschrieben; die EU-Finanzminister hatten dann die
Entwürfe ausgewählt und empfohlen. Aus Auswahlkriterium beim europäischen Wettbewerb zählten vor allem ein klares Design und leichte Unterscheidbarkeit:
Juni 1997 Vorstellung der neuen Euro-Münzen auf dem EU-Gipfel in Amsterdam
Gewinner bei dem Gestaltungswettbewerb der europäischen Seite war das belgische Designer Luc Luycx.
2b. Die Gestaltung
der europäischen Seite:
Europa in der Welt, das Europa der Nationen und das grenzenlose Europa - das sind die Symbole, mit denen die künftigen Euro-Münzen geschmückt sind.
Auf allen Geldstücken wird die europäische Union durch zwölf Sterne repräsentiert.
Die Münzserie besteht aus folgenden drei Reihen:
- Die drei kleinen 1, 2, 5 Euro Cent-Münzen
Ahnlich dem deutschen 1 und 2 Pfennig-Stück sind diese Euro Cent rot wegen der Kupferauflage. Auffälligstes
Designelement ist ein Globus, der Europas Lage in der Welt markiert.
- Die drei mittleren 10, 20, 50 Euro Cent-Münzen
Die Legierung (ohne das allergieauslösende Nickel) lassen diese Geldstücke messinggelb erscheinen. Diese Reihe
enthält die Umrisse der EU-Staaten als Relief. Besonders markant (und sehbehindertenfreundlich) ist das 20er Stück
in der Form der "Spanischen Blume" mit sieben Einkerbungen am Rand.
- Die zwei großen 1 und 2 Euro-Münzen
Auffälligstes, gewöhnungsbedürftiges und fälschungssicheres Merkmal bei den Euro-Münzen ist die Kombination der
beiden Farben Gold/Silber. Die beiden Euro-Münzen stellen die EU ohne Landesgrenzen dar und stehen für ein
modernes Europa ohne Grenzen.
der deutschen Seite:
Eichenzweig Brandenburger Tor und der Bundesadler schmücken die nationale Kehrseite der Euro-Münzen für Deutschland (nach Vorschlag des Karlsruhers Professors Rolf Lederbogen). Der Eichenzweig, das Symbol für den Wiederaufbau Deutschlands nach dem 2. WK, wird die Reihe der 1, 2, 5 Cent zieren, das Berliner Wahrzeichen die mittlere Reihe und der Bundesadler, das traditionelle deutsche Hoheitssymbol, wird auf den großen 1 und 2 Euro-Münzen zu sehen sein.
Alle Motive der deutschen Rückseite werden von den zwölf Europa-Sternen eingerahmt.
Alle Cent- und Euro-Münzen sind leicht zu erkennen: Sie unterscheiden sich deutlich in Größe (von 16 mm bis 26 mm), Gewicht (von min. 2,2 Gramm bis 8,5 Gramm) und Dicke (alle drei Merkmale nach Wert steigend!), Material und Farbe. Der Wert ist deutlich in Ziffern geprägt. Auf den Cent-Münzen wird die Bezeichnung "EURO CENT" aufgeprägt, um Verwechslungen, z.B. mit Cent-Münzen der USA, zu vermeiden.
Mit dem 1. Januar 2002 findet die allgemeine Umstellung auf den Euro statt (= 3. Phase der Währungsunion: Euro-Bargeld). Die Umtauschfrist von nationaler Währung auf den Euro wird 6 Monate dauern; zum 1. Juli 2002 wird der Euro alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel in der EU.
Quellenangabe:
Bundesministerium der Finanzen, Wienand & Heimbüchel,
Der Euro stark wie die Mark, 53105 Bonn, Klett Druck H.S.
Dr. Klaus Löffler, Europäisches Parlament, Informationsbüro GmbH, August 1997
für Deutschland, Ratgeber Euro, 53113 Bonn, Druckzentrum Suhl,
April 1997 Birgit Stephan, Die Euro-Banknoten, Stuttgart, Deutscher
Sparkassenverlag GmbH, 1997
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