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ARBEITSMARKTPOLITITK

Arbeitsmarktpolititk

A. Ursachen der Arbeitslosigkeit

Wirtschaft und Handel unterliegen einem unaufhaltsamen Prozess der Globalisierung (billige Produkte werden aus anderen Ländern importiert, Verlagerung einzelner Betriebe in fremde Länder)

Massive Rationalisierungen tragen zum Abbau von Arbeitsplätzen bei.



Der Übergang von einer Industriegesellschaft in eine postindustrielle Gesellschaft ist unumkehrbar. Kann der Sektor der Dienstleistungen alle freigesetzten Arbeitskräfte aufnehmen?

Öffnung des osteuropäischen Handelssektors bringt Handelskonkurrenz für Deutschland.

Die Transformationskrise in Ostdeutschland hat zu einer dramatischen Arbeitslosigkeit geführt.

I.     Strukturwandel: "Wachstum ohne Beschäftigung"

Ein Wirtschaftswachstum ist nicht länger mit einer automatischen Zunahme der Beschäftigung verbunden.

Deutschland ist nicht länger führende Exportnation.

II.  Probleme des Transformationsprozesses in Ostdeutschland

ungeheure Schäden der Zentralverwaltungswirtschaft

das Fehlen einer angemessen Infrastruktur als Vorraussetzung für das reibungslose Funktionieren einer Wirtschaft

erhebliche Verwaltungsdefizite stehen dem Umbau entgegen

rückständige Anlagen und völlig fehlende Vorkehrungen für den Umweltschutz

Aufgeblähte, schwerfällige Bürokratie, extreme Gängelung der Arbeit

weitgehende Kappung der früheren Handelsverbindungen nach Osteuropa

Schock der Währungsumstellung

Falsche Lohnpolitik: Lohnzuwächse lagen über Produktivitätszunahmen

zögerliche Investitionsbereitschaft ausländischer Investoren

fehlende Vorbereitung der Bevölkerung auf die Funktionsweise der Marktwirtschaft

III.           Folgen der Globalisierung der Wirtschaft

Die Auflösung der Blöcke in Osteuropa sowie deren Einstieg in die Weltwirtschaft hat eine neue Konkurrenz für deutsche Produkte geschaffen.

Die Handelsmöglichkeiten mit Osteuropa werden durch die Konkurrenz gebremst, da diese geringe Produktionskosten und kurze Handelswege aufweisen.

Die Verflechtung schränkt also den Arbeitsmarkt weiter ein.

Deutschland muss seinen Innovations- und Qualitätsvorsprung gegenüber den Billigangeboten aus Nahost nutzen.

Freihandel, Kapitalexport & Mobilität der Arbeitskräfte über die Staatsgrenzen hinaus behindern arbeitsmarktpolitische Konzepte

Unternehmen weichen komplett in Billiglohnländer aus oder fertigen dort zumindest arbeitsintensive Vorprodukte

dem einzelstaatlichen Alleingang in der Arbeitsmarktpolitik sind Grenzen gesetzt

B.  Wertschätzung der Arbeit

Vollbeschäftigung nimmt als gesellschaftliches Ziel einen vorderen Rang ein

Arbeit ist die Quelle von Einkommen und Wohlstand

das Bewusstsein einer nutzbringenden Arbeit bringt Selbstwertgefühl

Status in der Gesellschaft ist abhängig vom Besitz eines sicheren Arbeitsplatzes

Widerspruch: Recht auf Arbeit zwingt den Staat zum Eingriff in die freie Marktwirtschaft

C. Arbeitsmarktpolitische Grundpositionen

Die angebotsorientierte Richtung der Wirtschaftspolitik erwartet positive Impulse von günstigen Rahmenbedingungen für die Unternehmen (niedrige Löhne, flexibler Einsatz von Arbeitskräften und Maschinen, Währungsstabilität).

Die nachfrageorientierte Konjunkturpolitik setzt im Falle der Rezession und des Beschäftigungsrückgangs auf staatlich geförderte Investitionsprogramme und nimmt dabei auch stärkeres finanzielles Engagement der öffentlichen Hand in Kauf.

I.     Angebots- und nachfrageorientierte Beschäftigungspolitik

Instrumente der Arbeitsmarktpolitik


Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen

(Bundesanstalt für Arbeit)

Fortbildung und Umschulung

Eingliederungsbeihilfen

Lohnkostenzuschüsse

ABM


Tarifpolitische Maßnahmen

(Unternehmerverbände / Gewerkschaften)

niedrige Lohnabschlüsse

Flexibilisierung der Arbeitszeit

Sonntagsarbeit

Staatliche Intervention

(Regierung / Gesetzgeber)

Schaffung eines Zweiten Arbeitsmarktes

Staatsaufträge

regionale Strukturpolitik

Subventionen

Verbot von Überstunden

vorzeitiger Ruhestand

arbeitsplatzschützende Maßnahmen

Senkung der Lohnnebenkosten


Geldpolitische Maßnahmen

(zuständige Bundesbank)

Senkung des Zinsniveaus (Diskontsatz/Lombardsatz)

Erhöhung des Geldmengenziels

II.  Deregulierung

Unter Deregulierung versteht man den weitgehenden Rückzug des Staates aus bisher von ihm wesentlich bestimmten Bereichen und eine parallel einsetzende Freisetzung privater unternehmerischer Aktivitäten.

Ziel: Die Unternehmen sollen beweglicher auf die Herausforderungen des Marktes reagieren können.

Lockerung von Schutzmaßnahmen zugunsten der Arbeitnehmer

Flexibilisierung der Arbeitszeit

Privatisierung zahlreicher Aufgaben, die bisher von den Kommunen bewältigt wurden

freie Anpassung der Löhne

D. Der Zweite Arbeitsmarkt

Jeder direkte Eingriff des Staates in das Geschehen auf dem Arbeitsmarkt darf nur als zeitlich begrenzte Maßnahme bewertet und als Voraussetzung für den Übergang in den Ersten Arbeitsmarkt verstanden werden.

I.     ABM

zeitlich befristete Beschäftigungsmöglichkeit zur Entlastung des Arbeitsmarktes

Arbeiten liegen im sozialen oder ökologischen Sektor

Subventionen für ABM schaden 1. Arbeitsmarkt

Verletzung der Tarifautonomie

Verzerrung von Angebot und Nachfrage

E.  Flexibilisierung der Arbeitszeit

I.     Arbeitszeitverkürzung

Arbeitszeitverkürzung erhöht die Kosten für die Unternehmen und könnte deswegen ungeeignet zum Abbau der Arbeitslosigkeit sein.

Mit den Löhnen sinken die Sozialleistungen

geringe Arbeitszeitverkürzungen können durch gesteigerte Arbeitsproduktivität kompensiert werden, der Abbau der Arbeitslosigkeit bleibt aus

günstige Auftragslagen der Unternehmen können durch Überstunden ausgeglichen werden

II.  Teilzeitarbeit

III.           VW-Modell


Plus

Minus

4-Tage-Woche

Verzicht auf angestrebte betriebsbedingte Kündigungen

Keine Kürzungen beim Monatslohn

Jahresendzahlungen und Urlaubsgeld werden auf die monatlichen Basislöhne verteilt

Lohnerhöhungen richten sich nach Basislohn



Strukturelle Arbeitslosigkeit

Rationalisierung, neue Produkte, schlechtes Management, Unterschiede zwischen Profil der Stelle und des Arbeitslosen


konjunkturelle Arbeitslosigkeit

zyklische Schwankungen des Wirtschaftssystems, bei Rezession sinken Aufträge


demografische Arbeitslosigkeit

geburtenstarke Jahrgänge, Zuwanderer, Frauen






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