Facharbeit
aus dem Leistungskursfach
Thema:Großfusionen:die Chancen und Risiken aus betriebs-
wirtschaftlicher Sicht
I.Einleitung:
Begriffserklärung Großfusionen sowie Erklärung der Anderung in Unternehmen durch Beteiligung an Fusionen
II.Hauptteil:
Großfusionen:die Chancen und Risiken aus betriebswirtschaftlicher Sicht
1.Beispeile für Fusionen
2.Die Risiken von Großfusionen
2.1 Anmerkung zur Deutsch-Europäischen Wettbewerbspolitik
2.2 Beispiele für Fusionen mit negativem Ausgang
2.3 Die Risiken der Globalisierung durch Großfusionen ,
speziell für KMU(Klein- und Mittelständische Unternehmen)
3.Die Chancen von Großfusionen
3.1 Ziele der Großfusionen
3.2 Einfluss der Größe eines Unternehmens sowie
Neuaufteilung der Märkte und Entstehung von
Großmärkten
3.3 Entstehung von Wirtschaftsregionen durch
Großfusionen
III.Schluss:
Kernaussage für Deutschland hinsichtlich Großfusionen
IV.Quellen
V.Literaturverzeichnis
I.Einleitung:
Begriffserklärung Großfusionen sowie Erklärung der Anderung in Unternehmen durch Beteiligung an Fusionen
Einleitend will ich den Begriff Fusion / Firmenzusammenschluss definieren.Unter einer rechtlichen (erst zum Zeitpunkt der Fusion ) und wirtschaftlichen Einheit (durch Bildung eines Konzerns begründet - Vollfusion) ist ein Unternehmenszusammenschluss aus einer freiwilligen
Vereinigung von zwei oder mehreren selbstständigen Unternehmen zu
verstehen .
Als Zusammenschlüsse gelten:
Verschmelzung mit anderen Unternehmen, Erwerb des Vermögens anderer Unternehmen, Erwerb des Eigentums an Betriebsstätten anderer Unternehmens-Betriebsüberlassungsverträge und Betriebsführungsverträge, Erwerb von Anteilsrechten jeder Art an anderen Unternehmen.
Man hat zwischen verschiedenen Formen der Verschmelzung zu unterscheiden. Eine Möglichkeit wäre die horizontale Verschmelzung, bei der Unternehmen mit gleicher Leistungserstellung (z.B. Hersteller gleicher Produkte) fusionieren. Bei der vertikalen Verschmelzung verbinden sich Unternehmen unterschiedlicher (vorgelagerter oder nachgelagerter) Stufen der Leistungserstellung (z.B. Hersteller und Zulieferer für ein Hauptprodukt). Mischformen der horizontalen und vertikalen Verschmelzung sind natürlich ebenso möglich.
Unternehmen , die an Fusionen beteiligt sind, verändern sich auf zwei verschiedene Arten. Eines der sich vereinigenden Unternehmen bleibt bei
der Fusion durch Aufnahme bestehen. Auf dieses eine fortführende Unternehmen übertragen die anderen Unternehmen ihr Vermögen(bei einer Firmenübernahme wird eine Gesellschaft oder ein Unternehmen gegen ihren Willen gekauft!). Bei der Fusion durch Neubildung übertragen die fusionierenden Unternehmen ihr Vermögen auf das neu gegründete Unternehmen (Quelle1).
Bei der Verschmelzung gibt es zwei Wege der Rechtsnachfolge. Bei der Einzelrechtsnachfolge tritt das übertragende Unternehmen in Liquidation. Dabei werden sowohl die Schulden als auch die Vermögensgegenstände nach bestimmten Vorschriften des bürgerlichen Rechts einzeln an das übernehmende Unternehmen übertragen. Bei der Gesamtrechtsnachfolge werden die Schulden und Vermögenswerte komplett an das übernehmende Unternehmen übertragen.
Die gesetzlichen Grundlagen für Fusionen sind abhängig von der Art des Zusammenschlusses, von der Rechtsform der übernehmenden Gesellschaft und von der Rechtsform des übertragenden Unternehmens. Die gesetzlichen Regelungen finden sich sowohl im Aktiengesetz als auch im Kapitalerhöhungs- und Genossenschaftsgesetz (Quelle2).
II.Hauptteil:
1.Beispiele für Fusionen
Firmenzusammenschlüsse lassen sich auf allen Märkten jeder Branche beobachten. Hier schließen sich z.T. große Unternehmen zu noch größeren Konzernen zusammen oder schlucken kleinere Betriebe. Allein in den letzten eineinhalb Jahren gab es mehrere große Zusammenschlüsse.
Hier einige Beispiele für Fusionen:
*Automobilbranche (z.B. Daimler Chrysler,BMW-Rower)
*Stahl/Maschinenbau (z.B. Thyssen-Krupp,British Steel-Hoogoven)
*Finanzmarkt (z.B. Deutsche Bank-BankersTrust, Fuji-IBJ-DKB,
Finanzierungsges. CIT Group Inc.-Newcourt Credit)
*Pharmamarkt z.B.Hoechst-Rhòne/Poulenc,Schering-Diatide,
AHP-Warner/Lambert)
*Handelsmarkt (z.B. Karstadt-Quelle,Kingfisher-Asda)
*Computermarkt (z.B. Siemens-Fujitsu)
*Energiemarkt (z.B. RWE-VEW, Veba-Viag, ABB-Alstom)
*Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsindustrie (z.B. Dasa-Aerospatiale)
*Versicherungsmarkt (z.B. HUK-HDI,Albingia-Axa Colonia, Allianz-Pimco)
*Telekommunikationsmarkt (z.B.Olivetti-Telecom Italia,
Telekom/One-2-One,Mannesmann Arcor-Otelo, RWE-Ascom,
FranceTelecom-ntl)
*Ölmarkt (z.B. BP/Amoco-Arco, ExxonCorp-Mobil Corp, Total/Fina- Elf)
(Quelle 3),(Quelle 4)
Wie erkennbar, ziehen sich Fusionen durch alle Märkte und Branchen. Selbst in der Medienbranche sind Zusammenschlüsse festzustellen, wie z.B der Münchener Medienunternehmer Leo Kirch, dessen PayTV Sender Premiere World ein stetiges Wachstum zu verbuchen hat und so auf dem Weg zum Monopolisten im deutschen Fernsehen ist. Daraus ergibt sich für ihn eine sehr starke Position im nationalen Rechtehandel (Quelle 5).
2.Die Risiken von Großfusionen
2.1Anmerkung zur Deutsch-Europäischen Wettbewerbspolitik
Die Risiken von Großfusionen werden unter anderem in der Wettbewerbspolitik sichtbar. Als Antwort auf die Globalisierung ziehen Unternehmen Großfusionen in Betracht. Ein von der Politik beschränkter Rahmen ist für die Unternehmen nötig. Um die noch positive Auswirkung der Fusionen auf den Wettbewerb in Deutschland zu kontrollieren, gibt es das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, das in §22 ein marktbeherrschendes Unternehmen oder Konzern definiert und den Missbrauch seiner Marktmacht zur Diskriminierung und Ausbeutung von Konkurrenten untersagt (Quelle 6,Quelle 7). Nach der Verabschiedung der 6.Novelle des Kartellgesetzes ist es zu negativen Außerungen gekommen , wie z.B die Furcht vor Standortnachteilen für Deutschland. Auf Grund der Zunahme der globalen Fusionen droht den Kartellwächtern die Kontrolle zu entgleiten. Deshalb fordert der Präsident des Bundeskartellamtes eine verstärkte Abstimmung der nationalen Aufseher und die Vereinigung internationaler Wettbewerbsregeln (Quelle 8),
(Quelle 9).
2.2Beispiele für Fusionen mit negativem Ausgang
Fusionen mit negativem Ausgang für die Beteiligten als auch für das Umfeld werden im folgendem Abschnitt aufgezeigt.
Daimler Chrysler: Obwohl der Konzern in den ersten neun Monaten sowohl den Umsatz (+12%) als auch den Gewinn (+12%) steigern konnte und durch bestimmte Synergieeffekte (Anlage 1) das Gesamtergebnis am Jahresende stärker steigen wird als der Umsatz, bereiten sowohl die Sparte Nutzfahrzeuge als auch die verlustreiche Bahn-Tochter ,,Adtranz' Bauchschmerzen (Auftragseingang von 3,5 stürzt auf 2,1 Mrd. Euro ab, außerdem verfiel der Preis der gesamten Branche bis zu 40% durch gegenseitiges Unterbieten bei Aufträgen - Gesamtverlust 1998 ca. 763 Mio. DM ). Außerdem wird die Produktpalette von Chrysler (Anlage 2,3,4) in Europa nicht ausreichend angenommen (der Marktanteil beträgt nur 0,54% - Tendenz abnehmend). Aber auch in Amerika lassen hohe, notwendige Rabatte den Gewinn schrumpfen.
Auch der Umsatzanteil in Höhe von 8% im asiatischen Teil der Welt ist einfach zu niedrig. Kompetenzgerangel in den obersten Führungsebenen und möglicherweise fremde Konzernsparten, wie die Beteiligung an ,,Adtranz' (die seit Jahren Verluste einfährt, obwohl dieses das größte in einem weltweiten Wachstumsmarkt ist) tragen nicht zu einem Imagegewinn bei. Das spiegelt sich im Aktienkurs wieder. Die Aktie verlor seit dem Höchststand am 08.05.98 ca. 29% an Wert und steht jetzt bei rund 70 Euro. Die wahren Verlierer sind also die Aktionäre, die bei der
Ankündigung der Fusion Daimler-Aktien (Anlage 5, 6,7,8) für ca. 106 Euro kauften. Dieser Wert wurde bisher nicht wieder erreicht (Quelle 10,38,39).
Noch schlechter erging es den Aktionären von adidas-Salomon(Quelle 11). Kurz nach der Fusion kletterten die Aktien auf über 160 Euro. Auf Grund dessen, dass sich beide Unternehmen hinsichtlich der Produktpalette und ihrer weltweiten Präsenz hervorragend ergänzten, rechnete man mit Einsparungen in Höhe von jährlich 100 Mio. DM. Ein Jahr später sprach kein Mensch mehr von einer ,,Traumhochzeit'. Heute liegt der Kurs nur bei ca. 75 Euro(Quelle 12).
Ahnlich ist es der Firma Bertelsmann ergangen. Durch die aktuelle Entwicklung der Fusionen und Übernahmen besteht für die Firma Bertelsmann Grund zur Sorge. Bertelsmann ist zwar mit einem Umsatz von 14,8 Milliarden Dollar (ca.29 Milliarden DM) der viertgrößte Medienkonzern der Welt, aber durch die ständig drohende Fusionswelle kann diese Stellung verloren gehen. Dazu kommt noch das Bertelsmann keine Aktiengesellschaft ist und somit andere Unternehmen nicht durch eigene Aktien also durch Börsenkapitalisierung übernehmen kann. Deshalb plant Bertelsmann, einige seiner Internetfirmen wie AOL-Bertelsmann (nur europäische AOL-Abteilung , mit 50% der Aktien in Bertelsmannbesitz) oder Lycos-Bertelsmann(25,5% Aktienbesitz) an die Börse zu bringen. Aber dieser Gewinn wird zu klein sein um die Internetaktivitäten in den USA voranzubringen, was dringend notwendig wäre, da Bertelsmann mit den dort ansässigen Internetfirmen kaum Schritt halten kann. Dies könnte sich mit der kompletten Übernahme von Lycos ändern, wozu allerdings 15 Milliarden Dollar für weitere 24,6% der Lycos Aktien erforderlich wären, um dann mehr als 50% der Gesamtaktien zu besitzen. Dieses Geld ist für Bertelsmann eine unbezahlbare Summe. Aber nicht nur Bertelsmann ist durch die AOL-Time Warner Fusion unter Druck geraten, sondern auch die gesamte europäische Medienbranche
(Quelle 13,14,15).
2.3Die Risiken der Globalisierung durch Großfusionen, speziell für KMU(Klein- und Mittelständische Unternehmen
Oft nicht rechtzeitig erkannt, rollt die Globalisierungswelle über viele Unternehmen hinweg. Sie beinhaltet ernstzunehmende Risiken, die im folgenden speziell für KMU(Klei-und Mittelständische Unternehmen) untersucht werden. Es kommt zu beträchtlichen Veränderungen des wirtschaftlichen Alltags und des gewohnten Umfelds durch eine Globalisierung der Märkte, neben der häufig auch eine Globalisierung der Unternehmen stattfindet. Vor allem große Technologiekonzerne führen einen internationalen Marktauftritt durch, was in der Regel die herkömmlichen Machtstrukturen verändert. Daher ist es für KMU wichtig diese Schritte der Konkurrenz in der eigenen Branche vorauszusehen und mit einzuplanen und zur Stärkung der eigenen Marktmacht Gegenschritte einzuleiten, wie z.B. das Eingehen von Kooperationen mit anderen Unternehmen (Quelle 16).
Häufig ist die Notwendigkeit gegeben sich mit den Großunternehmen selbst zu verbinden, wenn keine geeigneten kleinen und "ebenbürtigen" Kooperationspartner vorhanden oder bereit zu Kooperationen sind. Solche Fusionen, die heute keine Seltenheit mehr darstellen, führen meist zu einem "Verschlucken" der KMU, was wiederum oft den Verlust der Selbständigkeit dieser bedeutet (Quelle 17). Ist ein Unternehmen in einen Konzern eingegliedert, ist das Verhältnis des Unternehmens zur obersten Führungsebene weitgehend anonym, was eine kreative Zusammenarbeit nicht gerade erleichtert und das KMU selten als gleichberechtigten "Partner" gelten lässt (Quelle 18).
Die gravierendsten Nachteile, die KMU gegenüber den Großunternehmen haben, sind ihre finanzielle Größe und die meist wesentlich kleinere Ausbringungsmenge der Produktion. Diese reicht meistens nicht aus um internationale Märkte zu beliefern, was wiederum nötig ist, um im Rahmen der Globalisierung "mitmischen" zu können. Die KMU, die sich entschließen ihre Größennachteile durch Kooperationen auszugleichen bzw. durch Expansion ins Ausland wieder konkurrenzfähig zu machen, stehen oft vor fast unüberwindbaren Hindernissen, meist finanzieller Art. So ist z.B. das Ausnutzen weltweiter Standortvorteile eine Frage des Kapitals, des technischen Niveaus und der Mobilität (Quelle 19). Viele der kleinen und mittelständischen Unternehmen haben nicht diese Voraussetzungen und müssen sich deshalb weiterhin auf den regionalen Markt konzentrieren. Wird auf Direktinvestitionen verzichtet, erliegt das KMU eventuell dem Konkurrenzdruck des multinationalen Unternehmens, das alle Vorteile von Direktinvestitionen im Ausland genießt, nämlich Standortvorteile, unternehmensspezifische Wettbewerbsvorteile, die weltweit ausgenutzt werden können und Internalisierung, also der Verzicht über Märkte agieren zu müssen (Quelle 20).
Zusätzlich müssen solche Unternehmen, für die eine Auslandsaktivität nicht möglich ist, auf den Kostendruck des Standortes Deutschland, vor allem ausgelöst durch die hohen Lohnnebenkosten, damit reagieren, dass sie Beschäftigungsabbau und Rationalisierung im Inland betreiben. Betroffen sind vor allem die handwerklichen Betriebe und die Agrarwirtschaft (Quelle 21).
Die Firmengröße von KMU kann auch in dem Sinne von Nachteil sein, als dass potentielle Kapitalgeber wie Beteiligungsgesellschaften oder Banken, die auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten sind, erst ab einer bestimmten Unternehmensgröße auf die Kapitalsuchenden KMU aufmerksam werden. Das heißt sie sind nicht bereit die hohen Analyse- und Informationskosten in Kauf zu nehmen um das Anlageobjekt hinsichtlich des Risikos zu untersuchen (Quelle 22). Genau diese Kosten scheuen auch die KMU selber, wenn sie sich über ausländische Absatzmärkte oder Investitionsmöglichkeiten informieren, bevor sie selber expandieren(Quelle23). Oft vereinfachen die potentiellen Anleger ihre Entscheidung, indem sie die Firmengröße mit Leistung gleichsetzen, da auf dem mittlerweile globalen Anlagemarkt die Vielfalt der Möglichkeiten nicht mehr zu untersuchen wäre. Diese Vereinfachung ist natürlich unsinnig und hat natürlich für die KMU, vor allem, wenn sie in der Entwicklungsphase sind, fatale Folgen, da gerade dann der Bedarf an Kapital am größten ist (Quelle 24).
Aus der Schwierigkeit an Kapital zu gelangen folgt vor allem auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung, dass KMU zu lange brauchen um Produkte auf den Markt zu bringen. Wenn der Schritt dann getan ist, können sie oft nicht mit der Wachstumsgeschwindigkeit des Marktes mithalten (Quelle 25). Auch die Analyse des Marktes mit dem Ziel, ein Produkt oder eine Dienstleistung besser an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen, ist für viele KMU nur schwer realisierbar (Quelle 26).
Kleine und mittlere Unternehmen gelten zwar als sehr flexibel und an den Markt anpassungsfähig, aber es gibt auch viele, meist Familienbetriebe, die seit ihrer Gründung einen kleinen, meist regionalen Markt beliefern, mehr traditionell als effizient produzieren und sich auf einmal mit der Situation abfinden müssen, dass ein ausländisches Konkurrenzunternehmen in ihren Markt eingedrungen ist und preisgünstiger seine Produkte anbietet (Quelle27) . Dieses Phänomen war bei der Deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie zu beobachten, die plötzlich im Wettbewerb mit den südeuropäischen Ländern stand und darin letztendlich unterlegen ist (Quelle 28). Dieser Konkurrenzdruck hat mittlerweile auch die Branche des Maschinenbaus und der Autozulieferer, unter denen sich viele KMU befinden, erreicht und es ist abzusehen, dass weitere Branchen zukünftig betroffen sein werden. Die Devise "Business as usual" wird für die KMU und für die Wirtschaftspolitik auf lange Sicht schwere Folgen haben (Quelle 29). Wichtig ist vor allem das rechtzeitige Erkennen der Situation und der Handlungswille der Unternehmer, damit die vom Konkurrenzdruck geschwächten Unternehmen nicht wie oben beschrieben "verschluckt" werden müssen.
3.Die Chancen von Großfusionen
3.1Ziele der Großfusionen
Die Chancen von Großfusionen werden unter anderem in den Zielen sichtbar wie z.B in der Realisierung beschaffungs- oder absatzpolitischer Vorteile (z.B. Marktbeeinflussung oder Marktbeherrschung durch Ausschalten des Wettbewerbs oder durch Preisvorteile; Sicherung der Beschaffungsmöglichkeiten und Abbau von Lagerbeständen) sowie in der Verwirklichung produktions- und personalwirtschaftlicher Vorteile (z.B. Nutzung der Vorteile einer Verbundwirtschaft durch Arbeitsteilung und Rationalisierung, Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sowie der innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung). Ein weiteres Ziel ist die Umsetzung finanzwirtschaftlicher Vorteile (z.B. Erhöhung der Kreditwürdigkeit, Erschließung neuer Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten, Sanierung, Erhöhung der Rentabilität durch Nutzung verschiedener Steuervorteile und durch den Ausgleich der Unterschiede in der Kapitalbindung) (Quelle 30).
3.2Einfluß der Größe eines Unternehmens sowie Neuaufteilung der Märkte und Entstehung von Großmärkten
Mit dem Wegfall traditioneller Handelsbarrieren ist der Konkurrenzkampf unter den Unternehmen erheblich verschärft worden. Daraus ergibt sich ein Anstieg der Firmenzusammenschlüsse als Folge der Globalisierung. Denn durch Vergrößerung der Märkte müssen auch die Unternehmen eine bestimmte Größe erreichen. Vermutlich werden in den nächsten Jahren nur Unternehmen einer bestimmten Größe überleben können. Die Größe eines Unternehmens ist die Voraussetzung für das Anwenden überlebenswichtiger Strategien. Als sog. ,,Global-Player' muss man eine gewisse Größe aufweisen. Dazu sind oft Zusammenschlüsse mit anderen Unternehmen notwendig, um so auf internationalem Parkett agieren zu können. So können sog. Synergieeffekte genutzt werden, um eine notwendige Rentabilität zu erreichen (Quelle 31). Aber wie am Beispiel von ,,Mannesmann'(Anlage 9) ersichtlich ist, können durch die Ankündigung der Übernahme von ,,Orange' für ca. 60 Mrd. DM eigene Aktienkurse und Rendite langfristig sinken und man kann so selbst (trotz stattlicher Größe- Börsenwert von Mannesmann beträgt ohne Orange ca. 140 Mrd. DM) zum Übernahmekandidat (feindliche Übernahme) werden (,,Vodafone' würde 242 Mrd. DM zahlen (Stand 11/99). Diese wäre damit die größte feindliche Übernahme in der Industriegeschichte!). Mannesmann wollte, so ,,Vodafone' (Anlage 10), den britischen Markt attackieren. Beim Gelingen der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone droht eine völlige Zerschlagung des Konzerns und somit eine Zerstörung von Tausenden Arbeitsplätzen. Bisher stehen einer feindlichen Übernahme das Einschalten der Politik, deutlich steigende Aktienkurse, Zukauf eines weiteren Unternehmens (z.B. Vivendi) und Kapitalerhöhung gegenüber. Als positiver Nebeneffekt der Globalisierung sind die entstehenden internationalen Beziehungen zu nennen. Mit dem Wegfall internationaler Handelsbarrieren, umständliche Transporte, zunehmender Kommunikation und den somit frei verfügbaren Informationen sind die Menschen weltweit dichter zusammengerückt, was sich oft in internationalen Geschäftsbeziehungen oder auch in persönlichen Begegnungen widerspiegelt (Quelle 32). Das beste Beispiel dafür ist die Fusion von AOL(American Online) und Time Warner.
American Online(AOL) ist die größte Internetfirma der Welt. AOL hat bereits seine Konkurrenten CompuServe und Browser Entwickler Netscape geschluckt und eben jetzt den weltgrößten Medienkonzern
Time Warner für eine Summe von 166 Milliarden Dollar. Es entstand der viertteuerste Konzern AOL-Time Warner mit einem Börsenwert von ungefähr 350Milliarden Dollar. Time Warner ist am Umsatz gemessen fünf mal so groß wie AOL. Trotzdem werden 55% des neuen Unternehmens auf Grund der höheren Börsenwertung von AOL an die Aktionäre von AOL fließen (Quelle 33). AOL-Time Warner ist die größte Unternehmensfusion aller Zeiten. Daraus ergibt sich, dass sich weltweit die großen Unternehmen wie z.B Bertelsmann und Walt Disney oder Yahoo zur Anderung ihrer Strategie verpflichtet fühlen. Sie wollen nämlich nicht den Anschluss an das fast schon übermächtig scheinende Unternehmen AOL-Time Warner verlieren. Wegen der Annahme, dass diese Fusion (AOL-Time Warner) die Konkurrenz zum Handeln zwingen wird, ist der Aktienkurs nach Bekanntgabe der Fusion am 6.1.2000 beachtlich in die Höhe gestiegen (Quelle 34).
3.3Entstehung von Wirtschaftsregionen durch Globalisierung
Eine Folge der Globalisierung ist die Entstehung von Wirtschaftsregionen, die auf Fusionen zurückzuführen sind. Diese Wirtschaftsregionen beschränken sich im wesentlichen auf Westeuropa, Nordamerika und Japan (Anlage 11). Für das erste Halbjahr 1999 betrug das Transaktionsvolumen in Deutschland ca. 53 Mrd. DM. Dabei spielen die Amerikaner mit 111 von insgesamt 359 Transaktionen eine überragende Rolle. Zu erwähnen wären noch die Niederlande (43), Großbritannien (42) und Frankreich(33). Nach den USA und Europa spielen andere Weltregionen eine unbedeutende Rolle. Hauptsächlich für den Kauf ausländischer Unternehmen sind die Regionen Nordamerika und Europa. In Japan sind Veränderungen auf dem Finanzmarkt eingetreten. Allein 1999 sind durch Fusionen die zwei größten Bankenriesen der Welt entstanden. Hochkarätige japanische Politiker konnten sich nicht vorstellen, dass der Umbau der Bankenbranche so schnell voran gehen würde. Dieser Fusionswettlauf der Finanzkonzerne könnte die gesamte Industriestruktur aufbrechen. Das Vertrauen der Anleger in das Finanzsystem ist vorteilhaft und notwendig, gerade nach dem Straucheln der Volkswirtschaft Ostasiens (durch überkommene Traditionen und verkrustete Wirtschaftsstrukturen) und dem damit verbundenen Zusammenbruch mehrerer Banken 1997. Der Aufwärtstrend ist auch für die Anleger spürbar. Durch den Zufluss von hauptsächlich ausländischen Kapitals ist der "Nikkei-Index" erstmals seit über zwei Jahren über 19.000 Punkte gestiegen (Quelle 35).
III.Schluss:
Ausblick für Deutschland hinsichtlich Großfusionen
An vielen Beispielen und Zahlen wird sichtbar, dass Großfusionen heutzutage an der Tagesordnung sind und Deutschlands Unternehmen ganz weit oben auf der Fusionswelle stehen. Damit sind sie in einigen Branchen zu sog. Global-Player aufgestiegen. In anderen Branchen wiederum hat man es durch Zusammenschlüsse zumindest geschafft, einen gewissen Marktanteil abzubekommen. Letztendlich war diese Entwicklung abzusehen bzw. notwendig. Mit der Beendigung des Kalten Krieges und der Einführung der EU mussten sich die Unternehmen auf die immer größer werdenden und dynamischeren Märkte, auf technische Umwälzungen (vor allem in der Informatik und Telekommunikation) und auf die Öffnung neuer Branchen durch Privatisierung und Deregulierung weltweit einstellen. Sie mussten lernen, nicht mehr nur national sondern auch global zu denken (Quelle 36). Um nun auf diesen Märkten auch wettbewerbsfähig zu sein, waren eben Fusionen auf nationaler oder internationaler Ebene erforderlich. Allerdings bedeutet das nicht, dass nur die Großen am Markt bestehen (trotz gewisser Vorteile wie größere Forschungs- und Entwicklungsbudgets, wirtschaftliche Vorteile bei der Produktion größerer Mengen, ausgedehnte geographische Präsenz etc.). Auch die Kleinen haben Vorzüge, die nicht von der Hand zu weisen sind, wie eine größere Flexibilität und Wendigkeit, schnellere Reaktionen auf Marktereignisse, kürzere Wege im Unternehmen, die Nähe zum Kunden aber auch die eigene Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Ich glaube, dass nur die Unternehmen an den Märkten bestehen - ob groß oder klein - die in der Lage sind, Veränderungen auf dem Markt zu erkennen und mit neuen innovativen Produkten zu reagieren, nicht nur einmalig sondern kontinuierlich.
Die Reaktionen der Deutschen auf die Fusionswelle in Deutschland sind im Allgemeinen positiv. 82% der Deutschen sind der Meinung, dass Firmenzusammenschlüsse wie Daimler-Chrysler helfen, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern. Man kann also sehen, dass die Akzeptanz von internationalen Firmenzusammenschlüssen bei den Deutschen sehr groß ist (Quelle 37).
Quellen:
1.Vgl. Peter Mertens/Freimut Bodendorf , "Programmierte
Einführung in die Betriebswirtschaftslehre" , S203-S229
2.Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon
3.Vgl. http://www.spiegel-online.de
4.Vgl. siehe Quelle
5.Vgl. Die Zeit , "Kirch greift zu"
6.Vgl. Süddeutsche Zeitung , "Forum: Rudolf Hickel über
Unternehmenszusammenschlüsse , Fusionsverträge für
Verlierer"
7.Vgl. siehe Quelle 1 , S173-S198
8.Vgl. FAZ , "Monopolkommission sieht Großfusionen ohne Sorge"
9.Vgl. FAZ , "Der Wettbewerb im Deutschen Strommarkt ist in
Gefahr"
10.Vgl. Holger Appelt/Christoph Hein , "Der Daimler Chrysler Deal"
11.Vgl. Videotext von Sat1
12.Vgl. http://www.spiegel-online.de ,
"Großfusionen vernichten vielfach Aktienwert" 13.Vgl. http://www.aol.de
14.Vgl. Welt am Sonntag
15.Vgl. Wirtschafts-Woche
16.Vgl. Rottmann H., Zukunftsträger KMU, Cosmos Verlag Bern AG,
1998, S.24
17.Vgl. Sattes I. ua. , Erfolg in kleinen und mittleren Unternehmen,
vdf Hochschulverlag AG, Zürich, 1995, S.191
18.Vgl. Rottmann H., Zukunftsträger KMU, S. 36
19.Vgl. Kayser G., Möglichkeiten und Probleme der
Internationalisierung von KMU, in:
Bamberger I., Anpassunsstrategien kleiner und mittlerer
Unternehmen an die Globalisierung der Märkte, 1995,
S.20-34
20.Vgl. Oppenländer K.H., Die Globalisierung der Märkte, S. 12
21.Vgl. Heise M., die Zukunft des Mittelstandes im Globalen
Zeitalter , in: Horváth, C. ua.,
Globalisierung, der Schritt in ein neues Zeitalter, 1997,
S. 25-35
22.Vgl. Heise M., die Zukunft des Mittelstandes im Globalen
Zeitalter, S. 30
23.Vgl. Heise M., die Zukunft des Mittelstandes im Globalen
Zeitalter , S. 30
24.Vgl. Aharoni Y., How small firms can achieve competitive
advantage in:
Agmon T., Small firms in global competition, Oxford
University
press inc., New York ua., 1994, S. 12
25.Vgl. Aharoni Y., How small firms can achieve competitive
advantage, S. 15
26.Vgl. Aharoni Y., How small firms can achieve competitive
advantageS.18
27.Vgl. Aharoni Y., How small firms can achieve competitive
advantage, S. 9
28.Vgl. Von Rothkirch C., Globalisierung der Wirtschaft - auch
Globalisierung der Chancen?,
in:Horváth,C.ua., Globalisierung-Der Schritt
in ein neues Zeitalter, Springer Verlag Berlin
u.a., 1997, S.167-182
29.Vgl. Heise M., die Zukunft des Mittelstandes im Globalen
Zeitalter, S. 35
30.Vgl. Wirtschaftsstunde bei Herrn Lederer , "7a) Motive der
Unternehmenszusammenschlüsse"
31.Vgl. siehe Quelle 8
32.Vgl. Oppenländer K.H , "Die Globalisierung der Märkte" S10-20
33.Vgl. siehe Quellen 14,15,16
34.Vgl. siehe Quellen 14,15,16
35.Vgl. Wirtschaftsmagazin auf N24
36.Vgl. Geschichtsstunde bei Frau Kraupatz
37.Vgl. Bayern 3 Radionachrichten
38.Vgl. Interview mit Chefredakteur von Businessweek bei Frontal
39.Vgl. Bereicht auf N24 "Gescheiterte Fusionen"
Literaturverzeichnis:
Bücher:
Appel H./Hein C. Der Daimler Chrysler Deal , aktualisierte Taschenbuchausgabe
Mertens P./Bodendorf F Programmierte Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 10 Auflage, Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr.Th.Gabler, Wiesbaden 1999
Agmon T. ua., Small firms in global competition, Oxford University press , inc., New York ua., 1994
Bamberger I., Anpassunsstrategien kleiner
und mittlerer Unternehmen an
die Globalisierung der Märkte,
Arbeitspapier des Lehrstuhls
für Organisation und Planung,
Universität Essen, 1995
Gabler Th., Gablers Wirtschaftslexikon,
Band 1,13 Auflage,
Betriebswirtschaftlicher
Verlag,Dr.Th.Gabler,
Wiesbaden, 1992
Horváth, C. ua., Globalisierung - Der Schritt in ein neues
Zeitalter, Springer Verlag Berlin ua., 1997
Rottmann H., Zukunftsträger KMU,
Cosmos Verlag Bern AG, 1998
Sattes I. ua. , Erfolg in kleinen und mittleren
Unternehmen, vdf Hochschulverlag AG
Zürich, 1995
Oppenländer K.H Die Globalisierung der Märkte
Kayser G Möglichkeiten und Probleme der
Internationalisierung von KMU,
in: Bamberger I., Anpassungsstrategien
kleiner und mittlerer Unternehmen an die
Globalisierung der Märkte
Heise M die Zukunft des Mittelstandes im
Globalen Zeitalter,in: Horváth, C. ua.,
Globalisierung, der Schritt in ein
neues Zeitalter
Aharoni Y., How small firms can achieve competitive
advantage in: Agmon T., Small firms
in global competition, Oxford University
press inc., New York ua., 1994
Von Rothkirch C Globalisierung der Wirtschaft -
auch Globalisierung der Chancen?,
in: Horváth, C. ua.,
Nachrichtenmedien:
Bayern3 Radionachrichten
Fernsehbericht auf N24 , "Gescheiterte Fusionen"
Interview mit Chefredakteur von Businessweek bei Frontal ,
ausgestrahlt im November
Wirtschaftsmagazin auf N24
Internetadressen:
http://www.aol.de , AOL/dpa;
http://www.mannesmann.de
http://www.spiegel-online.de
Internetarchive:
(zu AOL-Time Warner , Daimler Chrysler , Vodafone-Mannesmann).
Süddeutsche Online
FAZ Online
Spiegel Online
Welt Online
Schulstunden:
Geschichtsstunde bei Frau Kraupatz
Wirtschaftsstunde bei Herrn Lederer
Videotext:
von Sat1
Zeitungsartikel:
Berliner Morgenpost
Die FAZ
Die FAZ
Die Zeit
Süddeutsche Zeitung
Welt am Sonntag
Wirtschafts-Woche