Weltwirtschaftsfaktor
"Das Öl ist der Lebensnerv der Zivilisation,
ohne das sie nicht bestehen könnte:
ob es sich dabei um riesige Fabriken, um den Verkehr
über Land, in der Luft und auf See handelt,
ob es Flugzeuge oder Unterseeboote betrifft -
ohne Öl wären sie nur rostendes Blech."
Erdöl ist kurz gesagt Energie. Laut Physik ist die Definition für Energie folgende: "Fähigkeit eines physikalischen oder technischen Systems, Arbeit zu verrichten.
Erdöl gehört neben Erdgas, Kohle, Uranerz, Wasserkraft, Windenergie, Solarenergie zur Primärenergie.
Benzin, Diesel, Heizöl, Strom gehören zur Sekundärenergie.
Die Energiewirtschaft sind alle Wirtschaftsbereiche, die mit der Erzeugung, Umwandlung und Verteilung von Primärenergie und Sekundärenergie befasst sind.
Die Energiewirtschaft
zählt neben dem Bergbau sowie der Eisen- und Stahlindustrie zur Grundstoffindustrie;
sie verfolgt das Ziel, den auf verschiedenen Ebenen des Gesellschafts- und
Wirtschaftslebens bestehenden Energiebedarf auf möglichst sichere und rentable
Weise zu befriedigen.
Erdöl hat eine Führungsrolle am Energiemarkt inne. Mit Erdöl wird mehr als ein Drittel des weltweiten Energieverbrauchs gedeckt.
Jedoch sind die weltweiten Vorkommen von Erdöl begrenzt, deshalb sollte unser Augenmerk darauf liegen auf alternative Energiequellen wie Wasser- oder Solarenergie umzusteigen.
Der Einsatz von Kernenergie ist aufgrund der Gefährlichkeit und der Angst der Bevölkerung nach wie vor umstritten.
In der Wissenschaft war die Entstehung des Erdöls über einen sehr langen Zeitraum hinweg ein Streitgespräch. Sicher ist, dass es sich dabei um einen äußerst komplizierten Prozess handelt.
Über den tatsächlichen Entstehungsprozess und die unterirdische Wanderung des "schwarzen Goldes" war zunächst wenig bekannt.
Heute ist das Geheimnis gelüftet: beim Erdöl handelt es sich um eine komplexe, vielfältige Mischung aus gasförmigen, flüssigen und festen Kohlenwasserstoffen.
Vor Milliarden von Jahren, im Zeitalter des Präkambriums, bildeten sich die ersten tierischen und pflanzlichen Lebensformen auf der Erde, jedoch zunächst nur in Form von Weichtieren. In den Meeren entstanden Kleinstlebewesen, sogenanntes Plankton.
Ebenso ist die Entstehung von Öl von einer außergewöhnlich intensiven und konzentrierten Algenblüte abhängig. Voraussetzung für eine Algen-Hochblüte ist primär eine relativ hohe Wasseroberflächentemperatur. Ebenso muss es eine große Nährquelle geben, die den stetig entstehenden Algennachwuchs ernähren kann.
Heute ist bekannt, dass sich das meiste Erdöl-Muttergestein, das sind Schlammablagerungen, mit einem hohen Gehalt an organischer Materie, im tropischen Bereich aufzufinden ist.
Zusätzlich beeinflussten Meeresströmungen und küstennahe Winde, das Wachstum der Algen. So wurden zum Teil in großer Tiefe gelegene, mineralhaltige Gewässer nach oben gewälzt und so zur reichen Nährstoffquelle.
Die Ansammlung von viel organischem Material ist die erste Voraussetzung für die Bildung von Erdöl.
Abgestorbene Organismen sinken in eine tiefere, schwerere und lebensfeindliche Wasserschicht, deren weitgehend unbewegtes Wasser arm an Sauerstoff, aber reich an Salz und Schwefelwasserstoff ist, so dass eine Verwesung verhindert wird. Das Meersalz, welches aufgrund der klimabedingten und permanenten Wasserverdunstung in hoher Konzentration vorliegt, sinkt nun hinunter in die Tiefe und bedeckt das dort abgelagerte organische Material. So entsteht das noch unverfestigte, feinkörnige Erdölmuttergestein, das also immer ein Sediment ist; in anderen Gesteinen findet sich kein Erdöl.
Jedoch müssen die abgelagerten Sedimente noch eine Eigenschaft aufweisen: Der Deckel muss "dicht" sein. Das angrenzende Land darf keiner zu aktiven Erosion ausgesetzt sein, da ansonsten zu viel Sand und Kies in die Mulde hineingespült wird. Dann wäre der Deckel zu groß und somit durchlässig.
Sollte der Deckel zu durchlässig sein, so wurde das gesamte Öl bzw. Gas verloren gehen.
Weiters gehen wir von idealen Bedingungen aus: Die organische Materie hat die richtige Konsistenz und Dichte, welches sich abgesetzt hat, und die Sedimente waren von guter Qualität und haben die Mulde perfekt verschlossen.
Innerhalb dieser "Verpackung" wird die organische Materie nun von anaeroben Mikroben attackiert - dies führt zu einer Zersetzung der Materie. Dadurch werden lange Kettenmoleküle aufgespalten und es entsteht Methangas, welches bei uns besser als Sumpfgas bekannt ist.
Das organische Material wird ständig abgebaut, bis schließlich eine Masse entsteht, die viel Kohlenstoff besitzt, jedoch nur wenig Wasserstoff.
Die entstandene Masse ähnelt jedoch nur Erdöl - zu diesem Zeitpunkt muss Bewegung ins Spiel kommen. Die tektonische Mulde, welche zuvor ein ruhiges Auffangbecken für organisches Material war, wird wegen kontinuierlicher Überdeckung mit Sedimenten zu schwer - das organische Material beginnt langsam abzusinken.
In vielen Fällen hört jedoch das Absinken der Mulde, auf Grund tektonischer Bewegungen einfach auf. Dann bleibt lediglich ein unreifes Muttergestein übrig - die Ölschiefer.
Im Idealfall jedoch wird der Sinkvorgang fortgesetzt. In der Regel steigen die Temperaturen unter der Oberfläche um 3°C/100m. Dies ist der geothermaler Gradient
Die Masse wird allmählich gekocht und an einem gewissen Punkt, der meist um 2000m liegt findet eine neue chemische Reaktion statt.
Bei der finalen Bildung ist nun die Temperatur und die Tiefe ausschlaggebend. Sinkt das Muttergestein in eine Tiefe von ca. 4000-5000 Meter so kann dort kein Öl mehr entstehen. Durch die dort herrschenden hohen Temperaturen bricht der Zusammenhalt der Ölmoleküle auseinander und es entsteht Methangas.
Es gibt also nur einen ganz bestimmten Tiefenbereich, indem sich ein "Ölfenster" öffnen kann und Öl entsteht.
Die hier beschriebene Erdölentstehung ist jedoch ein Idealfall. Ebenso kann auch folgendes passieren:
Das Muttergestein ist unter einer dicken Schicht von Ton begraben. Das entstandene Öl und Gas bewegen sich entlang der Haarrisse nach oben, bis ein Druckgleichgewicht erreicht ist. Ergebnis ist jedoch nur ein fein verteiltes Vorkommen welches industriell nicht ausbeutbar ist.
Das Öl trifft bei seinem Aufstieg auf poröses Gestein. Die Poren im Gestein enthalten Wasser. Da Öl leichter als Wasser ist, dringt es bis an die Oberfläche - hiermit entweicht es und geht damit verloren.
Das Transportbett wurde gefaltet oder verworfen. Das Öl drängt wieder nach oben, da es ja leichter als Wasser ist, kann jedoch diesmal nicht entweichen und wird am höchsten Punkt von der "Falle" eingeschlossen. Nur solche Fallen bilden Ölvorkommen die industriell gefördert werden können.
Die Wissenschaft die sich mit der Erdölaufsuchung beschäftigt ist die Geologie. Unterstützt wird die Geologie noch von der Geophysik, unter der man die Wissenschaft von den physikalischen Vorgängen und Erscheinungen versteht.
Es gibt viele verschiedene Methoden die bei der Suche nach Erdöl benutzt werden.
Grundlage für die Erdölsuche ist möglichst präzises Kartenmaterial. Da mit topographischen Karten zumeist nicht die Lagerung der Formation an der Erdoberfläche erkannt werden, bedient man sich zumeist der Luftbildkartierung.
Hier werden mit Hilfe eines Flugzeuges viele Bilder hintereinander erzeugt, die sich einander um ungefähr zwei Drittel überlappen. Diese Luftaufnahmen werden dann von Geologen fotogeologisch ausgewertet. Durch die Auswertung lassen sich viele Rückschlüsse auf die verschiedene Gesteine und den Grenzen zwischen den verschiedenen Schichten ziehen. Die meisten geologischen Strukturen sind somit bereits bekannt, ehe überhaupt jemand das Gebiet betreten hat.
Wie bekannt besitzt unsere Erde ein Magnetfeld, dessen Pole nahe den geografischen Polen liegen. Tiefen-, Erguß- und metamorphe Gesteine haben verschieden starke magnetische Eigenschaften, die Abweichungen des Erdmagnetfeldes verursachen.
So sind zum Beispiel Sedimentgesteine fast nicht magnetisch, so daß man mit Hilfe der magnetischen Messungen die Mächtigkeit der verschiedenen Gesteine untersuchen kann.
Hier sind jedoch äußerst sensible Messgeräte notwendig, da das Magnetfeld der Erde äußerst schwach ist. (ungefähr 1/1000 des Magnetfelds eines kleinen Hufeisenmagneten)
Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Tiefen der Sedimentgesteine.
Das Schwerefeld der Erde, das mit Hilfe eine Gravimeters gemessen werden kann, wird durch die verschiedenen Dichten der Gesteine in der Erdkruste beeinflußt.
Durch das gravimetrische Verfahren (Name wegen Gravitation = Erdanziehungskraft) werden die Unterschiede in der Erdanziehung festgestellt. Die Ursache hierfür ist dass jedes Gestein ein spezifisches Gewicht hat.
Jedoch
sind die Messergebnisse bei Schweremessungen immer mehrdeutig und lassen daher
nicht eindeutig auf Erdölvorkommen schließen. Es wird daher nur als Richtlinie
angesehen. Durch die relativ hohe Unsicherheit findet dieses Verfahren nicht
allzu häufige Anwendung.
Die 3D-Seismik ist bis heute das genauerste Verfahren um das Erdinnere zu erforschen. Beim seismischen Verfahren werden mehrere Sprengladungen in ungefähr 50m Tiefe versenkt und gezündet. Da eine jede Gesteinsart bei Erschütterungen, ähnlich wie bei Schallwellen, sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten fortpflanzen und unterschiedlich verhalten: zum Teil werden sie reflektiert und zum anderen absorbiert.
Die Auswertung erfolgt durch seismische Spezialcomputer und liefert als Ergebnis Schnitte durch die oberen Anteile der Erdkruste. Diese Aufnahmen ermöglichen den Geologen die Tiefe, Form und Ausbreitung bestimmter Gesteinsschichten und das Auftreten möglicher Strukturen - also Fallen für Kohlenwasserstoffe - zu bestimmen.
Die seismische Methode ist mit Abstand die teuerste, jedoch lassen sich mit ihr die besten Prognosen für eventuelle Erdölvorkommen machen.
Endgültige Gewissheit ob Erdöl vorhanden ist erlangt man jedoch nur über eine Probebohrung (Wildcat).
Statistisch gesehen ist jedoch nur jede achte Probebohrung erfolgreich.
Förderung
Das erste maschinell erzeugte Bohrloch, soll im Jahre 1833 in den USA eine Teufe (Fachausdruck für Tiefe) von 308m erreicht haben.
Als allgemeiner Beginn der Erdölindustrie gilt jedoch die Bohrung von Dragee im August 1859 in Tittusville/Pennsylvania. Diese historische Bohrung wurde mit Hilfe von Dampfmaschinen erreicht.
In der Zwischenkriegszeit konnte man bereits Teufen von bis zu 2200 Meter erreichen. Mit dem um 1930 entwickelten Rotary-Verfahrens von Beart konnten Tiefen jenseits der 3000 Metermarke erreicht werden. Das Rotary-Verfahren kommt auch heute noch zum Einsatz.
Jedoch sind heutzutage Teufen um 5000 Meter normal und Bohrungen bis 10000 Meter möglich.
Neben dem Drehbohrverfahren (Rotary) kommt auch noch das Schlagbohrverfahren zum Einsatz, um besonders harte Gesteinsschichten durchdringen zu können.
Erst nach dem Abteufen einer oder meist mehrerer Bohrungen erhält man eine Aussage über Vorhandensein von wirtschaftlich gewinnbaren Ölmengen. Wird eine solche Lagerstätte gefunden, so ist es Aufgabe des Förderbetriebes, die Bohrung in Produktion zu bringen und die Erdölförderung über einen längeren Zeitraum zu betreiben.
Oft ist in amerikanischen Filmen zu sehen, dass das Erdöl aus dem Bohrloch regelrecht hervorquellt und spritzt. Dies gehört jedoch nicht zum Alltag da zu meist der Druck in der Erdölfalle nicht hoch genug ist, dass das Erdöl von alleine an die Oberfläche gepresst würde.
Ölförderung auf dem Land (onshore)
Die Primärförderung ist durch die Ausdehnung von gelöstem Gas und Lagerstättendruck beschrieben. Wenn die Primärförderung ihre Grenzen erreicht hat wurden maximal 25% des Erdölvorkommens gefördert. Die Industrie hat deshalb sekundäre und tertiäre Verfahren entwickelt, um die Förderung zu intensivieren. Man spricht hierbei von forcierten Erdölförderung
Erruptivförderung
Jede Erdöllagerstätte steht unter einem gewissen Druck weil auch immer Erdgas gespeichert ist. Dieser Druck nimmt alle 10 Meter um eine Atmosphäre (bar) zu. Öffnet man nun eine Erdölfalle und der Druck ist groß genug, so kann es durchaus geschehen dass das Erdöl selbständig an die Oberfläche gefördert wird. Dieser Vorgang ist ungefähr mit einer Sektflasche vergleichbar: Schüttelt man diese so sprudelt der Sekt auch selbständig hinaus. So wird auch das Erdöl aus dem Bohrloch hinausgedrückt.
Meist muss das Erdöl jedoch schon Beginn an die Oberfläche gepumpt werden. Andere Verfahrensweisen sind das Einpressen von Gas (Gaslift) oder Wasser.
Das Pumpen ist die häufigste künstliche Fördermethode.
Bei diesem Verfahren wird eine Pumpe in das Steigrohr eingebaut. Der Tiefpumpenantrieb besteht aus einem Pumpenbock mit Pferdekopf und Schwengel und wird durch einen Elektro- oder Gasmotor über einen Keilriemen angetrieben. Mit diesem Verfahren können bis zu150m³Erdöl pro Tag gefördert werden.
Bei diesem Verfahren wird Wasser in die Lagerstätte gepumpt, um den Lagerstättendruck "künstlich" zu erhöhen.
In einem erschlossenen Erdölgebiet können die Abstände der Bohrlöcher von 60 bis 600m voneinander entfernt sein. Wenn man in einem solchen Feld abwechselnd Wasser in die Bohrlöcher pumpt, kann der Druck in der gesamten Lagerstätte aufrechterhalten oder sogar erhöht werden.
Die Wasserflutung wurde das erste Mal um 1900 in Pennsylvania verwendet und kommt seitdem weltweit zum Einsatz.
Die Gasliftförderung kommt weltweit gesehen am häufigsten zum Einsatz. Der entscheidende Vorteil ist das es gegenüber dem Pumpfverfahren auch noch in sehr großen Teufen eingesetzt werden kann. Beim Verfahren wird einfach Gas in das Bohrloch eingepresst um den Druck aufrecht zu erhalten.
Ölförderung im Meer (offshore)
Ende der 50er Jahre waren die meisten potentiellen Ölquellen am Land entdeckt und bewertet worden. Viele der Felder befanden sich in Küstengebieten, einige sogar direkt unter den Stränden. Daher konzentrierten sich von nun an mehr Forscher auf das Meer.
Zuerst versuchte man mit der seismographischen Technik auch im Meer anzuwenden. Dies stellte sich jedoch zu Beginn als sehr kostenintensiv und als sehr ungenau heraus da die Messinstrumente auf Schiffen installiert waren und diese den Wellengang ausgesetzt waren.
Heute sind diese Ungenauigkeiten behoben, da mittels Satelliten- und Computertechnologien sehr präzise Daten gesammelt werden konnte.
Mit dieser Technik ist heutzutage jedes große Gewässer genau kartografiert und ausgewertet.
Eine andere Erkundungsmethode bestand darin, Plattformen auf Stahlpfählen im Wasser zu errichten. Dies war ein großer technischer Aufwand, welcher sich nur dann rentierte, wenn sicher ein profitables Ölfeld unter dem Meer war.
Für die Erschließung der Ölvorkommen im Meer musste natürlich auch die Bohrtechnik selbst verbessert werden. Es schien unmöglich feste Plattformen direkt ins Meer zu bauen, deshalb versuchte man Bohranlagen auf einem Lastkahn zu errichten.
Die erste war die Breton Rig 20, von Hayward welche 1949 im Golf von Mexiko in Betrieb genommen wurde. Wetter- und wellenresistent war diese Anlage jedoch auf keinen Fall, und so konnte sie nur in ruhigen und geschützten Gewässern zum Einsatz kommen.
Später wurde die Bohranlage auf Unterwasserpontons gestellt, welche sich als sehr gut erwies, denn die Anlage schwamm jetzt direkt über den Wellenbewegungen und war sehr viel resistenter.
Wie bei herkömmlichen Anlagen ist der Bohrturm grundsätzlich eine Vorrichtung zum Aufhängen und Drehen des Gestängerohres, an dessen Ende der Bohrmeißel angebracht ist. Zusätzliche Rohrlängen werden an den Strang angefügt, je weiter der Meißel in die Erdkruste eindringt. Die Kraft zum Schneiden der Erde liefert im Wesentlichen das Eigengewicht des Gestängerohres.
Damit das Bohrmaterial besser entfernt werden kann, werden ständig Spülmittel mit hinab gepumpt. Mit diesem Verfahren können Teufen um 6000m erreicht werden.
Zur Erdöl-Pionierzeit um 1859 wurden für den Transport von Öl meist einfache Kesselkarren eingesetzt. So wurden die ersten kleinen Erdölmengen zu den Ölkuchen geschafft, den ersten primitiven Raffinerien.
Dieser Umstand hielt jedoch nicht lange an, denn die anschwellenden Mengen Rohöl bedurften anderer, schnellerer und effektiveren Methoden. So kamen die ersten Vorläufer der Pipeline zum Einsatz: einfache Holzrohre mit einer Einkerbung für das Öl.
Diese oft sehr poröse Pipeline wurde über die Jahrzehnte immer weiter verbessert, zu dem was wir heute als Pipeline kennen.
Eine andere Möglichkeit große Mengen Öl zu transportieren sind große Tankerschiffe. Bei den Riesentankern entstand bald eine Gigantomanie. Jeder wollte immer größere und schnellere Tanker entwerfen.
Mehr als 3 Millionen Kilometer Pipelines überziehen als dichtes Netz unseren Planeten, um ungeheure Mengen an Öl und Gas über enorme Strecken zu transportieren.
Diese "Schlagadern" unserer Erde bringen uns Energie zum Leben; ohne diesen ständigen Fluß von Erdöl würden Industrien und damit ganze Volkswirtschaften kollabieren.
Österreich
wird von zwei Rohöl-Fernleitungen durchquert. Während die von Genua nach
Ingolstadt führende Central European-Pipeline (= CEL) Österreich nur in einem
kurzen Abschnitt in Vorarlberg berührt, führt die Transalpine Leitung (= TAL)
von Triest ausgehend, über Kärnten, Osttirol, Salzburg und Tirol ebenfalls nach
Ingolstadt und verläuft bei einer Gesamtlänge von ca. 465 Kilometern etwa 160
Kilometer auf österreichischem Gebiet. Von der TAL zweigt in Würmlach in
Kärnten die Adria-Wien-Pipeline (= AWP) ab. Sie führt über eine Länge von 415
Kilometern nach Schwechat bei Wien, wo sie die Großraffinerie der OMV mit
Importrohöl versorgt.
Vom Lager Wien-Lobau führt die Produktenleitung-West (= PLW) über eine
Entfernung von 172 Kilometern zum OMV Lager St. Valentin, nahe dem Donauhafen
Enns. Über die PLW werden Fertigprodukte wie Superbenzin, Normalbenzin,
Dieselkraftstoff, Ofenheizöl sowie Heizöl Leicht Schwechat 2000 verpumpt.
Erdölverarbeitung und Erdölprodukte
Die Verarbeitung von Erdöl dient in erster Linie der Gewinnung von Treibstoffen. Ebenso werden in der Raffinerie durch die fraktionelle Destillation ebenso Schmier- und Heizöle gewonnen.
Erdöl ist außerdem ein sehr wichtiger Ausgangsstoff.
Es ist kaum zu glauben, aber fast alles, was wir im Alltag benutzen hat mit Erdöl zu tun. Dabei ist es nicht nur das Benzin oder der Dieselkraftstoff für das Auto oder das Heizöl für die Heizung. Alle Kunststoffe beinhalten als Ausgangsstoff Erdöl, wie z.B. Plastikspielzeug und Kunststoffolien. Aber auch Autoreifen, Waschmittel, Medikamente oder Farben finden ihren Ursprung im Erdöl.
Umweltkatastrophen
Denkt man an öl-bedingte Umweltkatastrophen denkt man sofort an Schiffunglücke, die auf einen Felsen aufliefen und dann mehrere Tausend Liter Öl ins Meer floßen. Es gibt jedoch viel mehr Gefahren beim Erdöl. Für die folgende Auflistung von Unglücken, nahm ich lediglich welche aus dem Jahre 1990.
Pipelines bedürfen einer äußerst peniblen Wartung. Lediglich bei feinsten Haarrissen in den Rohren entweichen Unmengen von Erdöl welches die Umwelt schädigt und das Grundwasser verseucht.
So führte zum Beispiel am 2. Jänner im Jahr 1990 ein zu spät erkannter Pipelineriß in Arthur Kill (New York) zu einem Austritt von mehr als 2 Millionen Liter Öl.
Am 25. Jänner machten sich Guerillakämpfer an einer Pipeline am Catatumbo-Fluß in Kolumbien zu schaffen. Das Ergebnis: über 3 Millionen Liter Rohöl ergossen sich ins Erschließungsgebiet.
In Roxana (Illinois) kam es am 19. Februar zu einem Pipelinebruch welcher die Umwelt mit 2,5 Millionen Liter Öl schädigte.
Bei einem Pipelinebruch in Syzran (ehemalige Sowjetunion) quollen mehr als 8 Millionen Liter Öl aus den gebrochenen Rohren, ehe der unkontrollierte Abfluß abgestellt werden konnte.
80% der Tankerunfälle resultieren aus menschlichen Fehlern.
Am 7. Februar schlug der eigene Anker ein Leck in den Laderaum. Dies geschah in Huntinton Beach (Kalifornien). 1,5 Millionen Liter Öl flossen ins Meer
Am 29. März kollidierte ein Öltanker mit einem Frachter, worauf etwa 2 Millionen Liter ins Meer flossen.
Im Golf von Mexiko, nahe der mexikanischen Küste, strömten am 9. Juni knappe 15 Millionen Liter Öl nach einer Tankerexplosion ins Meer.
In Tarifa (Spanien) kollidierten am 6. August 2 Tanker. Sie verloren gemeinsam mehr als 11 Millionen Liter Rohöl.
Die
jüngste Umweltkatastrophe ist der Untergang des Öltankers "Prestige". Der vor
der spanischen Küste gesunkene Öltanker droht eine der schlimmsten
Umweltkatastrophen der letzten Jahrzehnte auszulösen.
Sechs Tage nach der Havarie vor der spanischen Küste ist das Schiff 250
Kilometer vor Kap Finisterre untergegangen. Im Rumpf des Tankers befanden sich
noch rund 70.000 Tonnen Öl.
Portugal und Spanien hatten dem Tanker eines griechischen Reeders verboten, in
einem ihrer Häfen anzulegen. Galiciens Küste ist auf einer Länge von 200 km
verschmutzt. Fischfang in der Region ist verboten. Auf die Küste treibt ein
neuer 37 Kilometer langer Ölteppich zu.
Eine ähnliche Horrorliste könnte für jedes Jahr der gesamten Ölgeschichte erstellt werden.
Dennoch stammen nur 10 Prozent des Öles, das ins Meer eintritt, von Tankerunglücken.
Ölverseuchung durch Tanker, die nicht verunglückt sind, wird beim Durchspülen der Tanks auf offener See und das Verklappen ölhaltigen Ballastwassers verursacht, das dem Beladen des Tankers vorangeht. Diese Praxis ist für die chronische Verschmutzung der Badestrände mit teerähnlichen Rückständen verantwortlich. Die Verschmutzung hat aber seit Mitte der siebziger Jahre deutlich nachgelassen: Die Internationale Organisation für die Seeschiffahrt erließ Auflagen, die mit dem Internationalen Helsinki-Übereinkommen von 1974 und dem Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung 1978 (MARPOL 73/78) in Kraft traten. Zu den Verbesserungen gehören das load-on-top-System, welches das Ablassen öliger Substanzen überflüssig macht, sowie Entsorgungsmöglichkeiten in den Häfen für ölhaltiges Ballastwasser und andere Abwässer. Hinzu kommt die Ausstattung der Schiffe mit Separatoren für Öl und Wasser sowie mit Geräten zur Überwachung von Öleinträgen ins Wasser und der Einbau besonderer Ballasttanks bei neuen Tankern.
Brennende Ölquellen
Ebenso sind brennende Ölquellen eine ernste Gefahr. So entzündeten die Irakis auf ihren Rückzug von Kuwait ungefähr 1700 Ölquellen an. Blickt man auf die tagespolitischen Entwicklungen muss man auch jetzt feststellen das Irakis Ölquellen entzündeten. Laut vielen UN-Gesundheitsministern kann diese Luftverschmutzung zu einer Beeinträchtigung der Lungen und zu einem erhöhten Krebsrisiko beitragen.
Reserven
Der äußerst energieintensive Lebensstil der westlichen Industriestaaten hat in nur einigen Jahrzehnten praktisch die Hälfte des schwarzen Goldes geschluckt, das sich in Jahrmillionen angesammelt hat.
Wir wissen, dass Öl nicht unendlich vorhanden sein kann, da nur ganz besondere erdgeschichtliche Formationen überhaupt erst die Bildung ermöglichte.
Heutzutage weiß man sehr gut, wo und wie Öl entstanden ist und wo es noch erhalten sein könnte. Deshalb sollte man auf diesen Gebiet nicht auf Überraschungen hoffen.
Man kann also sagen, dass die technischen Hilfsmitteln für die Suche nach Erdöl über die Jahre immer besser geworden sind - leider sind jedoch schon alle wirklich großen Erdölvorkommen schon entdeckt und erschlossen.
Summiert man alles Öl auf, das bis heute gefunden wurde, so erhält man die so genannten "kumulierten Funde". Diese betragen etwa 2070 Gb (=Gigabarrel; 1 Barrel = Fass = 159 Liter).
Zieht man davon die bereits produzierte Menge Öl ab, so erhält man die Ölreserven, die noch vorhanden sind. Ende 2001 waren das noch 1112 Gb.
Mengenmäßig wurde das meiste Öl in den 60er Jahren gefunden. Damals etwa 40 Gb pro Jahr. Seit dieser Zeit gehen die jährlichen Ölfunde zurück und seit etwa 20 Jahren übersteigt die jährliche Produktion die Neufunde.
Es ist zu erwarten dass sich dieser Trend fortsetzt, da man nicht davon ausgehen kann, das weitere große Ölfelder erschlossen werden.
Nun werden anhand von Berichten, für eine jede Region eine Abschätzung für künftig wahrscheinliche Funde getroffen. Daraus wird dann die Summe der weltweit wahrscheinlichen Funde gebildet.
Die insgesamt förderbare Menge, kurz EUR (estimated ultimate recovery), wird als die Gesamtmenge von konventionellen Öl definiert, die bis zum Ende der Förderung gewonnen werden kann.
Noch-zu-Produzierendes
Zieht man von der insgesamt förderbaren Menge das Öl ab, das bereits gefördert wurde, so erhält man die Angabe, wie viel Öl denn in Zukunft noch gefördert werden kann. Diese Ölmenge ist natürlich größer als die bekannten Ölreserven, weil sie ja das Öl einbezieht, das man vermutlich noch entdecken wird.
Region |
EUR |
produziert |
Reserven |
zu finden |
zu produzieren |
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Mittlerer Osten |
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Ehem. Sowjetunion |
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Lateinamerika |
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Afrika |
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Nordamerika |
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Europa |
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Asien |
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Sonstige |
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Sicherheitszuschlag |
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Welt |
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1028 Gb ist die Gesamtsumme der Reserven und des Noch-zu-Findenden.
Die Golfstaaten im mittleren Osten bieten mit 43 Gb noch das größte Potential für zukünftige Funde, gefolgt von der ehem. Sowjetunion. Es wird ungefähr 30 Jahre dauern, alles zu entdecken. Man müsste allerdings über 80000 Versuchsbohrungen vornehmen und dies wäre eine gewaltige Investition. Die meisten der heutigen kleinen Felder wurden bei der Suche nach großen Feldern gefunden. Fortschritte in der Technologie machen es immer leichter, den Umfang einer Lagerstätte tatsächlich richtig zu beurteilen.
Die Reduzierung des eigenen Risikos ist der Motor für den Zusammenschluss von größeren Ölkonzernen, wie beispielsweise die Fusion von BP (British Petroleum) mit Amoco und Arco, Exxon mit Mobil und Chevron mit Texaco.
Diese Fusionen kommen zustande indem keiner der Betriebe selbständig weiß ob er nennenswerte Ölmengen unter eigener Regie fördern könnte.
Genaue Daten über die Ölreserven sind schwierig anzugeben. Ebenso ist die Frage wie lange es Öl noch geben wird nicht beantwortbar. Firmen und Regierungen neigen dazu, Zahlen zu veröffentlichen, die für sie zweckdienlich sind.
So ist es nicht selten das Regierungen ihre Reserveabschätzungen absichtlich verfälschen. Eines der bemerkenswertesten Länder ist Großbritannien, das "bewiesene Reserven" von 5 Gb meldet, obwohl die wahrscheinliche Ölreserve bei mehr als dem Doppelten, bei 13 Gb liegt.
Andere Länder neigen wiederum dazu zu übertreiben. So hat zum Beispiel Mexiko über die Nacht die bewiesenen Reserven von 32 Gb auf 50 Gb erhöht.
Auch die OPEC-Länder haben, um ihre Quoten zu erhöhen, übertrieben. Bei OPEC-Verhandlungen wurde die Quote oft erhöht denn die Reserven des Landes war ein wichtiges Kriterium. Wer größere Reserven hatte, der hatte es auch leichter, einen höheren Anteil an der vereinbarten Gesamtförderung durchzusetzen.
Im Jahr 1983 meldete der Irak ein Wachstum um 11 Gb, obwohl keine entsprechenden Entdeckung gemacht worden war.
Kuwait verkündete 1985 eine Zuwachs von 50 Prozent - der Beweis für diesen Riesenfund blieb jedoch aus. Das Motiv war wie bei den Irakis, eine Erhöhung der OPEC-Quote zu erreichen.
Dieses Vorgehen erregte jedoch Unwillen im Irak denn dann könnte Kuwait, durch den höheren Export, den Weltpreis für Öl senken und dies würde wiederum im Irak zu weniger Einnahmen führen.
Der Irak erhöhte als Antwort abermals die Reserven. Diesmal jedoch von 47 Gb auf 100 Gb.
Auch Venezuela korrigierte die Angaben über seine Reserven im Jahr 1987 plötzlich nach oben, ebenso Abu Dhabi, Dubai, Iran und der Irak.
Von Seiten der Ölindustrie werden immer wieder beruhigende Meldungen zur künftigen Verfügbarkeit von Mineralöl veröffentlicht.
Jedoch hat die Industrie nur ein finanzielles Interesse an diesen Prognosen. Das Signal zu Ende gehender Ressourcen könnte die Konsumenten dazu veranlassen, den Ölverbrauch schneller zu drosseln als es aus Ressourcensicht notwendig wäre. Die Industrie würde dann im buchstäblichen Sinne des Wortes auf ihren Ölvorräten "sitzen bleiben".
Das Signal schwindender Ressourcen und damit der Hinweis auf eine schwindende Geschäftsgrundlage könnte die Aktionäre und Geldgeber veranlassen, künftig Investitionen aus dieser Branche abzuziehen und in neue Geschäftsfelder umzuleiten - das wäre schlecht fürs Geschäft.
Optimal hingegen ist es, wenn der Kunde bei geringer werdenden Produktionsraten und steigenden Preisen nicht sofort auf Alternativen ausweicht. Damit lassen sich kurzfristig die höchsten Gewinne bei geringstem Einsatz realisieren.
So gibt die Ölindustrie niemals eine Ressourcenproblematik zu.
Die größten Erdölförderer sind Saudi-Arabien mit ca. 440 Mio. Tonnen Erdöl, das entspricht etwa 13% der Weltfördermenge. Es folgen die USA mit einer jährlichen Fördermenge von etwa 350 Mio. Tonnen und Russland mit ca. 320 Mio. Tonnen. Unser Nachbar Deutschland fördert im Jahr rund 3 Millionen Tonnen Erdöl.
Erdöl Förderung in Mio. t im Jahr 2000
Saudi-Arabien |
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USA |
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Russland |
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Iran |
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Mexiko |
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Venezuela |
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VR China |
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Norwegen |
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Irak |
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Kanada |
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Die Roholförderung nahm 2000 aus konjunkturellen Gründen zu, während sie 2001 wegen der weltwirtschaftlichen Konjunkturschwäche und wegen Förderungskürzungen der OPEC wieder leicht zurück gingen.
Auch 2001 war Saudi-Arabien mit 378,700 Mio. t und 11,1% der Weltförderung wieder an der Spitze. Ebenso nahm die Förderung der USA zu. In Russland und mehreren GUS-Staaten erhöhte sich auch die Förderung, obwohl oft technische Probleme wegen der veralteten Anlagen auftraten.
Insgesamt entfielen auf den Nahen Osten 27,3% der weltweiten Ölförderung, auf Mittel- und Südamerika 15,1%, auf Nordamerika 14,0%, auf Europa (mit Ausnahme von Russland und den GUS-Staaten) 9,1%
Bedeutendste Exporteure
1998 in Mio. t
Saudi-Arabien |
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Russland |
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Norwegen |
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Venezuela |
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Iran |
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Ver. Arab. Emirate |
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Mexiko |
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Nigeria |
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Großbritannien |
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Irak |
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Kuwait |
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Bedeutendste Importeure
1998 in Mio. t
USA |
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Japan |
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Rep. Korea |
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Deutschland |
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Frankreich |
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Italien |
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Spanien |
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Niederlande |
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Singapur |
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Großbritannien |
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Indien |
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Die Karte zeigt die Erdölförderung und den Erdölverbrauch der jeweiligen Regionen.
Um ihren regelrechten "Öldurst" zu stillen haben die westlichen Industriestaaten gemeinsam mit den Förderländern ein komplexes globales Handelsregime aufgebaut mit dem Ziel eventuelle Preis- und Lieferschwankungen auszugleichen und die Versorgung sicherzustellen.
Auch wenn viele Vertreter der US-Regierung hartnäckig abstreiten, dass der Krieg gegen Saddam Hussein und sein Regime wegen Erdöl geführt wird, so können diese auch nicht verleugnen das sie vom Erdöl im Nahen Osten mehr oder weniger abhängig sind. Im Moment gelingt es ihnen den Nahen Osten weitgehend zu umgehen, jedoch ist es eine Tatsache das im Nahen Osten ungefähr 70% der weltweiten Reserven liegen. Diese gewaltige Menge würde bei gleichbleibender Produktion ungefähr noch 90 Jahre lang reichen. Die Lagerstätten in allen anderen Förderregionen werden längst versiegt und Geschichte sein.
Folgen
Erster Golfkrieg
Der erste Golfkrieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Iran und dem Irak vom 22. September bis zum 20. August .
Der Krieg wurde durch den irakischen Staatschef Saddam Hussein ausgelöst denn er wollte die volle Kontrolle über den Schatt el Arab am Persischen Golf erlangen, da diese eine wichtige "Ölader" für beide Länder war.
Darüber hinaus befürchteten der Irak und andere arabische Länder in der Golfregion eine mögliche Verbreitung des militanten iranischen Islam nach der Februarrevolution 1979 gegen den Schah.
Der Irak bekam Unterstützung von der Sowjetunion und bezog außerdem äußerst große Kredite von Kuwait und Saudi Arabien. Zusätzlich wandten sich auch die USA dem Irak zu, jedoch verkauften sie ab 1985 an beide Länder Waffen. Dieser Waffenskandal ging als Iran-Contra-Affäre in die Geschichte ein.
Die Taktik des ersten Golfkrieges ähnelte sehr dem des ersten Weltkrieges. Es war ein sehr verhängnisvoller Krieg mit viele Toten auf beiden Seiten.
Im Juni 1982 gewann ein erfolgreicher iranischer Gegenschlag die Gebiete zurück, die zuvor an den Irak verloren waren. Der Irak bot eine Beendigung der Feindseligkeiten an, da ein vollständiger iranischer Sieg möglich erschien, aber der Iran beharrte auf der Zerstörung des irakischen Regimes und dehnte so den Krieg auf weitere sechs Jahre aus.
Der Krieg war für beide Länder sehr verhängnisvoll; er kostete ca. einer Million Menschen das Leben und außerdem warf er die ökonomische Entwicklung beider Länder durch die stagnierenden Ölexporte zurück.
Der zweite Golfkrieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Irak und seinem Nachbarn Kuwait. Die Krise begann am 2. August 1990 als der Irak unter der Führung seines Präsidenten Saddam Hussein in Kuwait einmarschierte und das Land annektierte.
Der zweite Golfkrieg hatte mehrere Ursachen:
Zum einen machte der irakische Staatschef Saddam Hussein angebliche historische Ansprüche auf Kuwait geltend, weil Kuwait vor seiner erst 1961 erlangten Unabhängigkeit eine Zeit lang Teil des ehemaligen (nach dem 1. Weltkrieg zerfallenden) Osmanischen Reiches (und damit der heutigen Provinz Basra im Süden Iraks) gewesen war. Der Irak hatte schon im Jahre 1963 Ansprüche auf das kuwaitische Territorium erhoben. Nach militärischen Einsätze durch die Schutzmacht Großbritannien und Einheiten der Arabischen Liga musste Hussein die Unabhängigkeit seines Nachbarn im Süden anerkennen.
Das Hauptziel war sicherlich, die Kontrolle der kuwaitischen Ölreserven. Auch deshalb weil der Konflikt zwischen Iran und Irak (1. Golfkrieg) ein Krieg war, welcher äußerst kostspielig gewesen war.
Drittens wollte sich Saddam Hussein mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit an seinem Nachbarn rächen, da dieser während des ersten Golfkrieges neutral geblieben ist und weil sie sich außerdem weigerten zwei strategisch wichtige Inseln im Golf an den Diktator zu verpachten.
Die Kuwaitis wurden von dem irakischen Heer regelrecht überrollt und Hussein verkündete am 8. August die offizielle Annexion Kuwaits.
Der
Sicherheitsrat der UN forderte dass sich der Irak bis zum 15. Jänner 1991 sich
bedingungslos aus Kuwait zurückzuziehen habe. Unter Aufsicht der Vereinten
Nationen wurde ein multinationaler Militärverband mit einer Stärke von über 500
000 Mann - vor allem aus den USA, Saudi-Arabien, Großbritannien, Agypten,
Syrien und Frankreich - gegen den Irak zusammengestellt, dessen Truppenstärke
man zu dieser Zeit auf etwa 450 000 Mann schätzte. Vorrangiges Ziel war es,
Saudi-Arabien vor Angriffen des Irak zu schützen.
Unter dem Kommando des amerikanischen Generals H. Norman Schwarzkopf begann die
multinationale Koalition 24 Stunden nach Ablauf des UN-Ultimatums mit der
Bombardierung militärischer Ziele im Irak und in Kuwait. Dieser Einsatz lief
unter dem Codenamen "Wüstensturm".
Nachdem die Verluste für den Irak zu schlimm wurden, signalisierte dieser das er sich aus Kuwait zurück ziehen will. Der Irak überbrachte Bedingungen, welche die UN zurück wies. Binnen 100 Stunden war Kuwait befreit und Tausende irakische Soldaten gefangen genommen.
Der Schaden für die alliierten Truppen war minimal, jedoch war Kuwait schwer beschädigt, da plündernde irakische Einheiten die meisten kuwaitischen Ölquellen in Brand gesteckt haben.
Vertreter des Irak nahmen am 3. März die Bedingungen der Vereinten Nationen für einen vorübergehenden und am 6. April für einen ständigen Waffenstillstand an. Der Irak musste sich jedoch für Reparationszahlungen an Kuwait verpflichten, sowie seine biologischen und chemischen Waffen offen legen und zerstören.
Ölkrisen
Dies ist die Bezeichnung für die unmittelbaren wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen einer Energieverknappung in den westlichen Industrienationen, die 1973 und 1974 durch die bewusste Verringerung der Erdölfördermenge seitens der arabischen Mitglieder der OPEC hervorgerufen worden war.
Anfang der 70er Jahre kam es im Nahen Osten zu einer schweren Krise, von der die gesamte Welt betroffen war.
Im Jahre 1967 eroberte Israel im Rahmen des Sechstagekrieges den Gaza-Streifen, die Golanhöhlen und die gesamte Sinaihalbinsel.
Dadurch geraten das Westjordanland und Jerusalem zunehmend unter internationalen Druck. Die arabischen Länder forderten einen sofortigen Rückzug aus den besetzten Gebieten.
Nach dem Tod des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdul-Nassar, wiegte sich Israel durch den neuen Präsidenten Golda Meirs in Sicherheit.
Warnungen über mögliche militärische Schläge wurden einfach ignoriert. Selbst ein "Friedensversuch" durch den ägyptischen Präsidenten Anwar as Sadat wurde ignoriert, denn dieser wollte die Sinaihalbinsel wieder zurückgewinnen.
Die Ablehnung des Angebots verschärfte weiter die Situation und so fielen am 6. Oktober 1973, zu Yom Kippur, den heiligsten Feiertag der Israeliten, schließlich Agypter und Syrer in Israel ein.
Jedoch schaffte es Israel in gewisser Weise den Spieß umzudrehen und die Agypter und Syrer waren beinahe geschlagen. Jedoch nur beinahe - denn nun benutzten sie ein viel härteres Druckmittel als ihre Truppen - das Erdöl.
Am 17. Oktober 1973 beschlossen die Organisation der Erdölexportierenden Staaten (OPEC) aufgrund des Yom Kippur Kriegs die Reduktion des Ölangebots im Vergleich zum September auf 5%. Dies konnten die arabischen Länder damals schon machen, da sie einen großen Teil des Ölmarktes inne hatte. Die arabischen Ausfuhrländer verkündeten, ihre Erdölförderungen so lange erheblich einzuschränken, bis die von Israel besetzen Gebiete befreit und die 'Rechte des palästinensischen Volkes' wiederhergestellt waren. Gegen die Vereinigten Staaten von Amerika und Holland, welche als Freunde von Israel galten wurde sogar ein totaler Lieferboykott verhängt. Durch diese Maßnahme sollten diese Länder unter erheblichen Druck gesetzt werden und die Unterstützung der Israelis aufgeben.
Gleichzeitig zur Erdölpreiserhöhung kam es zu einer Abwertung des Dollars.
Die Auswirkung zeigte sich auf dem Ölmarkt: der Ölpreis schoß in die Höhe. Die westlichen Mächte und auch Japan kamen dadurch in eine prekäre Lage, da Erdöl äußerst wichtig für ihre Wirtschaft ist.
Die Ölwaffe zeigte
bald politische Ergebnisse und so forderten die EG-Minister Israel auf die
besetzten Gebiete zu räumen; Japan schloss sich bald darauf auch an. Daraufhin
gab die OPEC erste Signale für eine Entspannung und lockerte schrittweise die
Abgabebeschränkungen. Auch nach der Entspannung der Lage, verbunden mit der
Anhebung der Ölproduktion, blieben die Abgabepreise allerdings auf hohem
Niveau. Am Jahresende hatte sich der Preis pro Barrel Rohöl gegenüber dem Stand
vor dem Ausbruch des Nahostkrieges vervierfacht.
Die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft waren natürlich verheerend. Die drastisch gestiegenen Ölpreise verursachten einen Absturz der Konjunktur. Durch den hohen Ölpreis schlitterte die Wirtschaft außerdem noch in eine Stagflation. Unter einer Stagflation versteht man einen Konjunkturzustand in dem die Preise steigen, jedoch die Wirtschaft stagniert (gleich bleibt). Der Ölpreisschock stürzte die westliche Welt in die schwerste Weltwirtschaftskrise seit den dreißiger Jahren.
Die damalige Lage zeigte auch in Österreich ihre Wirkungen und so wurde zum Beispiel der "autofreie Tag" eingeführt um das nun "kritische" Erdöl einzusparen.
Langfristig gesehen bildeten sich neue Energieverbrauchsstrukturen heraus: Verbrauchseinsparungen wurden staatlich gefördert sowie die Nutzung anderer Energieträger, insbesondere der Kernenergie. Diese wurde trotz heftigen Widerstands in der Bevölkerung Vorrang eingeräumt.
Man kann also durchaus sagen das es sich bei der Ölkrise um eine "Erdölrevolution" handelte, da es zu einem fundamentalen Wandel im Weltenergiesystem gab. Denn die massigen Erdölvorräte des Vorderen Orients wurde den multinationalen Konzernen weitgehend entzogen.
Moderne Gesellschaften brauchen Mobilität. Als Treibstoff für den Güter- und Personenverkehr ist Mineralöl die treibende Kraft. Mineralöl ermöglicht zum Beispiel den weltweiten Handel, über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. Die Vorteile für den Verbraucher sind leicht zu definieren: Massenproduktion und weltweite Konkurrenz der Anbieter führen zu hochwertigen und gleichzeitig preiswerten Produkten.
Mineralöl ist ein unentbehrlicher Treibstoff für die Entwicklung unserer Wirtschaft. Als Rohstoff trägt er als Energielieferant und zu mehr Produktivität und Wachstum bei. Industriezweige wie die Automobilindustrie, die chemische Industrie - aber auch Handel und Gewerbe - sind in hohem Maße von einer sicheren Mineralölversorgung abhängig.
Die Zukunft der Arbeit ist ein sehr wichtiges Thema. Mineralöl spielt auch hier eine treibende Kraft, da es dafür sorgt, dass die Arbeitnehmer schnell und leicht zur Arbeit kommen oder dass umgekehrt die Arbeit zu ihnen kommen kann.
Ein Großteil der Arbeitsplätze hängt vom Mineralöl ab. Wer also Mineralöl willkürlich verteuert, verringert damit auch die Aussichten auf besonders krisensichere Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen.
Die immer wieder geforderte Verlagerung des Verkehrs von Straße auf die Schiene hat enge Grenzen. Wenn nur 7% des PKW-Verkehrs auf die Bahn verlegt werden sollten, müßte diese die Kapazitäten verdoppeln. Ahnliche Zahlen im Güterverkehr. 10% weniger LKW-Verkehrs erfordern ein Drittel mehr Transportkapazitäten bei der Bahn.
Wäre der Ölmarkt, ein Markt wie jeder anderer, bestimmt durch Angebot und Nachfrage, würde sich der Erdölpreis aller Wahrscheinlichkeit auf einem deutlich höheren Niveau bewegen.
Normal wäre es wenn Anbieter, die erschöpfbare Ressource Öl im Interesse der eigenen Nutzungsoptimierung verknappen und damit teurer machen würden, bis allmählich die Nachfrage wieder sinkt.
Ein weiterer Faktor zur Preisbildung sind die Rentabilitätserwartungen. So folgt das ein jeder Ressourcenmarkt immer Geldmärkte beeinflussen und umgekehrt.
Doch wie ist es möglich das der Erdölpreis in den letzten Jahrzehnten nicht gestiegen sind - mit Ausnahme von den Preissprüngen von 1974 und 1979.
Die Lösung ist, dass es den 7 größten Ölkonzernen bis zum ersten Ölpreisschock immer wieder gelungen ist, den produzierenden Ländern Ölliefermengen und Preise diktierten.
Über viele Jahrzehnte hinweg (bis 1973) war der Ölmarkt geprägt durch ein strukturelles Überangebot. Die Produktionskosten waren niedrig, die Preise waren niedrig und die Gewinne der Ölindustrie konnten nur durch Kartellbildungen auf der einen Seite und durch Diversifizierung in den "Down-stream"-Bereich. Dieser umfasst den Weg des Öls durch die Raffinerie bis hin zum Endkunden.
Die Erdölkrise zeigte deutlich wie verletzlich eigentlich die westliche Welt ist.
Außerdem entsteht der Ölpreis kurzfristig. Der Ölpreis spiegelt keine langfristigen Knappheiten, sondern erfolgt ausschließlich nach kurzfristigen Gesichtspunkten als Folge von momentanen Marktungleichgewichten zwischen Angebot und Nachfrage.
Heutzutage ist die Preisbildung am Ölmarkt äußerst sensibel. So könnten äußerst kleine Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage im Bereich von wenigen Prozenten den Ölpreis verdreifachen. Dies ist ein klares Zeichen dafür das die Ölversorgung an ihre Grenzen stößt - es gibt praktisch keine Reserven mehr, um das Angebot kurzfristig zu erhöhen.
So betreiben die meisten Firmen aus Kostengründen keine Lagerhaltung mehr - denn sie sind zu einer "just-in-time"-Produktion übergangen.
Und natürlich spielen auch politische Erwägungen eine große Rolle.
Nach dem Zusammenschluß der OPEC war für kurze Zeit das monopolistische Diktat der Ölmultis beendet. Die OPEC-Länder verknappten das Angebot worauf die Preise anstiegen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Ölweltmarktes traten sich Anbieter- und Verbraucherstaaten mit praktisch gleicher Marktmacht gegenüber.
Die Preisschocks waren somit nicht eine zielgerichtete Politik der OPEC, vielmehr ein Resultat von Angebot und Nachfrage. Die Industriestaaten haben die Ölknappheit noch nicht wirklich realisiert.
Die OPEC hat auf dem Gebiet des Ölmarktes eine Vormachtstellung da ungefähr ¾ der Vorräte unter den Boden der OPEC-Länder ruhen.
Man könnte in den vergangenen 2 Jahrzehnten Zeuge einer Propagandaschlacht werden - zwischen der OPEC und den Nicht-OPEC-Staaten.
So haben die Nicht-OPEC-Staaten versucht der OPEC etwas vorzumachen da sie sagen dass es noch genügend Öl auf der Welt gäbe, das man erschließen würde, wenn die OPEC ihre Vormachtstellung mißbrauchen würde. Die OPEC bekannte im Gegenzug, dass sie jederzeit dazu in der Lage wären den gesamten Markt mit billigem Öl zu überschwemmen. So sind beide Seiten ständig dabei sich gegenseitig Märchen zu erzählen.
Fest steht allerdings, dass die Ölwaffe der OPEC solange noch genügend Munition hat, solange z.B. die Wirtschaft der USA vom billigen Öl abhängen.
Das der Ölmarkt bzw. der Ölpreis äußerst empfindlich ist zeigen die aktuellen Entwicklungen im Irak. Unmittelbar nach dem Beginn der US-Angriffe gegen den Irak war der Ölpreis am 20 März auf 25,50 $ gesunken, den niedrigsten Stand seit Dezember 2002.
Wie sensibel die Ölmärkte sind, zeigte die Reaktion der widersprüchlichen Meldungen über brennende Ölquellen im Südirak um die Stadt Basra, die den Ölpreis für ein Barrel der Leitsorte Brent zwischenzeitlich auf 27,50 $ stiegen ließ.
Insgesamt ist Öl in den vergangenen 3 Wochen um ein Viertel billiger geworden. Falls der Krieg mehr Zerstörungen anrichtet oder überdurchschnittlich lange dauert könnte der Erdölpreis jedoch wieder steigen.
Expertenmeinungen zufolge könnte jedoch der Preis zwischen 25 und 40 Dollar schwanken. Die weitere Preisentwicklung hänge ebenso davon ab ob die irakische Ölinfrastruktur im Krieg weitgehend unversehrt bleibe und die Versorgung nicht eingeschränkt würde.
In den vergangenen Wochen, bevor Kriegsausbruch, war die Nervosität der Ölhändler zu spüren: der Ölpreis kletterte auf 34 $. Die OPEC reagierte, da nun alle Mitgliedsländer selbst entscheiden können, ob sie mehr Rohöl auf den Markt pumpen wollen. Es existieren momentan keine Förderquoten mehr. Laut Berichten der OPEC gibt es allerdings keinen Grund für höhere Exporte da der Markt mehr als versorgt ist.
Ein wichtiger Faktor für die Entspannung der Ölmärkte war auch der Beschluss der Internationalen Energieagentur (IEA), im Notfall die Reserven von vier Milliarden Fass anzuzapfen.
Am 25. März dotierte in London die meistgehandeltste Nordseesorte Brent bei 26,73 $ je Fass. Diese Preiserhöhung ist jedoch nicht nur auf den Irakkrieg zurückzuführen da im Süden Nigerias der Ölriese ChevronTexaco eines seiner wichtigsten Ölfelder hatte schließen müssen, aufgrund anhaltender Kämpfe.
Erdölpreisentwicklung und Ursachen
Der Ölpreis wird immer nach den beiden Leitsorten WTI (West Texas Intermediate) und Brent berechnet.
Rein fiktiv ist dagegen der so genannte OPEC-Korbpreis. Er liegt derzeit unter dem Preis für Brent und stellt einen Mischpreis aus verschiedenen Sorten dar, welche die 11 Kartellmitglieder fördern. Real werden jedoch nur die einzelnen Sorten gehandelt. Der OPEC-interne Verrechnungspreis ist aber Grundlage für die Preispolitik des Kartells. Angestrebter Preis ist seit langem zwischen 22 und 28 Dollar.
Abhängigkeit des Ölpreises (am Beispiel des Irak)
Einer der wichtigsten Einflussfaktoren beim Erdölpreis ist das Vorhandensein bzw. das Fehlen von Öl aus dem Irak. Je nach Ausgang der momentanen Situation im Nahen Osten sind verschiedene Szenarien für die Preis denkbar.
Bereits vor Kriegsausbruch hat sich im Irak abgezeichnet, dass die Erdölpreise in den kommenden Wochen bzw. Monaten grossen Schwankungen unterworfen sein dürften. Natürlich bestimmen viele Größen den Erdölpreis, jedoch lässt sich nicht leugnen, dass das Vorhandensein bzw. Fehlen von irakischem Rohöl für die Erdölpreise die gewichtigste Einflussgrösse ist. Der Grund ist, dass sich Angebot und Nachfrage weltweit ungefähr gleich sind - wenn man von den irakischen Exporten absieht!
Momentan belaufen sich die Lagerbestände auf 150 Mio. Fass - dies ist ein äußerst hoher Wert. Jedoch wäre dies ohne den Irak nicht möglich gewesen denn hätte der Irak im Rahmen des humanitären Programms Erdöl exportieren können, würden sich heute die Erdölvorräte auf den tiefsten Stand seit 7 Jahren bewegen - anstelle des heutigen 7-Jahre-Höchststandes.
Viele Experten unterschätzen auch heute noch den Einfluss Iraks auf die Preise.
Es gibt jedoch noch viele andere Faktoren bei der Preisbildung, wie zum Beispiel:
Ebenso lässt sich nicht leugnen, dass die OPEC und Saudi-Arabien im Besonderen die Erdölmärkte prinzipiell beeinflussen.
Der Irak ist und bleibt der unberechenbarste Faktor. Die Entscheidung der irakischen Regierung, welche politischen Strategien verfolgt werden, wird den Erdölpreis stark beeinflussen
Ebenso war das Eindringen der Türkei in den kurdischen Nordirak ein gewichtiger Faktor. Dieser Überfall hat ungefähr den Erdölpreis um einen Dollar verteuert.
Daneben erhöhten auch Streikdrohungen, die in Norwegen, Kuwait und Kolumbien, die Unruhe in der Erdölbranche. Wahrscheinlich dürfte keiner dieser Streiks zur extremen Eskalation führen, jedoch fördern sie in ihrer Masse das Steigen des Erdölpreises.
Politische Geschehnisse sind aber nicht die einzigen Faktoren, die den Erdölpreis bestimmen. Ebenso sind die ökonomischen Rahmenbedingungen sehr wichtig. Da noch immer ein Überangebot von Erdöl besteht werden die Lager aufgestockt werden müssen. Dies ist der Grund weshalb der Irak ein für den künftigen Erdölpreis derart wichtiger Faktor ist. Jeder Kurswechsel in der Politik Saddams wird deshalb einen tiefgreifenden Einfluss auf die Ölpreise haben.
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Organization of Petroleum Exporting Countries) wurde am 15. September 1960 gegründet.
Die OPEC ist ein multinationaler Zusammenschluss von Erdölförderstaaten mit dem Ziel, die Erdölpolitik auf dem Weltmarkt zu koordinieren sowie Fördermengen zu bestimmen. Andere Ziele sind die Stabilisierung des Weltpreismarktes durch die Regulierung der Fördermengen sowie faire Verträge für die Investoren in der Erdölindustrie.
Die Gründung erfolgte in Badgad durch die fünf Erdölförderstaaten Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela.
Heute sind 11 Staaten bei der OPEC Mitglieder. Neben den 5 Gründerstaaten Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela auch Algerien, Indonesien, Katar, Libyen, Nigeria und Venezuela. Ehemalige Mitgliedsstaaten waren Ecuador (1973-1992) und Gabun (1973-1994).
Die OPEC hat ihren Sitz in Wien. Oberstes Organ ist die halbjährlich tagende Konferenz der Erdöl- bzw. Finanzminister. Ein Gouverneursrat setzt die Resolutionen der Konferenz um und verwaltet die Organisation. Ein ministerieller Überwachungsausschuss wurde 1988 gegründet um die Einhaltung der Richtlinien zu kontrollieren und neue Ölförderstrategien zu entwickeln. Eine Wirtschaftskommission überprüft die Preispolitik. Das Generalsekretariat leitet seit 1994 Forschungsprojekte und ist für juristische und verwaltungstechnische Fragen zuständig.
Der Anteil der OPEC an der Welterdölförderung der 1973 noch 54% betragen hatte, sank in den 80er Jahren sehr stark ab (1985 auf 29,7%). Er stieg jedoch Ende 2000 wieder auf 41,6%.
Auf die OPEC-Länder fallen rund 79% der sicheren Erdölreserven , und wegen ihres relativ geringen Energieverbrauchs (7,7 % des Weltverbrauchs) stammten auch 2000 wieder mehr als 66 % des international gehandelten Rohöls dorther.
Ende September 2002 fand das zweite Gipfeltreffen (erstes 1975) in Caracas (Venezuela) statt. Anlass war der 40. Jahrestag der Gründung der Organisation.
In einer 'Erklärung von Caracas' rief die OPEC die Industriestaaten zur Senkung der Benzin- und Dieselsteuern auf, die den größten Teil des Endpreises der Kraftstoffe ausmachten. Geringere Treibstoffsteuern würden die Weltwirtschaft fördern.
Der Rohölhandel wird prinzipiell von den 3 größten internationalen Rohstoffbörsen bestimmt. Es sind dies die New York Mercantile Exchange, die International Petroleum Exchange in London und die Singapore International Monetary Exchange.
Um den Ölmarkt stabil zu halten setzt die OPEC Produktionskontingente fest. Dies ist der Grund weshalb die OPEC die Ölfördermenge bei einer steigenden Nachfrage erhöhen kann um einen jähen Preisanstieg zu verhindern, der das Wirtschaftswachstum und die Prosperität hemmen könnte. Sie ist aber ebenso in der Lage, die Fördermenge zu reduzieren, falls ein Überangebot am Markt vorhanden ist, welches die Preise fallen lässt.
Die Grafik zeigt die Spitzenpreise für den OPEC-Basket von 1995-2001.
Der OPEC-Basket umfasst 7 Rohölsorten:
Arab Light (Saudi-Arabien)
Sahara Blend (Algerien)
Minas (Indonesien)
Fateh (Dubai)
Ti Juana Light (Venezuela)
Bonny Light (Nigeria)
Isthmus (Mexiko)
Man sieht hier das Erdöl nicht gleich Erdöl ist. Jede Sorte von Erdöl hat ganz bestimmte Eigenschaften.
Die 2 gängigsten Rohöl-Richtqualitäten zur Preisfestsetzung sind jedoch West Texas Intermediate (WTI) für die USA und Brent Crude.
Dieses Rohöl wird als Bewertungsmassstab für die ganze Welt betrachtet.
WTI und Brent verzeichnen jedoch klar tiefere Verkaufszahlen als die Sorten aus dem OPEC-Basket. Bei Rohölverkäufen an die USA wird normalerweise der WTI-Preis als Referenz genommen. Brent und WTI galten lange Zeit als Richtqualitäten, aber in Anbetracht der Zusammensetzung des OPEC-Baskets ist dieser ein viel besserer Bewertungsmassstab für die effektiven Ölpreise.
In der Praxis jedoch sind erhebliche Preisunterschiede zwischen WTI, Brent und den OPEC-"Sorten" kaum zu verzeichnen.
Die OPEC hatte eine Vormachtstellung inne da etwaiges "Drehen" auf den Ölhähnen auch immer Auswirkungen auf die Preise an der Tankstelle hat. Denn das Kartell steht für rund ein Drittel der weltweiten Ölförderung, sein Verhalten wird an den internationalen Öl-Märkten mit Argusaugen verfolgt.
Pro Tag pumpen die Staaten etwa 22 Millionen Barrel in die Weltwirtschaft.
Dies ist der tiefste Stand seit 10 Jahren; die Reaktion der OPEC folgte, denn die Förderquote wurde bereits um 5 Millionen Barrel gedrosselt um einen Preisverfall zu verhindern.
Die Mitgliedsländer der OPEC hatten allerdings mit einem Problem zu kämpfen. Sie taten sich zunehmend schwerer, mit einer Stimme zu sprechen. Zu unterschiedlich waren die Interessen: Länder mit einer großen Bevölkerungsdichte wie der Iran oder Irak brauchten das Geld für die nationale Versorgung, Kuwait hatte die Erträge in den USA gut angelegt und wollte es sich mit der Wirtschaft dort nicht verderben, Saudi-Arabien wiederum spielte innerhalb der OPEC zunächst eine Sonderrolle. Als größter Erdölproduzent war das Königreich in der Lage, sinkende und steigende Nachfrage auszugleichen und entsprechend die Förderung zu drosseln oder zu steigern. Doch dieses kompensatorische Verhalten, das zu einer größeren Stabilität hinsichtlich Menge und Preis führen sollte, rechnete sich bald schon für die Saudis nicht mehr. Andere OPEC-Länder erhöhten die Quoten wie sie gerade wollten. Den Schaden finanzieller Natur hatten die Saudis. 1986 drehte Saudi-Arabien den Ölhahn wieder voll auf, mit dem Effekt, dass der Preis für ein Barrel Rohöl auf ein Drittel absackte. Damit war eingeleitet, was auch heute noch praktiziert wird: Eine Lieferlücke wird sofort von einem oder mehreren Lieferländern geschlossen.
Die Geschichte der Erdölindustrie
Allgemeines
Die Geschichte der Erdölindustrie und ihrer Machenschaften ist von Anfang an gekennzeichnet durch den Machtkampf um die Kontrolle des Ölflusses und den damit verbundenen Machteinfluss auf die ganze Weltwirtschaft.
Am Beginn dieses Kapitels möchte ich noch einmal auf den Unterschied zwischen Kartell und Monopol eingehen.
Bei einem Kartell bleibt das Eigentum jedes Mitglieds mit allen Rechten und Pflichten erhalten: es ist somit ein Zweckverband auf Zeit. Kartellisten fühlen sich für einen gemeinsamen Zweck auf Gegenseitigkeit verantwortlich. Anders streben die Monopolisten danach, ihre Wettbewerber vollständig auszuschalten, ja auch deren Eigentum aufzukaufen oder bei einem Staatsmonopol dieses mit oder ohne Schadensersatz einzuziehen.
John Davidson Rockefeller - "Anaconda"
Zwischen 1865 und 1867 wurden über tausend Ölfirmen in Philadelphia gegründet. Nahezu jedes Ölfeld und jede Quelle wurde ausgebeutet. Die Folge war eine Überproduktion von Öl und große Schwankungen im Erdölpreis. 1859 kostete ein Fass 20 Dollar, bereits 2 Jahre später nur noch 10 Cents. John D. Rockefeller nutzte dieses Chaos aus und 1870 gründete er die Standard Oil Esso in Cleveland. Rockefeller betrachtete sich in erster Linie als Kaufmann. Er achtete mit Energie darauf, nicht die Produktion (Upstream) zu kontrollieren, sondern den gesamten Bereich der Vermarktung (Downstream) möglichst ganz zu beherrschen, d. h. den Transport von der Quelle zu den Raffinerien und von dort zum zahlenden Kunden. 1869 kam es erneut zu großen Ölfunden, welche den Preis drückten und einen ruinösen Preiskampf der Ölbranche und der privaten Eisenbahnen entfachte. Der Preis hing damals von Frachttarifen und Rabattgewährungen der Eisenbahnen ab, da das Pipelinesystem noch nicht schnell und sicher genug war. Durch diesen Preiskampf am Ölmarkt kamen die Eisenbahngesellschaften stark in Bedrängnis und sie ruinierten sich gegenseitig mit ruinösen Tarifen und Rabatten.
1872 wurde die Southern Improvement Company (SIC) gegründet mit dem Ziel die Transportprobleme der Erdölindustrie zu losen und nebenbei die gesamte Konkurrenz zu eliminieren. Unter internen Absprachen sollten die Raffinerien besondere Rabatte erhalten, welche sie besonders günstig machen sollte. Regelungen im Kartellrecht waren noch nicht gesetzmäßig verankert und Rockefeller und seine neuen Partner sahen die Möglichkeit der Bereinigung des Ölmarktes. Rockefeller wollte einen stabilen Ölpreis erreichen.
Rockefeller strebte ebenso danach eine Kooperation mit schwächeren Partnern einzugehen - jedoch nur unter seinem prägenden Einfluß.
Es bot sich die Möglichkeit ein Doppel-Kartell zu schaffen: eines für die Ölvermarktung, ein anderes für die Eisenbahn. Die Standard Oil hielt bei dieser Holding das Hauptkontingent der Aktien jedoch kein entscheidendes Übergewicht.
Jedoch kam das SIC-Projekt ans Tageslicht, welches Entrüstung in der Bevölkerung auslöste.
Wäre das Projekt verwirklicht worden, hätte dies eine totale Abhängigkeit der Ölproduzenten bedeutet und Rockefeller hätte mit seinen Partnern über den Preis bestimmt.
In dieser Zeit modernisierte Rockefeller ständig seine Techniken und Produkte, denn sein Plan war ein inneres Wachstum durch Qualitätssteigerung.
Durch den SIC-Plan schlossen sich viele Ölproduzenten zu einem Zweckverband zusammen um im Ölkrieg 1872 gegen die Vermarkter bestehen zu können. Das Ziel dieses Kartells war einen Faßpreis um 5 Dollar zu erreichen.
Rockefeller nahm diese "Kampfansage" ernst und gründete einen Zweckverband der Raffineriebesitzer. Dieser Verband hatte so viel Macht, dass es 1873 zum Vertrag von Titusville kam.
Aus der Konfrontation entstand eine Kooperation zu Nutzen aller. Trotz des gegenseitigen Bemühens der Preisverfall zu stabilisieren scheiterte dies immer wieder. Der Hauptgrund war die Disziplinlosigkeit der Produzenten, der Raffineriebesitzer und natürlich Rockefeller selbst.
Ab 1873 war das Ziel Rockefellers ein integriertes Unternehmen zu schaffen das Produktion und Vermarktung beherrscht. Er sollte jedoch scheitern aufgrund von Thomas Edison, welcher mit der Erfindung der Glühlampe ein neues Zeitalter einläutete. Ebenso die Gebrüder Nobel, die von Baku aus ein großes Ölimperium aufbauten und Europa mit billigeren Öl belieferten, sowie der Widerstand seitens der Regierung, welche den betriebenen Monopolismus als verfassungswidrig ansah.
Die 7 Schwestern
Am 15. Mai 1911 entschied der Oberste Gerichtshof das ESSO-Imperium Rockefellers zu zerschlagen. Die neu gegründeten Einzelunternehmen sollten eigenverantwortlich sein und als Wettbewerber in Konkurrenz zu dem Mutterkonzern stehen.
Rockefeller hatte es zugelassen, dass die Aktien seines Imperiums aufgeteilt wurden. Die Aktien von ESSO warf die höchste Dividende aller Unternehmen ab; die Aktie wurde jedoch nicht an der New Yorker Börse gehandelt. Die Aufspaltung ließ den Marktwert auf geschätzte 200 Millionen Dollar steigen.
Exxon
Exxon ist die frühere Standard Oil Company und stammt aus dem Rockefeller-Imperium. Exxon bildet mit ihren vielen Töchtern den größten und mächtigsten Ölkonzern.
Die Exxon konnte zwischen den 30er Jahren und bis 1973 sich sehr viel Öl aus Venezuela sichern, wobei die Gebühren für Venezuela sehr gering waren. Ebenso war sie nach 1928 mit 11,875% an der Irak Petroleum Company (IPC) beteiligt. Bis zur Verstaatlichung welche 1972 erfolgte wurden 150 Millionen Tonnen Öl gesichert.
Später wurde auch in Indonesien Erdöl gefördert. Nach dem zweiten Weltkrieg beherrschte Exxon die Märkte und hatte die größten Absatzmöglichkeiten.
Shell
Der Konzern war früher die Royal Dutch. Das Hauptfördergebiet von Shell war Indonesien. 1906 fusionierten die holländische Royal Dutch mit der englischen Shell, dessen Hauptfördergebiet Borneo war.
Shell konnte viel Profit aus Indonesien herausschlagen, mit welchen sich Shell in Rumänien einkaufte und ebenso Konzessionen (Zugeständnis) in Russland kaufte. Ebenso kaufte sie sich noch in Venezuela ein. Jedoch verlor Shell viele dieser Quellen im Laufe der Zeit. Andere Quellen sorgten jedoch für Ersatz. Im Irak war die Shell Gesellschafterin der IPC und wurde so zum zweitgrößten Produzenten im Nahen Osten. 1939 erwarb sie einen Anteil in Oman und 1955 beteiligte sie sich mit 14% am persischen Öl. Insgesamt konnte Shell so rund 2,3 Milliarden Tonnen äußerst billiges Rohöl fördern.
British Petroleum (BP)
Die BP verdankt ihren Reichtum ausschließlich dem Öl des Mittleren und Nahen Ostens. 1935 wurde die Gesellschaft in Anglo-Iranian unbenannt. Bis 1950 förderte die Gesellschaft 330 Millionen Tonnen billiges Rohöl 1950 wurde die Gesellschaft enteignet jedoch konnte sie aufgrund des Boykotts ihr Öl nicht weiter verkaufen. Die Briten und Amerikaner inszenierten einen Putsch worauf das persische Öl neu verteilt wurde und alle sieben Schwestern wurden beteiligt. Die BP bekam nun 40% des iranischen Öls. Die BP förderte bis 1973 835 Millionen Tonnen aus dem Iran. Seit 1928 war die BP auch an der IPC beteiligt und hatte so auch einen Anteil an der Vermarktung des irakischen Öls. Ebenso war sie an einer sehr ergiebigen Quelle in Kuwait beteiligt. Insgesamt förderte die BP 2,25 Milliarden Tonnen Öl aus dem mittleren und Nahen Osten.
Mobil
Die Mobil stammt aus mehreren Firmen der Standard-Oil von Rockefeller. Rockefeller kaufte die Vacuum Oil und gliederte sie in die Socony ein. Nachdem der Konzern zerschlagen wurde waren sie zunächst getrennt jedoch wuchsen sie schnell wieder zusammen. 1931 fusionierten beide Unternehmen wieder um schließlich, nach oftmaliger Namensänderung, Mobil zu heißen.
1928 wurde Mobil Teilhaber der Irak Petroleum. Ab 1955 war Mobil mit 7% am persischen Öl beteiligt und konnte von dort 147 Millionen Tonnen Öl vermarkten. Mobil wurde auch an der Aramco von Saudi-Arabien mit 10% beteiligt.
Mobil konnte nach dem zweiten Weltkrieg von den Amarco Partnern verbilligtes Öl über seine Quote hinaus beziehen. Saudi-Arabien verstaatliche dann jedoch die ganze Gesellschaft.
Socal (Standard Oil of California)
Socal ist auch unter den Handelsnamen Chevron bekannt. Auch Socal ist aus dem Rockefeller-Konzern hervorgegangen. 1919 war sie mit 26% der größte Ölproduzent in den USA.
Socal zahlte Geld an den König von Saudi-Arabien um Erdöl zu fördern. Insgesamt förderte Socal 820 Millionen Tonnen aus Saudi-Arabien.
Gulf
Gulf ist eines der wenigen Unternehmen die sich gegen den übermächtigen Rockefeller behaupten konnten. Sie hat eine starke amerikanische Basis und setzte sich schon Ende der 20er Jahre in Venezuela fest. Sie war ein sehr kleines Unternehmen aber immerhin sicherte sie sich 14% der Ölproduktion Venezuelas.
Gemeinsam mit der Anglo-Persien gelang es ihr 1934 die Kuwait Konzessionen zu erstehen. Beide Partner förderten bis 1973 jeweils 1,125 Milliarden Tonnen. Weitere 49 Millionen förderte die Gulf bis 1975 aus Angola.
Texaco
Texaco ist auch in den USA beheimatet, stammt jedoch nicht aus dem Rockefeller Imperium. Frühzeitig baute die Texaco ein Vertriebsnetz in Asien auf. Deswegen beteiligte Socal sie in Bahrain und in Saudi-Arabien. Sie hat ebenso Konzessionen in Kanada, der Nordsee, Australien, Westafrika und Indonesien.
Quellenangabe
"Tränen des Teufels - Eine Weltgeschichte des Erdöls" von Günter Barudio; Klett-Cotta
"Zum Beispiel Erdöl" von Ekeehard Launer
Der Fischer Weltalmanach 2003
"BP Statistical Review of World Energy"
http://home.t-online.de/home/hsm_projekt_oil/00008.html
http://gw.eduhi.at/thema/energie/erdol/erdol.htm#ensteh
http://www.erdoel.ch/site/erd565106/fra674237/fra600155056.aspm
http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%F6l
http://www.bgr.de/b11/erdoel_keh.htm
http://l014sys0.nzz.ch/dossiers/2002/irak/2003.03.17-wi-newzzDDEJYHXK-12.html
http://www.lukoil.de/Politik_Erdol/politik_erdol.html
http://www.zum.de/Faecher/Ek/BAY/gym/Ek13-1/erdoel.htm
http://www.shell.com/home/Framework?siteld=at-de
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