Der Euro und der Unternehmer
Der Euro und der Unternehmer
Clemens Haindl
Wie wird sich die Währungs-umstellung auf den
Unternehmer auswirken?
1. Kosten und Kosteneinsparungen
l Alle an der EWWU teilnehmenden
Länder bilden ein Währungsinland.
l Geschäfte, die innerhalb der
EU abgewickelt werden unterscheiden sich nun währungsmäßig nicht mehr von
Geschäften, die innerhalb eines Landes durchgeführt werden
A) Einsparungen
l Transaktionskosten
Umtausch- und
Verrechnungskosten entfallen
l Wechselkursrisiken
Versicherungen gegen das
Risiko von Währungsschwankungen sind nicht mehr notwendig
l Finanzierungsmöglichkeiten
Bessere Konditionen bei
Finanzierungsangeboten durch höhere Transparenz und größeren Wettbewerb
Einsparungen
l Der Euro als dritte
Weltwährung
Unternehmen können so auch auf
Drittmärkten ihre Produkte in eigener Währung anbieten
Einsparungen (Zusammenfassung)
l Transaktionskosten
l Wechselkursrisiken
l Finanzierungsmöglichkeiten
l Weltwährung
B) Zusätzliche Kosten
l Umstellung
Verschiedene Bereiche des
Unternehmens werden auf den Euro umgestellt werden müssen. Dies sind allerdings
meist nur einmalige Kosten - im Gegensatz zu den Einsparungsmöglichkeiten, die
sich laufend bieten.
l Man schätzt, dass sich die
einmaligen Umstellungskosten für ein Unternehmen auf ungefähr 2% des
Jahresumsatzes belaufen werden.
2. Betroffene Unternehmensbereiche
Welche Unternehmensbereiche müssen also auf
den Euro umgestellt werden?
l Kunden- und
Lieferantenbuchhaltung
Bei der Umstellung dieses
Unternehmensbereichs muss auch das Umstellungsverhalten der Zulieferer und
Abnehmer berücksichtigt werden
Betroffene Unternehmensbereiche
l Zahlungsverkehr
Seit dem 1. 1. 1999 kann man
Überweisungen in Euro durchführen. Zwischen Banken werden Beträge nur mehr in
Euro transferiert
Somit lässt sich der
Zahlungsverkehr in 3 Kategorien unterteilen:
Innerhalb der EWWU
Zwischen EWWU und anderen EU-Ländern
Zwischen EWWU und Drittstaaten
Betroffene Unternehmensbereiche
l Marketing und Vertrieb
Eine größere Preistransparenz
innerhalb der EWWU führt zu einem verstärkten Wettberwerb. Deshalb sollte man
sein Marketing-Konzept auf einen europäischen Markt abstimmen.
Betroffene Unternehmensbereiche
l Planungen, Berichtswesen,
Statistiken und Datenbanken
Datenbanken, die zu
Vergleichszwecken und für Statistiken benötigt werden, müssen - sofern sie
Währungsangaben enthalten - in Euro umgerechnet werden.
Auch Formulare müssen
überprüft und gegebenenfalls verändert werden
Betroffene Unternehmensbereiche
Besonders wichtig ist die
Umstellung der EDV, wobei man die Anderungen vor der Implementierung unbedingt
auf einem nicht geschäftskritischen System testen sollte. Hier wäre eine
etwaige Entfernung des Y2k-Bugs überlegenswert.
Betroffene Unternehmensbereiche
l Gehalts- und Lohnverrechnung
Die Umstellung dieses
Unternehmensbereichs ist nicht so Zeitkritisch, wie z.B. die der EDV, da
Euro-Bargeld ja erst mit 1. 1. 2002 verfügbar sein wird.
l Verkehr mit den Abgabebehörden
Der öffentliche Bereich wird
erst mit
1. 1. 2002 auf den Euro umgestellt werden, bei den Sozialversicherungsträgern
wird es ähnlich sein
Betroffene Unternehmensbereiche
Auf Wunsch können Steuern auch
jetzt schon in Euro bezahlt werden, die Recheneinheit ist aber Schilling.
Gleiches gilt bei Löhnen und
Gehältern, die vom Staat ausbezahlt werden: Die Recheneinheit ist Schilling,
wenn der Empfänger sein Konto schon in Euro führt, rechnet die Bank den Betrag
automatisch um.
Betroffene Unternehmensbereiche
Auch Steuererklärungen können
bereits in Euro gelegt werden.
Kosten, die durch die Wärungsumstellung
anfallen, dürfen als Aktivposten ausgewiesen werden.
l Verträge
Die Einführung des Euro
bewirkt keine Veränderung oder Auflösung von Verträgen, sofern nicht
entsprechende Bedingungen im Vertag verankert sind.
Weitere Umstellungen
l Börse
Ein Großteil der Börsen gibt
seit dem
4. 1. 1999 die Kursblätter nur mehr in Euro heraus. Eine Übergangsphase oder
eine doppelte Auszeichnung gibt es hier nicht.
Die Umstellung bei
Aktiengesellschaf-ten wird gestaffelt erfolgen, da die Hauptver-sammlungen
einzeln über den Zeitpunkt der Umstellung entscheiden werden.
Weitere Umstellungen
Wie die Umstellung der
Einzelnen Wertpapiere erfolgen wird, ist noch unklar, wahrscheinlich ist aber
die Einführung der Quotenaktie, die keinen Nennwert besitzt, und die
kostengünstigste Lösung ist. An einer dementsprechenden Anderung des
Aktiengesetzes wird zur Zeit noch gearbeitet.
Betroffene Unternehmensberei-che (Zusammenfassung)
l Kunden- und
Lieferantenbuchhaltung
l Zahlungsverkehr
l Marketing und Vertrieb
l Planungen, Berichtswesen,
Statistiken und Datenbanken
l Gehalts- und Lohnverrechnung
l Verkehr mit Abgabebehörden
l Verträge
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