Die Gefahr von Airbagmodulen in der Werkstatt geht von der enormen Füllgeschwindigkeit des Luftsacks und somit vom Gasgenerator aus.
Um den Airbag in wenigen Millisekunden zu entfalten, hilft nur eine explosive Technik. Da diese Leistung aber derzeit nur durch Pyrotechnik realisierbar ist, kommt man bei der Arbeit mit dem Airbag unweigerlich mit dem Sprengstoffgesetz in Verbindung. Das Gesetz unterscheidet hierbei in Klassen.
Dazu hier die Gliederung
Obige Einstufungen nimmt das Bundesamt für Materialforschung (BAM) vor. Dieses erteilt den Herstellern bzw. Importeuren einer Airbageinheit einen Zulassungsbescheid in dem sie zur Einhaltung bestimmter Auflagen und Einschränkungen gezwungen werden. Das sind z. B. Auflagen die sicherstellen sollen, das der Umgang nur geschultem Personal zu erlauben ist.
Inspektion der Airbags:
Die meisten Hersteller schreiben vor, die Oberflächen und Abdeckungen der Airbagmodule auf Unversehrtheit zu prüfen. Hier ist besonders darauf zu achten das alle Abdeckungen der Airbags frei von Aufklebern sind. Diese könnten im Auslösefall zu einer Splitterwirkung der Abdeckung oder nachteiliger Entfaltungsrichtung des Luftsackes führen. Ebenso kann der Klebstoff der Aufkleber die Beschaffenheit der Abdeckungen angreifen.
Der Forderung der Hersteller im Rahmen der Inspektion den Fehlerspeicher des Airbag-Steuergerätes auszulesen muss unbedingt nachgegangen werden.
Bei einer Prüfung der Zündleitungen der Airbags sei darauf hingewiesen, dass die Widerstandsmessung mit einem Multimeter nur bei abgeklemmtem Gasgenerator vorgenommen werden darf.
Der geringe Prüfstrom des Messgerätes würde ausreichen, um die Zündung eines Generators auszulösen. Deshalb versehen viele Hersteller ihre Steckverbindungen airbagseitig mit einer sogenannten Kurzschlussbrücke. Dies ist zum Beispiel bei vielen Japanern -vor allem bei Honda- nicht der Fall. Hier muss ein Kurzschlussstecker zwischengeschalten werden.
Einige Hersteller rüsten ihre Werkstätten auch mit speziellen Prüfgeräten aus, die es erlauben die Zündleitungen auch mit angeklemmten Gasgeneratoren zu prüfen. Diese Maßnahme wurde ergriffen, weil oftmals die Steckverbindungen nach dem Testen nicht mehr korrekt gesteckt wurden. Das ist gerade bei diesen Sicherheitstechniken verheerend.
Airbageinheiten müssen oft auch nach dem Überschreiten eines gewissen Alters bzw. einer gewissen Laufleistung des Kraftfahrzeuges komplett gewechselt werden.
Wechsel einer Airbageinheit:
Airbags die aus einer Höhe von 50cm oder mehr fallen gelassen wurden, dürfen nicht mehr verbaut werden.
Je nach Hersteller muss vor dem Tausch die Fahrzeugbatterie abgeklemmt und eine bestimmte Wartezeit wegen der Energiereserven durch Kondensatoren in den verschiedenen Steuergeräten eingehalten werden. Die abgeklemmten Batterieanschlussleitungen sind abzudecken oder -noch viel besser- miteinander zu verbinden. Dadurch werden statische Aufladungen abgebaut. Da durch das Ab- und Anklemmen der Batterie Induktionsspannungen entstehen können die die Airbags zünden könnten, darf sich niemand im Fahrzeug befinden.
Besondere Vorsicht ist im Umgang mit autonomen Systemen(z. B. bei Renault und Volvo) geboten. Es handelt sich hier um Systeme, die unabhängig von den Crashsensoren an der Karosse sind. Die Sensoren sind direkt im Lenkrad verbaut. Dies setzt voraus dass sie viel empfindlicher sind als Sensoren an der Karosse, da ja am Lenkrad die Kräfte bei einem Unfall um ein vielfaches geringer sind. Bei solchen Systemen befindet sich im Lenkrad eine 3,5 Volt Batterie, das Steuergerät und natürlich der Generator mit dem Luftsack. Wenn arbeiten durchgeführt werden müssen, ist es Grundvoraussetzung das komplette System vorher zu deaktivieren.
Verschrottung und Entsorgung:
Fahrzeuge mit aktiven Airbag- oder Gurtstraffereinheiten dürfen nur verwertet werden, wenn alle Systeme vorher gezündet wurden. Der nach der Zündung entstehende Qualm ist Talkumpuder, der den Airbag im eingebauten Zustand vor dem Verkleben schützen soll. Ebenso ist eine Abkühlzeit von etwa 30 Minuten einzuhalten, da sonst Verbrennungen die Folge sein können(die Temperaturen im Generator können 2000 Grad erreichen!).
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