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Olympische Sommerspiele 1936

Olympische Sommerspiele 1936


1. Statistische Daten:


Austragungsort           : Berlin/Kieler Förde

Zeitraum                      : 01.-16. August 1936

Teilnehmerstaaten       : 53

Athleten                      : ca. 4500

Medaillen (D)              : 33/36/30 (erfolgreichste Nation)





2. Allgemeine Rahmenbedingungen:


Zum politischen Erbe der Weimarer Republik, das die Regierung

Hitler 1933 übernahm, gehörte auch der 1931 vom IOC ausgesprochene  Zuschlag für die XI. Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin. Ziel Hitlers war von Beginn an die Diktatur und die Vorherrschaft in Europa. Er erreichte außenpolitische Anfangserfolge und errichtete innenpolitisch ein totalitäres Herrschaftssystem ('Gleichschaltung', Ausbau des Polizeiapparats und Parteiorganisationen).

Mittels Massenbeeinflussung - auch die Olympischen Spiele wurden hierzu mißbraucht - konnte er eine große Anhängerschaft gewinnen. Die antisemitische Rassenpolitik löste in den USA eine breite Boykottbewegung aus. Sie scheiterte jedoch knapp. Die USA nahmen an den Olympischen Spielen teil.



3. Der Verlauf der Ereignisse:


Als charakteristisch für den gesamten Verlauf der Olympischen Spiele kann die Organisation der Eröffnungsfeier oder auch die der Schlussfeier gesehen werden. Beide Veranstaltungen bilden Musterbeispiele des propagandistischen Könnens des NS-Regimes. Kennzeichen hierfür sind die mit äußerster Präzision ablaufenden Massenveranstaltungen, in denen der Einzelne jegliche Bedeutung verliert.

Mit Fanfaren, Hymnen, Flaggen, Symbolen, Scheinwerfern und Führerkult sollen die Zuschauer Teil eines grandiosen Schauspieles werden. Um das Ausland auch in dieses Ereignis einzubeziehen

wurden die Wettkämpfe als erste Großveranstaltung im Fernsehen übertragen. Hierbei wurde dem Ausland die hohe technische Entwicklung Deutschlands und Hitlers "friedfertige Absichten"

demonstriert.

Als ein Beispiel dafür dienen die beiden Bilder vom ersten bzw. letzten Tag der Olympischen Spiele.








Zusammenfassung :

Der deutschen Führung war seit der "Machtergreifung" im Jahr 1933 bewußt, daß das   Ausland die politische Entwicklung in Deutschland mit großem Mißtrauen beobachtete.


Anlässe hierzu waren zum Beispiel :

Dezember 1933 : Vergrößerung der Reichswehr auf 300.000 Mann,

März 1935 : Einführung der Wehrpflicht in Verbindung mit einer

massiven Aufrüstung,

September 1935 : "Nürnberger Gesetze"(TJuden verlieren ihre Rechte),

März         1936 : Besetzung der entmilitarisierten Zone des Rheinlandes (TBruch  

des Versailler Vertrages)

Der Reichsführung kam es daher darauf an, alle Mittel zu nutzen, das Mißtrauen des Auslandes nachhaltig zu zerstreuen, um von den tatsächlichen Zielen abzulenken.


Hierzu kamen die Olympischen Spiele wie gerufen. Sie boten eine ideale Bühne, Deutschland als  leistungsfähiges und friedfertiges Land der Welt zu präsentieren.

Dieses Ziel konnte fast in vollem Umfang erreicht werden.

So gewann Hitler Zeit und Gelegenheit, weitgehend ungestört seine Politik fortzusetzen,

aufzurüsten und die Welt über seine wahren Absichten zu täuschen.

Drei Jahre später begann der zweite Weltkrieg.









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