Das japanische Schulsystem
Die japanischen Schulen und Hochschulen unterstehen dem Erziehungsministerium. Das Schulsystem basiert auf einem Grundgesetz zur Bildung aus dem Jahr 1947; dieses Gesetz wurde in den folgenden Legislaturperioden nachgebessert, um allen Studenten eine Ausbildung an einer höheren Schule zu ermöglichen. Zu den immerwährenden Problemen der japanischen Lehrer zählt die Unterrichtung der schwierigen und komplexen japanischen Sprache, die aus einem Zusammenspiel dreier verschiedener Schriften besteht.
Der Schulbesuch in Japan ist für die Dauer von 9 Jahren Pflicht und kostenfrei. Vorgesehen sind sechs Jahre Grundschule und drei Jahre Mittelschule. Darüber hinaus ist der Besuch einer Ausbildungseinrichtung freiwillig. Für die Weiterbildung werden geringe Gebühren erhoben; dies gilt auch für die staatlichen Gymnasien und die öffentlichen Hochschulen. Es gibt Technik-, Handels- und Berufsschulen sowie schulische Einrichtungen für körperlich Behinderte. Privatschulen sind weit verbreitet und stellen eine beliebte Ergänzung zu dem stark leistungsorientierten staatlichen Bildungssystem dar.
In Japan gibt es etwa 60 staatliche (früher kaiserliche) Universitäten und daneben auch eine große Anzahl privater Hochschulen. Zu den größten Universitäten zählen die Universität Tokyo (gegründet 1877), die private Nihon-Universität ebendort (1899), die ebenfalls private Doshisha-Universität in Kyoto (1875), die Universität Kyoto (gegründet 1897) und die private Fukuoka-Universität in Osaka (1934).
Das Bildungssystem in Japan ist hoch entwickelt. Die Analphabetenrate liegt unter fünf Prozent. Das Erlernen der englischen Sprache ist in allen Hauptschulen Pflicht.
Die Ansprüche an die Kinder sind in Japans Schulsystem besonders hoch. Der Wettbewerb, der Beste zu sein beginnt schon in der Volkschule. Den nur wer gut ist kann später in eine der guten Unis aufgenommen werden. Und nur diese garantieren einen guten Job.
Man merkt schon daran das japanische Kinder viel weniger Ferien haben als amerikanische oder europäische Schüler. In Japan geht ein Kind durchschnittlich 245 Tage im Jahr in die Schule. Zum vergleich in Amerika 180 und in Europa 215. Das heißt das fertige japanische Schüler vor allem im Bereich der Mathematik und der Naturwissenschaften einen viel höheren Bildungsgrad haben, als Schüler in Europa.
Die Klassen in den Schulen sind groß und alle Schulen arbeiten nach dem gleichen Lehrplan. Das heißt es bleibt auch dem Lehrer keine Zeit seinen Unterricht individuell zu gestalten. Mit bis zu 40 Schülern pro Klasse können sich die Lehrer viel weniger um jeden einzelnen kümmern. Dadurch ergibt sich auch
das die meisten Schüler noch nach der Schule in ein Nachhilfeinstitut gehen.
Der Unterricht dauert bis 15 oder 16 Uhr. Nachher gehen dann die Schüler in diverse Schulklubs. Das Angebot geht von Sport bis zu Handarbeit. Danach ist es oft üblich, dass die Schüler das Klassenzimmer, die Toiletten und auch den Schulehof reinigen. Das ist für die japanischen Schüler selbstverständlich genauso wie in der Mittagspause das Essen von den Schülern ausgegeben wird. Jeden Tag wird diese Arbeit von wem anderen verrichtet. Dies gehört auch zur Erziehung. Wenn die Jugendlichen dann um 17 oder 18 Uhr nach Hause kommen machen sie Aufgabe und die meisten gehen nachher noch in ein Nachhilfeinstitut. Diese Möglichkeit nützen 60% der Schüler. Zum Vergleich in Deutschland 15%. Außerdem haben etwa 15% noch dazu einen Privatlehrer. Durch diese hohe Belastung ist und den Druck der Gesellschaft ist die Selbstmordrate bei den Schülern sehr hoch da sie diesen Belastungen nicht standhalten können. Über die Disziplin klagt keine Lehrkraft in Japan, jedoch meinen 63% das Begabungsunterschiede eine Berufserschwernis wären. In Deutschland beklagen dies nur 55%.
Der Unterricht in Japan ist wie erwähnt zu einem großen Teil auf Mathematik und Naturwissenschaften aufgebaut. In Japan wird in Mathematik nicht mehr Stoff durchgenommen, sondern der gleiche Stoff wie etwa in Deutschland. Dieser wird jedoch nu7r variationsreicher und mathematisch anspruchsvoller durchgenommen. Japanischer M-Unterricht ist Problemlöseunterricht. In Deutschland dient der Unterricht nur zum Wissenserwerb, der japanische Unterricht zeichnet sich durch die Anwendung und das Üben aus. Die von den Schülern erarbeiteten Konzepte werden variantenreich angewandt und dadurch verfügbar gemacht. In der Hälfte der Stunden werden in
Japan Beweise erbracht. Dadurch wird den Kindern ein Abstraktionsvermögen beigebracht.
Im Englischunterricht, jedoch wird fast nur die Grammatik und das Schreiben gelernt. Da die Japaner ihre eigene Schrift haben, in der man um eine Zeitung zu lesen schon 6000 Zeichen braucht, muss für den Englischunterricht unser Alphabet gelernt werden. Sodass nur sehr wenig Zeit bleibt um die Aussprache zu üben. Das heißt das Japaner den Europäern im Englisch unterlegen sind. In der Stunde unterrichten ein Lehrer und eine Lehrkraft mit Englisch als Muttersprache.
Die Lehrkräfte bestimmen, wie auch in Deutschland oder den USA, das Unterrichtsgeschehen. Das Tempo ist in Japan langsamer und die Sozialformen wechseln häufiger und Gruppen- und Partnerarbeit sind öfter als in Deutschland anzutreffen. Jedoch ist der Lehrplan in Japan synchronisiert. Das heißt das alle im Gleichklang arbeiten.
Da schon die Einstellung der Schüler in Japan anders ist als in Österreich, fällt das unterrichten leichter. Die Schüler
haben noch vor den Lehrkräften (und allen älteren Menschen) mehr Achtung als bei uns in Europa.
Die Jugendkriminalität ist im internationalen Vergleich sehr gering. Sie besteht zu 75% aus Bagatelldelikten wie Ladendiebstahl. In Deutschland und den USA ist die Kriminalität um vieles höher. Dies wird wohl wieder an der japanischen Mentalität liegen.
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