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Grundlagen Gruppe, Gruppenarbeit, Entscheidungen in Gruppe, Leistungsvergleich



BO-Referat


Team

Grundlagen Gruppe, Gruppenarbeit, Entscheidungen in Gruppe, Leistungsvergleich









Vorwort


Ein Team ist eine Gruppe von Mitarbeitern einer Organisation (Firma, Verein, o.a.), die in der Regel


aus verschiedenen Bereichen der Organisation kommend

auf eine begrenzte Zeitdauer

zur Erfüllung einer definierten Aufgabe


zusammenarbeiten.


Das Zusammenführen von Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen hat den Vorteil, daß viele unterschiedliche Wissensstände  und Fähigkeiten, die in einer "normalen" Organisation (z.B. Buchhaltung, Verkauf, Lagerhaltung) nie zur Gänze vorhanden sind, zur Erfüllung der Team - Aufgabe zusammenarbeiten können, und damit Auswirkungen von Team - Entscheidungen oder - Empfehlungen schon frühzeitig erkannt und ausdiskutiert werden können.


Mitglieder des Teams können aus verschieden "hohen" hierarchischen Positionen kommen, z.B. Leiter der Materialwirtschaft und ein Bilanzbuchhalter.


Das Team hat einen teamleader (Teamleiter), der im Team ist und mitarbeitet. Er hat eine katalysatorische Funktion, darf in Sachfragen nicht entscheiden, soll aber die Diskussionen und Entscheidungsprozesse leiten. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist es, das vorhandene Potential in den Team - Mitgliedern zu aktivieren, dominierende Mitglieder zu "bremsen" und ruhigere zu Beiträgen zu animieren. (s.u. Prozess der Gruppenarbeit)


Der Vorgesetzte eines Teams:

Kann eine Person oder eine Gruppe von Personen sein  (z.B. ein Aufsichtsrat oder einige hierarchisch hohe Bereichsleiter).

Diesen (oder diesem) Vorgesetzten muß das Team  - entweder zur Gänze oder durch den teamleader periodisch (bei kleinen, kurzen Aufgaben auch nur einmal) über Stand und Fortschritt Bericht erstatten. Ein konstruktiver "Feedback" bei diesen periodischen Beichten ist die wichtigste Aufgabe des (der) Vorgesetzten des Teams. Ein nur einfaches "gut gemacht" kann katastrophale Auswirkungen auf die Motivation der Team - Mitglieder haben.


Ende des Teams:

Wenn die gesetzte Aufgabe erfüllt ist

Das kann sein inhaltsmäßig (z.B. ein Programm ist fertig und übergeben)

oder zeitlich (z.B. Vorbereitungen einer Messe oder einer Wahl).

Ein Team kann auch aufgelöst werden, weil die ursprünglich gesetzte Aufgabe nicht mehr notwendig ist oder auch, wenn die Wahl der Team - Mitglieder unglücklich war (Unfähigkeit).


Mißbrauch eines Teams:

Leider gibt es auch Teams, die als Alibi für ein erhofftes Ergebnis eingesetzt werden, teilweise wird auch externer Druck ausgeübt, wenn die Team- Lösung nicht in die erhoffte Richtung geht. Geht die Sache wie erwartet aus, kann man sagen "die Experten haben es vorgeschlagen", geht es in eine unerwünschte Richtung, löst man das Team auf.


1) Prozess und Inhalt bei der Gruppenarbeit.


WAS - Inhaltsebene

Es wird an der Zielerreichung gearbeitet:

Erarbeitung von Lösungsalternativen

Entwicklung von Ideen

Vorbringen von Meinung und Vorschlägen

Etc.


WIE - Prozeßebene

Es wird an der Zusammenarbeit der Gruppe gearbeitet:

Schweigsamere Mitglieder zu Wort kommen lassen

Sympathie zeigen

Anerkennung für Vorschläge geben

Etc.


Während der Inhalt der Arbeit, die eine Gruppe zu behandeln hat, - hoffentlich - meist klar und eindeutig definiert ist (das sog. "WAS" der Gruppenarbeit), ist die Methode,   mit der eine Gruppe ihre Arbeit angeht (das "WIE" der Gruppenarbeit), das Interessante am Team.


2) Gruppenfunktionen

Team - Mitlieder haben gewöhnlich drei Arten von Beiträgen:


A)   Zielorientierte Beiträge, z.B,.

Initiative und Aktivitäten:

Lösungen vorschlagen

neue Ideen bringen

Definition eines gegebenen Problems suchen

Organisation des Materials

Etc.

Informationssuche und Meinungserkundung:

Forderung nach Ergänzenden Informationen,

Frage nach Erklärungen

Etc.

Informationen und Meinungen geben:

Angebot von Tatsachen oder Generalisierungen

Verbindung von eigenen Problemen mit der Gruppenarbeit

Außern seiner Meinung und Überzeugung

Etc.

Ausarbeiten und Abklären:

Man klärt und gibt Beispiele

Vorstellen der Auswirkungen bei Annahme eines Vorschlages

Etc.

Koordinieren:

Aufzeigen der Beziehungen zwischen den verschiedenen Ideen oder Vorschlägen

Versuch Ideen oder Vorschläge zusammenzubringen

Versuch Untergruppenaktivitäten zu vereinigen

Etc.

Zusammenfassungen:

Zusammenzeihen verwandter Ideen oder Vorschläge

Etc.



B)    Erhaltensorientierte Beiträge, z.B.

Ermutigung:

Lob (auch anderer Ideen)

Freundlichkeit

Antwortbereitschaft

Etc.

Miteinbeziehung von Schweigsamen (Grenzen wahren)

Folge leisten:

Enscheidungen anerkennen

Als Zuhörer bei Diskussionen dienen

Ideen anderer anhören und annehmen

Etc.

Ausdruck des Gruppengefühls

Zusammenfassen welche Gefühle in der Gruppe spürbar sind

Mitteilen von Beobachtungen und Reaktionen gegenüber Ideen und Vorschlägen

Etc.

Gruppenbeobachtung und Kommentar - Diagnose stellen:

Haupthindernisse der Entwicklung erkennen

Quellen dieser Hindernisse erkennen

Schritte zur Beseitigung vorschlagen

Etc.

Vermitteln Spannungen mindern:

Harmonisierung

Kompromißlösungen

bei Konflikten beruhigen

Scherze um negative Gefühle abzuleiten

Etc.


C)   EGO - orientierte Beiträge,

1) ANFANGSPROBLEME

Identitätsproblem

Wer bin ich hier?

Wie soll ich mich den anderen gegenüber verhalten?

Welche Rolle soll ich in der Gruppe spielen?

Problem der Kontrolle und Macht

Wer ist dominierend?

Wer läßt sich beeinflußen?

Wieviel Einfluß werden ich zur Durchsetzung meiner Meinung brauchen?

Problem der Ziele

Welche meiner Ziele kann die Gruppe erfüllen?

Mit welchen Zielen kann ich mich identifizieren?

Problem der Akzeptanz und Offenheit

Akzeptieren mich die anderen? Akzeptiere ich die anderen?

Mag man mich? Mag ich die anderen?

Wieviel von mir (Gefühle, Einstellungen) soll ich in der Gruppe zeigen?


2) VERHALTENSWEISEN, die die Gruppenarbeit stören

Aggression:

Feindselige Regungen werden offen gezeigt

Kritik und Beschuldigung anderer

Etc.

Obstruktion - Blockieren:

Abweichung vom Gegenstand

weitschweifige Erzählungen (die nichts mit dem Problem zu tun haben)

subjektive Vorschlags- und Ideenablehnung ohne sachliche Begründung

Dominanz - Wettbewerb betreiben:

Versuch

die besseren Ideen zu haben

am meisten zu reden

die Gunst des Leiters zu gewinnen

Etc.

Sympathie (Hilfe) suchen:

Versuch die anderen zu zwingen, den eigenen Problemen mit Sympathie zuzuhören

Ständig die eigene Situation bedauern

Eigene Ideen schlechtmachen und auf Widerspruch warten

Anerkennungsversuche:

Versuch Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen indem man

zu laut spricht

viel spricht

blödelt

extreme Vorschläge äußert

Etc.

Sich zurückziehen

Passives Verhalten

Unaufmerksamkeit

Kritzelein

Desinteresse

Etc.


3) Modell zur Gruppenentwicklung

(Grafik; BO - Gruppenzettel Seite 4)

A)   Waagrechte Dimension - zielorientierte Funktionen

Klärung des Ziels, Orientierung auf das Ziel die Aufgabe

Organisation der Gruppe, Festlegen der Vorgansweisen

Austasch und Sammeln von Informationen, Meinungen, etc.

Problemlösung


B)    Senkrechte Dimension - erhaltungsorientierte Funktionen

Abhängigkeit:

Häufig wird Führung erwartet

Vorsichtige Reaktionen auf das Verhalten anderer

Etc.

Konflikt:

Zwischenmenschliche Beziehungen und deren Probleme

-> existieren auf jeden Fall, auch wenn sie nicht angesprochen werden

Gruppenzusammenhalt:

Wichtigste Funktion: Informationsfluß in der Gruppe

Leute lernen sich besser kennen -> Vertrauen steigt

Austausch von Dingen der inhaltlichen und der Prozeßebene

Echte wechselseitige Abhängigkeit und Unterstützung:

Auch Arbeit in Kleingruppen möglich

Gruppe muß nicht mehr präsent sein um sich als ihr Mitglied zu fühlen

4) Grundlegendes Modell für das zielorientiert Arbeiten in Gruppen

Grundbedingungen um den Vorteil der Gruppe zu nutzen:

A)   Klarheit über die gestellte Aufgabe und das zu erreichende Ziel

B)    Sammeln von Informationen (KEINE BEWERTUNG)

-> das Wissen der Gruppe wird ausgeschöpft

C)    Auswahl der Informationen und Schlußfolgerungen

D)   Entwickeln von Läsungsalternativen

E)    Treffen der Entscheidung (siehe 5.)

F)    Maßnahmen zur Durchführung und Kontrolle.

Festgelegt wird:

Wer was bis wenn durchführen soll, und

Wie die erfolgreiche Durchführung festgestellt und an die Gruppe rückgemeldet wird


(Grafik)


5) Das Treffen von Entscheidungen

Arten von Entscheidungen

Nicht-Aufgreifen von Vorschlägen ("Plop")

Ignorieren von Vorschlägen, andere Vorschläge vor dem Ausdiskutieren einbringen

Entscheidung durch Autorität

durch Vorsitzenden, Gruppe identifiziert sich nicht damit.

Minderheitsentscheidung

wenige Personen "überfahren" die Gruppe (Sätze!)

Mehrheitsentscheidung - Abstimmung

Entscheidung durch Übereinstimmung

Beste, aber auch aufwendigste Art der Entscheidung

Entscheidung durch völlige Einigkeit (Konsens)


6) Vergleich einer Team - Leistung (Gruppenleistung) mit einer Einzelleistung


Vorteile der Gruppenleistung:

Ehrgeiz wird gefördert, Motivation wird gesteigert

Rasches Weiterkommen

Besserer Einsatz der Fähigkeiten, Aufteilung der Gesamtaufgabe - leichtere Bewältigung

Kann höhere Komplexität behandeln

"Irrtumsausgleich" - besseres Ergebnis durch Meinungsstreuung


Nachteile der Gruppenleistung:

aufwendige Koordination

keine Einzelgänger miteinbeziehbar -> nur teamfähige Leute

Trittbrettfahrer


Vorteile der Einzelleistung

Keine Abstimmung mit anderen notwendig

Keine Konflikte könne auftreten

Eindeutige Leistungszuordnung


Nachteile der Einzelleistung

Komplexe Aufgaben nur schwer lösbar

Hohe Selbstorganisation notwendig

Dauer des Projekts verlängert sich

Informationsverfälschung ist möglich

Keine Alternativvorschläge von außen







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