Amnesty international
Heute will ich über die Organisation ai berichten. Vielleicht wissen manche nicht ganz genau, wofür ai sich überhaupt einsetzt, deshalb will ich das jetzt gleich klären. Das Wort amnesty bedeutet übersetzt so etwas wie Straferlass, Begnadigung, und genau dafür setzt sich die Organisation auch ein.
(DIE ENTSTEHUNG)
ai feiert heuer ihren 40. Geburtstag, und damit komme ich auch schon zur Entstehung. Die Organisation wurde im Jahre 1961 gegründet. Damals hat der britische Anwalt Peter Benenson in einer Zeitung von zwei portugiesischen Studenten gelesen, die zu sieben Jahren Haft verurteilt wurden, weil sie in einem öffentlichen Restaurant auf die Freiheit angestoßen haben.
Daraufhin veröffentlichte er einen Appell für die "Vergessenen Gefangenen" in einer englischen Zeitung. Dieser Appell war bald in Zeitungen rund um den Globus zu lesen.
Innerhalb von einem Monat boten über 1000 Menschen ihre Hilfe an.
So entstand also amnesty international, eine Bewegung von Menschen, für die Solidarität mehr als nur ein Wort ist.
(AI HEUTE)
ai zählt heute mehr als eine Million Mitglieder in über 140 Staaten der Welt. Im Internationalen Sekretariat in London sind 7500 Gruppen in rund 100 Staaten registriert. Die Mitglieder setzen sich in lokalen Gruppen, an Schulen, Universitäten und in Berufsgruppen (z.B. Arzten, Rechtsanwälten, Journalisten), für die Menschenwürde ein.
Rund 100.000 Österreicher unterstützen amnesty durch Spenden oder unentgeltliche Mithilfe.
(WIE AMNESTY ARBEITET)
ai hat sich durch sorgfältige Recherchen, die einen wirksamen Einsatz für die Menschenrechte erst möglich machen, intensiver Aufklärung und fundierter Dokumentation weltweit einen Namen gemacht. Das Zentrum der Ermittlungsarbeit bildet das Internationale Sekretariat der Organisation in London. Dort sind rund 300 Experten aus aller Welt hauptberuflich damit beschäftigt, Fakten über Menschenrechtsverletzungen zu sammeln und Berichte über Menschenrechtssituationen zu erstellen. ai wertet dabei eine Vielzahl unterschiedlichster Quellen aus:
Medien, Stellungnahmen von Regierungen, Berichte von Rechtsanwälten, kirchlichen Organisationen, Bürgerrechtsgruppen, aber auch ehemalige Gefangene und Angehörige inhaftierter Personen liefern immer wieder wertvolle Detailinformationen. Wichtige Erkenntnisse liefern Ermittlungskommissionen vor Ort. Sie befragen Opfer von Menschenrechtsverletzungen, treffen sich mit Regierungsvertretern und beobachten Gerichtsverfahren.
Jede Information wird auf ihre Zuverlässigkeit geprüft. ai übernimmt die volle Verantwortung für die von ihr veröffentlichten Berichte.
(FÜR DIE FREILASSUNG VON GEWISSENSGEFANGENEN)
So wie gerade beschrieben, arbeitet ai für die Freilassung von Gewissensgefangenen. Das sind Menschen, die aufgrund ihrer Überzeugung, Hautfarbe, ethnischer Herkunft, Sprache, wegen ihres Glaubens, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung gefangengehalten oder von Regierungen durch Hausarrest oder Verbannung in ihrer Freiheit eingeengt werden. Sie haben keine Gewalt angewandt und auch nicht dazu aufgerufen. Sie haben nur
z. B. von Gedanken-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit Gebrauch gemacht, was aufgrund der international verbrieften Menschenrechten jedem Menschen zusteht.
(FÜR FAIRE PROZESSE)
ai arbeitet auch für faire Prozesse. Jeder Mensch hat, egal was er angestellt hat, oder nicht hat, das Recht auf ein öffentliches Verfahren vor einem unparteiischen Gericht. Vielfach finden Prozesse gegen politische Gefangene unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Oft werden Geständnisse, die durch Folter erzwungen wurden, als einziger Beweis für ihre "Schuld" verwendet.
(GEGEN VERSCHWINDENLASSEN UND POLITISCHEN MORD)
Seit den 60er Jahren sind Millionen von Menschen zum letzten Mal in den Händen von Regierungskräften oder Oppositionsgruppen gesehen worden. Sie sind Opfer von "Verschwindenlassen" bzw. politischem Mord. Sie werden an unbekannte Orte verschleppt und viele wahrscheinlich getötet. Durchgeführt werden diese politisch motivierten Ermordungen meistens von den staatlichen Behörden, die eigentlich für den Schutz dieser Menschen verantwortlich sind. Das Ziel ist die völlige Ausradierung des Lebens und der Identität eines Menschen. ai will verhindern, dass diese "Verschwundenen" vergessen werden. ai-Mitglieder in aller Welt stehen den Angehörigen bei dem Kampf um die Aufklärung des Schicksals "Verschwundener" zur Seite. ai fordert von den verantwortlichen Behörden in jedem einzelnen Fall von "Verschwindenlassen" die umfassende Aufklärung dieser Menschenrechtsverletzung ein.
(WAS AI DADURCH ERREICHT HAT)
2000 setzte sich ai für 3685 Opfer von Menschenrechtsverletzungen ein. Über 100 Fälle wurden 2000 neu aufgenommen, 230 wurden abgeschlossen, weil unter anderem Gewissensgefangene freigelassen wurden.
(FALLBEISPIEL DITA INDAH SARI)
Drei Jahre lang war Ditah Indah Sari in Haft. Ihr Verbrechen: Sie war auf einer Demonstration für Demokratie und Arbeiterrechte in Indonesien eingetreten. Als die Kundgebung durch die Polizei gewaltsam aufgelöst wurde, wurde sie unter Prügel festgenommen. Ihr wurde vorgeworfen, Unruhen provoziert zu haben. Nach einem grob unfairen Prozess lautete das Urteil fünf Jahre Haft.
ai gelang durch Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Gewerkschaften nach drei Jahren die Freilassung von Dita Sari. Sie setzt sich weiterhin für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Indonesien ein.
Wie man ai unterstützen kann
(APPELLNETZWERKE)
Hierbei lädt ai im Rahmen von Schwerpunktkampagnen ein, bei Regierungen in aller Welt persönlich Einspruch gegen Menschenrechtsverletzungen zu erheben. Auch für den Schutz besonders gefährdeter Gruppen wie z.B. Kinder oder Frauen braucht ai regelmäßig Mithilfe bei Petitionsaktionen. ai informiert gerne über laufende Aktionen.
(LOKALE AI-GRUPPE)
In ganz Österreich findet man bei lokalen ai-Gruppen eine Fülle von Mitarbeitsmöglichkeiten. Das Kernstück der Arbeit ist die langfristige Betreuung eines Gewissensgefangenen oder z.B. die Aufklärung eines Schicksals eines Verschwundenen. Wenn es möglich ist, wird versucht, direkten Kontakt mit Betroffenen und Angehörigen herzustellen. Man kann bei dieser Arbei entweder einer lokalen ai-Gruppe beitreten oder eine eigene gründen.
(URGENT ACTION NETZWERK)
80.000 Menschen in 85 Staaten, unter ihnen 2.500 Österreicher, sind im URGENT ACTION-Netzwerk von ai in Bereitschaft, binnen 48 Stunden Appellwellen für akut bedrohte Menschen auszulösen. Als Mitglied tragen sie durch rasches Handeln bei, Menschenleben zu retten. Das funktioniert mit einem Postschreiben via Fax, Telex, e-mail oder Eilpost an die verantwortlichen Regierungen.
In mehr als der Hälfte der Fälle treten die verantwortlichen Regierungen in ihrem Angriff auf Menschenrechte den Rückzug an.
(YOUNG AMNESTY)
Wenn man unter 18 ist kann man mit mindestens drei Freunden eine young amnesty Gruppe gründen. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Man kann Ausstellungen in der Schule oder Infostände auf der Straße aufstellen, ein Video drehen und und und
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