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Bericht uber das Studienprojekt Schule und Erziehung

Bericht über das Studienprojekt "Schule und Erziehung"



Impressionen aus dem Arbeitsfeld Schule




1.1. Bundesgymnasium Untere Bachgasse:


Gesamteindruck der Schule:




Am 1. März besuchten wir im Rahmen der Studieneingangsphase die AHS Mödling in der Unteren Bachgasse.

Da Mödling doch im Umkreis von Wien gelegen ist, ist das Einzugsgebiet der Schüler eher aus der Landbevölkerung gegeben. Aufgrund des geringen Ausländeranteils herrscht in der Schule ein sehr angenehmes Schulklima. Natürlich kann es in den Pausen des öfteren vorkommen, daß sich auf den Gängen gewalttätige Auseinandersetzungen bilden, was vor allem auf die große Schülerzahl zurückzuführen ist. Die AHS Bachgasse zählt rund 1000 Schüler, die von etwa 100 Lehrer unterrichtet werden.


In den vergangenen Jahren unterlag die Schule dem Ruf, eine reine Mädchenschule zu sein. In der Vergangenheit war diese AHS wirklich eine von Mädchen dominierte Schule, da als Zusatzfächer auch Kochen und Hauswirtschaftskunde angeboten wurden. Doch in den letzten Jahren steigt wieder der Anteil der Burschen in den Klassen.

Die Größe der Schule und die hohe Anzahl von Klassen ( 40 Klassen ) ist wegen des vielseitigen Lehrangebotes erforderlich. In dieser Schulen werden unterschiedliche Sprachen angeboten: E, F, Lat, Sp, R. Ab der 5. Klasse wird in diesem Schuljahr der neue Schulversuch "Naturwissenschaftlicher Zweig" mit dem Schwerpunkt in den Fächern Biologie, Ökologie und Chemie angeboten.

Dieses vielseitige Lehrangebot zieht natürlich auch negative Seiten mit sich. In dieser Schule gibt es sieben Wanderklassen und einige "Ausweichquartiere" befinden sich im Keller, wo natürlich kein so angenehmes Klassenklima vorherrscht. In den niedrigen Klassenräumen mit nur sehr kleinen Fenstern, die schwer zu öffnen sind, ist es für Schüler und Lehrer anstrengend zu lernen und lehren.

In der heutigen Zeit sind im Großteil der Familien beide Elternteile berufstätig. Sehr oft sind dann Kinder und Jugendliche den ganzen Nachmittag auf sich alleine gelassen. Zu Hause organisieren sie ohne Aufsicht Erwachsener das Nachmittagsprogramm, was vor allem bei Schülern der 1. und 2. Schulstufen zu schwerwiegenden Problemen führt. Die Freizeit wird vor allem mit Fernsehen oder Computerspielen vergeudet. Leistungsabfall und Probleme in der Schule sind dann die Folgen. Jugendliche, die den ganzen Nachmittag auf sich alleine gestellt sind, fühlen sich oft einsam und verlassen.

Um all diese Probleme aus den Weg zu schaffen, bietet das Gymnasium Bachgasse Nachmittagsbetreuung an. Hier werden Schüler der 1. und 2. Schulstufe während des ganzen Nachmittages von Lehrern betreut ( meist sind es Junglehrer oder Lehrer mit nur halber Lehrverpflichtung ).Das Nachmittagsprogramm sieht dann folgendermaßen aus:

- Mittagessen

- Freizeit

- Gegenstandsbezogener Nachmittagsunterricht

- Studierzeit

Der Nachmittagsunterricht dauert im Regelfall bis 17 Uhr. Natürlich können die Schüler mit schriftlicher Entschuldigung die Nachmittagsbetreuung auch schon vorzeitig verlassen ( z. B. habe ich mit einer Schülerin gesprochen, deren Eltern um 16 Uhr aus der Arbeit zurückkommen, daher verläßt auch sie täglich um 16 Uhr die Schule ).

An diesen Nachmittag hatten wir zum ersten Mal die Möglichkeit, Schüler in ihrer Freizeit zu beschäftigen. Jeweils zwei Studenten haben drei bis vier Schüler betreut, was mir großen Spaß bereitet hat und auch von den Kindern mit Freude angenommen wurde. Da es eine unterrichtsbezogene Deutschstunde war, haben ich zusammen mit meiner Kollegin einen Namenspiel vorbereitet. Jeder Schüler und Betreuer schrieb seinen Namen auf einen gemeinsamen Zettel und anschließend wurden zu jedem Buchstaben des Namen Adjektiva und Sätze gebildet. Im Rahmen eines Spieles haben wir danach mit den Schülern Satzglieder und Wortarten wiederholt.




Zwischenmenschliche Schulatmosphäre ( Schulklima ):


Die AHS Bachgasse ist eine sehr "lebendige" Schule, in der die Interessengebiete aller Schüler vertreten werden. Durch die Vielfalt des Lehrangebotes können die Schüler zwischen unterschiedlichen Schulzweigen wählen. Die Schulbibliothek steht für alle Schüler jederzeit offen, wo der Schüler zusätzliche Information zum Unterricht oder zu den eigenen Interessengebiete erhält.

Weiters werden verschiedene Projekte angeboten, bei denen jeder Schüler eingeladen ist, mitzuarbeiten.

Das Gymnasium ist ein sehr weitgestrecktes Gebäude, das heißt die Klassen sind auf nur zwei Geschosse aufgeteilt. Im Erdgeschoß befindet sich eine große Aula, die für diverse Schulveranstaltungen ( z.B. Schulball, ) geeignet ist. Auch die Gänge sind sehr breit angelegt, welche den Schülern ( vor allem aus der Unterstufe ) als Bewegungsraum dienen. Hier können sie sich in den Pausen und Freistunden austoben und erholen ( auffallend: Während der Pausen wurden die Aula und Gänge von keinem Lehrer beaufsichtigt! ).

In der Schule herrscht zwar Offenheit zwischen Lehrer und Schülern, wobei aber trotzdem eine gewisse Schulhierarchie erhalten bleibt. Den Schülern werden klare Grenzen gesetzt. So ist, zum Beispiel, die Türe zum Konferenzzimmer immer geschlossen, was den Bereich der Schüler vom Arbeitsbereich der Lehrer klar trennt.




Hospitationen der Unterrichtsstunden:


Wir besuchten eine Stunde aus Geschichte und Sozialkunde in der 5D Klasse. Diese Klasse zählt zum Schultyp "Sprachgymnasium", das heißt sie werden in folgenden Sprachen unterrichtet: E ab der 1. Klasse

F ab der 3. Klasse

Sp oder Lat ab der 5. Klasse


Die Klasse zählt 29 Schüler, wobei der überwiegende Anteil Mädchen sind.

Im Laufe dieser Hospitationsstunde hatte ich den Eindruck, daß in der Klasse ein sehr angenehmes Schulklima herrscht. Die Schüler sind einerseits während der Unterrichtsstunde lebendig und offen, doch auf der anderen Seite arbeiten sie sehr diszipliniert mit ( sie zeigen auf). Auch für die Stundenwiederholung waren die Schüler gut vorbereitet ( was allerdings laut Aussage der Klasssenlehrerin eine Ausnahme war ).




Strukturierung der Unterrichtsstunde:


- Wiederholungsphase

- Stoff: Das spätrömische Dominat

Neuordnung des Reiches durch Diokletian: Heeresreform

Neue Verwaltung - Tetrachie

Neue Verfassung

- Erarbeitung der Arbeitsaufgaben aus dem Buch in Einzelarbeit

- Nachfolgeregelung


Bei dieser Unterrichtsstunde haben wir beobachtet:

a.   Einsatz der Medien

b.   Schülerreaktionen und Schüleraktivitäten

c.   Lehrerverhalten im Allgemeinen


a. Einsatz der Medien: betrifft: - Aufbau der Stunde ( Einstieg / Ausstieg )

- Motivationen und Hänger

- Zusammenfassung

- Methoden ( Medien,.. )


Aufbau der Stunde

Die Klassenlehrerin hält einen geregelten Ablauf der Stunde ein ( Wiederholung,

Stoffpräsentation, Einzelarbeit, ). Sie hält sich an sogenannte Rituale. Rituale ist eine Art

der Motivation von Schülern. Durch den immerwiederkehrenden Ablauf der Stunde

bekommen sie Übersicht über den bearbeiteten Stoff, was eine gewisse Ordnung schafft.

Sie lernen sehr schnell Einstiegs- und Ausstiegsmethoden des Lehrers erkennen,

wodurch Aufmerksamkeit erweckt wird.

Bei der Wiederholung stellt die Klassenlehrerin immer wieder Zwischenfragen, wodurch sie

aber keinesfalls in Lücken des gelernten Stoffes bohren will. Unsichere Schüler werden

dadurch von Neuem motiviert und bei verschiedenen Hängern wird ihnen weitergeholfen.

Durch diese Wiederholung mit all den Zwischenfragen und Motivationen werden die

Schüler auf einer gerechten Weise beurteilt.



Motivationen und Hänger

Der Unterrichtsstoff wird in dieser Stunde durch eine Reihe von Fragestellungen aufgerollt.

Die Schüler werden somit motiviert, am Erarbeiten des Lernstoffes teilzunehmen. Der

Redeanteil steigt, da auch ruhigere und schüchterne Schüler aktiviert werden.

Um die Schüler immer wieder von Neuem zu motivieren ruft sie durch die Klasse: "Es sind

alle angesprochen." und wartet bei Fragen, die vor allem eine eigene Meinung verlangen,

bis ein höherer Prozentsatz der Schüler aufzeigt. Die Anzahl der aufzeigenden und

mitarbeitenden Schüler ist für diese Klassenlehrerin laut anschließender Besprechung ein

Beweis für eine geglückte oder mißglückte Unterrichtssituation.




Methoden:

- Tafel: Werden im Laufe des Vortrags Begriffe, Namen und Jahreszahlen erwähnt, werden

sie an die Tafel geschrieben.

- Heft: Die Schüler schreiben während der Stoffpräsentation wichtige Punkte selbständig

mit. Es ist ihnen freigestellt, ob sie ein Heft oder eine Mappe führen. Dadurch wird

die Selbständigkeit der Jugendlichen gefördert.

- Buch: Durch Durchlesen, Zusammen und Beantworten der Arbeitsaufgaben wird von den

Schülern der Lernstoff eigenständig erarbeitet.

- Landkarten: Durch Karten veranschaulicht die Lehrerin den Unterrichtsstoff.


Zusammenhänge:

Der Lernstoff wird sehr übersichtlich dargebracht, wodurch die Schüler klare

Zusammenhänge erkennen können. Teilweise bestimmen die Schüler selbst, wann sie bereit

sind, mit dem Unterricht fortzufahren. Sie fordert die Schüler sogar aufzuzeigen, ob sie mit

ihrer Arbeit fertig sind ( "Wenn Ihr fertig seid, lehnt Euch zurück. ).



b. Schülerreaktionen und Schüleraktivitäten


Die Schüler werden durch diese Unterrichtsmethode aktiviert und zum Mitarbeiten angeregt. Da die Lehrerin von den Schülern Mitarbeit verlangt ( Mitarbeit zählt neben mündlichen Stundenwiederholungen und anderen schriftlichen Ausformulierungen von Arbeitsaufgaben und Protokollen über Lehrausgängen zur Leistungsbeurteilung ) ist der Redeanteil in der klasse auch sehr hoch.



c.   Lehrerverhalten:


Die Klassenlehrerin hat eine sehr angenehme Stimme und sie untermauert ihren Vortrag mit verschiedenen Handbewegungen, die durchaus nicht störend wirken. Während der Stunde bewegt sie sich im Raum, was den Unterricht lebendig gestaltet.

Die Schüler werden von ihr zur aktiven Mitarbeit angeregt und durch ihre Fragen verlangt sie auch eigene Meinung der Jugendlichen.




Bericht über die Lehrerinterviews:


Im Rahmen unserer Hospitationen in den Schulen haben wir auch Lehrerinterviews durchgeführt um ein realistisches Lehrerbild der heutigen Zeit entwerfen zu können. Durch verschiedene Fragen haben wir die Arbeit und Anforderungen eines Lehrers kennengelernt.

Folgende Fragen dienten uns als Gesprächsimpuls:


Was war Ihre Motivation Lehrer zu werden?

Welche Gegenstände unterrichten Sie, wielange unterrichten Sie und wie war ihre Anstellungssituation bei ihrer Einstellug?

Lehrer zu sein ist nicht leicht. Welche Akzente setzen Sie sich, um sich jedes Jahr neu zu motivieren?

Worin sehen Sie die Vorzüge des Lehrberufes? Wo liegen Ihre Stärken?

Können Sie mir ein Beispiel für eine geglückte oder mißglückte Unterrichtssituation nennen?

Was wirkt sich Ihrer Meinung positiv auf das Lehrer - Schüler Verhältnis aus?

Wieviel Zeit investieren Sie in Ihrer Unterrichtsvorbereitung ( Korrektur, Nachbereitung )?

Können Sie beschreiben mit welchen Gefühlen sie morgens in die Schule gehen. Mit welchen Gefühlen verlassen Sie normalerweise die Schule und hat sich im Bezug auf diese Gefühle in den letzten Jahren etwas verändert. Was?

In den Medien wird den Lehrern oft der Vorwurf gemacht nur über eine gutbezahlten Halbtagsjob zu verfügen. Was halten Sie von dieser Behauptung?

Wenn Sie noch einmal entscheiden könnten, würden Sie wieder den Lehrberuf ergreifen?


( All diese Fragen dienten in jeder Schule als Gesprächsimpuls um die Arbeit und Anforderung des Lehrers kennenzulernen. Daher habe ich auch in meiner Arbeit nicht jede Frage einzeln beantwortet, sondern das Interview in einem geschlossenen Text zusammen gefaßt. Zu jeder Schule liegt ein Fragebogen mit den beantworteten Fragen bei. )


In dieser Schule hatte ich das Glück mit einer Junglehrerin, die gerade das Probejahr absolviert, zu sprechen. Eigentlich war Lehrerin zu sein schon seit der Kindheit ihr Traumberuf. Nach der Matura entschied sie sich vor allem aus Liebe zum Fach, Leibesübung und Geschichte für das Lehramt zu studieren.

Trotz all der Zukunftsskepsis breitet ihr der Beruf viel Spaß und Freude. In Leibesübung kann sie eine sehr gute Lehrer - Schüler Beziehung aufbauen, da vor allem in diesem Fach die Schüler offen und ehrlich sind. Auch Offenheit und Natürlichkeit sind ihre Schlüsselworte zu einer geglückten Unterrichtsstunde. Wenn auch nur aus einem Jahr Schulerfahrung, weiß sie, daß wenn der Lehrer auf die Anliegen seiner Schüler achtet auch umgekehrt Rücksicht von ihrer Seite her erfährt. Im Unterrichtsfach Geschichte legte sie Schulbeginn einen Plan für das kommende Schuljahr vor, in dem die Schüler ebenfalls ihre Wünsche und Präferenzen einbauen können. Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, wie offen sie für Anliegen der Jugendlichen bereitsteht.

Im ersten Unterrichtsjahr muß natürlich ein Großteil der Freizeit für Unterrichtsvorbereitungen und Nachbereitungen geopfert werden. Korrekturen zählen kaum zu ihren zusätzlichen Arbeiten, da sie die Schüler hauptsächlich auf Grund von mündlicher Mitarbeit und mündlicher Wiederholungen beurteilt.

Während des Gespräches habe ich erfahren, daß das Probejahr nicht gerade eine leichte Arbeit ist. Wie bereits erwähnt, muß auch in der Freizeit viel Zeit in die Schule investiert werden und auf Grund der geringen Bezahlung für Unterrichtspraktikanten ist sie auch gezwungen, einen Nebenjob zu suchen.

Leider Gottes habe ich durch diese Interview auch die negativen Seiten des Lehrberuf kennengelernt. Nach diesem Probejahr bestehen für sie kaum Chancen auf eine Anstellung in ihrer Heimatnähe und daraus ergibt sich die schwierige Frage: "Ist sie bereit wegen einer Anstellung ihre Heimat, Wohnung, Freunde zu verlassen?"

Trotz all der Misere um den Lehrerberuf bereut sie es bis jetzt auf keinen Fall, diesen Beruf ergriffen zu haben.




Handelsakademie und Handelsschule AUGARTEN:


1.2.1. Gesamteindruck der Schule:


Am 6. März 1997 besuchten wir die HAK und HAS AUGARTEN. Dies ist eine eher kleine Schule mit ca. 500 Schülern, die von ungefähr 50 Lehrern unterrichtet werden. Als wir am Morgen dieses Schulgebäude betraten waren wir ein wenig erstaunt, weil diese Schule in einem für uns sehr untypischen Gebäude untergebracht ist. Im ersten Moment gleicht es einem Wohnhaus. Für uns war dies sehr ungewohnt, weil auf Grund des Stiegenhauses eine große Aula fehlte. Da das Gebäude in die Höhe gezogen ist, ist es für dem Lehrer sicherlich anstrengend nach jeder Unterrichtsstunde von einem Stockwerk zum anderen zu wechseln ( es gibt 6 Stockwerke ! ).

Die HAK und HAS AUGARTEN umfaßt, wie der Name schon verrät, zwei Schultypen (Handelsakademie und Handelsschule ). Die Professoren unterrichten in beiden Schultypen, was ihre Arbeit nicht gerade erleichtert, da der Niveauunterschied zwischen diesen Zweigen doch sehr groß ist. Während des 1. Schuljahres ist für die Schüler ein Umstieg problemlos möglich.

Die HAK und HAS AUGARTEN ist eine Berufsbildende Höhere Schule. Im Gegensatz zur AHS wird hier Literatur eher klein geschrieben, denn das Hauptaugenmerk ist auf den Umgang mit Medien und Presseverständnis gerichtet. Auch in Deutsch und Englisch wird der Schwerpunkt auf Korrespondenz gesetzt. Deshalb gleicht auch eine Matura in Englisch, zum Beispiel, eher einem Verkaufsgespräch als einem Abfragen von Wissen.

Der wichtigste Gegenstand dieses Schulzweiges ist das Fach BWL, in dem auch jeder Absolvent der HAK maturieren muß. Ansonsten wird in der Schule auch Schwerpunkt auf Computer gesetzt.

Um den Schülern den Unterrichtsstoff lebendig vorzutragen und um sie möglichst früh mit dem Berufsleben zu konfrontieren werden in der Schule eigene Übungsfirmen gegründet. Die Speditionsfirma dieser Schule steht in Verbindung mit LKW Walter. Zur Zeit sind 3 HAS Klassen in diesen Projektunterricht involviert. Der Regelunterricht steht  jedoch mit der Übungsfirma nicht in Verbindung. Der Unterricht dieses Projekts erfolgt nachmittags, in der Freizeit der Schüler. Anschließend präsentiert jede Schule ihre Übungsfirma auf einer Messe.

Diese Schule weist auch eine Reihe anderer Projekte auf. In Verbindung mit dem Projekt "Sokrates" hat sie eine Partnerschule in Frankreich gegründet und durch das Projekt "Komenius" wurden Kontakte mit Spanien, Italien und Griechenland geknüpft.




Zwischenmenschliche Schulatmosphäre ( Schulklima ):


Da die Schule doch in einem großen Einzugsgebiet liegt, hat sie mit einigen Ausländerproblemen zu kämpfen. Die Pausen sind des öfteren von Streitigkeiten und Raufereien zwischen verschiedenen Nationen gekennzeichnet. Auch dem Lehrer macht die große Anzahl von Ausländern zu schaffen. Auf Grund ihrer mangelnder Deutschkenntnis ist es schwer mit dem Stoff laut Lehrplan vorzugehen.

In den 1. und 2. Klassen sind die Klassenlehrer mit ganz anderen Problemen konfrontiert. Die Schüler werden, gleich ob sie ihre Unterstufe in einer AHS oder HS absolviert haben, in eine Klasse zusammengewürfelt. Klar haben Lehrer dann mit einem Niveauunterschied zu kämpfen.

Laut Aussagen des Schulsprechers kommt es selten zu Konflikten zwischen den einzelnen Schulstufen und auch das Zusammenleben von HAK- und HAS- Schülern verläuft im großen und ganzen problemlos.




Hospitationen der Unterrichtsstunden:


Wir besuchten den E - Unterricht einer 1. HAK Klasse.



Strukturierng der Stunde:


Die Unterrichtsstunde ist in verschiedenen Unterrichtsphasen gegliedert:

- Wiederholungsphase ( Wiederholungsspiel mit Irregular Verbs )

- HÜ- Rückgabe

- Besprechung der Fehler aus der Hausübung

- Grammatikübung ( Zeitenabfolge )

- "Summary of the story" aus der letzten Unterrichtsstunde

- Arbeit mit dem text-book

- Einsetzübung ( zur HÜ- fertig )


Der Unterricht wird durch eine Art Entspannungsübung eingeleitet. Durch ein Wiederholungsspiel mit Irregular Verbs wird das Wissen von Vokabeln abgefragt, wobei der Sieger des Spieles ein Überraschungsei erhält. Durch diese Abwechslung zum herkömmlichen Vokabelabfragen werden die Schüler zum Lernen und Mitarbeiten angespornt. Vor allem der Einsatz des Überraschungsei dient als Lernanreiz und erweckt Interesse bei den Schülern. Der Lehrer muß aber auf alle Fälle achten, wie oft diese Methode in einer Klasse anwendet. Sammelt nämlich immer nur ein gewisser Schüler die Gewinne ein, wird es für die Klassenkollegen schnell langweilig und uninteressant, was negative Auswirkungen auf sie Klassengemeinschaft zur Folge hat.

Nach der HÜ - Rückgabe erklärt die Lehrerin immer wiederauftretende Fehler. Dabei werden immer wieder dieselben Methoden zur Erklärung von Problemfällen gebraucht, was bei den Schülern Aufmerksamkeit erregt. Auch die Grammatik wird immer wieder erklärt und an Hand von Übungsbeispielen geübt ( Information weitergegeben - geübt - nochmals erklärt = Redundanz ).

Die Klassenlehrerin versucht durch eine bestimmte methodische Vorgangsweise alle Schüler

in den Unterricht einzubeziehen. Schwächere Schüler werden zum Beispiel bei

Grammatikübungen des öfteren Fragen gestellt. Es wird allen die Möglichkeit gegeben, dem

Unterricht mühelos zu folgen. Durch eine "Summary of the Story", die in der letzten

Unterrichtsstunde bearbeitet wurde, wird den Abwesenden dieser Stunde im Rahmen einer

Wiederholung der Inhalt der Geschichte wiedergegeben.

Unterrichtsmittel: Bücher, Hefte, Tafel, HÜ- Zettel, Überraschungsei,.



Zielsetzung und Motivation:


Bestimmte Eingangsvoraussetzungen ( Wissen über Vokabel, Zeiten, Irregular Verbs,. )

müssen von den Schülern erfüllt werden, um das Stundenziel zu erreichen ( Stundenziel:

Irregular Verbs, Zeitenabfolge, mündliche Mitarbeit,. ). Wie schon erwähnt hat die Schule

mit einer hohen Ausländeranzahl zu kämpfen, was vor allem Probleme im Unterricht mit sich

zieht. Für viele Schüler dieser Klasse ist es auch schon im Deutschen eine schwierige

Aufgabe Zeiten zu bilden und haben daher noch größere Probleme mit Übersetzungen in das

Englische.

Die Lehrerin ist aber trotz all dem bemüht die Schüler zu motivieren und ihnen Interesse an

den Lernstoff zu geben. Immer wieder bringt sie eigene Erfahrungen in die Stunde und

versucht sie nach dem Motto: "Geteiltes Leid ist halbes Leid" Lernanreize zu geben ( immer

wieder erwähnt sie: "Ich weiß, es ist schwer, aber. ).

Durch gute Übergänge bringt sie Übersicht in den Lernstoff und erregt Aufmerksamkeit.

Sozialformen: - Lehrer - Schüler - Gespräch: Sie versucht alle Schüler der Klasse in den

Unterricht einzubeziehen und erwartet auch Mitarbeit von den Schülern.


Lehrerverhalten:


Die Lehrerin unterrichtet sehr motivierend und erzeugt Ansporn vor allem durch "Come on

Come on". Während sie bestimmte Grammatikkapitel erklärt erregt sie Aufmerksamkeit

durch "Bitte Achtung!".

Die Klasse ist in zwei Teilen zersplittert, wobei die Lehrerin mehr Aufmerksamkeit der

Fensterreihe schenkt, die auch mehr Mitarbeit zeigt.

Während des Unterrichts wird sehr viel Englisch gesprochen. Die Lehrerin untermauert

ihren Vortrag durch Handbewegungen, die ausgezeichnet zum Gesprochenen passen und

beruhigend wirken.

Natürlich sind während dieser Unterrichtsstunde einige Hänger zu beobachten. Durch

Assoziationen und Erinnerungsaustausch versucht sie den Unterricht lebendig zu gestalten

und die Mitarbeit der Schüler anzuregen.



Schüleraktivität:


Die Schüler zeigen Interesse und nehmen aktiv am Unterricht teil. Sie zeigen Mitarbeit und

sind immer willig den Anforderungen des Lehrers zu entsprechen.

Zeitweise herrscht im Klassenzimmer großer Lärm, was vor allem auf einige Problemschüler

zurückzuführen ist. Sie stören des öfteren den Unterricht und reißen ihre Klassenkollegien

mit.




Bericht über die Lehrerinterviews:


Der Lehrer, der in dieser Schule bereit war, mit mir ein Interview zu führen, war in seiner Jugendzeit mit der Schule äußerst unzufrieden. Seiner Meinung soll Schule ein freudiger Prozeß im Leben der Jugendlichen sein, wo auch Lernen den Schülern Spaß bereitet.

Mit BWL, Rechnungswesen und Datenverarbeitung verwirklichte er seinen Berufstraum.

Obwohl er auch noch heute mit seiner Berufswahl zufrieden und mit sehr viel Engagement in seiner Arbeit tätig ist, vertritt er die Meinung, Lehrer zu sein ist nicht immer leicht. Aufgrund der negativen Einstellung der Jugendlichen gegenüber die Schule, wird es für den Lehrer von Jahr zu Jahr zunehmend anstrengender und mutloser den Status der Schule wieder herzustellen. In der heutigen Zeit ist es keine mühelose Arbeit Kinder und Jugendliche zum Lernen zu motivieren. Um dieser Arbeit gewachsen zu sein setzt er sich während des Schuljahres immer wieder neue Etappen, in denen er anschließend erkennt, es hat sich doch gelohnt mit Schüler eine Zusammenarbeit anzustreben.

Ein positives Lehrer - Schüler - Verhältnis ist hier eine der Voraussetzungen um eine gute Zusammenarbeit zu erzielen. Für den Lehrer ist das nicht immer leicht. Seine Aufgabe besteht darin, sich mit den Kulturen der Jugendlichen zu identifizieren, ihre Welt verstehen und auch an sie zu glauben.

All die genannten Aufgabenbereiche eines Lehrers zeigen, daß dieser Beruf kein Halbtagsjob ist. Als Lehrer muß er einen großen Teil seiner Freizeit in Unterrichtsvorbereitungen investieren. Korrekturen, Vorbereitungen ( Folien, Arbeitsblätter erstellen, ) und Nachbereitungen sind sehr zeitaufwendig. Weiters stellen Schüler zunehmend den Anspruch, Aktuelles in den Unterricht einzubauen und hochwertige Lösungen vorzubringen.

Aus all diesen Aufgabenbereichen ergeben sich die Vorzüge eines Lehrberufes. Ein Lehrer kann seine Arbeit selbständig einteilen auch wenn er des öfteren an Projektarbeiten gebunden ist.

Vor allem positive Rückmeldungen seitens der Schüler motivieren einen Lehrer immer wieder von Neuem im Berufsfeld Schule tätig zu sein.

Natürlich gibt es auch andere Vorzüge im Lehrberuf. Er ist ein gutbezahlter Job und 9 Wochen Sommerferien bieten genügend Möglichkeiten zur Erholung.

Trotz der Zukunftskepsis: "Wie wird es weitergehen?" ist er sehr gerne als Lehrer im Berufsfeld Schule tätig und würde noch einmal den Lehrberuf ergreifen




BD Gymnasium Marchettigasse:


1.3.1. Gesamteindruck der Schule:


Am 30. Jänner und am 8. April besuchten wir die AHS Marchettigasse. Die AHS Marchettigasse ist im Gegensatz zu den anderen Gymnasien eine sehr kleine Schule. Hier werden ca. 500 Schüler von ungefähr 50 Lehrern unterrichtet. Aufgrund der geringen Schüleranzahl sind viele Professoren nur teilzeit beschäftigt, so daß sie einige unter ihnen noch nach mehreren Dienstjahren zwischen zwei Schulen pendeln müssen.

Eine andere Möglichkeit, um ihre Lehrverpflichtung auszufüllen, ist in der Nachmittagsbetreuung gegeben. Schüler der Unterstufe können in diesem Gymnasium in der Zeit von 12 bis 19.30 Uhr von Lehrern beaufsichtigt werden. Das Nachmittagsprogramm sieht folgendermaßen aus: Bis 15 Uhr haben die Schüler Freizeit. Um 15 Uhr beginnt die Lernzeit, in der von den Schülern die Hausübungen geschrieben und von den Lehrern kontrolliert werden

( natürlich nicht auf vollständige Richtigkeit, da ansonsten die Klassenlehrer ein unrealistisches Bild vom Schüler erhalten ). In diese Nachmittagsbetreuung ist auch eine Art Förderunterricht eingebaut. In den meisten Fällen werden die Schüler nämlich von ihrer Klassenlehrern und können somit nachmittags Probleme, die im Unterrichtsfach auftreten, klären




Zwischenmenschliche Schulatmosphäre ( Schulklima ):


Das Gymnasium nimmt an sehr vielen außerschulischen Aktivitäten teil. Im Rahmen des Chorunterrichts wurden einige Erfolge bei Wettbewerben erzielt. Ansonsten verfügt die Schule über eine große Reihe von Projekten.

Als wir uns im Laufe des Vormittages im Konferenzzimmer aufhielten, habe ich den Eindruck bekommen, daß viele engagierte Lehrer bemüht sind ein angenehmes Schulklima für Schüler und Lehrer herzustellen ( so wird zum Beispiel ein Sportfest veranstaltet ).




Hospitationen der Unterrichtsstunden:


Wir besuchten den D - Unterricht einer 7. Klasse.




Strukturierung der Stunde:


Die Unterrichtsstunde ist in verschiedenen Unterrichtsphasen gegliedert:

- Einleitung ( terminliche Übereinkunft, Stoff für die Schularbeit )

- Wiederholungsphase ( kurze Wiederholung des Stückes "Kabale und Liebe" )

- Bürgerliches Trauerspiel

- Beispiele aus der Literatur

- Hausübung


Mit einigen Zitaten aus Schillers Werk "Kabale und Liebe", die von der Lehrerin auf Overhead präsentiert werden, werden die wichtigsten Aussagen des Stückes wiederholt. Auffallend ist, daß die Schüler wirklich sehr gut über das Stück Bescheid wissen. Anhand dieses Beispieles bespricht die Klassenlehrerin anschließend die wichtigsten Merkmale des "Bürgerlichen Trauerspiel" ( anhand eines Beispieles wird die Theorie aufgerollt = induktive Methode ).

Um den Unterricht möglichst lebendig und interessant zu gestalten, erstellt sie ein sehr übersichtliches Tafelbild. Zuerst war es für uns sehr ungewöhnlich, in der Oberstufe noch jeden einzelnen Punkt auf der Tafel wiederzugeben. Anderseits erzielt diese Methode sicherlich Übersicht und große Lernerfolge, da sich die Schüler das Tafelbild sehr leicht einprägen.



Zielsetzung und Motivierung:


Die Lehrerin setzt der Klasse einige Eingangsvoraussetzungen: Sie sollten "Kabale und Liebe" gelesen haben und über das "Bürgerliche Trauerspiel" aus dem Buch informiert sein um das gesetzte Stundenziel zu erreichen ( Stundenziel: Bürgerliches Trauerspiel, Kabale und Liebe, Moralvorstellungen der Gesellschaft, Scheinmoral, gesellschaftliche Konventionen ).

Anhand eines Lehrer - Schülergespräch wird der Unterrichtsstoff aufgerollt. Den Schülern werden immer wieder Fragen gestellt und sie werden zum Mitarbeiten aktiviert. Anhand einiger Beispiele aus der Literatur der heutigen Zeit wird ihre eigene Meinung zu diesem Thema gefragt, was zum Lernen motiviert.



Lehrerverhalten:


Bei der Wiederholung werden die Fragen durch Zitate untermauert.

Da die Klasse sehr ruhig und schüchtern ist, versucht sie durch Beispiele und Querverbindungen den Unterrichtsstoff besser zu veranschaulichen. Sie verweist immer wieder auf geschichtliche Hintergründe, als sie die Merkmale des bürgerlichen Trauerspieles aufzeigt.

Durch Diskussionen werden die eigenen Meinungen der Schüler eingebracht, was Querverbindungen mit der heutigen Zeit erzeugt.



Schüleraktivität:


Mitarbeit an der Sicherung des Lernstoffes: Die Schüler schreiben mit, während die Lehrerin

den Lernstoff präsentiert. Sie zeichnen das

Tafelbild ab.

Mitarbeit an der Sicherung des Lernertrages: Die Schüler arbeiten sehr wenig mit. Wird eine


Frage in die Klasse gestellt, meldet sich kein einziger Schüler freiwillig. Sie müssen direkt angesprochen werden um ihr Wissen preiszugeben.




Bericht über die Lehrerinterviews:


1. Interviewpartnerin:

Die Lehrerin unterrichtet die Fächer Mathematik, Physik und Informatik vor allem aus Liebe zum Fach. Um immer die Fachkenntnisse auf den neuesten Stand zu bringen, besucht sie des öfteren Fortbildungskurse und Seminare. Die Liebe zum Fach war aber nicht nur ihre einzige Motivation im Berufsfeld Schule tätig zu sein. In der Schule mag sie die Arbeit mit jungen Menschen. Als Lehrerin ist es ihr Anliegen durch persönliche Gespräche Kontakt mit Schülern aufzunehmen. Dies kann vor allem für Problemschülern sehr hilfreich sein. Natürlich stellt sich daraus die Frage: "Ist es für einen Lehrer überhaupt möglich in der Freizeit die Schule und all ihre Problemfälle zu vergessen?" Diese Lehrerin schafft es zu Hause abzuschalten. Schwierig wird es vor allem dann, wenn familiäre Probleme bei Schülern auftreten.

Der Lehrerjob ist doch kein so guter Halbtagsjob, wie er in den Medien dargestellt wird. Ein Lehrer muß sehr viel Zeit für Vor- und Nachbereitung investieren und darf auch bei keiner Konferenz fehlen. Nach dem Unterricht muß er nach Hause gehen um für die Schule weiter zuarbeiten.

Vor allem für den Gegenstand Informatik, der 40% der Lehrverpflichtung, einnimmt ist die Vorbereitung sehr groß. In Physik müssen viele Versuche vorbereitet werden und in Mathematik in den 1. und 2.Klassen sammelt sie HÜ - Hefte ab.

Lehrer zu sein ist sicherlich nicht immer leicht. Es gibt des öfteren Beispiele für geglückte

und mißglückte Unterrichtssituationen. Mitarbeit wäre zum Beispiel für diese Lehrerin ein

Beweis für einen geglückten Unterricht.   


2.Interviewpartnerin:

Lehrer war immer schon der Traumberuf der zweiten befragten Lehrerin. Schon in der Volksschule spielte sie mit ihren Freundinnen "Schule". Seit 1982 unterrichtet sie nun E und GSK im Gymnasium Marchettigasse. 1988 trat sie aber in den Karenz und ist erst seit einem Jahr in ihrem Beruf wieder tätig. Natürlich ist der Einstieg in das Berufsleben nach so langer Zeit schwierig, da sehr viel Zeit für Unterrichtsvorbereitung investiert werden muß. Vor allem für GSK sind die Vor- und Nachbereitungen sehr anstrengend, da der Lehrer in diesem Fach immer auf neuesten Stand sein muß und Bezug auf aktuelle Situationen herstellen muß.

Für diese Lehrerin ist wenig Vorbereitung nicht befriedigend. Es ist ihr nämlich wichtig den

Unterricht interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Dazu müssen Seminare zur

Fortbildung besucht werden und des öfteren auch mit anderen Schulbüchern gearbeitet

werden.

Für diese Lehrerin war es anfangs schwierig Beispiele für geglückte oder mißglückte

Unterrichtssituationen zu nennen. Ein und dieselbe Unterrichtsmethode wird nicht in jeder

Klasse gleich aufgenommen. Der Unterricht mißglückt dann, wenn ein Schüler stört und all

seine Klassenkollegen mitreißt oder wenn ein einziger Schüler verweigert, in einer

Gruppenarbeit mitzuarbeiten ( dadurch wird die ganze Teamarbeit gestört ). Mitarbeit und

Interesse seitens der Schüler sind auf der anderen Seite Beweise für geglückte

Unterrichtssituationen. Eine ihrer Klassen ist unter der Lehrerkollegen als Horrorklasse

bekannt. Ihr macht es aber Spaß in solch einer Klasse zu unterrichten. Die Arbeit mit den

Schülern dieser Klasse ist spannend und aufregend. Im Laufe diese Schuljahres konnte sie

nämlich schon einige Fortschritte beobachten. Der Erfolg motiviert sie nun in dieser Klasse

weiter zu unterrichten. Als Geheimrezept ihrer erfolgreichen Arbeit verrät sie Ehrlichkeit,

Offenheit und Natürlichkeit, was die Zusammenarbeit mit den Schülern fördert. Es ist ihr

immer wichtig einen Mittelweg zu finden: zu viel Freundlichkeit wird von den Schülern oft

ausgenützt. Deshalb muß man als Lehrer auch konsequent sein ( Hausübungen fordern,

Stundenwiederholungen einführen, Tests ).

Für sie gab es natürlich auch andere Motivationen Lehrer zu werden. Als Mutter ist dieser

Beruf sehr praktisch, weil die Arbeitszeit größten Teils individuell eingeteilt werden kann.

Morgens hat sie vor allem dann keine Probleme in die Schule zu gehen, wenn sie für den

Unterricht gut vorbereitet ist.

Sie ist wirklich von ihrem Beruf überzeugt und würde auch ein zweites Mal den Lehrberuf

wieder ergreifen.   




Bundeskonfikt Himmelhof:


Am 8 April lernten wir zum Ersten Mal im Rahmen unserer Hospitationen den Ablauf und die Anforderungen der Nachmittagsbetreuung kennen. Dazu besuchten wir das Bundeskonvikt Himmelhof, um auch Anstellungsmöglichkeiten für arbeitslose oder nur teilzeitbeschäftigte Junglehrer kennenzulernen.

Im Internat Himmelhof sind rund 30 Erzieher tätig, wovon nur drei eine Erzieherausbildung absolviert haben. Der Rest der tätigen Erzieher ist nur teilzeitbeschäftigt, um seine Lehrverpflichtung auszufüllen.

Die Erzieher beaufsichtigen Burschen und Mädchen im Alter von 10 bis 23 Jahren.

Erzieher sein ist nicht immer eine leichte Aufgabe. In diesem Internat werden von jedem Erzieher innerhalb von 14 Tagen drei Nachtdienste abgehalten, und er muß auch für einen Wochenenddienst bereit stehen.

Ihre Aufgabe ist es die Kinder und Jugendlichen rund um die Uhr zu beobachten und zu betreuen. Die Schüler sind verpflichtet, sich beim jeweiligen Lehrer abzumelden, wenn sie das Gebäude verlassen. Natürlich gibt es nicht beliebig Ausgang, sondern er wird durch regelmäßige Ausgangszeiten in Maße gehalten. Laut Aussagen eines Erziehers weiß er wirklich Bescheid, wo sich all seine Zöglinge im Moment befinden.

Während der Nachmittagsbetreuung kontrollieren Erzieher die Hausübungen der Schüler, wobei die Aufgaben aber nicht auf vollständige Richtigkeit ausgebessert werden ( der Klassenlehrer würde sonst ein falsches Bild von seinem Schüler erhalten ).Anschließend wird noch in der Gruppe gemeinsam für Prüfungen und Schularbeiten gepaukt. Natürlich wird solch eine Art von Nachmittagsbetreuung nur in der Unterstufe abgehalten. In den höhere Schulstufen werden die Zöglinge sich selbst überlassen. Es ist ihnen ermöglicht, die Zeit eigenständig einzuteilen und selbständig Hausübungen zu erledigen oder für Prüfungen zu lernen. Nach der Unterstufe wird versucht ihre Selbständigkeit zu fördern, was unter dem größten Teil der Internatsabsolventen auch erzielt wird.

Erzieher sind aber nicht nur als Nachmittagsbetreuer im Internat tätig. In den meisten Fällen entwickelt sich eine richtig familiäre Schüler - Erzieher - Beziehung ( wie ich es auch im Rahmen der Hospitation beobachten konnte ). Im Internat leben Jugendliche doch im einem der wichtigsten Abschnitte der Entwicklungsstufe mit ihren Erzieher zusammen und daher werden sie von ihren Zöglingen sehr oft als Elternersatz betrachtet. Mit all ihren Sorgen und Nöten kommen sie zu ihrem anvertrauten Erzieher und schütten das Herz vor ihm aus. Nicht selten kommt es dann vor, daß der Erzieher auch Seelenklempner spielen muß und dem Schüler behilflich ist, seinen ersten Liebesbrief zu verfassen.

Auch in der Freizeit ist es für einen Erzieher nur schwer möglich vom Internatsleben abzuschalten. Die Depotgeldführung ist nur ein Beispiel für all die Aufgabenbereiche, die nur in der Freizeit erledigt werden können.


Das Internatsleben wird, wie zum Teil auch schon erwähnt, von geregelten Ausgangszeiten ( die Oberstufe darf am Wochenende bis 24 Uhr wegbleiben ), geregelten Besuchszeiten und Besuchsbedingungen kontrolliert. ( Kontrolle: Portier, diensthabende Erzieher )

( Als wir im Rahmen der Hospitation ein Gespräch mit dem Internatsleiter führen wollte, trafen wir dort einen Zögling, der zum Gespräch mit dem Direktor vorgeladen wurde. Laut anschließenden Gespräch ist er samstags abend mit einer halbe Stunde Verspätung zurückgekommen. Er wurde glücklicherweise vom Internatsleiter nicht bestraft, da er ansonsten als ordentlicher und folgsamer Schüler bekannt ist. )

Am Wochenende werden auch des öfteren Ausflüge und Wanderungen gemeinsam mit Eltern, Verwandte und Bekannte organisiert, um das Zusammenleben in den Familienleben zu fördern, was nicht selten von Krisensituationen gekennzeichnet ist.


Zeiteinteilung im Internatsleben:

- Mittagessen     

- Freizeit bis 15.30 Uhr

- Jause

- 15.45 bis 18.20 Uhr: Studierzeit ( Unterstufe im Studierzimmer; Oberstufe selbständig in den

Zimmern )

- Abendessen

- Nachtruhe


Während der Freizeit wird den Jugendlichen die Möglichkeit geboten, Basketball, Volleyball, Fußball, Tischfußball, Tischtennis, Billard,. zu spielen. Für Musiktalentierte und Musikinteressierte wird auch kostenloser Musikunterricht angeboten.


Die Schüler besuchen aus verschiedenen Beweggründen das Internat. Der überwiegende Teil findet im Bundeskonvikt einen Wohnort während der Schulzeit. Leider Gottes werden auch Jugendliche immer wieder von den Eltern gezwungen, im Internat zu leben. Viele Eltern fühlen sich in der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Viele Jugendliche finden im Internat ein harmonische Zusammenleben was im Elternhaus auf Grund von schwierigen Situationen, wie zum Beispiel Scheidung, Tot eines Elternteils,. , nicht ermöglicht wird.

Laut Aussagen des Internatsleiter ist es in der heutigen Zeit eine schöne Aufgabe im Internat mit Jugendliche zu arbeiten. Die Schüler werden von Zeit zu Zeit vernünftiger und eine Zusammenarbeit mit ihnen ist fast mühelos möglich. Probleme ergeben sich vor allem bei der Kooperation mit den Eltern.  

Im Laufe diese Nachmittages habe ich herausgefunden, daß das Bundeskonvikt Himmelhof Jugendlichen einen Ort des Wohlfühlens bietet. Für den Großteil dieser Zöglinge bleibt die Internatszeit sicherlich für das ganze Leben eine freudige Erinnerung. Der Internatsleiter versucht mit Hilfe der Erzieher den Schülern einen Wohnraum zu geben, wo Lernen zusammen mit Gleichaltrigen Spaß macht. Das Zusammenleben in einer Gemeinschaft fördert die Teamfähigkeit für das spätere Leben. Meist müssen sie die Schüler schon früh das Elternhaus verlassen, was für Eltern und Kindern sehr oft mit Tränen verbunden ist. Doch gerade dadurch lernen sie selbständig durch das Leben zu gehen.




Jugendarbeit ( Streetwork ):


Im Rahmen unserer Hospitationen haben wir auch in die Jugendarbeit geschnuppert, was für den späteren Lehrberuf sicher von großer Bedeutung ist. In der heutigen Zeit werden Lehrer in den Schulen immer öfters mit Problemen Jugendlicher konfrontiert und deshalb ist es wichtig in den Schulen und sogar schon im Kindergartenalter mit der Suchtprävention zu starten.


Jugendberatungsstelle WAGGON:


Da Mödling eine der größten Schulstädte Österreichs mit mehr als 8000 Schüler/innen ist, wovon ungefähr 3500 Schüler/innen täglich über den Bahnhof pendeln, wurde der Bahnhofsplatz als Standort dieser Jugendeinrichtung gewählt. In einen der dort abgestellten, ausgedienten Waggons wurde eine Jugendberatungs- und Informationsstelle errichtet.

Zielgruppe dieses Projekts sind Jugendliche, junge Erwachsene, deren Angehörige sowie "Multiplikatoren" ( Lehrer/innen, Schulärtzte/innen. ). In der Zeit von 12-18 Uhr wird der Waggon täglich von Jugendlichen zwischen 13 und 21 Jahren frequentiert. Zum überwiegenden Teil der Besucher zählen Schüler, Lehrlinge, Berufsanfänger und arbeitslose Jugendliche.

Die Jugendberatung und Informationsstelle WAGGON ist die erste Anlaufstelle für alle Problemsituationen, mit denen Jugendliche im Laufe ihres Erwachsenwerdens konfrontiert werden können. Um den Zugang in diese Einrichtung zu erleichtern wurden im WAGGON Freizeiteinrichtungen geschaffen, um den Jugendlichen bei Musik, mit einem "Wuzler", durch Plaudern mit anderen Kids und bei weiteren freizeitpädagogischen Jugendprojekten eine alternative Freizeiteinrichtung zu bieten. Somit werden sie zwanglos mit dem WAGGON vertraut gemacht ohne sofort ein Problem deklarieren zu müssen (= niederschwellige Zugang). Zuerst können Jugendliche durch ungezwungene Gespräche die Berater "beschnuppern", wodurch ihnen dann später ein Kontaktieren in Problemsituationen leichter fällt.

Ziel der Jugendberatungsstelle ist es nämlich die Hemmschwelle der Jugendlichen zu senken und ungezwungen ein Beratungs- und Betreuungsgespräch der Einrichtung anzunehmen.

Den Kernpunkt dieser Informationsstelle bildet die Beratung und Betreuung von Jugendlichen. Dazu steht ein Team von Betreuern, die vor allem in Sozialpädagogik, Pädagogik und Psychologie ausgebildet sind, zur Verfügung.


Zu den Bereichen der Betreuung zählen:

Sozialarbeit in der Entstehungsphase von Problemen ( Jugendlichen wird ein Zugang zu sinnvollen Freizeitbeschäftigungen geschaffen. Es wurden z.B.: Erlebniswochen organisiert, wo soziales Lernen, das Gemeinschaftswesen und Vertrauen zu Freunden im Vordergrund stand. )

Krisenintervention (z.B.: bei Suicidgefahr )

Sozialarbeiterische Beratung (z.B.: Probleme in/mit der Schule, Familie Sexualität, . )

Drogen- und Suchtberatung ( z.B.: Therapieplatzvermittlung, )

Beratung bei Gewalt und sexueller Ausbeutung

Elternberatung ( Durch Eltern-Kind Gespräche soll wieder eine Brücke zwischen Eltern und Jugendlichen geschaffen werden, wobei aber zu Beginn auf getrennter Schiene gearbeitet wird. So führt ein Berater Gespräche mit den Eltern, wobei sein Kollege mit dem Jugendlichen über Probleme spricht. Nach einiger Zeit werden dann gemeinsame Gespräche unternommen. Doch leider wollen sehr viele Eltern, vor allem angesehene Persönlichkeiten, mit ihren verhaltensauffälligen Kindern nichts mehr zu tun haben und schieben sie daher in den diversen Beratungsstellen einfach ab. )

Gesundheitsberatung


Die Betreuer des WAGGONS nehmen größtenteils die Beratung selbständig durch. Nur bei Bedarf werden andere Institutionen und Personen in die Therapie eingeschlossen. Hier stellen dann die Berater Kontakte her und begleiten die Jugendlichen gegebenenfalls dorthin. In Kooperation mit dem WAGGON stehen soziale, pädagogische und medizinische Bereiche, wie z.B.: Schulen, Amtsärtzte, Bewährungshilfe, Exekutive, Psychologen, in der Rudolfstiftung wurde für junge Mädchen die Abteilung "First Love" errichtet, .




1.5.2. Suchtprävention:


Unter Suchtprävention versteht man all die Methoden, die eine Suchtentwicklung oder eine Verschlechterung süchtigen Verhaltens vorbeugen.

Zur Suchtprävention werden verschiedene Methoden angewendet, die natürlich auch unterschiedliche Wirkungen zeigen:


In der Vergangenheit wurde vor allem mit der Methode der Abschreckung gearbeitet. So wurden z.B.: Bilder von Drogenabhängigen aus "Wir Kinder von Bahnhof Zoo" gezeigt. In der Folge hat sich aber herausgestellt, daß gefährdete Jugendliche durch diese Maßnahme mehr animiert als abgeschreckt wurden. Wirkung zeigte diese Methode nur bei der Gruppe von Jugendlichen, die schon vor der Aktion als nicht gefährdet bezeichnet wurden. ( Eine niederländische Studie zeigt, daß es in der Folge von dieser Art von Vorbeugung 7,6% Drogenkonsumenten gab.)

Später versuchte man durch Informationsvermittlung auf die Wirkungsweise und Folgen von Drogen auf den menschlichen Körper hinzuweisen. Aber auch dies bewirkte keine Anderung der Einstellung gegennüber Suchtmittel. ( In der Folge gab es laut Studie 4,6% Drogenkonsumenten. )

Kein Unterricht zeigt in der Studie nur 3,6% Drogenkonsumenten

In der Gegenwart steht die persönliche Auseinandersetzung des Menschen mit seinen eigenen Suchtanteilen im Vordergrund. Der Begriff Sucht wird jetzt nicht nur mit legalen oder illegalen Drogen ( Zigaretten, Alkohol, Heroin,. ) in Zusammenhang gebracht, sondern auch mit substanzungebundenen Suchtformen wie Spielsucht, Arbeitssucht,..

Diese primäre Suchtprävention richtet sich an Gruppen, die bisher noch nicht von einem

Suchtproblem betroffen sind. Sie will der Entstehung von Süchten zuvorkommen. Die

Primärprävention arbeitet mit Methoden, welche die Persönlichkeit des Menschen stärken

und bieten den Jugendlichen alternative Freizeitmöglichkeiten. So werden in der Schule,

zum Beispiel, Veranstaltungen zum Thema Suchtvorbeugung organisiert, um vor allem

Schüler/innen, Multiplikatoren ( Lehrer, ) und Eltern mit dem Suchtproblem zu

konfrontieren.

Die sekundäre Suchtprävention verhindert, daß aus gefährdeten Drogengebrauchern

abhängige Menschen werden. Zielgruppe sind dabei suchtgefährdete Jugendliche und

Erstkonsumenten.




Peergroupprojekt mit einer Schule:


Ziel diese Projektes ist es, Schüler/innen in der Suchtprävention einzusetzen, da gerade in der Lebensphase Jugend Meinung und Haltungen von Gleichaltrigen an Bedeutung gewinnen. So wurden im BG UNTERE BACHGASSE jeweils 2 Schüler/innen jeder 5. Und 6. Schulstufe ausgewählt und im Zuge eines Seminars zum Thema Primäre Suchtprävention zu sogenannten Peers ausgebildet. Aufgabe der ausgebildeten Peers ist es nun, das erworbene Wisse an ihre Mitschüler weiterzugeben (z.B.: in der Form von Workshops, . ). Sie sollen in der Schule ein suchtpräventives Klima schaffen und darüber hinaus auch im Umfeld der Jugendliche ( Familie, Freundeskreis, . ) Suchentwicklungen vorbeugen.




Lehrerausbildungsseminare:


In dieser Schule wurden auch Lehrer ausgebildet, um Information zum Thema Sucht weiterzugeben. Im Lehrberuf ist es sicherlich sehr wichtig, sich mit dem Thema Sucht auseinanderzusetzen und möglichst viel Information über Sucht und Suchtprozesse erhalten zu versuchen. Dafür ist es sehr wichtig sich mit der eigenen Person und mit der Einstellung gegenüber Suchtverhalten auseinanderzusetzen.

Ziel des Peergroup Projekt ist es nämlich, eine Kooperation zwischen Peers, Mitschüler/innen, Eltern und Lehrern zu schaffen. Nur so kann in einer Schule Sucht vorgebeugt und bei möglichen Suchtverhalten richtig gehandelt werden.

































Reflexionen der erfahrungsorientierten Arbeitsphasen




2.1. Schlüsselqualifikationen:


Eines der wichtigsten Aufgabengebiete eines Lehrers besteht darin, die Jugendliche für das spätere Berufsleben vorzubereiten. Dabei müssen sie aber sicher nicht, so wie es in den Medien berichtet wurde, als Zuckerbäcker, Elektroinstallateur oder Bankier einen weiteren Beruf erlernen, um den Schüler für das spätere Berufsleben Ratschläge mitzugeben.

Im heutigen Berufsleben ist es eine der wichtigen Anforderungen, flexibel zu sein. Schon in der Schulzeit soll es Jugendliche ermöglicht werden nicht nur für die Schule sonder für das Leben zu lernen. Im späteren Berufsleben wird es immer wieder Anderungen und Umschulungen geben, was vor allem nur durch Flexibilität erreicht werden kann.

Auch wenn der Lehrer in seiner Karriere nie etwas anderes als die Schule gesehen hat, muß er den Schülern Qualifikationen und Kenntnisse für alle Berufsbranchen beibringen. Schlüsselqualifikationen heißt hier das Zauberwort, das heutzutage in der Öffentlichkeit sowie im Privatleben unentbehrlich ist. Schlüsselqualifikationen sind wesentlich für das Weiterkommen im Beruf und für die Möglichkeit erfolgreich zu handeln. Der Lehrer soll über diese Qualifikationen verfügen, um sie den Schüler fürs Leben zu vermitteln.

Heutzutage sollten Schlüsselqualifikationen an den unterschiedlichsten Orten erworben werden: in den Schulklassen sowie in Jugendgruppen, Freizeitheimen, Freundeskreis..


Was sind nun die wesentlichsten Aussagen der in der heutigen Welt so gepriesenen Schlüsselqualifikationen? Kurz kann man ihre Ziele in einem Satz zusammenfassen: "Zu sich selber zu stehen und zugleich vermitteln zu können, zuzuhören, ohne sich beschwatzen zu lassen, zu motivieren, ohne zu dominieren, spontan zu handeln und doch das Ziel im Auge zu behalten." [1]

Das hört sich zwar wunderbar an, ist aber doch nicht so leicht ohne persönlichem Engagement erreichbar. Trotzdem sollte jeder aufgrund des Konkurrenzkampfes in der heutigen Arbeitswelt über folgende "überfachlichen Qualifikationen" ( Schlüsselqualifikationen ) verfügen:


Kognitive Fähigkeiten:

Im Leben gibt es eigentlich kein "Auslernen" sondern jeder sollte die Fähigkeit besitzen lebenslang dazuzulernen. Die erworbenen Kenntnisse sollten aber immer gezielt und richtig angewandt werden ( = Sachkompetenz ). Dazu zählt: Arbeit durchdenken, planen und organisieren.


Soziale Fähigkeit:

Dazu zählt die Fähigkeit mit Mitmenschen umzugehen lernen, Verbündete zu gewinnen, Bereitschaft zur Verständigung, Solidarität und Zusammenarbeit. Bei der Zusammenarbeit mit anderen ist es aber wichtig, seinen eigenen Charakter nicht zu verlieren aber dennoch für Kritik ein offenes Ohr zu haben. Konflikte sollen immer vernünftig ausgetragen werden.




Personale Fähigkeiten:

Personale Fähigkeiten bezeichnen Eigenschaften, die sich im Verhalten einer Person ausdrücken. Ein jeder sollte die Fähigkeit besitzen, Ausdauer und Konzentration zu entwickeln, also immer wieder neue Lösungswege suchen und nicht immer beim ersten Hindernis aufgeben ( = Konzentrationsfähigkeit ). Das Berufsleben stellt die Anforderung, selbständig dem Ziel entgegen zu gehen.




2.2. Lehreridentitätstypen:


Im Buch "Biographie und Identität des Lehrers' werden unterschiedliche Lehreridentitätstypen beschrieben. Gertrude Hirsch unterscheidet zwischen zufriedenen Lehrern und Lehrern mit Problemen.

Zufriedene Lehrer:

Der Entwicklungstyp ist ein von sich überzeugter Lehrer. Er hat sich seine Berufswahl gut

überlegt und war beim Berufseinstieg auch schon reifer gewesen. Er hat ein sehr

problemloses und zufriedenes Verhältnis zum Beruf. Familiär und in der Freizeit ist er nur

wenig mit der Schule verbunden.

Der Stabilisierungstyp wächst wie selbständig in den Lehrberuf hinein. Auch er hat ein sehr

positives und unproblematisches Verhältnis zum Beruf. Auch sein Privatleben ist mit der

Schule verknüpft.

Der Diversifizierungstyp hat bei seinem Berufseinstieg schwierigere Verhältnisse

vorgefunden. Seine anfängliche Überforderung hat er aber vor allem durch Weiter- und

Fortbildung überwunden. Er sucht Ausgleich im außerschulischen Bereich.


Lehrer mit Problemen:

Dem Problemtyp ist es noch nicht gelungen, die Spannung zwischen seinen hohen Zielen an

sich und an die Schüler einerseits und dem, was er tatsächlich erreichen kann, zu lösen. Er

hat die anfängliche Unsicherheit eines Lehrers noch nicht überwunden. Auch bei ihm

steht nicht die Schule sondern die Familie im Zentrum.

Der Krisentyp konzentriert sich nur auf die Schule und auf den Erziehungsauftrag. Er ist

sehr unzufrieden mit dem was er erreichen kann.

Der Resignationstyp stammt meistens aus einer Lehrerfamilie. Die Schule steht für ihm im

Zentrum des Lebens. Es fällt ihm nicht leicht problematische Situationen zu lösen oder

unbefriedigte Fähigkeiten zu verbessern.




2.3. Was sind erfolgreiche Lehrer?:


In einer Untersuchung wurden Lehrer und Lehrerinnen ausgesucht, die ein gutes Verhältnis zu ihren Schülern haben. Aus den Daten ergab sich, daß Lehrer auf verschiedener Weise erfolgreich sein können. Es ließen sich insgesamt 4 Typen von Lehrern hersusfinden:

Der "schülerzentrierte Sozialpädagoge":

Dieser Typ erhält hohen Stellenwert bei sozialpädagogischen, beziehungsfördernden

Strategien. Solche Lehrer sind offen und ehrlich und besprechen disziplinrelevante Fragen

mit den Schülern. Ihr Unterricht ist sehr motivierend gestaltet, da er auch sehr logisch

aufgebaut ist. Dem Lehrer ist es möglich alle Vorgänge in der Klasse wahrzunehmen.

Durch sein soziales Lernen fördert er die Klassengemeinschaft, denn er versucht

"gemeinsam zu lernen.


Der "optimistische Fachwissenschaftler":

Es mangelt diesen Lehrern nicht an Selbstbewußtsein und Optimismus, denn sie sehen ihr

Fach als "Erlebnis und Abenteuer" an. Er ist fachlich qualifiziert und wirkt vor allem wegen

seiner klar gegliederten Lernziele und Lernaufgaben sehr selbstsicher.


Der "lehrerzentrierte Klassenmanager":

In seinem Unterricht wird die Arbeit der Schüler ständig kontrolliert und wie der Lehrer sind

auch die Schüler ständig beschäftigt. Er erzielt erfolgreiche Techniken bei der

Klassenführung, denn er reagiert auf jede Störung.


Der "distanziert Zufriedene":

Dieser Typ steht sehr distanziert der Schule gegenüber, ist aber gleichzeitig recht zufrieden

mit seinem Beruf, wo er vor allem die Vorteile der Ferien genießt. Er versucht " das Beste

aus der Schule zu machen".




2.4. Berufstheorie des Lehrers:


Idealistisches Lehrerbild

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde von Eduard Spranger und von Christian Caselmann

das Idealistische Lehrerbild entworfen.


Spranger unterscheidet folgende Erziehungsstile:

- weltnaher und isolierender Erziehungsstil

- freier und gebundener Erziehungsstil

- vorgreifender und entwicklungsgetreuer Erziehungsstil


Caselmannn entwickelt eine Typologie der Lehrerpersönlichkeit:

- paidotroper Typus: Diese Lehrerpersönlichkeit arbeitet sehr schülerorientiert

- logotroper Typus: Der fachorientierte Lehrer zeigt nur wenig Verständnis für die Schüler




Empirisches Lehrerbild

Kurt Lewin, Harold Anderson und Reinhard und Annemarie Tausch arbeiten mit

empirischen Ansätzen.


Lewin entwickelt folgende Erziehungsstiltypen

- autoritär: Der Lehrer lenkt und dirigiert die Schüler

- demokratisch: Die Arbeit wird in der Klasse gleichmäßig verteilt, die Gruppen von Schülern                  

arbeiten auch selbständig

- laisse faire: Die Gruppe ist alleine auf sich gestellt


Während bei den autoritären und demokratischen Stiltypen die Leistungen der Schüler eher hoch sind, herrscht beim laisser faire Erziehungsstil unter den Schülern Unzufriedenheit, da meist einzelne Personen der Gruppe die Führung übernehmen wollen.


Reinhard und Annemarie Tausch beschreiben die vier humanen Grundhaltungen eines Lehrers

- Achtung, Wärme, Rücksichtnahme

- Echtheit, Selbstkongruenz

- einfühlendes Verstehen

- fördernde ( nicht dirigierende ) Tätigkeit




2.5. Sozialformen im Unterricht:


Jedes Fach unterscheidet sich in der Art, wie Wissen vermittelt wird. Das Fach bestimmt sozusagen die Unterrichtsmethode ( = Transfermethode ).

Erfolgreich ist es auf alle Fälle, wenn der Unterrichtsstoff vermittelt wird und durch immer wiederkehrendes Wiederholen eingeprägt wird ( = Redundanz ).

Die Wissensvermittlung kann im Allgemeinen auf zwei unterschiedlichen Arten erfolgen:

Deduktiv: Von Abstraktem ( von der Theorie ) wird ins Detail gegangen (z.B.: Erklären von Grammatikregeln )

Induktiv: An Hand von Beispielen wird die Theorie erklärt


Im Unterricht gibt es verschiedene Möglichkeiten der Gesprächsführung, es gibt unterschiedliche Arten zur Wissensvermittlung ( = Sozialformen ):

Lehrer - Schüler Gespräch

Der Lehrer vermittelt den Lehrstoff indem er alle Schüler in den Unterricht einbezieht, die

Klasse zum Mitarbeit anregt. In der Form eines Gesprächs nehmen die Schüler am

Unterricht teil.


Frontalunterricht:

Der Lehrer vermittelt den Lernstoff indem er an der Tafel den Stoff visualisiert und mit

Hilfe von Zeichnungen und Skizzen erklärt. Der Redeanteil der Schüler ist eher gering.


Schülervortrag:

Ein Schüler vermittelt in Form eines Referat den Lernstoff. Die Klasse hört aufmerksam zu

und notiert wichtige Punkte.


Lehrerdemonstration

Der Lehrer zeigt an Hand von Versuchen die Theorie des Lernstoff ( meist in Physik,

Biologie, Chemie, angewandt ).


Schülerdemonstration:

Ein Schüler zeigt einzeln oder in Zusammenarbeit mit Klassenkollegen Versuche.


Rollenspiel


Frageunterricht

Der Lehrstoff wird in Form von Fragen aufgerollt ( Fragen auch bei Wiederholungen ).


Diskussion

Schüler diskutieren in Gruppen aktuelle Probleme in Zusammenhang mit dem Lehrstoff. In

den meisten Fällen ist der Lehrer Diskussionsleiter, wodurch die Schüler von ihm geleitet

werden. Ein Schüler kann ebenfalls als Diskussionsleiter eingesetzt werden. In diesem Fall

werden die Schüler williger ihre eigene Meinung darlegen.


Einzelarbeit:

Der Schüler erarbeitet Übungen selbständig und anschließend werden die Ergebnisse in der

Klasse verglichen.


Partnerarbeit

Die Partnerarbeit ist fast immer verwendbar und sehr rasch einsetzbar. Jeweils zwei Schüler

werden für kürzere Zeit zu einer Arbeitsgemeinschaft verbunden. Zu zweit werden nun

Aufgabenstellungen beantwortet ( z.B.: Diktate werden untereinander verglichen ).

Durch gezielte Organisation der Gruppen kann die Partnerarbeit auch als Helfersystem

betrachtet werden. Ein Kind, das Lernlücken hat, läßt sich von Klassenkollegen gerne

helfen. Die Gruppenarbeit erreicht nicht nur eine Leistungssteigerung, sondern fördert auch

die Teamfähigkeit der Schüler.

Viele Partnergruppen bringen aber immer wieder die gleichen Ergebnisse, was bei der

Präsentation Langeweile in der Klasse hervorrufen kann.


Gruppenarbeit:

Während unserer Unterrichtshospitationen hatten wir auch die Möglichkeit eine

Unterrichtsstunde mit Gruppenarbeit kennenzulernen.

In der Gruppenarbeit werden Aufgaben verschiedenen Gruppen zugewiesen, die sie durch

gemeinsame Arbeit erfüllen. Bei der Gruppenarbeit unterscheiden wir zwei Arten der

Gruppe:

a.   arbeitsgleiche ( konkurrierende ) Gruppenarbeit: Alle Gruppen der Klasse erhalten die

gleichen Arbeitsaufträge, alle Schüler arbeiten an denselben Themen. ( Problem: Die

Präsentation der Ergebnisse kann dies Langweile in der Klasse hervorrufen. )

b.   arbeitsteilige Gruppenarbeit: Alle Gruppen erhalten unterschiedliche Arbeitsaufträge,

die Schüler arbeiten an verschiedenen Teilgebieten eines umfangreicheren Themas.

Anschließend werden die Gruppenergebnisse in der Klasse vorgestellt ( Vorteil: Für die

Schüler ist dies meist interessanter, da von jeder Gruppe neuer Stoff präsentiert wird.

Bei der Zusammenfassung der Gruppenergebnisse können die Schüler ersucht werden,

wichtige Punkte selbständig mitzuschreiben. Dadurch kann den Schülern in nur einer

Unterrichtstunde ein größeres Stoffgebiet vermittelt werden. )


Vorteile der Gruppenarbeit: Im Gegensatz zum Frontalunterricht nehmen die Schüler in der

Gruppenarbeit aktiv am Unterricht teil. Auch schüchterne Schüler äußern sich in einer

Kleingruppe ohne Scheu. Die Schüler der Gruppe lernen selbständig zu arbeiten und auch

das Zusammengehörigkeitsgefühl wird entwickelt und gefestigt.

In einer Gruppenarbeit werden mehrere Ideen und Lösungsvorschläge gesammelt, da eine

Gedankenkette solange weiter läuft, bis alle Möglichkeiten erschöpft sind. In der Einzelarbeit

hingegen sind die Ideen sehr rasch erschöpft.


Probleme einer Gruppenarbeit Durch die Neigung eines einzigen Gruppenmitgliedes, in der

Arbeit nachzulassen, werden die restlichen Gruppenmitglieder mitgezogen.

Es ist oft schwierig eine gemeinsame Meinung zu bilden, ohne daß der Ideenfluß eines

Schülers gebremst wird.



Von unseren Gruppenleiterinnen wurden wir gebeten, zu überlegen, welche Unterrichtsmethoden uns für das spätere Berufsleben zusagen würden:

Ich persönlich wünsche für meine zukünftigen Unterricht die Schüler durch Abwechslung zum Lernen anzuspornen.  Dabei ist mir bewußt, daß dies in den ersten Unterrichtsjahren sicherlich mit sehr viel zusätzlicher Arbeit verbunden ist. Um Abwechslung in die Unterrichtsstunde einzubauen, ist es notwendig in den unterschiedlichsten Schulbüchern zu schnuppern, aber auch den Einsatz von Medien, wie zum Beispiel Video, vorzubereiten.

Bei der Stoffpräsentation ist es wichtig auch die Schüler mitwirken lassen. Dabei stelle ich mir vor, den Lehrstoff durch ein Lehrer-Schüler Gespräch aufzurollen. An Hand von aktuellen Beispielen oder Diskussionen zu aktuellen Themen wird den Schülern das Einprägen der Lerninhalte erleichtert.

Von all den beobachteten Unterrichtsmethoden hat mir auch die Gruppenarbeit sehr zugesagt. In einer Kleingruppe sind die Schüler sicherlich aktiver und zeigen mehr Interesse an der Mitarbeit zur Stoffvermittlung. Außerdem wird das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Klasse gefestigt und die Kooperation mit Kollegen durch Teamworking geübt.   




2.6. Lernziele:


In den 70er Jahren ist die Lerntheoretische Didaktik entstanden, die den Unterricht weggehend von den Inhalten gestaltet. Der Lehrer legt für die jeweilige Übungseinheit Lernziele fest.

Lernziele sind sprachlich artikulierte Vorstellungen über die durch den Unterricht zu bewirkende gewünschte Verhaltensänderung eines Lernenden.

Der Lehrer muß daher immer für die Unterrichtsstunde Maßstäbe setzen, die Arbeitsschritte genau organisieren und überlegen, was der Schüler vom Lernstoff mitnehmen soll. Dadurch kann er natürlich auch später bei Tests, Prüfungen, Befragungen, besser Beurteilungen treffen.

Wir unterscheiden 3 Arten von Lernzielen:

- affektives Lernziel

- motorisches Lernziel

- kognitives Lernziel


Die Lernziele lassen sich in 6 Stufen aufbauen ( Hierarchie der Lernziele ):


1. Stufe: Kenntnis: Der Schüler lernt die Bedeutung von Begriffen, er lernt konkrete

Einzelheiten kennen.


2.Stufe: Verständnis: Der Schüler kann die Inhalte des Lernstoffes in eigenen Worten

wiedergeben, interpretieren und auftretende Probleme lösen.


3. Stufe: Anwendung: Der Schüler kann erklären.


4. Stufe: Analyse: Der Schüler kann eine Analyse von Elementen und Beziehungen treffen.


5. Stufe: Synthese: Der Schüler kann eine einheitliche Kommunikation schaffen und Pläne

oder eigene Programme entwerfen.


6. Stufe: Beurteilung: Der Schüler kann eigene Beurteilungen treffen und Behauptungen

anderer kritisch bewerten.



In einer Übungseinheit haben wir die Aufgabe bekommen, in Teamarbeit eine Unterrichtsstunde zu gestalten und die Lernziele der einzelnen Unterrichtsabschnitte herausarbeiten. Die Aufgabenstellung lautete: "Die unterschiedliche Wirkung der Farben auf den Menschen".

Im Teamteaching habe ich zusammen mit meiner Kollegin eine Deutschstunde mit dem Lernziel "Textdesign mit Hilfe von Farben" vorbereitet:


Einstieg: Farbtherapie

Während Meditationsmusik spielt, geben die Schüler durch Malen mit bunten Farbstiften ihre momentane Stimmung wieder.

( 10 min )


2. Besprechung der Ergebnisse

Aus der Klasse werden drei bis fünf Schüler ausgewählt, die ihre Ergebnisse präsentieren. Die übrigen Klassenkameraden beobachten diese Schüler und untersuchen ob die Farbe ihrer Kleidung mit ihrer Stimmung und den vorgebrachten Ergebnissen übereinstimmen.

( 15 min )


T  Lernziel des 1. und 2. Stundenabschnittes: - die unterschiedliche Wirkung der Farben auf

den Menschen

- wie Farben die Stimmung der Menschen

wiedergeben


3. Übergang: Lehrer-Schüler Gespräch:

Zusammen mit den Schülern wird über die Wirkung und Einsatz der Farben im Alltag gesprochen.

( 5 min )


4. Farben im Bereich der Medien und der Werbung:

Mit den Schülern wird der Einsatz von Farben im Bereich der Medien und der Werbung gesprochen. Zur Veranschaulichung des Lehrstoffes werden mitgebrachte Werbungen auf Overhead präsentiert.

( 15 min )


T  Lernziel des 3. und 4. Abschnittes: - der Einsatz von Farben in den Medien und in der

Werbung


5. Hausübung:

Zu einem bestimmten Thema sollen die Schüler ein Plakat möglichst wirkungsvoll mit Farben gestalten.

( 5 min )









3. Recherche - Aufgaben:




Unterschied: Lehramtsstudium - Diplomstudium:


Im Allgemeinen beträgt die Mindeststundiedauer für Lehramtskanditaten 9 Semester. Dieses Studium dauert gegenüber dem Diplomstudium um ein Semester länger, da Lehramtsstudierende neben ihrem Fachstudium auch ein pädagogisches Begleitstudium absolvieren müssen. Diese pädagogische Ausbildung sieht folgendermaßen aus:


a.   Allgemeine pädagogische Ausbildung:


Diese Ausbildung dient zum Erwerb wissenschaftlicher Grundlagen und den pädagogisch - praktischen Erfordernissen. Folgende Lehrveranstaltungen müssen absolviert werden:

Theorie des Unterrichts

Theorie der Erziehung

Theorie der Schule

Pädagogische Psychologie

Entwicklungspsychologie


Mindestens eine dieser Lehrveranstaltungen sollte ein Proseminar sein und mindestens eine sollte eine Vorlesung sein.



b.   Fachdidaktische Ausbildung:


Die fachdidaktische Ausbildung zeigt die Vermittlung des fachlichen Wissenstoffes des gewählten Studienzweiges im Unterricht. Pro Studienrichtung sind je nach Studienplan des jeweiligen Studienzweiges 6 - 12 Semesterwochenstunden mit Prüfung zu absolvieren.

In Deutsch setzt sich die Fachdidaktik zusammen aus:

Einführung in die Methodik und Didaktik

Fachdidaktik Deutsch

Übung zur Textproduktion

Sprecherziehung


Die fachdidaktische Ausbildung auf der Anglistik umfaßt 6 Wochenstunden:

Methodik des Englischunterrichts ( VO 2 St )

Übung zur Methodik des Englischunterrichts ( UE 2 St )

Einführung in die Fachdidaktik des Englischen ( UE 2 St )


c.   1. Einführungsphase:


Die Einführungsphase umfaßt Lehrveranstaltungen im Ausmaß von 30 Stunden ( anrechenbar als 2 St ) und wird in Gruppen von ca. 20 Studierenden absolviert.

Sie ist als fächerübergreifende Lehrveranstaltung zu verstehen und daher nur in einem der Lehramtsfächer zu verstehen.

Lernbereiche der Einführungsphase:

Allgemeine Gesichtspunkte für Unterrichtsbeobachtungen; Hospitationen in Schulen

Allgemeine Gesichtspunkte für Unterrichtsplanung

Einführund in die erziehlichen Probleme der Schule

Problematik des verhaltensauffälligen Schülers

Aspekte des Lehrerverhaltens


Übungsphase:


Die Übungsphase ist in Blöcken von je 4 Wochen pro Fach zu absolvieren ( sie kann in beiden Fächern gleichzeitig absolviert werden ).

In der Übungsphase wird der Student von einem Betreuungslehrer begleitet. Die Übungsphase besteht aus Blöcken zu je:

1 Vorbesprechung a 30 Min

1 Unterrichtsstunde a 50 Min

Nachbesprechung a 30 Min


Zunächst hospitiert der Student in den Klassen, übernimmt dann allmählich Teile der Unterrichtsstunden . Er soll 2 bis 4 Unterrichtsstunden pro Fach selbst planen und ausführen.

Für eine erfolgreiche Absolvierung dieser Übungsphase muß der Student einen Bericht oder eine Schriftliche Praktikumsarbeit erstellen.



Lehramtskandidaten müssen in beiden Studienrichtungen eine Diplomprüfung ablegen.

Für Lehramtskandidaten ist aber nicht nur die Schule das einzige Berufsgebiet. Sie können auch in all den Berufsmöglichkeiten eines Diplomstudenten Anstellung finden.

Aufgrund ihrer pädagogischen Ausbildung werden Lehrer sehr gerne auch in anderen Berufsfelder angestellt. Vor allem in Betrieben werden Lehrer mit Vorliebe zur Erwachsenenbildung eingesetzt, weil sie meistens über gute Menschenkenntnis verfügen und den Umgang mit Menschen aus der Schule oder pädagogischen Ausbildung gewohnt sind.

Im heutigen Berufsleben, das vor allem von Angst vor Arbeitsverlust und Arbeitslosigkeit gekennzeichnet ist, könnten gerade diese Berufsfelder für Junglehrer als Alternative zum Lehrberuf dienen. Natürlich ist es notwendig durch eine Reihe von zusätzlichen Ausbildungen und Seminaren Zusatzqualifikationen, die für das heutige Berufsleben erforderlich sind, zu erwerben

Mögliche Zusatzqualifikationen für Junglehrer:

Erwerb von Schlüsselqualifikationen:

= Erwerb von Sozialkompetenz, Sachkompetenz, Selbstkompetenz

Erfahrungen in anderen Berufen

Auslandsaufenthalte





Die Erkundung von Weiterbildungsinstitutionen außerhalb der Schule:


Zusammen mit meinen zwei Studienkolleginnen Ulrike Schalling und Iris Weckerle habe ich mit einer Institution Kontakt aufgenommen, in der arbeitslose Lehrer eine Alternative zu ihrer Berufsausbildung finden können. Im Rahmen dieses Kleinprojekts interviewten wir eine Gymnasiallehrerin, die derzeit in der Volkshochschule Mödling beschäftigt ist.


Unsere Interviewpartnerin war eine ausgebildete AHS Lehrerin aus Budapest, die dort ihre Fächer E und RUS bereits während ihrer Unizeit unterrichtet hat. Ihr Traum war schon immer Lehrerin zu werden, da ihr dieser Beruf den Umgang mit Kindern ermöglicht und er sich auch gut mit dem Familienleben vereinbaren läßt.

Mit dieser Ausbildung konnte sie in Ungarn in allen Schulen Schüler zwischen 10 und 18 Jahren unterrichten, was sich von unserem Schulsystem unterscheidet. Während in ihrer Heimat Englischlehrer gefragt waren, konnte sie mit Russisch keine Arbeit finden. Daher besuchte sie spezielle Fortbildungskurse für arbeitslose Junglehrer, um auch in anderen Fächern unterrichten zu können. Als sie 1978 nach Abschluß der Uni keinen Lehrposten finden konnte, arbeitete sie für ein Jahr als Übersetzerin bei einer Firma. Während ihrer vierjährigen Karenzpause gab sie Privatstunden und führte Abendkurse an der VHS. Danach unterrichtete sie 8 Jahre an verschiedenen Schulen.

Da ihr Mann, der bei der UNO - genau gesagt bei der Atombehörde - tätig ist, nach Wien versetzt wurde, zog die ganze Familie nach Mödling. Sie hatte von Anfang an keine Hoffnung auf eine Anstellung als Lehrerin in Österreich, da sie Ungarin ist und außerdem die österreichische Lehramtsprüfung benötigt hätte.

Um Deutsch zu lernen besuchte sie Kurse an der Volkshochschule Mödling ( VHS ), wodurch sie auf die Idee kam, selbst eine Gruppe in Englisch oder Russisch zu übernehmen.

Nach einiger Zeit und intensivem Nachfragen Bekam sie einen Anfängerkurs in Englisch mit 15 Schülern, den sie jetzt bereits 4 Semester lang leitet. Ihre Gruppe besteht vor allem aus Hausfrauen und Pensionisten, da ihr Kurs vormittags stattfindet. Jüngere Teilnehmer findet man eher in den Abendkursen, da sie diese erst nach der Arbeitszeit besuchen können.

Frau Gardos ist nicht dauerhaft angestellt, da ihr Vertrag immer nur für ein Semester verlängert wird. Dies erfährt sie immer erst ein paar Wochen vor Semesterbeginn.

Mit den anderen Professoren hat sie nur wenig Kontakt. Sie weiß von ihren Kollegen/innen nur, daß einige über eine akademische Bildung verfügen, andere aber auch ihre Muttersprache unterrichten ( E, F, ).

Professoren findet man dort in allen Altersgruppen ( zwischen 25 und 60 Jahren ), die oft neben ihrem Hauptberuf am Abend unterrichten.

Früher verwendete sie für ihren Unterricht eigene Unterlagen, aber seit diesem Jahr gibt es ein eigenes Unterrichtsbuch, das jeder Teilnehmer der Gruppe Kaufen muß.




















4. Entwicklung des Gymnasiallehrers:




Jeder Beruf hat sein Klischee. Banker sind gnadenlos, Schlachter sind brutal und Vertretern eilt der Ruf voran, nervig zu sein. So wird auch der Lehrer mit gewissen Vorurteilen betrachtet: "Sie sind überbezahlte Besserwisser mit viel zu viel Freizeit. Vom Mega-Urlaub in den Sommerferien ist ja ganz zu schweigen. Sie tyrannisieren doch bloß Schüler, richten seelische Schäden an und bewerten die Kinder viel zu schlecht." Lehrer haben wirklich keinen guten Ruf.

Dabei war der Lehrerberuf früher einer der angesehensten Berufe: Die Schüler hatten Respekt und manchmal sogar Bewunderung gegenüber dem Lehrer. Heute haben sie es als "Pauker" sicher nicht immer so leicht. Eltern, Schüler und Medien meckern über Lehrer.

So kann man im Laufe der Geschichte doch eine gewisse Entwicklung des Gymnasiallehrerbildes erkennen. Wo wir doch heute ausgebildete Pädagogen in Hülle und Fülle haben, und wo es doch heute für fast jeden Junglehrer schwer ist eine Anstellung zu finden, ist es kaum zu glauben, daß in den 70er Jahren der Lehrerbedarf sehr groß war. In dieser Zeit gehen Lehrer nur mit geringer Motivation den Weg, wozu sie das Examen eigentlich qualifiziert hat. Sie empfinden es als eine Art Zwang, Schüler zu unterrichten.

Adorno versucht mit seinem Artikel "Tabus über den Lehrberuf" die unbewußte Abneigung gegen den Lehrberuf, die für die Nachwuchskrise eine große Rolle spielt, aufzuzeigen. Diese Tabus sind Vorurteile, die in unserem Unbewußten oder Vorbewußten schlummern.


Tabus über den Lehrberuf:


Feudalismus: Die Geringschätzung des Lehrers hat feudale Wurzeln und ist aus dem Mittelalter und der Renaissance zu belegen. Sogar aus der Antike können wir uns an den Lehrer als Sklaven erinnern. In dieser Zeit wurden Pädagogen als geringe Leute angesehen, da sie den Schülern mit Autorität gegenüberstanden, ohne selbst, wie etwa der hohe Klerus, einen höheren sozialen Rang einzunehmen oder soziale Macht auszuüben. In der Feudalgesellschaft war das Ansehen der Lehrer eher gering. Ihnen gegenüber standen Ritter und Krieger. Die einen höheren gesellschaftlichen Rang einnahmen.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurden ausgediente Soldaten als Volksschullehrer angestellt.

Unbewußt stellt man sich den Veteranen als Krüppel vor. Der Lehrer ist daher eine

Persönlichkeit, die in der Gesellschaft keine Funktion mehr hat und durch seine Arbeit doch

wieder den Sinn im Leben sucht.


Karrierechancen Unbewußt wird in der Bevölkerung zwischen eleganten und nicht elegan-

ten Studienfächer unterschieden. Zu den eleganten Studienrichtungen gehören Jus und

Medizin, auf alle Fälle nicht aber das Philologiestudium. Der Lehrberuf wird im Gegensatz

zu den akademischen Berufen des Juristen und des Mediziner gesellschaftlich nicht ganz

ernst genommen. Lehrer sind zwar auch Akademiker, aber nach Ansicht nicht vieler

gesellschaftsfähig.

Obwohl Juristen und Arzte ebenfalls zu geistigen Berufe zählen, unterliegen sie nicht jenen

Tabus, mit denen der Lehrer zu kämpfen hat. Arzte und Juristen sind heute "freie" Berufe.

Sie unterliegen zwar einem Konkurrenzkampf, haben aber weitaus bessere Chancen, auf der

Karriereleiter aufzusteigen. Im Gegensatz zu den "freien" Berufen, die zwar mehr verdienen,

erhalten Lehrer ein sicheres Einkommen. Sie sind aber als Angestellte von einer

Beamtenmauer umgeben, haben mit festen Arbeitszeiten zu kämpfen und nur geringe

Aufstiegsmöglichkeiten. So ist es vor allem von jungen, gewissenhaften und engagierten

Lehrern oft sehr schwer zu verstehen, daß sie nach Dienstjahren und nicht nach Leistung

bezahlt werden.


Negative Ausdrücke: Nicht nur im Deutschen sondern auch in anderen Sprachen finden sich eine Reihe von herabsetzenden Ausdrücke für den Lehrberuf. Allen ist wohl der Ausdruck Pauker bekannt. Ebenfalls aus der Sphäre des Schlagzeuges kommt der Ausdruck "Steißtrommler". Die englische Bezeichnung "schoolmarm" steht für eine altjüngferliche, verdorrte, unfrohe und eingetrocknete Lehrerin.


Deformation Professionelle Das Infantile des Lehrers zeigt sich darin, das er in der Gesellschaft der Erwachsenen nicht ernst genommen wird. Da der Lehrer den ganzen Vormittag und auch den größten Teil seiner Freizeit mit Schülern beschäftigt ist, kommt er von den Kindern nicht weg. Da er in einer Kinderwelt eingespannt ist und sich dieser Welt anpaßt, wird er nicht als Erwachsener betrachtet sondern als weltfremd angesehen. Sein alltägliches Leben ist nämlich die Schule.

Auch der Ausdruck "Schultyrann" zeigt, daß die Macht des Lehrers nicht ernst genommen

wird. Er kann ja nie mehr tun als seine Opfer, die Schüler, einen Nachmittag lang nachsitzen

lassen. Obwohl der Lehrer als Prügler dargestellt wird, wird er nicht als Herr sondern als

prügelnder Schwächling angesehen.


Imago des Prüglers: Auch nach dem Verbot körperlicher Züchtigung ist dieses Tabu über den Lehrberuf noch immer präsent. Unbewußt wird der Lehrer als der physisch Stärkere, der den Schwächeren schlägt dargestellt. Im Bild des Lehrers wiederholt sich das Urbild des Henkers, des Kerkermeister und des Unteroffizir.


Verehrung des Lehrers: Am meisten Ansehen geniest der Lehrberuf dort, wo er mit religiöser Autorität in Verbindung steht, wie zum Beispiel bei den Chinesen oder frommen Juden.



Anforderungen des Lehrers:


Heute hat der Lehrberuf mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Wo es früher (in den 70er Jahren ) aufgrund unbewußter Abneigungen viel zu viele freie Lehrstellen gab, wird  der Lehrernachwuchs der heutigen Zeit mit einer ganz anderen Situation konfrontiert. Während laut einer Umfrage der Lehrberuf momentan an fünftletzter Stelle auf der Liste der beliebtesten Jobs steht, war der Lehrberuf früher einer der angesehensten Berufe überhaupt. Die Schüler hatten Respekt und die Lehrer hatten nicht nur Macht sondern waren auch eine akzeptierte Größe.

Die schwierigen Arbeitsbedingungen machen das Lehrerleben heutzutage nicht gerade einfach. Nur wenige der ursprünglich vielen Bewerber sind nach dreißig- oder vierzigjähriger Dienstzeit noch immer im Berufsfeld Schule tätig. Sie haben immer mehr mit steigender Aggressivität, mangelnder Konzentration und Unlust bei den Schülern zu kämpfen. Zusätzlich gibt es immer mehr Problemschüler ( verhaltensauffällige Kinder ), die Schwierigkeiten haben, sich an vereinbarte Regeln anzupassen und in einer Klassengemeinschaft zu integrieren.   

Lehrer stehen unter einem Dauerkonflikt. Da ist auf der einen Seite ihr Anspruch, den Kindern etwas fürs Leben beizubringen. Auf der anderen Seite steht der Lehrplan, der nur schwer durchzuhalten ist, wenn der Lehrer auch auf die Interessen seiner Schüler eingeht.

Die Schule ist heute zum Haupterzieher geworden. Durch immer neue Aufgaben, die der Schule durch die Gesellschaft übertragen werden, nehmen die Belastungen der Lehrer überaus stark zu. Zahlreiche Vorträge zur Prävention gegen Haltungsschäden, Gewalt, Rechtsradikalismus, Umweltverschmutzung, Verkehrsunfälle sowie Umwelt- und Dritte- Welt- Aktionen gehören zum heutigen Schulalltag. Auf der einen Seite rauben solche Organisationen den Lehrern ihre letzten kostbaren Stunden, doch anderseits tragen sie doch dazu bei, den Schülern etwas fürs Leben beizubringen.

Lehrern wird immer wieder vorgeworfen, sie hätten viel zu viele Ferien. Dabei wird aber nie gedacht, daß sie unter einem Dauerstreß stehen. Im Unterricht müssen sie erzieherische Konfliktsituationen meistern und die Unterrichtsstunden sind nur durch kurze Pausen unterbrochen, die alles andere als entspannend sind ( Arger mit Kollegen, Schülern oder Eltern, Vorbereitungen auf die nächste Stunde, ). Zu Hause werden mindestens 50 Prozent der Freizeit für die Schule aufgeopfert ( Vorbereitungen, Korrekturen, ). In letzter Zeit steigt auch der Zeitaufwand für Fortbildung auf fachwissenschaftlichem und methodisch- didaktischem Gebiet. Diese Weiterbildungskurse sind nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern werden je nach Engagement der Lehrer angenommen.

All die Anstrengungen, die Lehrer aufbringen müssen um unter diesem Dauerstreß "überleben" zu können machen sie sehr oft abhängig von Medikamenten. Meist ist es wirklich so schlimm, daß sie nur noch die Frühpension vor dem Selbstmord bewahrt. Laut Statistik treten ungefähr 90 Prozent der Lehrer und Lehrerinnen frühzeitig in den Ruhestand. Es gibt natürlich auch eine Reihe anderer Möglichkeiten aus dem Berufsfeld Schule frühzeitig auszusteigen. ( Adorno erwähnt, zum Beispiel, daß bedeutende und wertvolle Bücher von Lehrern stammen )


Natürlich hat sich, wie ich bereits erwähnt habe, das Bild des Gymnasiallehrers sehr stark verändert. Früher war das Leben für dem Lehrer in der Schule leichter. Es herrschten Maßstäbe, Regeln und Prinzipien, die bei den Lehrern und Schülern viel fester verankert waren als heute. Der Lehrer war eine Autoritätsperson, genoß Ansehen, und die Schüler hatten Respekt vor ihm. Heute tritt die Frage auf: "Wo steht der Lehrer? Hat er überhaupt noch einen Standpunkt?" Der Gymnasiallehrer muß immer mehr die Prinzipien der Jugendkulturen verstehen lernen und sich dieser Welt der Jugendlichen anpassen. Dies erkennt man schon an Hand seines Auftreten. Er kleidet sich und spricht ganz anders - eben so wie Jugendliche. Früher konnte man kaum einen Professor in Jeans in der Schule finden. Zu achten ist aber, daß trotz der Anpassung an die Schüler die Schulhierarchie erhalten bleibt. ( Auch ein Direktor in Jeans, zum Beispiel, sollte den übrigen Kollegen übergeordnet sein )


Lehrertypologie


Im Laufe unserer Studieneingangsphase haben wir verschiedene Lehrerpersönlichkeiten kennengelernt.

Anhand zweier Darstellungen von Lehrern durch die Medien möchte ich verschiedene Lehrerpersönlichkeiten aufzeigen ( natürlich wird das Lehrerbild in den Medien zum Großteil positiv dargestellt ):


1. "Unser Lehrer Doktor Specht":


Doktor Specht entspricht natürlich den Klischeevorstellungen eines Lehrers. Bei den Schülern genießt er hohes Ansehen. Trotzdem darf er nicht mit einer Autoritätsperson verglichen werden. Er versucht sich viel mehr der Welt der Jugendlichen anzupassen und ihre Probleme zu verstehen.

Auch im Unterricht schlüpft er nicht in die Rolle eines sarkastischen Lehrers. Seine Stunden sind immer interessant gestaltet, und er geht auch auf die Vorstellungen der Schüler ein. Um den Kindern das Vorgetragene näher zu bringen und verständlicher zu machen, schafft er immer wieder Bezug zur alltäglichen Welt. Doktor Specht ist immer aufmerksam und achtet auf Anregungen seitens der Schüler. Dadurch rückt er in die Rolle des Zuhörers, was ihm Akzeptanz bei den Schülern einbringt.

In seinen Klassen ist nicht die typische Schulhierarchie wiederzufinden. Er kleidet sich wie die Schüler, spricht wie Schüler. Sein Unterricht ist sehr lebendig gestaltet. Ich erinnere mich an die Stelle, als Doktor Specht einen Artikel aus der Zeitung vorliest. Ihm gegenüber steht, zum Beispiel, eine Lehrerin, die in einer ähnlichen Situation die Schüler zum Lesen zwingt.

Unter den Kollegen werden seine Unterrichtsmethoden und sein Engagement im großen und ganzen akzeptiert. Nur mit alteingesessenen Lehrern, die mit traditionellen Methoden den Unterricht gestalten, gerät er des öfteren in Konflikt.




2. "Freispiel":


Alfred Dorfer entspricht eher den Klischeevorstellungen eines Losertypen in der Gesellschaft. Als Musiklehrer ist er zwar fachlich qualifiziert, doch er wird von den Mitmenschen nach dem typischen Tabu über den Lehrberuf "Weltfremdheit" behandelt. Er versucht zwar die Welt der Jugendlichen zu verstehen, doch es gelingt ihm aber nicht, ihre Probleme zu lösen. In der Klasse wird er nicht als eine Autoritätsperson geachtet sonder viel eher mit Tomaten beworfen. Mit seinen Unterrichtsmethoden schafft er es nicht, sich bei den Schülern durchzusetzen und Ordnung und der Klasse herzustellen.

Auch im Konferenzzimmer dieser Schule herrscht ein sehr unkollegiales Klima vor. Unter den Lehrerkollegen ist eher Mißgunst und Sarkasmus als Hilfsbereitschaft zu bemerken.

Literatur zu Unterrichtstheorie, Unterrichtsmethodik und Unterrichtsdidaktik:



Beckmann, Hans - Karl ( 1981, Hrsg. ), Schulpädagogik und Fachdidaktik. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.


Flaake, Karin ( 1989 ), Berufliche Orientierung von Lehrerinnen und Lehrern. Frankfurt/

New York: Campus Verlag.


Köck, Peter ( 1991 ), Praxis der Unterrichtsgestaltung und des Schullebens. Donauwörth: Auer Verlag.


Memmert, Wolfgang ( 1983 ), Didaktik in Grafiken und Tabellen. Heilbrunn / Obb.: Klinkhardt Verlag.


Memmert, Wolfgang ( 1988 ), Die Führung einer Schulklasse. Disziplinschwierigkeiten müssen nicht sein, Oldenburg: Prögel Verlag.


Meyer, Hilbert ( 1987 ), Unterrichtsmethoden. : Theorieband, Frankfurt / Main: Skriptor

Verlag.


Meyer, Hilbert ( 1987 ), Unterrichtsmethoden. : Praxisband, Frankfurt / Main: Skriptor

Verlag.


Pallasch, Weldemar / Zopf, Dietmar ( 1981 ), Methodix. Bausteine für den Unterricht , Weinheim und Basel: Beltz Verlag.


Roth, Leo ( 1991, Hrsg. ), Pädagogik. Handbuch für das Studium und Praxis, München: Ehrenwirth Verlag.

6. Anhang


6.1. Lernspiele:


Im Rahmen unserer Projektes haben wir auch die Nachmittagsbetreuung kennengelernt, in der wir auch selbst Schüler der 1. Klasse Gymnasium mit Lernspielen beschäftigt haben.

Lernspiele dienen zur Wiederholung des Unterrichtsstoffes und können in den Unterrichtsstunden und in der Nachmittagsbetreuung verwendet werden.

Ich habe für eine Deutschstunde in der 1.oder 2. Klasse folgendes Lernspiel vorbereitet:


Quartettspiel zur Wortfeldübung:


Für das Quartettspiel werden folgende Quartette vorbereitet:


lispeln

stottern

näseln

murmeln


flennen

heulen

schluchzen

Tränen vergießen


akzeptieren

annehmen

einverstanden sein

zustimmen


begreifen

kapieren

erfassen

verstehen


frisch

arktisch

eisig

kühl


sommerlich

schwül

heiß

glühend


erschießen

erwürgen

erschlagen

vergiften


braten

dünsten

grillen

backen



Zitat aus der "Süddeutschen Zeitung", Donnerstag 15. Februar 1990







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