Wandel von Strukturen und Funktionen - von der vorindustriellen Familie zur Familie des 20. Jahrhunderts:
Familie früher/heute:
Familie früher:
Großfamilien; Zünfte, in deren strenge Gefüge die Kinder hineinwuchsen, die Sozialisation der Kinder war ein Nachahmen und Miterleben; Familie war Produktionsgemeinschaft; der Hausherr hatte alle Macht, nur er allein hatte Züchtigungsrechte und politische Rechte, hatte alle Macht über den Hausfrieden.
Familie heute:
Kleinere Familien ohne klar gegliederte Positionen innerhalb der Familie; Familiendemokratie; keine Arbeitsfamilien und Kinderarbeit.
Funktionsverlust der Familie:
Verlust der Produktionsfunktion : kaum noch Familien als Produktionseinheiten, höchstens bäuerliche.
Verlust der F. der Daseinsfürsorge : musste an Wohlfahrtspflege, Versicherungen u.s.w. abgegeben werden.
Verlust der Sozialisationsfunktion : Ausbildung, Allgemeinbildung und Freizeitgestaltung wurden der Familie abgenommen.
Verlust der F. der sozialen Plazierung : kein Hineingeborensein mehr, sondern Leistungsorientiertheit
Funktionsgewinne : 1. Familie wird zum Zufluchtsort um Anspannungen aus
den sonstigen Teilen der Gesellschaft abzubauen
2. F. wird zum Ort der Selbstdarstellung und
Selbstentfaltung, Mensch wird toleriert
2) Sozialisation, Rolle, Rollenkonflikt
Sozialisation (Eingliederung in die Gesellschaft):
Soziabilisierung - ein Ausgerichtetwerden auf die grundlegenden Ordnungsvorstellungen einer bestimmten Gesellschaft, im Idealfall bei Kindern durch eine dauernde Pflegeperson.
Enkulturation - wesentliche Prägung der Identität, vor allem bei Kindern, durch die Umgebung, ein Erlernen der Kultur : Werte, Normen, Verhaltensweisen
Individuation - Ausbildung einer eigenen Persönlichkeit
Ideale Sozialisation bei Kindern:
Dauerpflegeperson: hat eindeutige Verantwortung, keine Mißverständnisse bei den Erziehern und keine Verhaltensunsicherheiten bei den Kindern
Stabilität und Konsistenz: notwendige, nicht hinreichende Voraussetzungen idealer Sozialisation, also.
Möglichst keine Ehescheidung, da dadurch gewisse Sozialisationsprobleme für die Kinder entstehen.
Intensive und emotionale Beziehungen zum Kind
Sozialisation:
Da beim Menschen Verhaltensweisen nur in geringstem Maße erblich bedingt sind, muss er "vergesellschaftet" werden, er wächst in die Gesellschaft hinein. Somit ist er diesem Lernprozess sein ganzes Leben lang unterworfen, Sozialisation kann allerdings nicht als pure Erziehung definiert werden, da sie nämlich sowohl bewusst, als auch unbewusst veranstaltete Lernvorgänge beinhaltet.
Primäre S.: das Kind lernt, neben dem Reagieren, auch zu handeln, kurzer Prozess
Sekundäre S.: richtet sich an das bereits zur Person gewordene Individuum, baut dabei auf den Fähigkeiten, die die primäre Sozialisation vermittelt hat, auf. Kann die Persönlichkeit nicht mehr neu gestalten, kann sie nur über langen Zeitraum modifizieren, erweitern.
Rollen - siehe Blätter!
3) Strukturen und Strukturwandel heute:
Mütter an den Herd ?
Auflösung der Normalfamilie
Kinder erwünscht !?
Richtiger Mann, richtige Frau:
Wer in der Männerwelt der Schläue, Härte und Durchsetzungsfähigkeit nicht mithalten kann und somit nicht "normal" ist, wird schnell als weibisch abgestempelt, ähnlich wie das Mannweib, das sich nicht ganz der Familie widmet, nicht Liebe, Treue und Gefühl zeigt. Der Mann soll kontrollieren und disziplinieren, die Frau harmonisieren.
Revolution der Emanzen:
Obwohl über 90 % der Frauen eine Aufgabenteilung im Haushalt fordern und nur jeder 7. Mann Hausarbeit nur der Frau zuteilt, kann das neue Leitbild in der Realität noch keinen Fuß fassen. Da nun allerdings bei der Geburt eines Kindes der Partner mit dem günstigeren Beruf weiterarbeitet, und dies oft der Mann ist, geben Frauen auch nach einer Geburt ihren Erwerb ungern auf. Immer mehr westdeutsche Frauen äussern ihren Unmut. Die häusliche Arbeitsteilung wird zum Auslöser für Probleme in der Partnerschaft. Da die insbesondere jüngeren Frauen mit Gleichheitserwartungen aufgewachsen sind, diese allerdings nicht vorfinden, rebellieren sie.
Eherisiken und -stabilisatoren:
Heiratsalter: Ehen mit mindestens einem Partner unter 20 sind besonders scheidungsgefährdet.
Ehedauer: Die meisten Ehen werden nach 4 - 5 Jahren geschieden, danach nimmt die Scheidungshäufigkeit zwar ab, ist allerdings seit 1975 überdurchschnittlich stark gestiegen.
Konfession: Konfessionslose und Protestanten haben ein höheres Scheidungsrisiko als Katholiken.
Wohnort: In der Stadt werden mehr Paare geschieden.
Frauenerwerbstätigkeit: Frauen, die selber erwerbstätig sind, lassen sich häufiger scheiden, da für sie ökonomische Zwecke nicht mehr relevant sind um eine unbefriedigende Beziehung weiterzuführen.
Bildung: Ist die Frau gebildeter als der Mann, ist die Ehe stärker gefährdet.
Kinderzahl: Ehen mit kleinen Kindern bis 5 sind weniger gefährdet.
4) Interpretation und Bewertungen des Strukturwandels
5) Konsequenzen : Familienpolitik
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